Andreas “AnderlHinterstoißer

 

 

Deutscher Bergsteiger; machte eine Ausbildung zum Bankkaufmann; bestieg in den 1930er Jahren zahlreiche Berggipfel im Alpengebiet. 1935 wurde er Berufssoldat bei der deutschen Wehrmacht und wurde nach der Grundausbildung – ebenso wie sein Freund Toni Kurz – bei den Reichenhaller Gebirgsjägern eingesetzt, wo er eine zusätzliche Ausbildung als Heeresbergführer absolvierte. Am 18. Juli 1936 stieg er gemeinsam mit Toni Kurz in die Eiger-Nordwand ein, die bislang noch nicht bezwungen war. Ihnen gesellten sich die österreichische Bergsteiger Willy Angerer und Eduard Rainer, die zunächst als konkurrierende Seilschaften in den Berg eingestiegen waren, hinzu. Als sich das Wetter änderte, waren sie gezwungen, den Versuch der Erstbesteigung abzubrechen. Eine Querpassage, die sie beim Aufstieg verwendet hatten, konnten sie für den Abstieg nicht mehr verwenden, da sie das “Geländerseil“ an der Passage, die heute Hinterstoißer-Passage genannt wird - nach dem Durchgang abgezogen hatten; vielmehr war sie gewzungen, sich viele Meter abzuseilen. Hinterstoißer sowie Angerer und Rainer kamen dabei durch den Abgang von Stein- und Schneelawinen ums Leben; Kurz überlebte zwar, starb aber dann – nur wenige Meter von der Rettungsmannschaft entfernt - im Seil.

Über dieses tragische Ereignis kam 2008 ein Film in die Kinos – Eigernordwand. Hinterstoißer wurde von Florian Lukas, Toni Kurz von Benno Fürmann verkörpert. Ein Jahr zuvor hatte der britische Bergsteiger Joe Simpson das Thema bereits als Dokumentarfilm unter dem Titel Drama in der Eiger-Nordwand vorgestellt.

Inschrift: In diesem städtischen Ehrengrab ruht der Reichenhaller Bergsteiger Anderl Hinterstoißer, Gefreiter der 11. Kompanie des Gebirgs.Jäger-Regimentes 100, geboren am 3. Oktober 1914, der vom 19. bis 21. Juli 1936 die Eiger-Nordwand zu bezwingen suchte und dabei einen heldenhaften Bergtod starb.

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Bilder: Bernd Schwibbe (07/2014)

Bad Reichenhall, Friedhof St. Zeno

Roland Ratzenberger

 

 

Österreichischer Automobilrennfahrer;

verunglückte er beim Qualifying zum Großen Preis von San Marino tödlich.

Inschrift: Er lebte für seinen Traum.

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Salzburg OT Maxglan, Friedhof

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Bilder: Ewald Krismer (07/2014)

Matthias Sindelar

 

