Charles Herbert Best

 ~1924 

 

US-amerikanischer Physiologe und Biochemiker; Sohn eines Arztes; studierte an der University of Toronto. Noch während seines Studiums vermittelte ihn der renommierte schottische Mediziner und Leiter des physiologischen Instituts, John James Rickard Macleod, an Frederick Banting, der sich mit der Forschung nach einem Mittel gegen Diabetes beschäftigte. Im Sommer 1921 begann ihre Zusammenarbeit. mit Experimenten im Labor des Instituts mit Experimenten an den Bauchspeicheldrüsen von Hunde und ungeborener Kälber. Am 30.7.1921 gelang ihnen der Durchbruch: das duch das Abschnüren der Bauchspeicheldrüse eines Hundes spritzten sie einem zuckerkranken Tier, dessen Blutzuckerspiegel daraufhin sank. 1922 behandelten die beiden erstmals einen Menschen mit Insulin. Im Folgejahr erfolgte erstmals die industrielle Produktion. - gewonnen zunächst noch aus - den Bauchspeicheldrüsen von Rindern; seit Anfang der 1980er Jahre wird Insulin mithilfe gentechnisch veränderter Bakterien hergestellt.

Für die Entdeckung des Insulins beim Menschen (der Rumäne Nicolae Paulescu hatte den Stoff kurz zuvor bei Hunden entdeckt) wurden Banting und Macleod 1923 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet Die Entscheidung blieb nicht ohne Kritik, da Best einen wesentlichen antail an der Entdeckung hatte.

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Bild: Nedgusnod2 (flickr.com)
Bild: Nedgusnod2 (flickr.com)

Toronto, Mount Pleasant Cemetery.

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Brigitte Hamann  née Deitert

 

 

Deutsch-österreichische Historikerin und Autorin; studierte an den Universitäten Münster und Wien Germanistik und Geschichte und legte in Münster das Realschullehrer-Examen ab, absolvierte dann ein Volontariat bei der Deutschen Presse-Agentur in Essen und wurde 1964 Redakteurin der Neuen Ruhr Zeitung. 1965 heiratete sie den Wiener Historiker und Universitätsprofessor Günther Hamann und war als dessen Assistentin tätig. Obwohl sie durch ihre Eheschließung automatisch österreichische Staatsbürgerin geworden war, behielt sie ihre deutsche Staatsbürgerschaft bei. 1978 promovierte sie über den österreichischen Kronprinzen Rudolf und publizierte im selben Jahr unter dem Titel Rudolf. Kronprinz und Rebell eine Biographie über ihn. Nachdem das Buch zu einem großen Verkaufserfolg geworden war, war sie fortan als freie Historikerin tätig. Ihr Werk umfaßt vor allem Österreicher betreffende Monographien Ihr vermutlich bekanntestes Buch behandelt den jungen Hitler während seiner Zeit in Wien und erschien 1996 unter dem Titel Hitlers Wien – Lehrjahre eines Diktators. Häufig war sie Mitwirkende an für das Fernsehen gedrehten historischen Themen. Außerdem wirkte sie in allen 25 von Claus Spahn konzipierten und vom WDR ausgestrahlten Folgen der Quizsendung Puzzle ein Denkspiel für 3xKluge mit.

Werke u.a.: Elisabeth, Kaiserin wider Willen (1981), Die Habsburger (1988), Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth (2002), Mozart - Sein Leben und seine Zeit (2006).

Auszeichnungen u.a.: Anton-Wildgans-Preis (1995), Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (1997), , Silberne Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien (2006)..

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Wien, Grinzinger Friedhof

John James Rickard Macleod

ca. 1928 

 

