Emil Jellinek

 

 

Österreichischer k.u. k. Generalkonsul, Geschäftsmann; vertrieb als Importeur Daimler-Automobile, hat, indem er sie auch durch Teilnahme an Mercedes im Alter von 12 JahrenMercedesAutorennen populär machte, zur schnelleren Verbreitung der Kraftwagen beigetragen. Als er für die Rennen die Konstruktion eines 35-PS-Vierzylinder und mit zwei Vergasern ausgestatteten Rennwagens anregte und 36 Wagen bestellte, nannte er das Modell nach dem Vornamen seiner Tochter Mercedes (*1899, †1929). Im April 1900 wurde ihr Name zur Produktionsbezeichnung und später (1901) als generelle Bezeichnung für die Automarke übernommen.

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Bilder: Alexander Krischnig (07/2005)

Nizza, Cimetière du Chateau

Gerold von Braunmühl

 

Deutscher Diplomat; seit 1966 im Auswärtigen Amt und später Leiter der politischen Abteilung des Amtes, Vertrauter des Außenministers Hans-Dietrich Genscher; von Braunmühl wurde von Mitgliedern der terroristischen Vereinigung RAF (Rote Armee Fraktion) vor seinem Haus, als er aus einem Taxi ausgestiegen war, erschossen. Zu der Tat bekannte sich das "Kommando Ingrid Schubert". Die Attentäter konnten unerkannt entkommen und sind bis heute unbekannt geblieben.

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Bonn, Poppelsdorfer Friedhof

Bild: Peter Malaschitz

Georg August Christian Kestner

kestner_august1_bd                                  1810

 

Deutscher Diplomat und Kunstforscher; Sohn von Johann Georg Christian Kestner und dessen Gemahlin Charlotte Buff, die als Urbild der “Lotte” in Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werthers (1774) schon bald nach dem Erscheinen des Romans berühmt wurde; zunächst durch Privatlehrer usgebildet, studierte er von 1796 bis 1799 an der Universität Göttingen Jura und hörte parallel dazu Kunstgeschichte und Philosophie. Zwischen 1808 und 1809 unternahm er eine Reise nach Italien, die seiner angeschlagenen Gesundheit dienen sollte, die sich aber zu einer ”Grand Tour” ausweitete in deren Rahmen er u.a. außer Rom, wo er in Kontakt mit den soenannten Deutsch-Römer Friedrich Overbeck Joseph Anton Koch, Christian Daniel Rauch, Peter Cornelius und Bertel Thorvaldsen (1770–1844).kam, und auch Pompeji und Neapel besuchte.

Seit 1817 war Kestner hannoveranischer Gesandtschaftsekretär, später Ministerresidenter in Rom, Gesandter beim Heiligen Stuhl in Rom und dem sizilianischen Hof in Neapel. trat gegen Goethe für die deutsch-römischen Maler Friedrich Overbeck und Peter Cornelius ein; seine Beschäftigung mit der Antike führte ihn 1829 zur Gründung des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom, dessen Vorsitzender er 1838 wurde. Seine Sammlung bildet den Grundstock der Kestner-Museums in Hannover.

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Bild: Peter Malaschitz (1999)

Rom, Cimitero Acattolico per gli Stranieri - Friedhof an der Cestiuspyramide (Testaccio)

Henriette Hertz

 

 

Deutsche Kunstmäzenin; jüdischen kleinbürgerlichen Verhältnissen entstammend; Tochter eines Kaufmanns und Pferdehändlers; hatte 1912 den Palazzo Zuccari der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft vermacht - heute als Bibliotheca Hertziana eine Einrichtung der Max-Planck-Gesellschaft, in der sich eine Forschungsstätte und Spezialbibliothek zur Kunstgeschichte Italiens befindet.

Mit dem Chemiker und Industriellen Ludwig Mond und dessen Gemahlin Frida, dem Philosophen und Indologen Paul Deussen sowie dem Kunsthistoriker Ernst Steinmann, dem Gründungsdirektor der Bibliotheca Hertziana verbad sie eine enge Freundschaft.

