Bild: Helmut O. Fischer

Vera Maria Brühne

 

 

Die Tochter des ehemaligen Bürgermeisters von Essen-Kray soll gemeinsam mit ihrem Bekannten Johann Ferbach am 14. April 1960 (Gründonnerstag) in Pöcking den Münchner Arzt Dr. Otto Praun und dessen Geliebte Elfriede Kloo aus Habgier ermordet haben und wurde im Juni 1962 in einem der spektakulärsten Indizienprozesse der Nachkriegszeit als Doppelmörderin zu lebenslänglicher Haft verurteilt und im Frauengefängnis Aichach inhaftiert, nachdem v.a. ihre Tochter Sylvia (†1990) aus Ihrer Ehe mit  Lothar Brühne se schwer belastet hatte, in dem aufsehenerregenden Prozeß vor dem Landgericht München II ihre belastende Aussage allerdings widerrufen hatte. Insbesondere die Boulevardpresse hatte schon vorher eine Vorverurteilung durch Vorurteile und entspr. einseitige Berichterstattung vorgenommen. So sah man sie als alleinige Nutznießerin am Todes Prauns, da er ihr sein 7.000 m² großes Anwesen in Spanien vermacht hatte, es jedoch kurz vor seiner Ermordiung wieder verkaufen wollte. Im Dezember 1962 wurde der Revisionsantrag vom Bundesgerichtshof abgelehnt und das Urteil damit rechtskräftig. 1979, nach 18 Jahren Haft, wurde Brühne vom damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß begnadigt. Brühne stritt jede Schuld ab, und es gab auch in der Öffentlichkeit immer wieder Zweifel an ihrer Täterschaft. Vielmehr wurde eine Verwicklung des BND in die Ermordung Prauns vermutet, der, im Zweiten Weltkrieg selber Angehöriger der Abwehr, während der Wiederbewaffnung der Bundeswehr in Waffengeschäfte verwickelt war. In diese Richtung wurde jedoch niemals ermittelt. 2001 wurde ihre Geschichte mit Corinna Harfouch (*1954) in der Hauptrolle von Bernd Eichinger für das Fernsehen produziert.

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München, Waldfriedhof Solln

Ulrike Marie Meinhof

Permission granted by Werner Meinhof's granddaughter Bettina Röhl

 

 

 

 

 

Deutsche Journalistin; Tochter des Kunsthistorikers Werner Meinhof, der 1940 starb; und der Kunsthistorikerin Ingeborg Meinhof, née Guthardt, die 194ß starb; die Vollwaise wuchs als Adoptivtochter der Historikerin Renate Riemeck auf, gründete bereits als Schülerin des Gymnasiums Philippinum in Weilburg (Ldkrs. Limburg-Weilburg, Hessen), an dem sie 1955 das Abitur ablegte, die Schülerzeitung Spektrum. Sie studierte Philosophie, Pädagogik, Soziologie und Germanistik zunächst in Marburg an der Lahn und wechselte 1957 an die Westfälische Wilhelms-Universität nach Münster (Westfalen), wo ihr politisches Interesse erwachte.und wo sie sich dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) anschloß. 1959 ging sie nach Hamburg, wo sie bis 1969 Mitarbeiterin und von 1962 bis 1964 Chefredakteurin der Zeitschrift konkret war.1961 heiratete sie den Journalisten Klaus Rainer Röhl. Als freie Journalistin und Lehrbeauftragte an der Freien Universität lebte sie nach ihrer Scheidung im Jahre 1968 in Berlin, wo Ulrike Meinhof, die die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und den Vietnamkrieg verurteilte und die Bundesrepublik als Erfüllungsgehilfe der Amerikkaner die Bundesrepublik beschuldigte, nach Beteiligung an der gewaltsamen Haftbefreiung Andreas Baaders 1970 in den Untergrund ging und Mitbegründerin der terroristischen Rote-Armee-Fraktion (RAF) wurde. Am 15. Juni 1972 wurde sie nach einem Hinweis aus der Bevölkerung in Langenhagen bei Hannover verhaftet und am 2911.1974 wegen der Beteiligung an der Baader-Befreiung im Mai 1970 zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt und in die in die Justizvollzugsanstalt Stuttgart eingewiesen. Der Prozeß gegen den vierköpfigen Kern der sogenannten Baader-Meinhof-Gruppe - u.a. wegen fünf Morden, 54 Mordversuchen und Sprengstoffanschlägen - hatte 1975 begonnen. Meinhof , jahrelang im sogenannten ”Toten Trakt“ der Justizvollzugsanstalt Köln in Einzelhaft gehalten, trat dort zweimal in den Hungerstreik, bevor sie schließlich in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim überführt wurde, wo sie von ihren miteinsitzenden Gefährten, vor allen Dingen von Baader und Gudrun Ensslin, zunehmend angefeindet und ausgegrenzt wurde, sich das Leben durch Erhängen nahm. Wegen ihres Todes kam es nicht mehr zu einer Fahndungsplakat vom Mai 1970Verurteilung Ihr Gehirn wurde ohne das Wissen der Angehörigen in einem gerichtsmedizinischen Institut wegen einer im Jahre 1962 stattgefundenen Gehirnoperation auf Abnormitäten hin untersucht und erst im Jahre 2003 freigegeben und beerdigt.