Schottischer Physiologe; studierte Medizin an der Universität Aberdeen und schloß sein Studium mit Auszeichnung ab, bevor er anschließend Biochemie in Leipzig studierte. Bereits 1903 wurde er zum Professor an der Western Reserve University in den USA berufen, nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wechselte er nach Kanada an die Universität von Toronto, wurde dort Direktor des Physiologischen Labors und Assistent des Leiters der medizinischen Fakultät. Macleod beschäftigte sich mit diversen Fragen der Physiologie und der Biochemie. Ab 1905 begann er sich u.a. für Diabetes zu interessieren und publizierte eine Reihe wichtiger Schriften und Monographien über die Zuckerkrankheit und den Kohlenhydratstoffwechsel. 1921 brachte er den damals noch studierenden Charles Best mit Frederick Banting zusammen, die im Sommer des selben Jahres gemeinsam das Insulin beim Menschen entdeckten, wofür Banting und Macleod 1923 mit dem Nobelpreis für Physiologie ausgezeichnet wurden, obwohl schon 1916 von Nicolae Paulescu durch Aufarbeitung von Schlachtabfällen Insulin hergestellt und am 10.4.1922 vom Ministerium für Industrie und Handel in Rumänien unter der Patentnummer 6254 patentiert worden war.

Im Jahr 1925 wurde Macleod zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

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Bild: KemnayScot (08/2010), Wikipedia.en
Bild: KemnayScot (08/2010), Wikipedia.en

Abendee (Schottland), Allenvale Cemetery

Arnold Berliner

 

 

Deutscher Physiker; studierte Physik an der Universität Breslau und wurde 1886 mit der Arbeit Zur Molecularrefraction organischer Flüssigkeiten promoviert. Er war bei der AEG beschäftigt und arbeitete eng mit dem Gründer der Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft[ (AEG) Emil Rathenau zusammen. Er verließ das Unternehmen 1912 nach persönlichen Differenzen mit Rathenau. Anschließend war er Herausgeber der Zeitschrift Die Naturwissenschaften, wodurch er in der Physik in Deutschland eine herausragende Stellung erlangte. 1903 veröffentlichte der vielseitig kulturell und an der Kunst interessierte Berliner - er war u.a. mit Gustav Mahler eng befreundet - sein Werk Lehrbuch der Experimentalphysik in elementarer Darstellung, das in der 1924 erschienenen 3. Auflage auf mehr als 1.400 Seiten angewachsen war und verschiedenste Gebiete der Physikwissenschaft enthielt, zu denen 93 Wissenschaftler Artikel beisteuerte. Außerdem war er gemeinsam mit Karl Scheel Herausgeber des Physikalischen Wörterbuchs (1924).

Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde Berliner 1935 vom Verlag gezwungen, die Redaktion de Zeitschrift Der Naturwissenschaften aufzugeben. Es gelang ihm nicht, zu emigrieren. Um einer bevorstehenden Deportation durch die Gestapo zu entgehen, nahm er sich das Leben.

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Bilder: Heiko Bockstiegel (2016)

Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr.

Nicolae C. Paulescu

1897  

 

Rumänischer Physiologe; ältestes von vier Kindern eines professionellen Händlers; zeigte schon seit der Zeit im Gimnaziul Mihai Bravul, das er 1888 absolvierte, ein großes Interesse an den Naturwissenschaften, insbesondere an Physik und Chemie, aber auch an den klassischen Sprachen Latein und Altgriechisch, die er fließend beherrschte, aber auch das Französiche. Im Herbst des Jahres seines Schulabschlusses ging er nach Paris, wo er er ein Medizinstudium begann und 1897 zum Dr. med. promovierte.und anschließend im Rang eines Generalchirurgen am Notre Dame du Perpetuel-Secours-Krankenhaus zu arbeiten begann. 1900 kehrte Paulescu nach Rumänien zurück, wo er bis zu seinem Tod als Physiologie-Professor und Direktor des St. Vincent de Paul-Krankenhauses in Bukarest tätig war. Dort beschäftigte er sichmit der Karnkheit Diabetes mellitus, die durch durch eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) verursacht werden kann. Im Jahre 1916 stellte Paulescu ein wässriges Extrakt aus Bauchspeicheldrüsen her, das er durch Aufarbeitung von Schlachtabfällen gewonnen hatte, und verabreichte dieses Extrakt, das er Pancrein nannte, einem zuckerkranken Hund, dessen Diabetes durch diese Behandlung wirkungsvoll verbessert werden konnte. Seine Forschung auf diesem Gebiet wurde durch den Eintritt Rumäniens in den Ersten Weltkrieg im Kahre 1916 unterborchen Nach einer durch den 1916 erfolgten Eintritt Rumäniens in den Ersten Weltkrieg. Nach dem Ende des Krieges setzte er ab 1921 seine Forschungen zu diesem neu entdeckten antidiabetischen pankreatischen Hormon fort. Zwischen dem 24. April und 23. Juni 1921 veröffentlichte Paulescu in mehreren Arbeiten seine Forschungsergebnisse in den Sitzungsberichten der Gesellschaft für Biologie in Bukares und am 10.4.1922 wurde es vom Ministerium für Industrie und Handel in Rumänien unter der Patentnummer 6254 patentiert. Acht Monate nachdem Paulescu die Ergebnisse seiner Arbeit veröffentlicht hatte, publizierten an der University of Toronto die Kanadier Frederick Banting und John James Richard Macleod ihre Resultate über die erfolgreiche Behandlung eines an Diabetes mellitus leidenden kleinen Jungen mit einem alkoholischen Pankreasextrakt -die erste Anwendung eines solchen Extraktes am Menschen, was Paulescu nie versucht hatte. 1923, erhielten die beiden Wissenschaftler den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin zugesprochen. Erst viele Jahrzehnte später wurde die Leistung Paulescus bei der Entdeckung des Insulins öffentlich anerkannt.