Österreichischer Fußballspieler (Mittelstürmer); Sohn eines Maurers; kam mit seiner Familie im Alter von drei Jahren nach Wien.Nachdem er seinen Vater im Alter von vierzehn Jahren im Ersten Weltkrieg verloren hatten, machte er eine Schlosserlehre, um seine Familie unterstützen zu können. 1918 begann seine Fußballkarriere, als er in die Jugendmannschaft Jugendmannschaft des Allgemeine Sport-Verein Hertha (ASV Hertha), eines Fußballverein im Bezirk Favoriten, aufgenommen wurde; seine Ausbildung zum Schlosser beendete er, war aber in diesem Beruf niemals tätig. Nach einer Verletzung, die beinahe das Aus seiner Karriere bedeute hätte, und wirtschaftlichen und sportlichen Problemen des Vereins, wechselte er 1924 zu den Amateure, u.a. spielte er bei einem Amateurverein, der sich ab November 1926 Austria Wien nennen wird. Trotz der eher mittelmäßigen Erfolge der Austria galt Sindelar als Aushängeschild des Vereins und als einer der populärsten Spieler in Wien. 1926 debütierte er als Mitglied der österreichischen Nationalmannschaft gegen die Tschechoslowakei und erzielte in Prag mit dem zweiten Tor den Siegestreffer in dem Spiel, das 2:1 endete. In den kommenden Jahren war Sindelar so erfolgreich, daß nicht nur österreichische Klubs, sondern sogar ausländische Vereine versuchten, ihn abzuwerben und unter Vertrag zu nehmen. 1929 kam es zu Eklat: Hugo Meisl, der damalige österreichische Fußballteamchef, entließ Sindelar aus dem Kader der Nationalmannschaft, weil dieser auf den Vorwurf, die 0:5-Niederlage auf schneebedecktem Boden gegen eine süddeutsche Fußballmannschaft sei durch übermäßiges “Scheiberlspiel”1 herbeigeführt worden, seinerseits den Teamchef kritisierte, das Gegenteil sei der Fall gewesen. 1931 kam er als Kapitän des legendären Wunderteams zurück, das in den Jahren 1931 bis 1933, die vor allem mit hohen Siegen über europäische Spitzenmannschaften für Aufsehen sorgte. Die aufsehenerregenden Erfolge der österreichischen Nationalmannschaft begannen am 16.5.1931 mit dem Spiel gegen die favorisierten schottlische Mannschaft, die mit 5:0 vor einer Kulisse von 60.000 Zuschauern geschlagen wurde. Im selben Jahr schlug die Mannschaft das deutsche Team gleich zweimal, in Berlin mit 6:0 und in Wien mit 5:0, in dem Sindelar davon drei Tore schoß. Bemerkenswert war auch das Spiel gegen Ungarn im April 1932, das Österreich mit 3 Toren von Sindelar und 4 Toren von Anton Schall. Als nach dem “Anschluß” Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 die österreichische Nationalmannschaft aufgelöst und mit dem bisherigen reichsdeutschen Team zur großdeutschen Mannschaft verschmolzen wurde, erwarb Matthias Sindelar im August desselben Jahres im Wiener Stadtteil Favoriten für eine Summe von 20.000 Reichsmark ein ”arisiertes“ Kaffeehaus, dessen Voreigentümer später im KZ Theresienstadt ums Leben kam. Nur ein halbes Jahr später wurde Matthias Sindelar gemeinsam mit seiner Freundin Camilla Castagnola tot in seiner Wohnung aufgefunden. Als Ursache wurde eine Vergiftung durch das Einatmen von Kohlenmonoxid gerichtsmedizinisch konstatiert; offen blieb jedoch bis zum heutigen Tage die Antwort auf die Frage, ob es sich um Mord, Doppelselbsttötung oder um einen tragischen Unglücksfall handele.

Sindelar, der wegen seiner besonderen Art mit dem Ball umzugehen und sich mit ihm quasi tänzerisch über das Spielfeld zu bewegen auch als der Rastelli, bzw. der Nijinsky des Fußballs bezeichnet wurde, wurde mehrfach als bester Fußballer Österreichs des 20. Jahrhunderts ausgezeichnet und gilt bis heute als großes Idol des österreichischen Fußballs.

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Zeitungsnotiz vom 7. Juni 1938

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1 Österreichisch-wienerischer Ausdruck für eine besondere Art der Ballführung: Kurzpaßspiel mit viel Bewegung und dadurch die Täuschung des Gegners.

