Karl-Heinz Köpcke

 

Deutscher Nachrichtensprecher; wurde 1941 zum Arbeitsdienst eingezogen und geriet als Funker der Luftwaffe 1945 in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde. Danach war er zunächst bei Radio Bremen tätig, bevor er 1949 als Hörfunk-Sprecher nach Hamburg zum NWDR kam.

Seine langjährige Präsenz am Bildschirm – er war Sprecher der Tagesschau der ARD vom 2. März 1959 bis 10. September 1987, seit 1964 Chefsprecher, was ihn zum bekanntesten Sprecher in der Bundesrepublik machte; sein stets korrektes und seriöses Auftreten brachten ihm den Beinamen “Mister Tagesschau“ ein.

Sein Nachfolger in dieser Position wurde Werner Veigel.

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Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Werner Veigel

 

Deutscher Nachrichtensprecher; der Sohn eines Kaufmanns arbeitete nach Abitur und Lehre zunächst in einem Reisebüro. 1950 wurde er Sprecher beim holländischen Radiosender Radio Hilversum, wechselte 1954 zum NWDR (Nordwestdeutscher Rundfunk) nach Hamburg, und wurde 1961 schließlich Sprecher beim deutschen Fernsehen und 1966 bei der Tagesschau. Als Nachfolger von Karl-Heinz Köpcke war er von 1987 bis 1995 deren Chefsprecher. Seine Nachfolgerin wurde Dagmar Berghoff.

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Bild: Werner Farwick

Jupp Schmitz

 

Deutscher Karnevalssänger; hatte eine klassische Ausbildung als Pianist und ein eigenes Orchester, mit dem er vor dem Zweiten Weltkrieg in Hotels etc. auftrat. In der Nachkriegszeit spielte er u.a. auf Karnevalveranstaltungen; über die rheinische Karnevalshochburg Köln hinaus wurde er durch Schunkellieder wie Wer soll das bezahlen...? und Am Aschermittwoch ist alles vorbei bekannt.

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Köln, Friedhof Melaten

Wilhelm von Humboldt

 

Sohn Wilhelm von Humboldts und seiner Gattin Carolina Friederica von Dacheröden (*1766, †1829), der Tochter des preußischen Kammerpräsidenten Freiherr Karl Friedrich von Dacheröden (*1732, †1809). Nach dem Tode ihrer Söhne verließ sie mit ihren Töchtern 1810 Rom und folgte ihrem Mann nach Wien, wohin er als Gesandter versetzt worden war.

Inschrift: CIRCVLARIS.AREA TERMINIS.CINCTA.P.CIXXX IN.CVIVS.MEDITVLLIO.TVMVLVS.EST GVLIELMI.IVNIORIS.AB.HVMBOLDT LOCVS.SEPVLTVRAE.PVBLICE.DATVS GVLIELMO AB.HVMBOLDT REGIS.BORVSSORVM AD.SVMMVM.PONTIFICEM ORATORI POSTERISQVE.EIVS

NAT.JENAE III.NON MAI AN. CHR. MDCCVIC OBIIT ARICIAE XVIII KAL. SEPT. MDCCCIII

 

 

 

Friedrich Konstantin Gustav von Humboldt

 

Sohn Wilhelm von Humboldts und seiner Gattin Carolina Friederica von Dacheröden (*1766, †1829), der Tochter des preußischen Kammerpräsidenten Freiherr Karl Friedrich von Dacheröden (*1732, †1809). Nach dem Tode ihrer Söhne verließ sie mit ihren Töchtern 1810 Rom und folgte ihrem Mann nach Wien, wohin er als Gesandter versetzt worden war.

Inschrift: FRIDERIGO. CONSTANTINO. GUSTAVO. QUO. VIXIT. A. I. M. X. D. V. FANTI. SVAVISSIMO. PARENTES VILIELMUS DE HUMBOLDTUS, CAROLINA DE DACHEROEDEN.

