Michael Michi Dacher

 

Deutscher Bergsteiger; bestieg im Juli 1979 gemeinsam mit Reinhold Messner (*1944) ohne Sauerstoffgerät in Rekordzeit den 8.611 Meter hohen Gipfel des im Karakorum-Gebirge zwischen China und Pakistan gelegenen "K2". Dacher bestieg zwischen 1950 und 1993 zahlreiche Gipfel in Europa, Asien und Südamerika, darunter 1981 den 8.125 Meter hohen Nanga Parbat in Pakistan, 1992 den in den Anden gelegenen 6.962 Meter hohen Aconcagua. Außerdem führte er 1970 mit Franz Martin eine Inlandeisdurchquerung Grönlands von West nach Ost auf einer Route durch, die zuvor Fridtjof Nansen im Mai 1888 benutzt hatte.

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Anton Toni Engelbert Sailer

 

 

Österreichischer Skirennläufer; Sohn eines Spenglermeisters; besuchte die Handelsschule in Schwaz und erlernte den Beruf des Glasers und Spenglers. Bereits im Alter von zehn Jahren nahm er erstmals an einem Rennen teil und war auch schon in Schülerklassen erfolgreich. Er war als Skispringer aktiv, konzentrierte sich jedoch auf den alpinen Skisport. Ab 1947 war er Mitglied im Kitzbüheler Ski Club. Ab 1952 trat Sailer auch international in das Rampenlicht: So gewann er die Abfahrt und die Kombination von Megève sowie den Riesenslalom und die Kombination von Morzine. Berühmt aber wurde er, als er bei den Olympischen Winterspielen in Cortina d'Ampezzo 1956 drei Goldmedaillen gewann - in der Abfahrt, im Slalom und dem Riesenslalom. Daneben holte der "Schwarze Blitz von Kitz" auch sieben Weltmeistertitel. Zu Aller Überraschung zog Sailer sich bereits im Alter von 23 Jahren vom aktiven Sport zurück, begann aber eine zweite Karriere beim Film und im Showgeschäft, nachdem er nach München umgezogen war und dort Schauspielunterricht genommen hatte. Er wirkte in den 1950er und 1960er Jahren in einer Reihe von Heimat- und Unterhaltungsfilmen mit, in denen er stets als der “fesche” Österreicher an der Seite von Horst Buchholz, Uschi Glas (*1944) oder Gritt Boettcher (*1938) in Erscheinung trat; er stand aber auch in ernsten Stücken wie Tod eines Handlungsreisenden auf der Bühne. Außerdem sang er - das allerdings mit weniger Erfolg.

Von 1972 bis 1976 war Sailer Cheftrainer und technischer Direktor des Österreichischen Skiverbands, und er fungierte mehr als zwanzig Jahre lang als Rennleiter des Hahnenkamm-Rennens in seinem Geburtsstadt Kitzbühel.

Sailer-Haus in Kitzbühel

 

 

 

 

Inschrift: Berühmt, beliebt, bescheiden.

Auszeichnungen u.a.: Sportler des Jahrhunderts (1999), Schneekristall des Skisports des ÖSV (2009). Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

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Bild: Roland Buderath (08/2009)

Peiting, Friedhof der Wallfahrtskirche Maria Egg

Bild: Jürgen Pferdekamp (10/2009)

Kitzbühel (Tirol), Stadtfriedhof

Bilder: Wilfried Hein (11/2009)

Robert Enke

 

 