Wegen seiner ausgesprochen vehementen antisemitischer Einstellung wurde 2003 die Enthüllung eines Denkmals für Paulescu am Hôtel-Dieu-Krankenhaus in Paris nach Protesten mehrerer jüdischer Organisationen, unter anderem des Simon-Wiesenthal-Zentrums die Zeremonie abgesagt. Im Jahr 2005 beschloß das Präsidium der International Diabetes Federation (Internationale Diabetes-Gesellschaft) daß “The International Diabetes Federation would not be associated with Nicolae Paulescu and there would be no Paulescu Lecture at World Diabetes Congresses should such a request be received“ (“Die Internationale Diabetes-Gesellschaft wird sich nicht auf Nicolae Paulescu berufen und es wird keine Paulescu-Gedenkvorlesung auf den Welt-Diabetes-Kongressen geben”),

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Bilder: Nick Nita

Bukarest, Cimitirul Bellu (Bellu-Friedhof)

Nikolaij Iwanowitsch Lobatschewskij [russ. Николай Иванович Лобачевский]

Russischer Mathematiker; wuchs in bescheidenen Verhälnissen auf. Nach dem Tode des Vater zog seine Mutter mit ihm und seinen beiden Geschwistern im Jahre 1800 nach Kasan, wo er ab 1802 das städtische Gymnasium besuchte. Bereits während seiner Schulzeit glänzte er durch ein gutes Wissen, vor allem in der Mathematik, aber auch den Sprachen Latein, Deutsch und Französisch. Nach dem Abitur bezog er 1807 die Universität von Kasan, deren Professoren überwiegend aus Deutschland stammten, und belegte zunächst die Fächer Chemie und Pharmakologie, wechselte jedoch bereits 1808 zur Mathematik, Astronomie und Physik. Einer seiner Lehrer war der Mathematiker Johann Christian Martin Bartels (*1769, †1836), Lehrer und späterenr Freund Carl Friedrich Gauß’.1911 beendete er erfolgreich diese Studiengänge, arbeitete aber weiterhin an der Kasaner Universität, an der er 1816 zum außerordentlichen und 1822 zum ordentlichen Professor berufen wurde und als solcher . Vorlesungen in Mathematik sowie Physik und Astronomie hielt.

Bereits seit ca. 1814 beschäftigte er sich mit dem Parallelenaxiom - unabhängig von dem österreichisch-ungarischen Mathematiker János Bolyai (*1802, †1860), der sich bereits seit 1820 mit diesem Thema befaßte. In diesem Zusammenhang publizierte als erster eine Arbeit über eine nichteuklidische Geometrie. 1837 entwickelte Lobatschewskij eine Methode zur näherungsweisen Bestimmung der Nullstellen von Polynomen n-ten Grades.

Auf Veranlassung Gauß’, der die Bedeutung des wissenschaftlichen Werkes Lobatschewskijs erkannte, erfolgte seine  Ernennung zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Gelehrtengesellschaft (heute Akademie der Wissenschaften zu Göttingen).