NAT.ROMAE VII.ID.JAN. AN.CHR.MDCCCVI. VIVERE IBIDEM DESIIT PR.ID.NOV. MDCCCVII.

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Bilder: Peter Malaschitz (9/2000)

Rom, Cimitero Acattolico per gli Stranieri - Friedhof an der Cestiuspyramide (Testaccio)

Bild: Alexander Krischnig (2005)

Wien, Hietzinger Friedhof-

Katharina Kathi Fröhlich

 

 

Verlobte des österreichischen Schriftstellers und Dramatikers Franz Grillparzer; drittes von vier Töchtern eines Fabrikanten; 1849 hatte sich Grillparzer im Haus der Fröhlich-Schwestern in der Wiener Spiegelgasse 21 eingemietet. Dort lernte er neben Anna, Barbara und Josephine auch die drittälteste Schwester, Katharina, kennen. Mit ihr verlobte er sich, heiratete sie aber nicht, vielmehr blieb sie seine “ewige Braut”. Alle Schwestern kümmerten sich um den Dichter bis zu seinem Tode im Jahre 1872; er hinterließ ihnen seinen Besitz, den Kathi 1872 der Stadt Wien anvertraute. Die Schwestern gründeten die Schwestern-Fröhlich-Stiftung zur Förderung Not leidender Künstler und Wissenschaftler und stifteten den Grillparzer-Preis.

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Anneliese Nerger née Pekat

Der Generation der Vorkriegs, Kriegs- und Nachkriegszeit typischem Lebenslaufs zugehörend. Aufgewachsen in der Hansestadt Rostock war sie seit Oktober 1942 verheiratet mit Karl Joachim Nerger, Neffe des Kapitäns z.See Karl August Nerger, Kommandant des Hilfskreuzer SMS Wolf. Aus Prag, wo sie lebte, mußte sie am Ende des Zweiten Weltkrieges fliehen, zog, nachdem ihr Mann als vermißt gemeldet worden war, zurück nach Mecklenburg und floh aus der sog. Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) mit ihrem Sohn an der Hand und nur einem Koffer im Januar 1952 nach Berlin, wo sie in der Notaufnahmestelle in der Kuno-Fischer-Straße nach einer ärztlichen Gesundheitsuntersuchung einen 12 Stationen umfassenden Laufzettel für das Notaufnahmeverfahren erhelt, in das Aufnahmelager in Tempelhof, Volkmarstraße 20/24, ein ehemaliges Gebäude der Siemenswerke (Marienfelde wurde erst im Hebst 1953 eröffnet) überführt, und nach der Anerkennung als “Zonenflüchtling” im Februar 1953 vom Flughafen Berlin-Tempelhof nach Frankfurt am Main ausgeflogen. Von dort kam sie mit ihrem Sohn übergangsweise in das Aufnahmelager Gießen, bis es ihr gestattet wurde, nach Frankfurt am Main umzusiedeln, wo sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 1986 in verschiedenen Funktionen im Frankfurter Polizeipräsidium tätig war.

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Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Rom, Cimitero Acattolico per gli Stranieri - Friedhof an der Cestiuspyramide (Testaccio)

Bild: Matthias Bauer (08/2007)
Bild: Matthias Bauer (2002)
Bilder: Matthias Bauer (08/2007)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Ulrike von Möllendorff

 

 

