Isidor Kastan

 

Deutscher Journalist und Naturwissenschaftler; hat als innenpolitischer Redakteur unter Theodor Wolff beim Berliner Tageblatt gearbeitet. Bekannt - oder mehr berüchtigt - geworden ist er, als er bei der Uraufführung von Gerhart Hauptmanns Vor Sonnenaufgang, dessen Buchausgabe schon vorher bekannt war, als früherer Mediziner eine Geburtszange über seinen Kopf schwang. Bekannt geworden ist seine Äußerung als 91Jähriger, die er auch in sein Testament geschrieben hat: "Es hat sich nicht gelohnt". In Anlehnung daran hat sein Kollege Alfred Kerr 1926 in seinem Gedicht Der Schluß den Schlußsatz formulierte: "Es ... HAT ... GELOHNT." Kastan war ein emsiger Kupferstichsammler und Bibliophiler von Passion.

Werke u.a.: Berlin wie es war (1919), Kastans Panoptikum (1924).

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David Kalisch

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Deutscher Schriftsteller; mußte aus finanziellen Gründen den Besuch des Gymnasiums abbrechen, machte danach als 15-Jähriger eine kaufmännische Lehre. 1844 gab er seine Stellung auf und ging nach Paris, wo er für verschiedene deutsche Zeitschriften Artikel verfaßte. Dort begegnete er u.a. Georg Herwegh und Karl Marx und schloß mit Heinrich Heine und Pierre Joseph Proudhon Freundschaft. Um Geld zu verdienen betätigte er sich zusätzlich als Fremdenführer und vorübergehend auch als Verkäufer. 1846 kehrte er nach Deutschland zurück und fand nach einem Aufenthalt in Leipzig schließlich in Berlin wieder Arbeit in seinem erlernten Beruf. Er schrieb zahlreiche humoristisch-politische Lieder (Couplets), Possen und Berliner Lokalstücke, bis ihm seine Lokalposse Hunderttausend Taler schließlich den Durchbruch brachte. 1848 gründete er mit dem Verleger Albert Hofmann das Witzblatt Kladderadatsch; für das er die nächsten 24 Jahre hauptberuflich tätig blieb. 1852 konvertierte David Kalisch vom jüdischen zum evangelischen Glauben.

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Berlin-Weißensee, Jüdischer Friedhof

Hugo Hartung

 

Deutscher Schriftsteller; wuchs in der thüringischen Kleinstadt Neustadt a.d. Orla auf, wo sein Vater das Gaswerk leitete; seine Kindheitserlebnisse hielt er in dem 1968 erschienenen Buch Kindheit ist kein Kinderspiel fest. Nach dem Abitur in Weimar studierte er zunächst in Leipzig, dann in Wien und München Theaterwissenschaft, Kunst- und Literaturgeschichte. Ab 1928 war er als Dramaturg an der Bayerischen Landesbühne tätig, ab 1931 arbeitete er als freier Schriftsteller und als Redakteur für verschiedene Radiosender. Das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte er in Breslau, wohin er 1940 übersiedelt war und als Chefdramaturg gearbeitet hatte und 1945 als Soldat am Kampf um Breslau teilnahm. Seine Erlebnisse flossen in seinen 1951 erschienenen Roman Der Himmel war unten ein. Bekannt wurde er aber v.a. durch den Roman Ich denke oft an Piroschka, in dem er seine Erlebnisse als Student in Ungarn anfang der 1920er Jahre festhielt. Der Roman wurde unter der Regie von Kurt Hoffmann mit Liselotte Pulver (*1929) und Gunnar Möller (*1928) als Protagonisten 1954 in einer der erfolgreichsten deutschen Nachkriegsproduktionen filmisch umgesetzt, und der Film Wir Wunderkinder (1958) wurde mit den beiden seinerzeit in Deutschland bekanntesten Wolfgangs, Wolfgang Müller und Wolfgang Neuss in Szene gesetzt.

Werke u.a.: Das Feigenblatt der schönen Denise (1952), Gewiegt von Regen und Wind (1954), Ein Prosit auf die Unsterblichkeit (1960), König Bogumil (1961), Stern unter Sternen (1963).