 Nikolaij Lobatschewskij starb völlig erblindet

Werke u.a.: Lehrbuch der höheren Algebra (1834).

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Bild: Bogdanov-62 (07/2015) Wikipedia.org
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Tatarstan, Arskoje-Friedhof,

Nikolaj Jakowlewitsch Marr [georg. ნიკოლოზ იაკობის ძე მარი; russ. Николай Яковлевич Марр]

1905                        

 

Georgisch-russischer Sprachwissenschaftler und Orientalist; Sohn des eingewanderten schottischen Gartenbaulehrers James Murray (“Marr“) und dessen georgischer Ehefrau Agathia Magularia. Marr, der in der Familie vielsprachig aufwuchs, absolvierte das Klassische Gymnasium in Kutaissi mit Auszeichnung und studierte anschließend ab 1884 an der Fakultät für orientalische Sprachen an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg Georgisch, Armenisch, Semitistik und Kaukasische Sprachen und habilitierte sich 1891 in Sankt Petersburg für Armenisch 1901 wurde er Professor, 1911 Dekan der Orientalischen Fakultät, 1912 ordentliches Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Mit seiner Mutter (1870)

In den Jahren 1892 und 1893 sowie erneut zwischen 1904 und 1917 fanden unter seiner Leitung erstmals systematische archäologische Grabungen in der armenischen Bagratiden-Hauptstadt Ani (heute Türkei) statt. 1911 bis 1912 grub er mit Joseph Orbeli in Toprakkale, einem im Südosten der heutigen Türkei liegenden Siedlungshügel. Marr gilt als Schöpfer der modernen georgischen Philologie, veröffentlichte Standardwerke über das Altarmenische und Altgeorgische, besorgte erste kritische Ausgaben altgeorgischer Texte, erforschte aber auch lebende kaukasische Sprachen (Georgisch, Mingrelisch, Lasisch, Swanisch, Abchasisch).

Bekannt geworden ist Nikolaj Marr durch die von ihm maßgeblich entwickelte Japhetitentheorie, der zufolge die kaukasischen, semitisch-hamitischen und baskischen Sprachen eine gemeinsame Grundlage haben. Im Jahr 1924 ging er, was die Entstehung der Sprachen anbelangt, noch einen Schritt weiter, indem er postulierte, alle Sprachen der Welt seien aus einer einzigen “Proto-Sprache” entstanden, die aus vier ”diffusen Ausrufen” bestand: sal, ber, yon, rosh. Seine Theorie gilt heute als eine pseudowissenschaftliche und spekulative linguistische Hypothese.

Allerdings wurde Marrs Hypothese von der Sowjetregierung in einer Kampagne in den 1920 und 1930er Jahren als eine Begründung für die Einführung des lateinischen Alphabets für kleinere Volksgruppen in Landesteilen der Sowjetunion herangezogen. 1950 fiel die Japhetitentheorie in Mißkredit, nachdem Joseph Stalin sie als antimarxistisch angeprangert hatte.

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Sankt Petersburg, Kosakenfriedhof auf dem Gelände des Alexander-Newski-Klosters

Bild: Alexander V. Solomin (2010) Wikipedia.ru
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Bilder: Matthias Bauer (08/2006)

Eugen Josef Robert Schumacher

 

Deutscher Zoologe und Tierfilmer; gehörte neben dem Zoologen und Direktor des Frankfurter Zoos, Bernhard Grzimek, und Heinz Sielmann zu denjenigen, die schon frühzeitig auf die Zerstörung der Lebensräume für Tiere und das damit verbundene zunehmende Aussterben der Arten aufmerksam machte. Mittels seiner eindrucksvollen Filme versuchte e,r auf diese Gefahren hinzuweisen. Sein Film Die letzten Paradiese (1967) gehört zu den bemerkenswerten filmischen Dokumenten des Natur- und Tierfilms.

Filme u.a.: Natur in Gefahr (1952), Kanada - Land der schwarzen Bären (1958), Alaska - Wildnis am Rande der Welt (1966).