Fahndungsplakat

 

 

 

 

 

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Berlin-Tempelhof, Dreifaltigkeitsfriedhof (Eisenacher Str.)

Gavrilo Princip

                      

Serbischen Nationalist; Sohn eines Kleinbauern; besuchte, obwohl die Familie in armen Verhältnissen lebte, eine Handelsschule in Tuzla und anschließend ein Gymnasium in Sarajevo. Er war ein guter Schüler und galt als intelligent und belesen. Schon als Schüler wurde er Mitglied der nationalen Schüler- und Studentenbewegung “Mlada Bosna“ (Junges Bosnien), die für die Unabhängigkeit Bosniens kämpfte; Bosnien-Herzegowina war Teil des Osmanischen Reiches gewesen, bevor es 1878 von Österreich-Ungarn okkupiert worden war und 1908 von Österreich-Ungarn annektiert wurde. Im Mai 1912 verließ er Bosnien, um in Belgrad seine Ausbildung fortzusetzen und arbeitete dort zunächst als Hilfsarbeiter, schloß aber 1913 die sechste Klasse des Gymnasiums erfolgreich ab. Princip, der sich bemühte, in die serbischen Geheimorganisation “Schwarze Hand” aufgenommen zu werden, wurde wegen seiner schwächlichen Konstitution abgelehnt. Als er von dem bevorstehenden Besuch des österreichisch-ungarischen Thronfolgerpaares Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Gattin am 28.6.1914 in Sarajevo erfuhr, faßte er den Vorsatz, Franz Ferdinand zu töten. Nachdem ein erster Attentatsversuch, beiDas Thronfolger-Ehepaar dem eine gegen das Automobil des Thronfolger, der anläßlich vorangegangener Manöver, an denen er als Generalinspekteur teilgenommen hatte, zu einem Besuch in die Stadt gekommen war, geschleuderte Bombe abprallte, scheiterte, setzte dessen Wagen seine Fahrt zum Rathaus fort. Auf der anschließenden Fahrt zum Krankenhaus, in das der verletzte Oberstleutnant Erik von Merizzi eingeliefert werden sollte, stoppte das Automobil, als es einen falschen Weg dorthin eingeschlagen hatte; Princip sprang auf den Wagen zu und feuerte die beiden tödliche Schüsse ab, die Anlaß zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges waren, der 17 Millionen Menschen (inkl. der zivilen Opfer) das Leben kostete und die politische Landschaft Europas völlig veränderte.