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München, Westfriedhof

Hans Fallada eigentl. Rudolf Ditzen

nach einer Karikatur von e.o.plauen Deutsche Bundespost 1993

Deutscher Schriftsteller; der älteste Sohn eines Landrichters und späteren Reichsgerichtsrats; zweimal sitzengeblieben und gehänselt und ohne das humanistische Gymnasium zu beenden, kämpfte er in seiner Jugend mit psychischen Problemen und mit den Auswirkungen von Drogen- und Alkoholmißbrauch. Im Alter von 18 Jahren unternahm er einen Selbsttötungsversuch; bei dem als Duell getarnten Doppelselbstmordversuch, schoß sein Freund daneben, seine Kugel aber traf seinen Freund direkt ins Herz. Der Versuch, sich daraufhin selbst zu töten, scheiterte; an der Lunge verletzt kam er in ein Krankenhaus und wurde gerettet. Als er wegen Mordes angeklagt wurde, erreichte sein Vater eine Beurteilung seines Sohnes als vermindert zurechnungsfähig, so daß Rudolf Ditzer in eine Nervenheilanstalt eingewiesen wurde. Nach seiner Entlassung machte er eine Ausbildung in der Landwirtschaft. In dieser Zeit schrieb er zwei, heute allerdings vergessene expressionistische Romane. Erst 1929 begann sich sein Leben zu stabilisieren, als er Anna Suse née Issel (das ”Lämmchen” in seinem Roman Kleiner Mann, was nun?, 1932) heiratete und er wieder zu schreiben begann, und 1931 erlangte sein Roman Bauern, Bonzen und Bomben allgemeine Aufmerksamkeit. In seinen sozialkritischen Romanen mit lebensnahen Dialogen schilderte er das von Ratlosigkeit geprägte Milieu der sogenannten kleinen Leute und deren Versuch ihr Leben zu meistern. Während viele Intellektuelle während der Nazi-Herrschaft Deutschland verließen, blieb Rudolf Ditzer: “Ich bin ein Deutscher, und lieber will ich mit diesem unseligen Volk untergehen als in der Fremde falsches Glück zu genießen.” Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges meldete er sich als Freiwilliger, wurde aber schon wenig später wegen psychischer Untauglichkeit wieder nach Hause geschickt (während sein jüngerer Bruder Uli in Frankreich fiel). Danach arbeitete er als Angestellter bei der Landwirtschaftskammer in Stettin und der Kartoffelanbaugesellschaft in Berlin. Als er 1944 bei einem Streit mit seiner Frau mit einer Pistole in den Tisch schoß, wurde er wegen Totschlagversuchs angeklagt, allerdings wegen Unzurechnungsfähigkeit in eine Anstalt, wo sein Roman Der Trinker entstand, eingewiesen. Nach seiner Entlassung heiratete er im zerbombten Berlin am 1 .Februar 1945 ein zweites Mal, die fast 30 Jahre jüngere Ursula “Uschi” Losch, die ebenfalls mit Drogen zu kämpfen hatte. 1945 - von der sowjetischen Besatzungsmacht als “unbelastet” eingestuft - war er kurzzeitig Bürgermeister der Gemeinde Feldberg in Mecklenburg, übersiedelte dann jedoch nach Berlin, wo er auf Wunsch von Johannes R. Becher für die Tägliche Rundschau schrieb. Die Veröffentlichung seines Romans Jeder stirbt für sich alleine, der 1962 in der Bundesrepublik unter der Regie von Falk Harnack erstmals verfilmt wurde, erlebte er nicht mehr; er starb 1947 an Herzversagen..

Das Pseudonym ”Fallada” entnahm er dem Märchen Die Gänsemagd der Brüder Grimm, in dem das sprechende Pferd diesen Namen trägt.

Werke u.a.: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt (1934), Wolf unter Wölfen (1937), Dies Herz, das dir gehört (1939, hrsg. 1994), Der Trinker (hrsg. 1950), Ein Mann will hinauf (hrsg. 1953).