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Grünwald b. München, Waldfriedhof

Carl Hermann Conrad Burmeister

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Deutscher Naturwissenschaftler; Sohn eines in schwedischen Diensten stehenden Zollbeamten; obwohl die Familie nach dem Tode des Vaters im Jahre 1824 in ärmlichen Verhältnissen lebte, beendete er das Gymnasium und begann 1826 ein Studium der Naturwissenschaften und Medizin an der Greifswalder Universität. Da sein Hauptinteresse der Entomologie galt, wechselte er 1827 an die Universität Halle-Wittenberg. Burmeister promovierte am 4.11.1829 mit dem Thema De Insectorum systemate naturali zum Dr. med. und am 19 Dezember 1829 mit dem Thema Allgemeine Schilderung des Baues der Fische zum Dr. phil.. Anschließend kam er für eine kurze Zeit nach Stralsund zurück, wurde 1830 für ein Jahr im Kaiser-Franz-Grenadiers-Regiment im schlesischen Grünberg als Militärchirurg und in Berlin eingesetzt und kam dann als Naturgeschichtslehrer an das Berliner Joachimsthaler Gymnasium. 1837 trat er eine Stelle als Professor für Zoologie an der Universität Halle an. 1848 folgte seine Berufung in die Frankfurter Nationalversammlung. 1850 konnte er mit Unterstützung seitens Alexander von Humboldts seine erste, bereits seit 13  Jahren geplante Südamerikareise an, die ihn bis 1852 durch die Provinzen Rio de Janeiro und Minas Gerais in Brasilien führte, antreten. 1856 folgte eine zweite Südamerikareise in das bis dahin kaum bekannte Gebiet des Río de la Plata von Montevideo aus bis Nordargentinien. 1859 startete er zu einer Expedition in die Anden, bei der er einen neuen Weg zur Überquerung dieses Hochgebirges erschloß. 1861 ließ Burmeister sich in Buenos Aires nieder, wo er den Aufbau des Naturhistorischen Museums leitete. In Córdoba (Argentinien) richtete er 1870 die naturwissenschaftliche Fakultät ein.

Hermann Burmeister starb im Alter von 85 Jahren als Folge von Verletzungen, die er sich bei einem Unfall im Museum zugezogen hatte.

Werke u.a.: Handbuch der Entomologie (5 Bde. 1832–55), Grundriss der Naturgeschichte (1833), Reise nach Brasilien (1853); Systematische Übersicht der Tiere Brasiliens (1854-56); Landschaftliche Bilder Brasiliens. Mit Atlas (1856); Reise durch die La-Plata-Staaten (1861).

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Bilder: Claudio Elias (04/2008) Wikipedia.sp

Buenos Aires, Museo Argentino de Ciencias Naturales Bernardino Rivadavia

Hinweis: Die sterblichen Überreste Hermann Burmeisters ruhen seit 1967 im Museo Argentino de Ciencias Naturales Bernardino Rivadavia.

Walter Eucken

 

 

Deutscher Volkswirtschaftler; Sohn von Rudolf Eucken; studierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Universität Jena Geschichte, Staatswissenschaft, Nationalökonomie und Rechtswissenschaft und schloß sein Studium 1913 mit einer Dissertation ab. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges habilitierte er sich 1921 in Berlin, arbeitete anschließend bis 1925 als Privatdozent, bevor er dem Ruf der Eberhard Karls Universität Tübingen auf einen Lehrstuhl. folgte. 1927 wechselte er als ordentlicher Professor an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, an der er bis zu seinem frühen Tode lehrte.

Walter Eucken war einer der Begründer der Freiburger Schule des Ordoliberalismus. Er vertrat eine Wirtschaftsordnung, die durch staatliche, marktkonforme Maßnahmen (z.B. Monopolkontrolle) gesichert ist. Seine Ideen übten starken Einfluß auf die Wirtschaftspolitik in der Bundesrepublik Deutschland aus.

Werke u.a.: Die Grundlagen der Nationalökonomie (1940), Grundsätze der Wirtschaftspolitik (1952).

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Bild: Andreas Schwarzkopf (08/2016) Wikipedia.de
Bild: Andreas Schwarzkopf (08/2016) Wikipedia.de

Freiburg OT Günterstal, Friedhof an der Liebfrauenkirche

Bilder: Klaus Meinert (06/2017)
Wissenschaft & Forschung LXXXI

Omnibus salutem!