Bild: Dieter Müller (08/2006)

Anita Berber

1918                           berber_anita3_bd

Deutsche Schauspielerin und Tänzerin; die Tochter eines Geigenvirtuosen und einer Sängerin nahm ab 1915 Schauspiel- und Tanzunterricht und trat ab 1917 in diversen Varietésauf, zunächst als Solo-, ab 1921 auch als Nackttänzerin. Bekannt wurde sie durch zahlreiche Skandale, da sie oftmals nackt in Shows mit Namen wie Kokain oderTänze des Lasters, des Grauens und der Ekstase auftrat.

Briefmarke aus dem Jahre 1991 nach einem Gemälde von Otto Dix aus dem Jahre 1925.

Immer wieder löste sie Skandale aus, denen sich die Boulevardpresse annahm; so, als sie - nicht eingeladen - auf einer “fashionable” Privatparty grell geschminkt erschien, einen Walzer berber_anita_droste1922_bdtanzen wollte und vom Hausherrn darauf hingewiesen wurde, hier fände kein Maskenball statt. Daraufhin erhob sie die Hand gegen den Hausherrn, worauf dieser zurückschlug; oder sie biß - wie Klaus Mann. es in 1930 im Magazin Die Bühne erzählte, einer Dame, die mit dem Finger auf sie zeigte, diesen fast vollständig ab.

Berber und Droste in Tänze des Lasters, des Grauens und der Ekstase  (1922) 

Berber, die 1922 eine lesbischeberber_anita1921_stock_bd Beziehung zu Susi Wanowsky hatte, heiratete 1923 in Budapest in zweiter Ehe den wie sie drogenabhängigen Sebastian Droste, der sie jedoch bald schon unter Mitnahme ihres Schmuckes sitzenließ und nach New York ging (nach ihrer Scheidung heiratete Droste Pola Negri). Im Jahre 1925 gab sie Tanzgastspiele u.a. in Köln, Düsseldorf, Wiesbaden Leipzig und Breslau. 1926 kam es nach einem Skandal in Prag zur vorübergehenden Verhaftung. Zwischen 1918 und 1925 wirkte sie in Filmen u.a. mit Conrad Veidt, Emil Jannings und Paul Wegener mit. In Fritz Langs Flm Dr. Mabuse, der Spieler (1922).hatte sie einen kurzen Auftritt als Tänzerin.

Von einem Zusammenbruch auf der Bühne erholte sie sich nicht mehr; sie starb im Alter von nur 29 Jahren an den Folgen u.a. einer Tuberkuloserkrankung im Bethanien-Krankenhaus in Berlin-Kreuzberg, wohin sie ihr dritter Ehemann mit Hilfe von Spenden aus Berliner Künstlerkreisen zurückgeholt hatte.

Bild: Alexander Binder

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Berlin-Neukölln, St. Thomas Gemeine (heute Anita-Berber-Park)

Hinweis: Es ist kein Grabstein vorhanden (Wahlstelle 2/21)

Paul Martin Eduard Richter

     Bild

Österreichischer Schauspieler; absolvierte nach einer nicht beendeten Ausbildung zum Kaufmann das Staatliche Konservatorium in Wien und trat anschließend u.a in Mannheim und Wien auf die Bühne. Erste Filmaufnahmen erfolgten bereits 1914 in einer kleinen Rolle in einem Stummfilm. Für seinen zweiteiligen Film Dr. Mabuse, der Spieler (1922) engagierte ihn Fritz Lang für die Rolle des Edgar Hull. 1924 heiratete er dieBild: Alexander Binder norwegische Schauspielerin Aud Egede Nissen (*1893, †1974), die in dem Film die Tänzerin Cara Carozza verkörperte. Seine wohl bekannteste Rolle aber war die des Siegfried in dem monumentalen Stummfilmklassiker Die Nibelungen, der 1924 ebenfalls nach einem Drehbuch von Thea van Harbou und unter der Regie von Fritz Lang entstand. Auch nach Aufkommen des Tonfilms gelang Richter ein erfolgreicher Übergang auf das neue Medium, wirkte in mehreren Heimatfilmen nach Motiven von Ludwig Ganghofer mit.

Filme u.a.: Der Henker von St. Marien (1920), Der Tiger von Eschnapur - Das indische Grabmal (Tl. 1921), Pietro der Corsar (1925), Der Klosterjäger (1934), Kohlhiesls Töchter (1943), Der Herrgottschnitzer von Ammergau (1952)., Das Schweigen im Walde (1955), Der Jäger von Fall (1956).