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Josefine von Losch née Felsing

 

 

Mutter Marlene Dietrichs; als ihr erster Mann, der Vater von Marlene Dietrich, Louis Erich Otto Dietrich, 1907 starb, blieb die aus begütertem Hause stammende Josefine nicht mittellos zurück; dennoch führte sie zunächst den Haushalt des Leuntnant Eduard von Losch und heiratete ihn wenig später.

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Bild: Karla Hense

Berlin, Friedhof a.d. Stubenrauchstraße

Bilder: Hartmut Riehm (06/2008)

Rom, Cimitero Acattolico per gli Stranieri - Friedhof an der Cestiuspyramide (Testaccio)

Song Mei-ling [chin. 宋美齡]

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Ehefrau des Staatsführers der Republik China Chiang Kai-shek; viertes von sechs Kindern des wohlhabenden Kaufmanns und Missionars Charles Jones Song; jüngere Schwester Song Ai-lings (*1890, †1973) und Song Qing-lings, der Frau Sun Yat-sens, des Gründers der Republik China; nach einer kurzen Schulzeit in Shanghai wurde sie ab 1907 in den Vereinigten Staaten ausgebildet. Am 1.12.1927 heiratete sie in shanghai General Chiang Kai-shek, den sie bereits 1920 kennengelernt hatte. Im Folgejahr berief ihr Mann sie in das Komittee des Yuans. 1934 gründete sie die “Bewegung Neues Leben” (新生活運動) und engagierte sich aktiv in der chinesischen Politik. 1945 wurde sie Mitglied des Zentralen Exekutivkomittees des Kuomintang und agierte als Sekretärin und Beraterin ihres Mannes. Durch ihre gesellschaftlichen Verbindungen machte sie ihn mit führenden Personen in den USA bekannt und war maßgebend an seiner internationalen Anerkennung als Führungspersönlichkeit verantwortlich. Machtbewußt und einflußreich, wurde ihr der Titel “Madame Chiang Kai-shek” angeheftet. Im Jahr 1937 kürte das Time Magazine sie gemeinsam mit ihrem Ehemann zur “Person of the Year”. Nach dem Tod ihres Mannes verließ sie Taiwan 1975 und ließ sich in New York City nieder. Anläßlich des Todes von Chiang Ching-kuo, Chiangs Sohn aus der ersten Ehe, kehrte sie 1988 noch einmal nach Taiwan zurück, um ihre alten Kampfgefährten im Kampf um die Nachfolgerschaft zu unterstützen. Als jedoch Lee Teng-hui gewählt worden war, kehrte sie endgültig in die Vereinigten Staaten zurück, wo sie im alten von ca. 105 Jahren starb.

Mit Chiang Kai-shek, F.D Roosevelt und Churchill (1942) no_copyright

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Bild: John Dekker (09/2011)

Hartsdale, Ferncliff Cemetery, Mausoleum

Maria Anna Walburga Ignatia Mozart gen. Nannerl

               

Ältere Schwester Wolfgang Amadeus Mozarts und die Tochter von Anna Maria und Leopold Mozart; spielte bereits mit elf Jahren die schwersten Sonaten und Konzerte auf dem Klavier und trat in ihrer Jugend mit ihrem Bruder Wolfgang Amadeus europaweit als Pianistin in Konzerten auf.