Princip wurde unmittelbar nach dem Attentat festgenommen, bevor er sich durch einen Pistolenschuß das Leben nehmen konnte, und zu 20 Jahren Festungshaft in Theresienstadt verurteilt. Dort starb er an Tuberkulose. 1920 wurden seine sterblichen Reste von Theresienstadt nach Sarajevo umgebettet.

Ort des Attentats in Sarajevo

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verhaftung Princips

 

 

 

 

Literatur: Volker R. Berghahn: Sarajewo, 28.Juni 1914 - Der Untergang des alten Europa (München, 1997).

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Sarajevo, St. Markus-Friedhof, Mausoleum

Bilder: Martina Schulz

Potsdam, Bornstedter Friedhof

Bilder: Josef Achenbrenner (09/2005)
Bilder: Alexander Krischnig (08/2007)

Hinweis: Vera Brühne wurde im Grab ihres Ehemanns, des Schauspielers Hans Cossy, Vater ihrer Tochter Sylvia, beigesetzt. Ihr Name ist auf dem Grabstein nicht erwähnt.

Peter Joseph Lenné

                       

Deutscher Gartengestalter und Generaldirektor der königlich-preußischen Gärten; Sohn eines leitenden Hofgärtners sowie Vorstehers des Botanischen Gartens in Bonn; und an der kurfürstlichen Universität Botanik lehrte; bekam bereits während seiner Gymnasialzeit außerschulisch Unterricht in wissenschaftlicher Botanik. Nachdem er 1805 die Schule verlassen hatte, begann er eine Gärtnerlehre bei dem Bruder seiner Mutter, dem Hofgärtner Josef Clemens Weyhe in Brühl, die er im September 1808 abschloß. Nach Beendigung seiner Ausbildung ünternahm er Studienreisen zunächst im Jahre 1809 nach Süddeutschland und 1811/12 nach Frankreich, wo er in Paris eine weitere Ausbildung zum Gartenbaumeister erhielt. 1812 kehrte er zunächst zu seinen inzwischen vor den Truppen Napoléons nach Koblenz ausgewichenen Eltern zurück, bevor er im Februar 1818 nach Preußen übersiedelte, wo er eine Anstellung als ”Garteningenieur und Mitglied der Gartendirektion“. in der Königlichen Gartendirektion annahm. Auf Antrag Lennés rief Friedrich Wilhelm III. 1823 die Königliche Gärtner-Lehranstalt zu Schöneberg und Potsdam in Verbindung mit einer Landes-Baumschule ins Leben, die 1853 nach Potsdam und 1903 nach Berlin-Dahlem verlegt wurde

Lenné schuf Parkanlagen im Stil des englischen Landschaftsgartens für fast alle preußischen Schlösser, u.a. für Sanssouci, Babelsberg (Potsdam) Charlottenburg sowie den Tiergarten in Berlin. Auf seine Initiative hin entstanden die Gärtnerlehranstalten und gartenbaulichen Hochschulen. Auf einem Teil des Schloßparkgeländes ließ die DDR ab 1954 den Tierpark Berlin errichten, den 34 Jahre lang der Zoologe Heinrich Dathe leitete.

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Friederike Amalie Serre née Hammerdörfer