Deutscher Fußballspieler (Torwart); Sohn eines Psychotherapeuten; nach dem Abitur am Jenaer Sportgymnasium entschied er sich für eine Karriere als Profifußballer und spielte zunächst bei Jenapharm Jena, ab 1985 dann für den FC Carl Zeiss Jena. Nach der Wende spielte er u.a. beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, wechselte im Sommer 1999 zu Benfica Lissabon, dann 2002 nach Spanien in die Primera División zum FC Barcelona. Nach einem sportlichen Disaster bei Fenerbahçe Istanbul unter dem Trainer Christoph Daum, kam er im Januar 2004 in die spanische Zweite Liga und stand bei CD Teneriffa im Tor, bevor er im Sommer 2004 zu Hannover 96 wechselte. Von 1997 bis 1999 war er an 15 Spiele für die deutsche U-21-Nationalmannschaft beteiligt. Zur Fußballweltmeisterschaft im Jahre 2006 war er zwar in das erweitere Kader der Nationalmannschafr berufen, von Nationaltrainer Jürgen Klinsmann jedoch nicht eingesetzt. Anschließend wurde er bei diversen Länderspielen als Ersatztorwart eingesetzt. Im März 2007 konnte er endlich sein Länderspieldebüt unter Bundestrainer Joachim Löw in einem Freundschaftsspiel gegen Dänemark (0:1) geben. In der Rangfolge der Torwarte der Nationalmannschaft stand Enke im folgenden Jahr hinter Jens Lehmann und gleichauf mit Timo Hildebrand; an der EM 2008 nahm er als offizielle Nummer 2 im Tor teil, hinter Jens Lehmann und vor René Adler, und nach dem Rücktritt Lehmanns wurde Enke einer der Anwärter für dessen Nachfolge als Stammtorhüter. Der Tod seiner zwei Jahre alten Tochter im Jahre 2006 und eine Depression führten zum Freitod von Enke, der sich vor einen Zug warf.

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Neustadt a. Rübenberge OT Empede, Friedhof

Bilder: Anurag Chatrath (05/2007)

Edward Whymper

                               1910

Englischer Illustrator und Bergsteiger; aus ärmlichen Verhältnissen stammend, wurde er als zweites von elf Kindern im Holzschnitzen ausgebildet, war aber ohne große berufliche Perspektiven. Ab 1860 unternahm er Ausflüge in die Zentral- und Westalpen, wo er zahlreiche Zeichnungen anfertigte, die in London aufmerksamheit erregten. In den alpen entdeckte Whymper sein Interesse für das Bergsteigen und bestieg bereits 1864 als erster die Barre des Écrins, die Aiguille d'Argentière und den im Mont-Blanc-Massiv gelegenen Mont Dolent sowie 1865 die ebenfalls dort gelegene Aiguille Verte und Grandes Jorasses (mit Pointe Whymper, 4.184 m) im Frühsommer 1865. Am 14. Juli des selben Jahres fand unter seiner Führung die Erstbesteigung des Matterhorns von Zermatt aus über den Hörnligrat statt, an der u.a. Peter Taugwalder mit seinem Sohn, Francis Douglas, Charles Hudson, Michel Croz und Douglas Hadow teilnahmen, während sein Konkurrent Jean-Antoine Carrel fast zeitgleich von der anderen Seite des Matterhorns, im italienischen Breuil gestartet war. Allerdings kam es beim Abstieg whymper_triumph_bildzu einem tragischen Unglück: Vier Männer seiner Seilschaft stürzten über die Nordwand in den Tod, nachdem das Seil gerissen war. Der Vorwurf, er habe das Seil durchtrennt, wurde in einer später anberaumten Untersuchung als unbegründet verworfen.

Abbildung aus seinem Buch Scrambles Amongst the Alps

 Der Zweikampf um die Erstbesteigung des Matterhorns bildete die Vorlage die Filme Der Kampf ums Matterhorn (1928) von Nunzio Malasomma und Der Berg ruft, den Luis Trenker 1937 drehte. Zuvor hatte Carl Haensel sich bereits mit dem Stoff beschäftigt und - basierend auf den Tagebuchaufzeichnungen Whympers - die Geschichte unter dem Titel Der Kampf ums Matterhorn als Tatsachenroman veröffentlicht.