Deutsche Journalistin und Fernsehmoderatorin; Tochter des Architekten und Leiters der Berliner Meisterschule für Kunsthandwerk, Wolf von Möllendorff; begann an der Berliner Hochschule der Bildenden Künste ein Studium der Malerei, arbeitete dann jedioch, nachdem sie im Alter von 18 Jahren den Filmproduzenten Gerd Weber geheiratet hatte, in der Werbefimra von dessen Bruder als Regie- und Kameraassistentin. Nach dem Scheitern der Ehe konnte sie für den Sender Freies Berlin (SFB) als Reporterin arbeiten und lieferte zehn Jahre lang Beiträge für die Rubrik Berliner Abendschau des Sender. Zu Beginn der 1970er Jahre folgte sie Ihrem zweiten Ehemann, dem ZDF-Fernsehjournalisten Ernst Martin, nach Bonn und begann im November 1973 freiberuflich für das ZDF zu arbeiten. Sie war Redakteurin und Moderatorin beim Magazin Die Drehscheibe , die se bis 1979 moderierte. Nebenbei arbeitete sie auch weiterhin für den SFB als Moderatorin der Umschau, einer täglichen Sendung im gemeinsamen Vormittagsprogramm von ARD und ZDF. 1978 wurde sie die erste Frau, die die Hauptausgabe der ZDF Nachrichtensendung heute. Neben ihrer Fernsehpräsenz war sie auch für das Radio tätig, unter anderem für die Plattenkiste von NDR 2.

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Berlin, Städt. Waldfriedhof Zehlendorf, Potsdamer Chaussee

Bilder: Jochen Müller (05/2018)

Hugo Portisch

 

 

Österreichischer Journalist; Sohn eines Journalisten; verbrachte seine Jugend in Pressburg (Bratislava); studierte an der Universität Wien Geschichte, Germanistik, Anglistik und Publizistik und schloß 1951 das Studium mit der Dissertation Das Zeitungswesen und die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten von Nordamerika vor und während des Bürgerkrieges 1861–1865 als Dr. phil. ab. 1947 begann er seinen beruflichen Werdegang als Redaktionseleve der Wiener Redaktion des St. Pöltner Pressvereins, bevor er 1948 als Redaktionsaspirant bei der Wiener Tageszeitung tätig war, deren außenpolitisches Ressort er 1950 übernahm. Im selben Jahr konnte er auf Kosten der USA einen sechsmonatigen Journalistenkurs “School of Journalism“ an der University of Missouri in den Vereinigten Staaten absolvieren und arbeitete dabei als Praktikant u.a. bei den renommierten Zeitungen New York Times und der Washington Post. 1953 wurde Portisch stellvertretender Leiter des beim Generalkonsulat angesiedelten österreichischen Informationsdiensts in New York City. 1958 wurde er als Nachfolger von Hans Dichand Chefredakteur beim Neuen Kurier. Nach dem Rundfunkvolksbegehren im Jahre 1964, das er beim Kurier mit Rückendeckung Ludwig Polsterers gemeinsam mit anderen Zeitungsherausgebern initiierte, holte ihn der neue ORF-Generalintendant Gerd Bacher 1967 zum Österreichischen Rundfunk, wo Portisch als Chefkommentator fungierte. Später war Portisch lange Jahre Auslandskorrespondent des ORF in London.

Neben diesen Tätigkeiten verfaßte er Bücher über seine weltweiten Reisen wie So sah ich die Sowjetunion, Afrika, Südamerika (1964), So sah ich China (1965) und So sah ich Sibirien (1967), die zum Teil Bestseller wurden.

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Wien, Zentralfriedhof

Esther Bejarano née Esther Loewy

 

 

Deutsche Überlebende des KZ Auschwitz-Birkenau; jüngstes von fünf Geschwistern des aus Berlin stammenden Kantors und Lehrers Rudolf Loewy und der aus Thüringen stammenden Lehrerin Margarete Loewy, née Heymann, die 1941 von den Nazis in Litauen ermordet wurden, während sie in einem Lager Zwangsarbeit leisten mußte, bevor Esther Anfang 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurde, wo sie nur überlebte, weil sie Akkordeon im Mädchenorchester des Lagers spielte, dem u.a. Anita Lasker-Wallfisch (*1925) angehörte. Im November 1943 wurde sie gemeinsam mit etwa 70 anderen Frauen in das KZ Ravensbrück verlegt und dort als Zwangsarbeiterin im Siemenslager Ravensbrück verpflichtet, wo sie Montagearbeiten durchführen mußte. Nachdem gegen Ende des ZweitenWeltkrieges die Front immer näher rückte, war sie gezwungen, an den berüchtigten Todesmärschen von KZ-Häftlingen teilzunehmen und kam in das KZ-Außenlager Malchow, bevor sie am 3.5.1945 in Lübz (Ldkrs. Ludwigslust-Parchim, Mecklenburg) durch Soldaten der US Army befreit wurde und Mitte August 1945 nach Palästina ausreisen konnte. Dort wurde sie 1948 zum Militärdienst eingezogen und in Jaffa stationiert. Im Januar 1950 heiratete sie Nissim Bejarano, den sie bereits bei den 2. Weltfestspielen der Jugend und Studenten in Budapest kennengelernt hatte. 1960 zog sie mit ihm nach Hamburg, wo sie eine Boutique eröffnete, während ihr Mann als Feinmechaniker arbeitete. Ihre Tochter Edna war von 1970 bis 1973 Sängerin der deutschen Rockgruppe The Rattles.

