Gerardus Mercator [latinisiert aus Gerhard de Kremer]

 

Geograph und Kartograph; wurde nach dem Tode seines Vaters (†1526), eines Schusters, von seinem Onkel Gisbert, Priester eines Hospizes, erzogen, der ihn auch in Latein unterrichtete. Als er 15 Jahre alt war, kam er auf die Schule der “Broeders des Gemenen Levens” (Brüder vom gemeinsamen Leben) in 's-Hertogenbosch, an der auch schon Erasmus von Rotterdam erzogen worden war. Ab 1530 studierte er an der Universität Löwen, und betrieb, nachdem er 1532 zum Magister artium promoviert war, private Studien der Theologie, Philosophie und Mathematik. Von 1559 bis 1562 war er am neugegründeten Duisburger Akademischen Gymnasium als Lehrer für Mathematik und Kosmographie tätig. 1537 fertigte er seine erste, aus sechs Blättern bestehende Karte, die Amplissima Terrae Sanctae descriptio ad utriusque Testamenti intelligentiam, eine Karte von Palästina, an. Seit 1541 schuf er im Auftrag Kaiser Karls V. eine Erd- und Himmelskugel. Obgleich schon berühmt, wurde er von der Inquisition u.a. der Ketzerei beschuldigt, und kam 1544 ins Gefängnis, bis er aufgrund von Protesten von Seiten des Klerus und des Direktors der Universität Leuven (Löwen), der selbst Mitglied der Inquisition war, von allen Vorwürfen freigesprochen und nach sieben Monaten entlassen wurde. 1552 siedelte er nach Duisburg über, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. 1554 veröffentlichte Mercator eine aus 15 Blättern bestehende Karte von Europa. Entgültig berühmt wurde Mercator durch seine große, für die Seefahrt (“ad usum navigatium”) bestimmte Weltkarte, die , aus 18 Blättern bestehen, 1569 in der von ihm neu entwickelten Mercator-Projektion: Eine konforme, normalachsige Zylinderprojektion der Erde, bei der sich die als Geraden abgebildeten Meridiane und Breitenkreise rechtwinklig schneiden, erschien. Wegen ihrer Winkeltreue ist die Projektion noch heute für die Navigation von Bedeutung. In der Zeit zwischen 1585 und 1595 erschien eine Sammlung seiner Karten, der Atlas (Begriff nach dem Titanen Atlas, Sohn des Titanen Iapetos und der Meeresnymphe Klymene, der nach dem Willen Zeus’ den Himmel auf seinen Schultern tragen mußte). Trotz eines 1590 erlittenen Schlaganfalls , der seine linke Körperseite lähmte, arbeitete er weiter an diesem großen Projekt, bis er 1593 einen Hirnschlag erlitt und ein Jahr später starb.

Verheiratet war Mercator seit 1536 mit Barbara Schellekens; aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, darunter Arnold (*1537, †1587), und Rumold (* 1541; † 1599), beide ebenfalls Kartographen..

Weltkarte, die Rumor Mercator auf der Grundlage der Arbeit seines Vaters 1587 erstellte und die 1595 veröffentlicht wurde.

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Bilder: Hartmut Riehm (08/2007)