Deutscher Mäzenin; hatte nach dem frühen Tode ihrer Eltern ein größeres Vermögen geerbt und erwarb 1819 das Schloß in Maxen, auf dem sie bis zu ihrem Tode mit ihrem Ehemann, dem Major Anton Serre, lebte. Das Schloß, aber auch ihre Villa in Dresden, entwickelten sich zu einem beliebten Treffpunkt zahlreicher Persönlichkeiten aus Literatur, Kunst und Musik; so verkehrten dort u.a.Hans Christian Andersen, der häufig nach Dresden reiste(“Des Herzens Sonnenschein in Sachsen, er strahlt am schönsten doch in Maxen“), Bertel Thorvaldsen, Carl Maria von Weber, Franz Liszt, Giacomo Meyerbeer, Ludwig Richter, Emanuel Geibel; sowie mit Ottilie von Goethe, mit der sie bis zu ihrem Tod im Briefwechsel stand. Dort verkehrte auch der javanische Maler Raden Saleh. Auch Friedrich Wieck gehörte zu den Freunden der Serres; 1837 hatte er seine Tochter Clara nach Maxen gebracht, da er mit der Verbindung zwischen ihr und Robert Schumann nicht einverstanden war. Das Paar zeigte auch soziales Engagement, so errichtete es 1823 Stiftungen für den Verein zu Rat und Tat, zur Unterstützung elternloser Kinder und zur Errichtung einer Freischule. Zudem unterstütze es die 1831 von ihrem Mann gemeinsam mit dem dortigen Pastor in Maxen gegründete Waisenkolonie für Dresdner Kinder. Auch unterstützte sie ihren Mann, Mitbegründer der Deutschen Schillerstiftung, großzügig in Bezug auf die Stiftung finanziell.

Inschrift: Sie wollte das Gute.

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Bild: Steffi Eckold (04/2009)

Dresden, Trinitatis-Friedhof

Hans Breuer

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Deutscher Arzt und Wandervogelaktivist; eine der prägenden Persönlichkeiten der Wandervogelbewegung. 1909 gab er das Liederbuch Der Zupfgeigenhansl heraus. 1899 wurde er Mitglied des Wandervogels und gehörte zur Entourage des “Oberhäuptlings” Hermann Hoffmann-Fölkersamb . (*1875, †955). Ab 1903 studierte er in Marburg, Tübingen, München und Heidelberg Medizin, Kunstgeschichte und Philosophie. 1904 folgte er Karl Fischer in die aus dem Wandervogel-AfS und dem Alt-Wandervogel hervorgegangenen neugegründeten Wandervogel, Deutscher Bund (WVDB). Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig, obwohl er wegen starker Kurzsichtigkeit sowohl als feld- als auch garnisonuntauglich eingestuft worden war. Nach einer kurzen Dienstzeit als Sanitätsgefreiter wurde er noch 1914 zum Assistenzarzt und 1916 zum Oberarzt befördert. Nachdem er vor Verdun am 19.4.1918 in einem Sanitätsunterstand verschüttet worden war, starb er am Folgetag im Lazarett Merles bei Verdun,

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Bilder: Phaeton1 (09/2010) Wikipedia.de
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Bilder: Phaeton1 (09/2010) Wikipedia.de

Heidelberg, Bergfriedhof

Fortunée Hamelin née Jeanne Geneviève Fortunée Lormier-Lagrave

 

Französische Kokotte; Tochter von Madame Lormier née Prévost; nicht so berühmt wie Thérésa Tallien (*1773, †1835) oder Julie Recamier, war Fortunée Hamelin, gen. Madame Hamelin, kreolischer Abstammung, dennoch eine ungewöhnliche Frau. Dank ihrer Schönheit und Intelligenz und ausgestattet mit ungewöhnlicher Personalität, hatte sie von der Zeit der Französischen Revolution bis zum Zweiten Reich großen Einfluß auf zahlreiche Personen aus Politik, Militär, Literatur und Kunst, so u.a. auf Napoléon Bonaparte, Napoléon III., Talleyrand, auf Chateaubriand und auf Victor Hugo. Ihre Mutter führte während des Ancien Régimes das Hotel Bourienne, in dem Fortunée u.a. Paul Barras und Joseph Fouché, die sich dort regelmäßig zum Spielen einfanden, kennenlernte. Nach dem Ende der terreur, des Terrors der Revolution, heiratete sie Romain Hamelin, Enkel eines Generals und begleitete diesen nach Mailand, wo sie Josephine Bonaparte und Laure Regnault de Saint-Jean d'Angely, die später einen der wohl interessantesten Salons in der französischen Hauptstadt führen wird, kennenlernte und sich mit beiden eng befreundete.