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Bilder: Ewald Krismer (07/2014)

Wien, Zentralfriedhof

Fausto Coppi

 

 

Italienischer Rennradfahrer; gen. ”il Campionissimo“ (“Weltmeister der Weltmeister“); entstammte als erster von zwei Söhnen einer Familie mit insgesamt fünf Kindern eines einfachen Bauern, der Mais- und Weinrebenanbau betrieb. Nach dem Ende der Grundschule begann er eine Fleischerlehre in Novi Ligure ( Prov. Alessandria, Piemont). Mit Geld, das ihm sein Onkel Fausto, ein Seemann, gegeben hatte, kaufte er sich im Alter von 15 Jahren für 520 Lire ein Rad der Marke Maino1 und nahm mit diesem in seiner Freizeit an inoffiziellen regionalen Rennen teil. 1937 gewann er bei Radrennen von Boffalora. Während dieser Zeit wurde der blinde Masseur Biagio Cavanna2 auf ihn aufmerksam, der seinerseits Radsportfirmen auf das Talent mit dem Ergebnis aufmerksam, daß Coppi eine Einladung von der Firma Legnanon erhiel,t und bereits 1940, im Alter von gerade 20 Jahren, gewann er denGiro d’Italia, bevor seine Karriere vorerst beendet wurde, als er im Zweiten Weltkrieg eingezogen und nach Nordafrika kam, wo er in englische Gefangenschaft geriet. Erst 1945 kam er wieder nach Italien zurück und wurde im folgenden Jahr als Profirennfahrer bei Bianchi engagiert. Sieben Jahre nach seinem ersten Triumph konnte er seinen zweiten Girosieg feiern. Den dritten Erfolg beim Giro hatte er wenige Wochen vor dem Start der Tour de France 1949 eingefahren. Coppi entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten und populärsten Radfahrer der Geschichte. Als erster Fahrer in der Geschichte gewann Coppi den Giro d'Italia und die Tour de France im selben Jahr: 1952 gelang es Coppi, das Double noch einmal gewinnen, was seitdem nur noch sechs Fahrern überhaupt gelang: Jaques Anquetil, Eddy Merckx, Bernard Hinault, Stephen Roche, Miguel Indurain und Marco Pantani. Damit wurde Coppi zum endgültig gefeierten Superstar nicht nur in Italien als Superstar gefeiert.

Im Dezember 1959 nahm Fausto Coppi an einer Tour in Afrika teil. Nach seiner Heimkehr stellte sich bei ihm Fieber ein, so daß er in das Krankenhaus von in Tortona eingeliefert wurde, wo er an den Folgen einer Infektion mit dem Malariaerreger im Alter von nur 40 Jahren verstarb.

1953 wurde publik, daß Coppi seine Ehefrau Bruna Campolini verlassen hatte, um mit der ebenfalls verheirateten Giulia Occhini, der sogenannten ”dama bianca“, zusammenzuleben, was im damals sehr prüden Italien zu einem Skandal führte, in dem sich auch der Papst zu Wort meldete.

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1  Sein Lohn als Lehrling betrug 5 Lire wöchentlich

2  Cavanna war auch nach Beginn von Coppis beruflicher Karriere noch viele Jahre sein Masseur und vertrauenswürdiger Berater.

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Bild: Sextum (04/2008) Wikipedia.org
Bild: Sextum (04/2008) Wikipedia.org

Castellania (Prov. Allessandria, Piemont), Mausoleo

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Christian Pravda

 

 

Österreichischer Skirennläufer; wurde 1937 im Alter von zehn Jahren Mitglied im Kitzbüheler Ski Club. 1947 gewann er am Hahnenkamm in seiner Geburtsstadt den Slalom und den dritten Platz in der Abfahrt. Seine dortigen Leistungen ermöglichten ihm die Teilnahme an den V. Olympischen Winterspielen, die 1948 in St. Moritz ausgetragen wurden; er startete dort im Slalom, konnte diesen jedoch nicht beenden. Im selben Jahr gewann er aber den Riesenslalom auf der Zugspitze, blieb aber im Folgejahr ohne Sieg, erreichte jedoch in Sterzing wenigstens den dritten Platz in der Kombination. 1951 erreichte Pravda auf der Streif als Erster eine Fahrzeit von unter drei Minuten.