Es sind von ihr nur kleine Tonsatzübungen überliefert, aber keine Eigenkompositionen. Sie trat nie aus dem Schatten ihres Bruders heraus und konzentrierte sich in späteren Jahren auf ihre Familie und ihre Tätigkeit als Klavierlehrerin. Nachdem ihr Vater einer Ehe mit dem Kammerherrn Franz Armand d'Ippold nicht zugestimmt hatte, ging sie 1784 eine Vernunftehe mit dem 15 Jahre älteren Johann Baptist Reichsfreiherr Berchtold von Sonnenburg (*1736,†1801) ein. Dieser war ein Amtsnachfolger ihres Großvaters mütterlicherseits und daher lebte sie mit ihm in St. Gilgen in seiner Dienstwohnung, dem Geburtshaus ihrer Mutter. Ihr Mann brachte fünf Kinder aus zwei Ehen ein, und sie gebar drei Kinder. Nach dem Tod ihres Mannes 1801 kehrte sie mit ihren beiden noch lebenden Kindern Leopold und Jeanette nach Salzburg zurück und war dort eine sehr geschätzte Klavierlehrerin. Sie erblindete im Alter von 74 Jahren.

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Bilder: Peter Malaschitz (06/2009)

Salzburg, Petersfriedhof

Eduard Constantin Michael Wurzbach Ritter von Tannenberg

Österreichischer Bibliograph und Schriftsteller; studierte nach der Matura am Gymnasium seiner Geburtsstadt und philosophischen Studien an der Universität Graz auf ausdrücklichen Wunsch seines strengen Vaters Jus. Da er jedoch einen Widerwillen gegen eine juristische Laufbahn hegte, trat er nach Abschluß des Studiums 1837 als Kadett in das galizische Regiment Graf Rugent Nr. 30 ein, das damals im Freistaate Krakau als Besatzungstruppe stationiert war. Noch während seiner dortigen Dienstzeit begann er 1843 an der Hochschule in Lemberg, wohin sein Regiment 1841 stationiert war, ein Studium der Philosophie, wurde dort promoviert, quittierte den Militärdienst und arbeitete zunächst als Skriptor an der Lemberger Universitätsbibliothek. Als Graf Franz Stadion (*1806, †1853) im Juli 1847 als Gouverneur von Galizien in Lemberg eintraf, zog er dessen Aufmerksamkeit während der Märzbewegung von 1848 auf sich, so daß dieser entsandte ihn als Berichterstatter nach Wien entsandte. Am 25. September 1848 wurde er zwar der k.k. Hofbibliothek zugeteilt, arbeitete jedoch zunächst weiterhin publizistisch an der Seite Stadions . Am 24. Dezember wurde er zum Archivar im Ministerium des Innern ernannt, am 21.4.1849 erfolgte seine Ernennung zum Bibliothekar der administrativen Bibliothek im Ministerium des Innern. Vom Nachfolger Graf Stadions wurde er mit der Übernahme der Pflichtexemplare sämtlicher Druckerzeugnisse in den einzelnen Kronländern der Monarchie betraut und 1853 über die geistige Bewegung der Monarchie Bericht zu erstatten beauftragt. Im Juli 1854 erschien der erste Literaturbericht, im Oktober 1855 folgte der zweite und 1857 der dritte und letzte. Zu gleicher Zeit begründete er die Oesterreichische Bibliographie, deren Erscheinen jedoch mit dem zweiten Jahrgang eingestellt wurde. Dafür begann Wurzbach, der 1859 zum Ministerialsekretärs und 1881 zum Regierungsrat im Ministerium des Innern ernannt worden war, - vom Kaiser freigestellt - mit der Ausarbeitung des Biographischen Lexikons des Kaiserthums Oesterreichs. Neben dieser Arbeit war Wurzbach, der bereits seit seiner Kindheit Gedichte geschrieben hatte, die bereits 1834 in den Illyrischen Blättern. erschienen waren, schriftstellerisch tätig.

Wurzbach war zweimal verheiratet: Seit 1843 mit Antonie Hinzinger (†1873), seit 1874 mit Karola Varga, mit der er nach Berchtesgaden zog, wo er das Lexikon vervollständigte.

Auszeichnungen u.a.: Ritterkreuzes des Franz Josephs–Ordens, Orden der eisernen Krone dritter Classe

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Bilder: Heiko Bockstiegel (11/2011)

Berchtesgaden, Alter Friedhof

Bild: Parsifal von Pallandt (12/2021)
Sonstige XXXIII

Omnibus salutem!