Laure Regnaud de Saint-Jean d'Angély (pinxit François Gerard im Stile einer florentinischen Madonna)

Fortunée Hamelin, die an politischen Intrigen während des Konsulat und des Empire beteiligt war, hinterließ eine Sammlung von Briefen, in denen sie über die politischen Ereignisse und Winkelzüge zur Zeit des Direktoriums berichtete, aber auch über die interessantesten Garderoben der Damen und die Mode überhaupt.

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Bilder: Herbert Herterich (03/2013)

Paris, Cimetière du Père Lachaise

Franz Heinrich Siesmayer

 

Deutscher Gärtner und Gartenarchitekt; wuchs in Groß-Karben auf und machte im Jahre 1832 eine Lehre bei den aus München stammenden und seit 1806 in Diensten der Freien Stadt Frankfurt stehenden Gärtnern Sebastian und Jakob Rinz, die in Wiesbaden das Stadtschloß, in Biebrich (heute zu Wiesbaden) das Schloß und in Frankfurt am Main Aufträge ausführten. Siesmayer widmete sich der Pflege von Herrschaftsgärten und bildete sich langsam zum Gartenkünstler aus. Gemeinsam mit seinen Brüdern wurden der Palmengarten, der Kurfürstenplatz in Bockenheim, der Friedhof in der Ginnheimer Landstraße und vor allem der große Bad Nauheimer Kurpark angelegt. Für diese Arbeit wurde er zum Bad Nauheimer Ehrenbürger und zugleich zum Hofgarteningenieur und Hoflieferanten der hessischen Großherzöge ernannt. Dr. Heinrich von Brunck, Vorstandsvorsitzender der BASF, beauftragte die Gebrüder Siesmayer mit der Planung und Ausführung seines Schloßparks in Kirchheimbolanden, der noch immer zu den schönsten Naturgärten Südwestdeutschlands zählt.

Heinrich Siesmayers offizielles botanisches Autorenkürzel lautet “Siesm.“.

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Bild: 25asd (09/2009) Wikipedia.de
Bild: Karsten11 (09/2009) Wikipedia.de

Frankfurt am Main-Bockenheim, Neuer Friedhof

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Virginia Elisabetta Luisa Carlotta Antonietta Teresa Maria Oldoïni gen. La Castiglione

 

Italienische Kurtisane; Tochter des Marchese Filippo Oldoini; wurde zur Contessa (Gräfin) di Castiglione, indem sie im Alter von 17 Jahren mit dem Conte (Graf) Francesco Verasis di Castiglione, Cousin des Grafen Camillo Benso di Cavour verheiratet wurde. In Turin wurde das junge Paar am Hof des Königshauses Savoyen eingeführt, wo Virginia die Aufmerksamkeit König Viktor Emanuels II. nicht nur durch ihre Schönheit, sondern auch durch ihre Intelligenz auf sich zog. Cavour, der dies bemerkte, benutze ihren zunehmenden Einfluß auf Viktor Emanuel, setzte sie für seine politischen Ziele ein, um Frankreich in eine Koalition mit Italien gegen Österreich zu binden, und lancierte am französischen Hofe eine Affaire zwischen Virginia und dem französischen Kaisers Napoléon III..Tatsächlich wurde sie dessen Mätresse. Nachdem die Liaison des Kaisers mit der Gräfin in die Öffentlichkeit gedrungen war, trennte sie sich von ihrem Gemahl und blieb in Paris. Während ihrer zwei Jahre währenden Affaire, sie endete 1858, bewegte sie sich in den hohen Kreisen von Staat und Gesellschaft, traf mit viele hochstehende Persönlichkeiten, u.a. Prinzessin Augusta von Preußen, die spätere deutsche Kaiserin und Otto von Bismarck zusammen. Nach dem Ende der Beziehung zu Napoléon lebte sie bis 1861 im neugegründeten Königreich Italien, kehrte dann aber nach Frankreich zurück, wo sie sich in eine Villa in Vichy niederließ. . Nach der Niederlage Frankreichs im Deutsch-Französischen Krieg bewohnte sie eine Stadtwohnung an der Place Vendôme, hielt sich aber auch immer wieder in Turin auf. Jetzt mied sie die Öffentlichkeit, und ihre nächtlichen langen Spaziergänge quer durch Paris sind legendär.