Pravda, der als exzellenter Allrounder galt, war Mitglied des von Fred Rößner Anfang der 1950er Jahre gegründeten aus der österreichischen Nationalmannschaft geformten sogenannten Wunderteams Bei den VI. Olympischen Winterspielen in Oslo holte er die Silbermedaille im Riesenslalom und Bronze in der Abfahrt. Höhepunkt seiner Karriere war die Teilnahme an der Alpinen Ski-Weltmeisterschaft im Februar 1954 im schwedischen Åre, wo er in der Abfahrt den 1., in der Kombination den 2. und im Slalom den 4. Platz belegen konnte. An den VII. Olympischen Winterspiele 1956 in Cortina d'Ampezzo konnte er nicht teilnehmen, da er gegen die damals geltenden Amateurregeln verstossen hatte (er hatte für Werbeaufnahmen einer französischen Skifirma Modell gestanden). Dafür konnte er jedoch im selben Jahr in Sun Valley, wo er sich niedergelassen hatte, als Skilehrer tätig war und zahlreiche Prominente unterrichtete, die Abfahrt, den Slalom und die Kombination des Harriman Cups sowie den Riesenslalom des Silver Belt für sich entscheiden. 1958 wurde er zum dritten Mal Österreichischer Meister im Slalom. Die letzten Siege bei Amateurrennen feierte er 1959 im Riesenslalom von Squaw Valley und mit einem erneuten Dreifacherfolg in Slalom, Abfahrt und Kombination beim Harriman Cup in seiner Wahlheimat Sun Valley. Danach nahm er an den amerikanischen Profirennen teil, feierte auch dort einige Erfolge und wurde 1963 inoffizieller Profi-Weltmeister. Anfang der 1970er Jahre kehrte er nach Österreich zurück und war einige Jahre als Servicemann für einen Skihersteller tätig.

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Bilder: Ewald Krismer (08/2014)

Kitzbühel (Tirol), Stadtfriedhof

Herbert Huber

 

 

Österreichischer Skirennläufer; 1965 gelangen ihm erste Siege in FIS-Rennen im Libanon und 1966 erreichte er zweite Plätze im Slalom von Mürren sowie in Slalom und Kombination von Hemsedal. Vvor allem auf die technischen Disziplinen Slalom und Riesenslalom spezialisiert, gewann er gewann die Silbermedaille im Slalom bei den Olympischen Winterspielen 1968, siegte in drei Weltcuprennen und erreichte jeweils einen dritten Platz im Gesamtweltcup und im Riesenslalomweltcup sowie Rang vier im Slalomweltcup. 1966 und 1968 wurde er Österreichischer Meister im Slalom.

Huber, der an Depressionen litt und nach einem mißglückten Qualifikationsrennen für die WM 1970 einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte, nahm sich in seiner Wohnung in Kitzbühel das Leben.

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Bilder: Ewald Krismer (08/2014)

Kitzbühel (Tirol), Stadtfriedhof

Lis Hartel  née Holst

 

 

Dänische Dressurreiterin; ersten Reit- und Dressurunterricht erteilte ihr zunächst ihre Mutter Else, bevor der professionelle Reitausbilder Gunnar Andersen die Aufgaben übernahm und sie national wettbewerbsfähig machte; 1943 und 1944 gewann sie dann auch die dänische Meisterschaft im Dressurreiten. Unmittelbar nach ihrem Sieg erkrankte sie im September desselben Jahres an Poliomyelitis (=Kinderlähmung) während einer Schwangerschaft. Sie wurde unterhalb der Knie dauerhaft gelähmt, wobei die Lähmung auch gewisse Auswirkung auf Arme und Hände hatte. Glücklicherweise kam ihr Kind, eine Tochter, jedoch gesund zur Welt. Lis Hartel beschloß - gegen den Rat ihres Arztes - ihren Sport auch weiterhin auszuüben, obwohl sie jeweils in den Sattel gehoben werden mußte. Im Jahre 1947 belegte sie in der Skandinavischen Meisterschaft den zweiten Platz. In der Disziplin Dressurreiten wurde sie dänische Meisterin auch in den Jahren 1952, 1953, 1954, 1956 und 1959 das letzte Mal auf ihre neuen Pferd “Limeligh”. Sie war im Jahre 1954 inoffizielle Weltmeisterin in der Dressur (die erste offizielle Weltmeisterschaft fand erst 1966 statt). Bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki und 1956 in Stockholm auf “Jubilee” errang sie jeweils die Silbermedaille in der Dressur, beide Male hinter dem Schweden Henri Saint Cyr. Nach Beendigung ihrer aktiven Karriere erteilte sie u.a. Unterweisungen im Reitsport, spendete viel Geld für an Poliomyelitis Leidende und unterstützte therapeutisches Reiten für Menschen mit Behinderungen. Nach ihr wurde die Lis Hartel-Stiftung in den Niederlanden benannt, die ebenfalls solche therapeutischen Reitmöglichkeiten bietet. Im Jahr 1992 wurde Hartel in Dänemark in die Hall of Fame aufgenommen, und 2005 wurde sie als eine von Dänemarks Top-10-Sportler aller Zeiten benannt.