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Carwitz, Alter Friedhof

Alexandre Dumas (fils)

          

Französischer Schriftsteller; der uneheliche Sohn des Schriftstellers Alexandre Dumas (père), was seinen Beinamen ”fils” erklärt, und der Schneiderin Marie-Laure-Catherine Labay (*1794, †1868). Sein Vater legitimierte ihn 1831, nahm das Kind der Mutter weg und sorgte für eine gute Erziehung im Institution Goubaux und dem Collège Bourbon. Diese gesetzlich gerechtfertigte Wegnahme inspirierte den Sohn später zu seinem Drama Son Le Fils naturel (1858). Dumas schrieb anfänglich vor allem Romane, wandte sich später jedoch ganz dem Drama zu. Sein erfolgreichster Roman La dame aux camélias (1848, dt. Kameliendame) wurde ab 1880 triumphal von Sarah Bernhardt auf der Bühnen dargestellt und 1911 mit ihr verfilmt. Der Roman war zugleich Grundlage für Verdis Oper La Traviata. Vorlage bildete das Leben der Kurtisane Alphonsine Plessis, mit der Dumas eine mehrmonatige Affäre gehabt haben soll. Kennengelernt hatte er sie, als er 1844 zu seinem Vater nach Germain-en-Laye gezogen war. Verheiratet war Dumas seit dem 31.12.1864 mit Nadjeschda von Knorring (*1826, †1895); die Hochzeit fand in Moskau statt. Aus der Verbindung gingen zwei Töchter hervor. Nach dem Tode seiner Frau heiratete er 1895, im Jahr seines Todes, Henriette Régnier de La Brière.

Der als Begründer des Gesellschaftsdramas geltenden Dumas wurde 1874 in die Académie française gewählt.

Werke u.a.: Le demi-monde (1855, dt. Die Halbwelt).

Inschrift i.d. Decke: Je me constituai dans ma vie et dans ma mort, qui m’interesse bien plus que ma vie, car celle-ci ne fait partie que du temps et celle-la de l’eternité. [Ich habe in meinem Leben festgestellt und in meinem Tod, der mich mehr interessiert als mein Leben, daß jenes [nur] ein Teil der Zeit, jener aber ein solcher der Ewigkeit ist.]

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Carl Zuckmayer

 

Deutsch-Schweizerischer Schriftsteller; der Sohn eines kleinen Fabrikanten nahm 1914 als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. Bereits 1917 verfaßte er erste expressionistische Gedichte für die linksradikale pazifistische Wochenschrift Aktion. Von 1919 bis 1920 studierte er an den Universitäten Frankfurt am Main und Heidelberg Geisteswissenschaften, dann Biologie und Botanik, brach das Studium jedoch ab. In dieser Zeit wurde er durch den SPD-Politiker Carlo Mierendorff und das expressionistische Theater beeinflußt. 1922 unternahm er eine Reise nach Lappland, arbeitete danach als Dramaturg in Kiel und München, kam 1924 wieder nach Berlin und wurde dort gemeinsam mit Bertolt Brecht Dramaturg am Deutschen Theater. Von 1926 bis 1938 lebte er zunächst in Henndorf bei Salzburg, emigrierte von dort aus 1939 über die Schweiz in die Vereinigten Staaten. Dort arbeitete er zunächst als Drehbuchautor in Hollywood, bis er sich mit seiner Frau Alice Herdan-Zuckmayer im US-amerikanischen Neuenglandstaat Vermont auf eine entlegene Farm, die er gekauft hatte, zurückzog und Klein-Viehwirtschaft betrieb. 1946 kehrte er nach Europa zurück, ließ sich in der Schweiz nieder und wurde 1966 Schweizer Staatsbürger.

Werke u.a.: Der fröhliche Weinberg (1925), Schinderhannes (1927), Katharina Knie (1929), Der Hauptmann von Köpenick (1931), Der Schelm von Bergen (1934), Des Teufels General (1945), Die Fachtnachtsbeichte (1959), Der Rattenfänger (1975).

Autobiographie: Als wär’s ein Stück von mir (1966).

Auszeichnungen u.a.: Kleist-Preis (1924), Georg-Büchner-Preis (1929), Österreichischer Staatspreis für Literatur (1960).

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Paris, Cimetière de Montmartre

Saas Fee (Kt. Wallis)

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Blick auf die Decke des Grabbaldachins

Berlin-Schöneberg, Alter St. Matthäus Kirchhof

Bild: Hanns-Eckard Sternberg (2005)

Hinweis: Das Grab Zuckmyers und seiner Frau wurde aufgelöst, der Grabstein befindet sich jetzt an der Friedhofsmauer.