1986 gründete Esther Bejarano das Auschwitz-Komitee für die Bundesrepublik Deutschland und engagierte sich in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA). Bis zu ihrem Tod war sie noch aktiv im Internationalen Auschwitz-Komitee und trat als Sängerin auf, ab 2009 vor allem mit der Rapgruppe Microphone Mafia aus Köln. Für ihr Jahrzehnte langes Engagement gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen.

Esther Bejarano schrieb u.a. mehrere autobiographische Romane; 2013 erschien im Hamburger Laika-Verlag ihre Biographie Erinnerungen. Vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Rap-Band gegen rechts. Im Juni 2018 erschien das Musiktheaterstück Die Kinder der toten Stadt – Musikdrama gegen das Vergessen als Musik-Hörspiel und Album.

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Hamburg-Ohlsdorf, Jüdischer Friedhof Ilandkoppel

Franz Christian Gundlach

 

 

Deutscher Photograph; Galerist, Ausstellungsmacher; erlernte nach dem Schulabschluß das Handwerk der Photographie auf einer privaten Photographeschule in Kassel. Bis Gundlach sich als freischaffender Photograph niederließ, war er bis 1952 als Assistent tätig. Seine Karriere begann er, als Photographen das Metier in allen Arbeitsbereichen noch selber betrieben: die Suche nach geeigneten Photolocations, die Ausstattung seiner Modelle etc., gemäß den Anforderungen seiner Auftragsgeber, dem Magazin Film und Frau oder Zeitschriften wie Stern, Quick und Brigitte. Er porträtierte u.a. Filmstars wie Hildegard Knef, Yves Montand, Cary Grant, Zarah Leander, oder Romy Schneider und wurde zum Star der westdeutschen Modephotographie.

Ende der 1960er Jahre gründete er in Hamburg das Dienstleistungsunternehmen "Professional Photo Service" (PPS). Später kam die "PPS-Galerie F.C. Gundlach" dazu, die erste reine Photogalerie in Deutschland. Anfang der 1990er Jahre verkaufte er seine Firma und wurde als Sammler und Ausstellungsmacher tätig, bevor er 2000 als Gründungsdirektor seine umfangreiche Sammlung in eine Stiftung einbrachte, die als Dauerleihgabe in dem von ihm September 2003 gegründeten Haus der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen ihre Heimat fand.

Als sein wohl berühmtestes Bild - zwei Frauen mit Badekappe, die vor den Pyramiden von Gizeh in die Ferne blicken - ließ er bereits vor 13 Jahren als Photogravur in die Betonwand des für ihn errichteten Mausoleums fräsen.

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Bild: Parsifal von Pallandt (03/2021)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Bild: Parsifal von Pallandt (10/2021)
Bilder: Otto Prohaska (05/2022)
Bilder: Udo Grimberg (08/2022)
Bild: Parsifal von Pallandt (10/2022)

Rückseite des Grabsteins

KN 09/2020)
Bild: Heinz Knisch (06/2023)
Sonstige XXXIV

Omnibus salutem!