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Bilder: Finn Larsen (09/2014)

Fredensborg Kommune, Grønholt Kirkegård

Martin Schneeweiss

 

 

Österreichischer Motorradrennfahrer; Sohn eines Fahrlehrers; begann seine sportliche Laufbahn zunächst als Radrennfahrer, wechselte aber nach der Matura 1926 zum Motorradsport. 1927 errang er den Titel des Wiener und Niederösterreichischen Meisters. Im gleichen Jahr wurde er Zweiter beim Grand Prix von Österreich. Es folgten Platzierungen bei Rennen in Marburg und Linz, sowie ein zweiter Platz beim Grand Prix von Ungarn. 1932 siegte er bei der österreichischen Landesmeisterschaft sowie bei weiteren Rennen mit internationaler Besetzung in Polen und Österreich. Am 3.8.1935, ein Tag nach der der Eröffnung der Großglockner Hochalpenstraße, war er einer derjenigen, die dort an einem Bergrennen teilnahmen, und siegte in der Motorradklasse über 500ccm auf NSU. 1937 erlebte er seinen größten sportlichen Erfolg: er errang in Prag den Europameistertitel im Bahnfahren. Aber er bemühte sich auch die die technische Weiterentwicklung der Rennmaschinen: So konstruierte er u.a. Rahmen und entwickelte eine Gummihinterradfederung für Sandbahnmaschinen. Eine breiteren Öffentlichkeit wurde er spektakuläre Aktionen bekannt; so veranstaltete er ein Wettrennen gegen den Orient-Express auf der Strecke zwischen Wien und Ostende an der Kanalküste; er und ein Beifahrer Karl Abarth trafen nur knapp nach dem Zug dort ein. Auf der Fahrt zurück nach Wien erreichten sie allerdings das Ziel schneller als der Orient-Express. Während des Zweiten Weltkrieges hatte Schneeweiss das Glück, als Fahrlehrer eingesetzt zu sein.

Am 4.10.1947 trat Schneeweiss auf der Grazer Trabrennbahn gegen Hermann Gunzenhauser an. Dieser Zweikampf endete mit einem Sturz beider Fahrer, wobei Martin Schneeweiß an den Folgen des Unfalls starb.

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Bild: Heinz Knisch (10/2014)

Wien, Zentralfriedhof

Gertrud Gabl

 

 