Duisburg, Salvatorkirche

Bild: Dr.Lischke

Heinrich Hermann Robert Koch

Deutscher Wissenschaftler (Bakteriologe); das drittes Kind von insgesamt 13 Kindern des Geheimer Bergrates Hermann Koch und dessen Frau Mathilde belegte an der renommierten Universität Göttingen ab 1862 zunächst die Fächer Botanik, Physik und Mathematik, wechselte 1863 jedoch in die medizinischen Fakultät, wo er u.a. bei dem Anatomen Friedrich Gustav Jacob Henle (*1809, †1885) studierte. Nach einer Assistenzzeit am Pathologischen Museum promovierte er 1866, arbeitete anschließend am Hamburger Stadtkrankenhaus und an einem Heim für behinderte Kinder in Langenhagen, bevor er eine Arztpraxis eröffnete. Bereits während dieser Zeit begann er sich für die erst Entstehen begriffene Bakteriologie zu interessieren. 1876 gelang es ihm dann in Experimenten mit Mäusen nachzuweisen, daß sich der ansteckende Milzbrand nur dann in einem hochentwickelten Organismus entwickelt, wenn infektiöses Material mit dem Bakterium Bacillus anthracis (Milzbrandsporen) in den Blutkreislauf injiziert wird. Damit war erstmals der Nachweis hinsichtlich der Ursache für die Ansteckung, die zu einer Infektionskrankheit führt, erbracht. Vor der Veröffentlichung seines aufsehenerregenden Milzbrand-Artikels im Jahre 1876 schickte Koch eine erste Fassung seiner Arbeit zur Beurteilung an Ferdinand Julius Cohn, der ihn daraufhin zu einer Präsentation nach Breslau einlud und ihn zu weiteren Studien ermunterte. 1880 wurde er zum Regierungsrat im Kaiserlichen Gesundheitsamt berufen. 1881 begann er Studien über die Tuberkulose und isolierte den gefürchteten Tuberkelbazillus 1882. Jetzt war es möglich, die Krankheit anhand des Auswurfs zu identifizieren. Koch wandte sich nunmehr der Cholera zu, die immer wieder epidemische Ausmaße annahm. In Indien entdeckte er 1883 das Bakterium und stellte fest, daß dieses in erster Linie zusammen mit verunreinigtem Wasser aufgenommen wird. In Afrika untersuchte er Krankheiten, die - wie z.B. die Malaria - durch Insekten übertragen werden. 1891 wurde Koch Direktor des Instituts für Infektionskrankheiten (heute Rober-Koch-Institut) in Berlin, dessen Schwerpunkt auf spezielle medizinische Forschungsarbeiten spezialisiert ist; dessen Direktor blieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1904. An Angina pectoris erkrankt, starb Koch während einer Kur in Baden-Baden.

Auszeichnungen u.a.: Nobelpreis für Physiologie oder Medizin (1905)

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Berlin-Wedding, Robert-Koch-Institut, Mausoleum

Bilder: Hartmut Riehm (08/2007)

Rudolf Julius Emanuel Clausius

Deutscher Physiker; der Sohn eines Schulrats und Pfarrers studierte ab 1840 in Berlin Mathematik und Physik, u.a. bei Heinrich Gustav Magnus, Peter Gustav Lejeune Dirichlet, Jakob Steiner sowie Geschichte bei Leopold von Ranke und promovierte 1847 in Halle. Von 1855 bis zu seinem Tod war er Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und den Universitäten von Würzburg und Bonn. Clausius war Mitbegründer der mechanischen Wärmetheorie und formulierte den 2. Hauptsatz der Thermodynamik (Wärme kann nicht von sich aus von einem kälteren zu einem wärmeren Körper übergehen) und führte den Begriff der Entropie, der Unumkehrbarkeit, ein.

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Bonn, Alter Friedhof

Bilder: Hartmut Riehm (08/2007)

Friedrich Wilhelm August Argelander

 

Deutscher Astronom; studierte ab 1817 an der Universität von Königsberg (heute Kaliningrad) u.a. bei Friedrich Wilhelm Bessel, dem Leiter der Sternwarte Königsberg, wurde ab 1820 dessen Assistent und unterstütze ihn bei der exakten Bestimmung von Sternpositionen. Ein Jahr nach der Promotion (1822) wurde ihm die Stelle als “Observator“ an der Sternwarte von Turku angeboten. Als die Universität samt Sternwarte nach einem Brand nach Helsingfors verlegt wurde, wurde Argelander dort 1828 Professor, wobei die Sternwarte erst ab 1833 ihren Betrieb aufnehmen konnte. 1837 zog er nach Bonn und übernahm dort den Lehrstuhl für Astronomie an der Universität. Hier veröffentlichte er zwischen 1852 und 1861 seine Bonner Durchmusterung, einen Katalog mit den Positionen und Helligkeiten von über 324.000 Sternen bis zur Größenklasse 9,5 vom nördlichen Himmelspol bis zwei Grad südlich des Äquators. Außerdem berechnete er 1837 die Sonnenbewegung im Weltall und erwarb sich große Verdienste um die Entwicklung eines Größenklassensystems, die Erfassung der Position und Bestimmung der Eigenbewegung der Sternen. 1863 war er einer der Begründer der Deutschen Astronomischen Gesellschaft.