1880 bestieg Whymper - ebenfalls als Erstbesteiger - den 6.310 Meter hohen Chimborazo in Ecuador. Dort sammelte er Daten über die Höhenkrankheit und über die Auswirkungen des reduzierten Luftdrucks auf den menschlichen Körper. Anfang des 20. Jahrhunderts besuchte er die Kanadischen Rocky Mountains. Einblick in seine Alpenexpedition und diejenigen in Südamerika gewähren das von ihm illustrierte Buch Scrambles Amongst the Alps in the Years 1860-1869 (1871, dt. Berg- und Gletscherfahrten. In den Alpen in den Jahren 1860 bis 1869) sowie Travels Amongst the Great Andes of the Equator (1892).

       

Das Matterhorn (pixit E. Whymper, ~1870)

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Chamonix

Bilder: Bernd Wolter (04/2010)

Josef Jupp Derwall

 

Deutscher Fußballspieler und -trainer; spielte zunächst von 1937 bis 1949 bei seinem Heimatverein dem Rhenania Würselen. 1953 kam er nach einer mehrjährigen Zeit bei Alemannia Aachen, mit dem er 1953 das DFB-Pokalfinal erreichte, zu Fortuna Düsseldorf. 1954 wurde er nach der Fußballweltmeisterschaft (WM) zweimal in die Nationalmannschaft berufen. 1959 wechselte er als Spielertrainer zum FC Biel (Schweiz), und ab 1961 war er ausschließlich als Trainer bei mehreren Vereinen tätig, bis ihn Bundestrainer Helmut Schön 1970 zu seinem Assistenztrainer machte. 1978, nach der Weltmeisterschaft in Argentinien, trat er dessen Nachfolge an. Zwei Jahre später, bei der Europameisterschaft (EM) in Italien, wurde die deutsche Mannschaft unter seiner Leitung Europameister, 1982 bei der WM in Spanien Vizeweltmeister. Aufgrund der starken Kritik nach der erfolglosen Europameisterschaft 1984 trat Derwall nach 67 Länderspielen zurück; sein Nachfolger wurde “Kaiser” Franz Beckenbauer. Derwall ging zum türkischen Verein Galatasaray Istanbul, den er zweimal zum türkischen Pokalsieg und zweimal zur Meisterschaft führte, bis er sich schließlich nach einer Tätigkeit als türkischer Verbandstrainer für Auslandsangelegenheiten 1989/90 in den Ruhestand zurückzog.

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St. Ingbert, Alter Friedhof

Hermann Buhl

 

 

Österreichischer Alpinist; unternahm bereits in den 1930er Jahren Touren durch die Alpen, bevor er 1939 der Jungmannschaft der Alpenvereinssektion Innsbruck beitrat. Nach Abschluß der Schule und einer Ausbildung zum Speditionskaufmann wurde er im Zweiten Weltkrieg zum Sanitäter ausgebildet und nahm als solcher an Kämpfen in Italien teil, u.a. an der Schlacht um Monte Cassino. Nach dem Krieg verdiente er sich seinen und den seiner Familie Lebensunterhalt - er hatte 1951 Eugenie née Högerle geheiratet - als Bergführer. Um die finanzielle Situation zu verbessern, arbeitete er ab 1952 beim Münchner Sporthauses Schuster als Verkäufer und Berater für alpine Ausrüstungen. Im Winter 1953 bezwang er im nächtlichen Alleingang die Ostwand des Watzmann. Im selben Jahr bestieg er als erster Mensch am 3.7.1953 den Nanga Parbat. 1953 wurde Hermann Buhl zum österreichischen Sportler des Jahres gewählt. Am 9.7.1957 war er Erstbesteiger des 8.051 Meter hohen, im zentralasiatischen Karakorum gelegenen Broad Peak, gemeinsam mit Kurt Diemberger, Marcus Schmuck und Fritz Wintersteller. Als Buhl und Diemberger am 27.7. versuchten, auch den in der Nähe liegenden Chogolisa (7.654 m) zu bezwingen, gab eine Wechte nach und Buhl stürzte in die Nordwand ab; sein Leichnam konnte bis heute nicht gefunden werden.