Österreichische Skirennläuferin; Vater und ihr Onkel waren erfolgreiche Skiläufer, so kam auch sie früh zum Skisport und wurde Mitglied im Ski Club Arlberg, wo man ihr Talent erkannte und sie förderte. 1967 gewann sie die österreichischen Meisterschaften im Slalom und in der Kombination und holte sich im selben Winter erste Punkte im Weltcup. Im Folgejahr am 11. Januar gelang ihr der sportliche Durchbruch durch den Sieg im ersten Weltcuprennen, dem Slalom der SDS-Rennen in Grindelwald. Bei den Olympischen Spielen 1968 in Grenoble wurde sie allerdings im Riesenslalom nur 9. und in der Abfahrt 12., im Slalom fiel sie aus. Anders im Weltcup zu Saisonende in den beiden Rennen von Heavenly Valley; dort erreichte sie in der Gesamtwertung noch den siebenten Platz, im Slalom wurde sie punktegleich mit der Französin Florence Steurer Zweite. Die Saison 1968/69 wurde ihre erfolgreichste. Mit drei Slalomsiegen und einem Riesenslalomsieg gewann Gabl nicht nur den Slalomweltcup, sondern wurde auch zu Österreichs erster Gesamtweltcupsiegerin. Dass dies im selben Jahr auch bei den Herren dem ebenfalls aus St. Anton stammenden Karl Schranz gelang, ist bis heute einzigartig im Skiweltcup. Auch einige Wettkämpfe, die nicht zum Weltcup zählten, gewann Gabl in diesen Winter, so zum Beispiel das Arlberg-Kandahar-Rennen. In der Saison 1969/70 konnte Gabl an ihre Vorjahreserfolge bei weitem nicht anschließen und fiel auf den 16. Rang im Gesamtweltcup zurück. Beim Saisonhöhepunkt, der Weltmeisterschaft in Gröden, verpasste sie mit Rang vier im Slalom und Rang fünf im Riesenslalom zweimal nur knapp das Podest. In der Saison 1970/71 erreichte sie wieder mehrere Podestplätze und verbesserte sich auf den neunten Platz im Gesamtweltcup, im Riesenslalom wurde sie Gesamt-Vierte. Im folgenden Winter aber verschlechterten sich ihre Ergebnisse wieder und auch bei den Olympischen Spielen in Sapporo hatte sie keinen Erfolg. Sowohl den Slalom als auch den Riesenslalom konnte sie nicht beenden. Nach dieser für sie enttäuschenden Saison trat Gabl im Alter von nur 23 Jahren vom Spitzensport zurück.

Gertud Gabl starb im Alter von nur 27 Jahren, als sie mit ihrem Mann, einem deutschen Geschäftsmann, während einer Skitour in der Nähe von St. Anton von einer Lawine verschüttet wurde.

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bilder: Ewald Krismer (2014)

St. Anton am Arlberg (Tirol), Friedhof

Toni Mark

 

 

Österreichischer Skirennläufer; ältestes von neun Geschwistern einer Arbeiterfamilie; wuchs in Saalfelden am Steinernen Meer (Land Salzburg) auf und begann bereits als Kind mit dem Skilauf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann er dann mit wettkampfmäßigem Skirennsport. Mark absolvierte eine Lehre als Zimmermann, war einige Jahre beim Bau von Materialseilbahnen tätig und arbeitete bis zu seinem Tod in der Mittersiller Skifabrik.

Zwischen 1953 und 1955 gewann Toni Mark, der dem Salzburger Landeskader angehörte, acht Medaillen bei Österreichischen Juniorenmeisterschaften und 1954 alle Disziplinen bei den Salzburger Landesmeisterschaften. In der Saison 1954/1955 wurde er in den österreichischen Nationalkader aufgenommen, erzielte im selben Winter die ersten Podestplätze bei FIS-Rennen, errang mehrere Siege bei internationalen Rennen und wurde 1959 Österreichischer Meister in der Kombination.

Toni Mark starb an den Folgen eines Skiunfalls, den er erlitt, als er am 7.3.1959 bei einem Abfahrtslauf in Rottach-Egern kurz vor dem Ziel von der Piste abkam und in eine Zuschauergruppe raste; dabei erlitt er so schwerwiegende Kopfverletzungen, daß er drei Tage später verstarb,

 

Siege in FIS-Rennen

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Bilder: Ewald Krismer (10/2014)

Saalfelden :am Steinernen Meer (Land Salzburg), Ortsfriedhof

Sportler XIV

Omnibus salutem!