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Bilder: Matthias Bauer - W. Härer (2002)
Bild: Klaus Ernst (11/2014)

Gino Hahnemann eigentl. Karl- Heinz Tanzyna

 

 

Deutscher Schriftsteller, Architekt und Künstler; wurde kurz nach der Geburt von einer Jenaer Familie adoptiert. Er studierte ab 1965 in Weimar Architektur und beendete das Studium 1971 als Diplom-Ingenieur-Architekt. Danach zog er nach Berlin, wo er einige Jahre unter dem stellvertretenden Direktor des Instituts für Städtebau und Architektur der Bauakademie als Architekt und anschließend als freier Bühnenbildner, Aktionskünstler, Dressman und Photograph arbeitete. Bekannt wurde er in der Ost-Berliner Szene mit seinen Super-8-Filmen, die er in privatem Umfeld vorführte.

In der DDR-Literatur gilt Hahnemann als ”einer der ersten, der die schwule Erfahrung in die Literatur des Landes eingeschrieben hat“.1997 war Hahnemann Stipendiat in der südöstlich von Rom in Olevano Romano gelegenen Casa Baldii.

Werke u.a.: Allegorie gegen die vorschnelle Mehrheit (1991), Exogene Zerrinnerung (1994), Das Verschwinden gekrümmter Flächen in einer Ebene (1997), Sizilien schweigt: platonische Prosa (1997).

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Bild: Parcifal von Pallandt (01/2017)

Berlin, Friedhof Dorotheenstädt. u. Friedrichswerdersche Gemeinden

Robert Lee Frost

      Bild: NYWTS

US-amerikanischer Dichter; besuchte zunächst das Dartmouth College und studierte anschließend an der Harvard University klassische Philologie. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1885 zog die Mutter mit ihm und seinen Geschwistern nach Lawrence im Bundesstaat Massachusetts, wo die Familie mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. so daß er parallel zu seinem Studium u.a. als Dorfschullehrer und Landwirt arbeiten mußte. Aber er verfaßte auch schon erste Gedichte, für die sich jedoch die Verlage nicht interessierten. 1912 ließ Frost sich in England nieder und verkehrte dort in Dichterkreisen, wobei er u.a. Edward Thomas, Lascelles Abercrombie und den seinerzeit noch wenig bekannten Poeten Rupert Brooke kennenlernte, die ihm Mut machten, eine literarische Laufbahn einzuschlagen. Mit ihrer Unterstützung gelang es ihm dann auch, einen Verleger zu finden, der seine ersten zwei Gedichtbände zu veröffentlichen, die unter den Titeln A Boy's Will 1913 bzw. North of Boston 1914 erschienen. Nachdem in europa der Erste Weltkrieg ausgebrochen war, kehrte Frost 1915 in die Vereinigten Staaten zurück und ließ sich als Landwirt in Vermont und später in New Hampshire nieder. Zeitweilig war er aber auch als Gastdozent an verschiedenen US-amerikanischen Universitäten tätig und veröffentlichte mit zunehmendem Erfolg seine Gedichte. Für vier seiner Gedichtbände wurde er zwischen 1924 und 1943 mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet: er verfaßte aber auch einige Dramen. 1931 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

Robert Frost beschäftigte sich in seinen Werken immer wieder mit seiner Heimat; in vielen seiner zahlreichen Gedichten beschrieb er die Landschaft Neuenglands

Werke u.a.: Mountain Interval (1916), Stopping by Woods on a Snowy Evening (1922), West-Running Brook (1928), A Further Range (1936), In the Clearing (1962).

Inschrift: I had a lover's quarrel with the world.. [Wie ein Verliebter habe ich mich mit der Welt gekappelt] aus seinem GedichtThe Lesson for Today aus dem Jahre 1942).