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Ramsau b. Berchtesgaden

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Bilder: Rainer Patermann (04/2012)

Horst SchimmiSzymaniak

 

 

Deutscher Fußballspieler; kam in der Saison 1952/53 zur ersten Mannschaft der SpVgg und mußte bereits am Saisonende den Abstieg in die Zweitklassigkeit hinnehmen. Bis 1955 blieb der linke Läufer in Erkenschwick, dann ging er zum Oberligaaufsteiger Wuppertaler SV (WSV), bevor er 1959 zum Karlsruher SC wechselte. 1956 holte ihn Sepp Herberger in die Nationalelf, die noch amtierender Weltmeister.war. An der Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 1958 in Schweden nahmen außer den Spielern von Bern (1954) Szymaniak als linker Läufer, Fritz Herkenrath und der junge Mittelstürmer Uwe Seeler teil; aber der Gastgeber Schweden schmiß die Deutschen im Halbfinale aus dem Turnier. Zwischen 1961 und 1965 spielte er als Profifußballer in Italien für ein Handgeld von 200.000 Mark (100.000 Euro) für CC Catania und trat für Inter Mailand und den FC Varese an. Der größte Erfolg war dabei 1964 der Gewinn des Europokals der Landesmeister mit Inter Mailand - bei dem er allerdings nicht im Endspiel eingesetzt wurde. Von der Weltmeisterschaft in England im Jahr 1966 schloß ihn Helmut Schön, der inzwischen Herberger abgelöst hatte, aus; in dem Vorbereitungslehrgang in Augsburg war Szymanski dem Bundestrainer durch eine Zechtour unangenehm aufgefallen. Nach seiner Rückkehr aus den USA nach Deutschland im Jahre 1965 wurde der ehemalige Bergmann 1965/66 Bundesligaspieler beim Aufsteiger Tasmania Berlin, verließ den erfolglosen Klub allerdings bald wieder und ging zum Schweizer Nationalligisten FC Biel, wo er nur ein Jahr blieb. Danach hatte er 1967 ein kurzes Intermezzo in den Vereinigten Staaten, wo er für dieChicago Spurs in der National Professional Soccer League, einer Vorläuferliga der legendären NASL, zwölfmal antrat. Wieder in Deutschland, trainierte einige unterklassige Vereine und ließ sich in Melle nieder, wo er eine Kneipe betrieb. Seine Neigung zum Alkohol, die ihn 1962 bereits den Führerschein gekostet hatte, ließ an eine Fortsetzung seiner Karriere nicht denken. Szymaniak, der 29 Bundesligaspiele absolviert und nur ein Tor geschossen hatte, starb in einem Altenpflegeheim in Melle. Zuletzt hatte von einer kleinen Knappschaftsrente leben müssen, die er für acht Jahre Arbeit unter Tage erworben hatte.

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Bild: Heiko Bockstiegel (04/2013)

Melle (Ldkrs. Osnabrück), Städtischer Friedhof

Hans Stuck

 

 