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Bilder: Matthias Bauer (08/2007)

Johannes Hans Wilhelm Geiger

 

 

Deutscher Physiker; studierte an der Universität von Erlangen, wo er 1906 promovierte. 1907 ging er an das Institut von Ernest Rutherford in Manchester und wechselte 1912 an die Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin-Charlottenburg, wo er bis 1925 Leiter des Laboratoriums für Radioaktivität wurde. Später war er zunächst Professor an den Universitäten von Kiel, dann ab 1929 in Tübingen und schließlich 1936 an der Technischen Hochschule in Berlin. Nach Ende des Zweite Weltkrieges wurde sein Haus in Potsdam von der sowjetischen Besatzungsmacht beschlagnahmt. Bei seinen Experimenten über die Ablenkung von Alphastrahlen in Materie u.a. erkannte er, daß die Ordnungszahl eines chemischen Elements gleich der Kernladungszahl seiner Atomkerne ist (1913). Geiger entwickelte seinen Spitzenzähler 1928 zusammen mit Walther M. Müller (*1905, †1979) zum Geiger-Müller-Zählrohr weiter.

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Potsdam, Neuer Friedhof

Joseph Louis Gay-Lussac

Französischer Chemiker und Physiker; besuchte nach dem Grundstudium an der École Polytechnique die Ecole des Ponts et Chaussees und arbeitete als Assistent von Claude-Louis Berthollet (*1748, †1822) im berühmten Labor von Arcueil. 1802 wurde er Repetitor für Chemie an der Ecole Polytechnique und 1808 Professor für praktische Chemie an der Ecole Polytechnique in Paris und gleichzeitig Professor für Physik und Chemie an der Pariser Universität Sorbonne. Gay-Lussac verfaßte wichtige Arbeiten zur Ausdehnung der Gase (Gay-Lussac-Gesetz). Im August 1804 unternahm er, zusammen mit Jean Baptiste Biot, eine wissenschaftliche Fahrt im Wasserstoffballon und erreichte eine Höhe von 4.000 Meter; einen weiteren Aufstieg führte er im September des gleichen Jahres durch, wobei der Ballon eine Höhe von knapp über 7.000 Meter erreichte. Dabei entnahm er jeweils Luftproben in verschiedenen Höhen, um den Sauerstoffgehalt zu bestimmen. Außerdem bestimmte er die Abhängigkeit der Löslichkeit von Salzen in Wasser von der Temperatur: Im Jahre 1809 beschäftigte er sich mit der Herstellung von Kalium und Bor und untersuchte die Eigenschaften von Chlor und Cyanwasserstoffsäure. Außerdem erfand er Verbesserungen für verschiedene Herstellungs-, Mess- und Prüfverfahren in der technischen Chemie.

 Aufstieg am 9.9.1804

 

 

 

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Paris, Cimetière du Père Lachaise

Bonn, Alter Friedhof

Ada Lovelace eigentl. Augusta Ada Byron King, Countess of Lovelace

1832    1838    1852

 