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Bennington (Vermont), Old Bennington Cemetery,

Bilder: Richard Avery (10/2008), Wikipedia.com

Wisława Szymborska

 

 

Polnische Lyrikerin; Tochter Ides Verwalters des Grafen Władysław Zamoyski, eines polnischen Patrioten. Nach dem Tode des Grafen im Jahre 1924 zog ihre Familie zunächst nach Toruń (Thorn an der Weichsel) und 1931 nach Krakau, wo sie bis zu ihrem Tode Anfang lebte und arbeitete. Auch während der Besetzung Polens durch die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkriege setzte sie ihre Schulausbildung - wenn auch im Untergrund - fort. Ab 1943 arbeitete sie als bei der Eisenbahn und konnte eine Verschleppung als Zwangsarbeiterin nach Deutschland entgehen. In diesen Kriegsjahren begann Wisława Szymborska als Künstlerin zu wirken, indem sie zunächst Illustrationen für ein englischsprachiges Lehrbuch schuf, aber gelegentlich auch schon Gedichte und Geschichten verfaßte. Nach dem Ende des Krieges begann sie mit dem Studium der polnischen Literatur, bevor sie in das Fach Soziologie an der Jagiellonen-Universität in Krakau wechselte. Im März 1945 veröffentlichte Szymborska, die das Studium abbrach, in der Tageszeitung Dziennik Polski ihr erstes Gedicht Szukam słowa (dt. Suchen nach Worten). In der Folge wurden ihre Gedichte immer wieder in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht. Anfangs schrieb Szymborska, die die berüchtigte politische Petition vom 8.2.1953 mitunterzeichnete, in der polnische Priester verurteilt wurden, die im Schauprozeß des Landesverrats beschuldigt wurden, stalinistische Propagandagedichte; in ihrer späteren Lyrik, die von privaten Erlebnissen wie auch von existenziellen Erfahrungen des Menschen handelt, gibt sie in schlichter, präziser Sprache eine genaue Beschreibung der alltäglichen Dinge.

Szymborska wurde 1991 mit dem Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main und 1996 dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Werke u.a.: Salz (1973), Deshalb leben wir (1980), Hundert Freuden (1986), Auf Wiedersehen. Bis morgen (1995).

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Bild: Mach240390 (07/2012) Wikipedia.pl

Krakau, Cmentarzu Rakowickim

Erhart Kästner

 

 

Deutscher Schriftsteller und Bibliothekar; Sohn eines Gymnasiallehrers; studierte nach einer Buchhändlerlehre Germanistik, Geschichte und Philosophie in Freiburg im Breisgau, Kiel und Leipzig und schloß das Studium mit der Promotion ab. Von 1930 bis 1936 arbeitete er als Bibliothekar an der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden und richtete dort das Buchmuseum ein. Ab 1938 arbeitete er als Sekretär Gerhart Hauptmanns. 1939 wurde er Mitglied der NSDAP, meldete sich als Kriegsfreiwilliger und wurde vom Reichsministeriums für Propaganda und Volksaufklärung beauftragt, Griechenlandbücher für die in Griechenland kämpfenden und stationierten Wehrmachtsangehörigen zu verfassen. und war als Soldat auf dem griechischen Festland sowie der Insel Kreta. Im Jahr 1942 erschien seine Bücher Griechenland. und Kreta - stark mit nationalsozialistischem Gedankengut durchsetzte Werke, welche zugleich aber die griechische als die Europa maßgeblich prägende Kultur würdigen Nach dem Ende des Krieges war Kästner zwei Jahre Kriegsgefangener in Nordafrika, nachdem ihn britisches Militär auf Rhodos unter dem Verdacht geheimdienstlicher Tätigkeit verhaftet hatte. Über seinen Aufenthalt in einem Lager im ägyptischen Fayid schrieb er das Buch Zeltbuch von Tumilat. Die Auflagen seiner Bücher, die nach dem Krieg in Frankfurter Insel-Verlag erschienen, waren von den schlimmsten Ausfällen gereinigt worden. Von 1950 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1968 war er Leiter der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, die unter seiner Leitung zu einer Bibliotheca illustris ausgebaut wurde. Nach seiner Pensionierung zog er nach Staufen im Breisgau.

Werke u.a. Ölberge, Weinberge (1953), Die Stundentrommel vom heiligen Berg Athos (1956), Die Lerchenschule. Aufzeichnungen von der Insel Delos (1964), Aufstand der Dinge (1973).

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Bild: Andreas Schwarzkopf (09)2015) Wikipedia.de

Staufen im Breisgau, Friedhof

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Hinweis: Unteres Bild zeigt die alte Grabgestaltung

Schriftsteller LIV

Omnibus salutem!