Deutsch-österreichischer Automobilrennfahrer; Vater von Hans-Joachim "Striezel" Stuck (*1951); 1925 startete er bei seinem ersten Bergrennen im Rahmen des 5. Internationalen Automobil-Turniers in Baden-Baden und gewann mit einem von ihm selbst modifizierten Dürkopp auf Anhieb in der Tourenwagen-Klasse. Von 1927 bis 1930 fuhr er dann einen Austro-Daimler und war damit bei Bergrennen nahezu unbesiegbar. Nachdem Austro-Daimler sich zurückgezogen hatte, wechselte Stuck zum Rennteam von Mercedes-Benz, für das er unter anderem 1931 den Grand Prix von Lemberg sowie zahlreiche Bergrennen gewann, u.a. 1932 die Europa-Bergmeisterschaft für Sportwagen. Mit dem von Ferdinand Porsche 1935 für die Auto Union entwickelten, mit einem Heckmotor ausgerüsteten 16-Zylinder-Wagen errang Stuck seine größten Grand-Prix-Erfolge; siebenmal gewann er die deutsche Bergmeisterschaft und ging so als “Bergkönig“ in die Motorsportgeschichte ein. Allerdings wurde Hans Stuck nach dem Aufstieg des jungen und populären Bernd Rosemeyer, der u.a. 1936 den Großen Preis sowohl von Deutschland als auch von Italien gewonnen hatte, 1937 von Auto Union entlassen. Erst nach Rosemeyers Unfalltod Anfang des Jahres 1938 kam Stuck wieder zur Auto Union; dort erreichte er zwar immerhin den dritten Platz beim Großen Preis von Deutschland, aber sein neuer Teamkollege, der Italiener Tazio Nuvolari (*1892, †1953), galt als bester Fahrer der Auto Union. Bei Bergrennen allerdings blieb er jedoch weiterhin erfolgreich. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges startete Stuck, der inzwischen auch die österreichische Staatsbürgerschaft erworben hatte, für Österreich zwischen 1949 und 1953 in der Formel 2. Als sein Versuch gescheitert war, wieder in der Königsklasse der Rennsports erfolgreich zu sein, konzentrierte er sich wieder auf die Bergrennen und fuhr mit Wagen von Porsche und BMW erfolgreich; 1960, im Alter von 60 Jahren, wurde er nochmals Deutscher Bergmeister. 1962 beendete seine aktive Karriere und widmete sich vorwiegend auf dem Nürburgring der Schulung von Sportfahrern.

Biographie: Mein tolles Leben

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Bilder: Matthias Bauer (06/2008)

Grainau (Ldkrs. Garmnisch-Partenkirchen, Gemeindefriedhof

Adolf ”AlaUrban

 

 

Deutscher Fußballspieler; Sohn von aus dem Landkreis Allenstein in Ostpreußen (heute Polen) zugewanderten Eltern (daher auch sein Spitzname “Ala”); trat 1926 der Jugendabteilung Schalkes bei und gehörte ab der Saison 1933/34 der Meistermannschaft der sogenannten “Knappen“-Elf an. Der Offensivspieler gewann mit der Mannschaft des FC Schalke 04, den “Königsblauen“, in den Jahren 1934, 1935, 1937, 1939 und 1942 fünf Endspiele um die Deutsche Meisterschaft. Von 1935 bis 1942 absolvierte er in der Nationalmannschaft 21 Länderspiele und erzielte dabei elf Tore. Er war Spieler in der legendären Breslau-Elf, die 1937 Dänemark mit 8:0 besiegte.

Ala Urban, von Beruf Anstreicher, wurde gleich nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht eingezogen und an die Ostfront beordert. Im Range eines Unteroffiziers des zur 126. Infanterie-Division gehörenden Infanterie-Regiments Nr. 422 war er im Frühjahr 1942 an der Kesselschlacht von Demjansk beteiligt, konnte jedoch zwischenzeitlich in die Heimat zurückkehren und dort bis Februar 1943 an allen sechs Spielen des Pokalwettbewerbs sowie an zehn Gauligaspielen teilnehmen. Sein letztes Fußballspiel bestritt er gegen Hertha BSC vor 70.000 Zuschauern im Frühjahr 1943. Nach der Rückkehr zu seiner Einheit, die nach wie vor in die seit dem 18.2.1942 anhaltenden Kämpfe um Demjansk verwickelt war, wurde er so schwer am Kopf und durch einen Lungenschuß verwundet, daß er trotz sofortiger Operation am Hauptverbandplatz in Alexino seinen Verletzungen erlag.

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Bilder: Peter R. Seeber (01/2014)

Gelsenkirchen OT Beckhausen-Sutum, Friedhof-Schalke Fanfeld

Hinweis: Das Grab Urbans befand sich bis Ende 2013 auf dem von der Kriegsgräberführsorge e.V. in Korpowo (Oblast Nowgorod) geschaffenen Kriegsgräberfriedhof (Block 18 Reihe 45 Grab 2776). Im November 2013 wurden seine sterblichen Überreste in die Heimat überführt.