Britische Mathematikerin; einzige legitime Tochter des englischen Dichters Byron und Anne Isabella Noel-Byron, 11. Baroness Wentworth; wenige Wochen später verließ sie mit dem sechs Wochen alten Baby ihren Mann, zog zu ihren Eltern, ließ Byron nach einer ärztlichen Untersuchung für geisteskrank erklären und erhielt das alleinige Sorgerecht für das Kind, das er nicht wiedersehen sollte. Sie selber hatte auch keine besonders enge Beziehung zu i1835hrer Tochter, obwohl sie wegen des Alleinerziehungsrechts darauf bedacht war, daß es ihm gutging, sondern ließ sie von ihrer Mutter erziehen. Mit 19 Jahren heiratete Ada im Sommer 1835 den zehn Jahre älteren William King, 8. Baron King (†1893), der 1838 zum 1. Earl of Lovelace erhoben wurde (das Paar hatte drei Kinder). 1841 wurde er als Fellow in die Royal Society aufgenommen; da sie als Frau dort keinen Zugang zur Bibliothek hatte, schrieb er für sie gewünschte Artikel ab. Als ihre mathematische Begabung erkennbar wurde, erhielt sie eine naturwissenschaftliche Ausbildung, in deren Verlauf sie die aus Schottland stammende Mathematikerin Mary Somerville, die ihre Tutorin war, sowie den Erfinder Charles Babbage kennenlernte, dessen Mitarbeiterin sie wurde und mit dem sie Pläne für die Konstruktion einer programmgesteuerten Maschine entwickelte, die die Grundlagen der Programmierung bildete. Für einen nie fertiggestellten mechanischen Computer, die Analytical Engine, schrieb sie das erste Programm. Aus diesem Grund wird sie – noch vor dem ersten männlichen Kollegen – als erste Programmiererin der Welt betrachtet. Nach Ada Lovelace wurde die prozedurale Programmiersprache Ada benannt.

Die Lovelace Medal wurden nach ihr benannt, die seit 1998 von der British Computer Society an Persönlichkeiten der Informatikwissenschaft verliehen wird.

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Hucknall, Parish Church Saint Mary Magdalene

Hinweis: Ada Lovelace wurde in der Gruft der Byrons neben ihrem Vater beigesetzt.

Eilhard Mitscherlich

                

Deutscher Chemiker und Mineraloge; Sohn eines evangelischen Pastors; studierte zunächst in Heidelberg Geschichte, Philologie und Orientalistik, insbesondere Persisch (Farsi) und ging dann nach Paris an die École des langues orientales. Als sich seine Hoffnung, sich einer von Napoléon geplanten Gesandtschaft nach Persien anschließen zu können, zerschlug, ging er nach Göttingen, wo er ab 1817 zunächst Medizin und dann Chemie studierte. Nach der Promotion in Chemie im Jahre 1818 ging er nach Berlin und arbeitete dort in einem chemischen Laboratorium. Auf Kosten des preußischen Staates vervollkommnete Zu seiner weiteren Ausbildung im Fach Chenie hielt er sich auf dessen Einladung von 1819 bis 1821 bei Jacob Berzelius in Stockholm auf. Nach seiner Rückkehr von dort wurde er im Jahr 1822 zum Professor für Chemie an die Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin berufen. Bekannt ist Eilhard Mitscherlich v.a. aufgrund der Entdeckung der Isomorphie und Polymorphie bei Kristallen sowie der Selensäure und der Permangansäure.

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Bild: Beek100 (05/2012) Wikipedia.en
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Berlin-Schöneberg, Alter St. Matthäus Kirchhof

Bilder: Steffi Eckold (09/2013)
Bilder: Parsifal von Pallandt (06/2019)

Die Büste Kochs, die sich ursprünglich im Robert Koch Mausoleum befand, steht heute vor dem Mausoleum.

Alexander Alexandrowitsch Friedmann [russ. Александр Александрович Фридман]

 

Russischer Physiker und Mathematiker; nahm 1906 in seiner Geburtsstadt sein Studium der Physik und Mathematik auf. 1918 wurde er Professor für Mathematik und Physik in Perm, 1920 erhielt er einen Lehrstuhl an der Universität Petrograd (heute Sankt Petersburg), wo er aberauch an mehreren anderen wissenschaftlichen und technischen Instituten wirkte.

Friedmann erforschte die mathematischen Grundlagen einer auf der allgemeinen Relativitätstheorie beruhenden Kosmologie. 1922 kam er im Unterschied zu Albert Einstein, der damals noch ein stabiles Weltall annahm, zu dem Ergebnis, daß das Weltall instabil sei, sich ausdehne oder zusammenziehe. Friedmann konnte das Alter des Kosmos im Rahmen der von ihm entwickelten Modelle (Friedmann-Weltmodelle) einer nichtlinearen, verzögerten Expansion seit dem Urknall auf ungefähr 13  Milliarden Jahre berechnen (dieses theoretisch mögliche Alter wird heute als Friedmann-Zeit bezeichnet und abhängig vom Expansionsverlauf mit  7 bis 13 bzw. 20  Milliarden Jahre angegeben, während man heute das tatsächliches Alter des Universums auf 13,7 Milliarden Jahre einschätzt.