Photo fecit Pierre-Louis Pierson

Von La Castiglione existieren zahllose Photographien; so stand sie, auch für ihr Extravagantes Auftreten bekannt, den Hofphotographen Mayer & Pierson Modell stand; sie war zeitweise sogar Mitarbeiterin des Photographen Pierre-Louis Pierson.

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Bilder: Herbert Herterich (04/2013)

Paris, Cimetière du Père Lachaise

Bilder: Egbert May (07/2013)

Bilder der Grabstätte aus dem Jahre 2005

Johann Heinrich Gustav Meyer

Deutscher Garten- und Landschaftsarchitekt; absovierte zunächst eine Ausbildung zum Gärtner im Alten Botanischen Garten in Berlin, bevor er von 1832 bis 1836 an der Königlichen Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam u.a. bei Peter Joseph Lenné als dessen Schüler arbeitete, der ihn dann 1843 mit der technischen Leitung in seinem Büro betraute. Gemeinsam mit Lenné realisierten er die Vorstellungen Friedrich Wilhelms IV. und verschönerten bzw. legten die Grünanlagen um Potsdam neu an. Meyer erhielt neben seiner Lehrtätigkeit auch die Stellung des Garten-Kondukteurs. Nachdem Meyyer die Ausschreibung für die Gestaltung des Friedrichshains gewonnen hatte, wurde dieser neue Park nach seinen Entwürfen zwischen 1846 und 1848 angelegt. 1859 wurde er zum Hofgärtner ernannt, und war von 1859 bis 1870 Hofgärtner im Marlygartenrevier. Am 1.7.1870 wurde er zum Ersten Stadtgartendirektor ernannt.

Mit Meyers Namen verbinden sich bis heute insbesondere der Friedrichshain im Berliner Stadtteil Friedrichshain, der Treptower Park und der Humboldthain im Ortsteil Gesundbrunnen. Sein 1860 erschienenes Werk Lehrbuch der schönen Gartenkunst.

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Bild: Mutter Erde /10/2007) Wikipedia.de

Potsdam, Neuer Friedhof

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Hermann Mächtig

 

Deutscher Gärtner; Gartendirektor; erfuhr eine Ausbildung zum Gärtner von 1852 bis 1853 in seiner Geburtsstadt und anschließend bis 1856 an der Königlichen Gärtnerlehranstalt in Wildpark-Potsdam. Ab 1864 arbeitete er in den Königlichen Gärten in Potsdam bei Peter Joseph Lenné und Gustav Meyer als Obergehilfe, zugleich war er zwischen 1865 und 1872 als Dozent für Landschaftsgärtnerei tätig. Ab 1870 bekleidete er das Amt eines Hofgärtners. 1878 trat er nach dem Tode Meyers, dessen Meisterschüler er war, dessen Nachfolge als Stadtgartendirektor in Berlin an. Diese Amt bekleidete er bis zu seinem Tode.

Mächtig war maßgeblich beteiligt an der Anlage des Treptower Parks, des Pariser Platzes (1880), des Senefelderplatz (1885), des Gendarmenmarkt (1889), des Arnswalder Platz (1904-07) und des Arnimplatz (1905-07). Zu seinen Entwürfen gehört auch der Zentralfriedhof Friedrichsfelde, dessen Realisierung gemeinsam mit dem Königlichen Gartenbaudirektor Axel Fintelmann erfolgte und der im Mai 1881 seiner Bestimmung übergeben wurde .

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Bilder: Klaus Meinert (05/2011)

Berlin, Zentralfriedhof Friedrichsfelde

Sonstige XV

Omnibus salutem!