Helmut JockelBracht

 

 

Deutscher Fußballspieler und -trainer; begann seine Laufbahn in der Jugend der Borussia; bevor er Anfang der 1950er zum BVB zurückkehrte, spielte er für Preußen Horstmar, den Lüner SV und den BV Brambauer. Mit Borussia Dortmund wurde er 1956, 1957 und 1963 dreimal Deutscher Meister: Am 24.6.1956 in Berlin mit 4:2 Toren gegen den Karlsruher SC, am 27.6.1957 in Hannover mir 4:1 Toren gegen den Hamburger SV und am 29.6.1963 in Stuttgart mit 3:1 Toren gegen den 1. FC Köln; Bracht war damit neben Wilhelm Burgsmüller (*1932) der einzige Spieler, der bei allen drei Meisterschaften der Borussia vor Gründung der Bundesliga in der Finalmannschaft stand. 1961 wurde er mit seiner Mannschaft einmalig Vizemeister. Zwischen 1956 und 1964 nahm er außerdem an dreizehn Europa Cup-Spielen teil. Nach dem Ende seine aktiven Fußballlaufbahn war er zunächst als Talentscout tätig, dann als Obmann bei der Borussia. In den 1970ern fungierte er für mehrere Monate als Trainers beim BVB, und seit 1974 gehörte er dem Ältestenrat des Vereins an, dessen Vorsitz er von 1995 bis 2001 innehatte. Bereits seit 1957 betrieb der gelernte Kaufmann Bracht die General-Agentur der Deutschen Shell in Dortmund, und 1960 hatte er in seiner Geburtsstadt einen eigenen Rohrreinigungs- und Kanaltechnikbetrieb gegründet.

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Bild: Peter R. Seeber 03/2014)

Dortmund-Brechten, Evangelischer Friedhof

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Peter Taugwalder

 

Schweizer Bergsteiger und Bergführer; Sohn eines Bergbauern; führte nach einigen Erstbegehungen im Jahr 1851 die Brüder Adolf und Hermann Schlagintweit als Zweitbegehung auf die Ostspitze des Monte Rosa. Am 14.7.1865 gehörte er unter der Führung des englischen Bergsteigers Edward Whymper gemeinsam mit seinem Wohnhaus TaugwaldersSohn, sowie Francis Douglas, Charles Hudson, Michel Croz und Douglas Hadow zu einer der Gruppen, die um die Ehre der Erstbesteigung des Matterhorns konkurrierten. Während die Gruppe von Zermatt aus über den Hörnligrat versuchte, den Gipfel des Berges zu erreichen, war Whympers Konkurrent Jean-Antoine Carrel fast zeitgleich von der anderen Seite des Matterhorns, im italienischen Breuil aus gestartet. Allerdings kam es beim Abstieg Whympers zu einem tragischen Unglück: Vier Männer stürzten über die Nordwand in den Tod: Hadow rutschte aus, stürzte auf Croz und zog Hudson und Douglas mit sich. Beim Versuch Taugwalders, die Stürzenden zu halten, riß das Seil. Das Unglück am Matterhorn und die folgenden Beschuldigungen belasteten Taugwalder sehr; vom Vorwurf, er habe das Seil durchtrennt, wurde er in einer später anberaumten Untersuchung entlastet.

Nach dem Unglück war er noch einige Jahre als Bergsteiger unterwegs, wanderte jedoch nach den Vereinigten Staaten aus, von wo aus er nach einigen Jahren in die Schweiz zurückkehrte.

In der Dokumentationssendung Tod am Matterhorn - Die tragische Geschichte der Erstbesteigung (2018) von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) wurden die damaligen Ereignisse rekonstruiert.

Absturz am Matterhorn beim Abstieg nach der Erstbesteigung (pinxit Gustave Doré)

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Bilder: Ralph Mayer (11/2021)

Zermatt (Kt.Wallis), Bergsteigerfriedhof

Inschrift: Peter Taugwalder und Sohn, die berufstreuen Führer, Erstbesteiger des Matterhorns 1865

Sportler XII

Omnibus salutem!