Friedmann verfaßte weitere bedeutenden Beiträge zur Hydromechanik und -dynamik, zur Strömungsmechanik - er begründete die Turbulenztheorie - und zur dynamischen Meteorologie.

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Bild: PepperDew (04/2020) Wikipedia.ru
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Sankt Petersburg, Alter Smolensker jüdischer Friedhof

Nikolaj Nikolajewitsch Bogoljubow [russ. Николай Николаевич Боголюбов]

 

 

Sowjetischer Physiker und Mathematiker; Sohn eines Lehrers, u.a. für Theologie, Philosophie und Psychologie, der den kleinen Nikolaj ab dem Alter von vier Jahren im Lesen und Schreiben und ab dem Alter von fünf Jahre erst in Deutsch, dann in Französisch und Englisch unterrichtete, Sprachen die er später - neben weiteren Fremsprachen - alle beherrschte; seine Mutter Olga Nikolajewna, née Luminarskaja, war eine Wissenschaftlerin; sie hatte in Nischnij Nowgorod in einem Ableger des Moskauer Konservatoriums die Klavierklasse absolviert und arbeitete in der Stadt, die zwischen 1932 und 1990 Gorki hieß, als Musiklehrerin Mit vierzehn Jahren nahm Nikolaj Bogoljubow an einem Seminar des Lehrstuhls für mathematische Physik der Akademie der Wissenschaften der Ukrainischen SSR unter der Leitung von Nikolaj Mitrofanowitsch Krylow teil. 1924 verfaßte er seine erste wissenschaftliche Arbeit, so daß er 1925 ohne Diplom Kandidat der Wissenschaften (Aspirant) werden konnte. Als solcher beendete er sein Studium 1928 mit der Promotion und konnte sich 1930 im Alter von nur 21 Jahren habilitieren. Von 1928 bis 1973 war er an der Akademie der Wissenschaften der UdSSR tätig. Ab 1932 arbeitete gemeinsam Krylow über nichtlineare Mechanik und entwickelte eine Theorie der nichtlinearen Schwingungen. Danach wandte er sich der Quantenfeldtheorie und der statistischen Physik zu, wobei er neue Methoden erarbeitete.

Von 1936 bis 1950 lehrte er als Professor sowohl an der Universität Kiew alsauch an der Lomonossow-Universität in Moskau. Ab 1949 arbeitete er am Steklow-Institut für Mathematik der Akademie der Wissenschaften der UdSSR und ab 1956 war er auch gleichzeitig als Leiter des Laboratoriums für theoretische Physik am Vereinigten Institut für Kernforschung (VIK) in Dubna tätig, wo er ab 1965 den Posten des Direktors einnahm. Nach anfänglichen Arbeiten mit rein mathematischen Problemen widmete er sich Problemen der theoretischen Physik. Von 1952 bis 1957 verfaßte er einen ganzen Zyklus von Arbeiten zur Quantenfeldtheorie. 1958 hielt er mit Wassili Sergejewitsch Wladimirow einen Plenarvortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Edinburgh (“On some mathematical problems of quantum field theory”).

1960 wurde Bogoljubow in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1969 in die National Academy of Sciences (als Foreign Associate).

Auszeichnungen u.a.: Stalinpreis (1947 und 1953), Leninpreis (1958), Dannie-Heineman-Preis für mathematische Physik (1966), Held der sozialistischen Arbeit (1969 und 1979), Helmholtz-Medaille (1969), Max-Planck-Medaille (1973), Dirac-Medaille (1992)

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Bild: SerSem (09/2014) Wikipedia.ru
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Moskau, Friedhof am Neujungfrauenkloster

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Wissenschaft & Forschung XLIX

Omnibus salutem!