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Klosterneuburg-Weidling, Friedhof

Ulla Jacobsson

 

Schwedische Film- und Theaterschauspielerin; nach dem Besuch einer Handelsschule und einer Anstellung als Sekretärin arbeitete sie in Göteborg am Stadttheater zunächst als Komparsin. Bereits ihre erste Filmrolle machte sie weit über Schweden hinaus bekannt: Der Regisseur Arne Mattson hatte sie für die Hauptrolle in Hon dansade en sommar (1951, dt. Sie tanzte nur einen Sommer), in dem sie nackt zu sehen war und der zu einem der größten Filmerfolge Schwedens wurde, verpflichtet. Schon lange vor Ingmar Bergmans Film Tystnaden (dt. Das Schweigen), der 1963 mit Ingrid Thulin (*1926, † 2004 ) in der Hauptrolle in die Filmtheater kam, sorgte diese Szene für erhebliches Aufsehen. 1955 drehte Bergman mit ihr den Streifen Sommarnattens leende (1955, dt. Das Lächeln einer Sommernacht), sein erster großer internationaler Erfolg. Anfang der 1950er Jahre zog sie der Liebe wegen nach Wien; sie heiratete den Wiener Ingenieur Josef Kornfeld, blieb aber dem Kino treu: So an der Seite von O.W. Fischer in der Komödie Und das am Montagmorgen (1959) oder als Partnerin von Kirk Douglas in dem Kriegsfilm Kennwort Schweres Wasser (1965). Mitte der 1970er zog sich Ulla Jacobsson, die in Wien auch am Theater in der Josefstadt engagiert war, aus dem Filmgeschäft zurück, wirkte jedoch noch in einigen TV-Produktionen mit, zuletzt in dem ZDF-Krimi-Zweiteiler Das Ding (1978) .

Verheiratet war sie in dritter Ehe mit dem österreichischen Völkerkundler Hans Winfried Rohsmann (*1918, †2002).

Filme u.a.: Das Lächeln einer Sommernacht (1955), Zulu (1964), Alle Jahre wieder (1967), Einer von uns beiden (1974). Faustrecht der Freiheit (1975).

Auszeichnungen u.a.: Bambi (1956), Deutscher Filmpreis als beste Nebendarstellerin (1967).

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Wien, Zentralfriedhof

05/2006

Rudolf Carl

 

Österreichischer Schauspieler; der nach dem frühen Tode seines Vaters in einem Waisenhaus aufgewachsene Carl machte, bevor er als Infanterist im Ersten Weltkrieg in der k.u.k. Armee diente, eine Ausbildung in einer Eisenwarenhandlung. Nach Kriegsende spielte er im Dilettantenverein Nestroybühne Brünn, einer Laienbühne, und wurde später an das Deutsche Theater in Brünn engagiert. 1934 folgten Engagements am Theater an der Wien und an der Volksoper in Wien, wo er Buffo-Rollen übernahm. In einem ersten Film hatte er bereits 1922 in einer Nebenrolle mitgewirkt; nachdem er jedoch Hans Moser in dem Film Karneval der Liebe (1934) erfolgreich ersetzen konnte, mehrten sich die Filmangebote, so daß er schließlich in mehr als 200 Filmen mitwirkte. Große Popularität erlangte er später noch einmal im Fernsehen. Carl, der normalerweise nicht sang, konnte 1942 mit dem Schlager Liebe kleine Schaffnerin dennoch einen beachtlichen Erfolg verzeichnen.

Filme u.a.: Die Lustigen Vagabunden (1940), Abenteuer im Grandhotel (1943), Alles aus Liebe (1943), Romantische Brautfahrt (1944), Lumpazivagabundus (1956), Ober, zahlen! (1957), Der Page vom Palast-Hotel (1958), Im schwarzen Rössl (1961)

Autobiographie: Rudolf Carl – Mein Leben war lebenswert (1977).

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Graz, Zentralfriedhof

Lizzi Holzschuh

Österreichischer Filmschauspielerin; wirkte erstmals in einer kleinen Rolle 1932 in dem Film Lumpenkavaliere an der Seite von Harald Madsen und Karl Farkas mit. In den 1930er Jahren avancierte sie zu einer der beliebtesten Filmschauspielerinnen. Zu den bekanntesten Filmen der 1930er Jahre zählen die Ufa-Produktionen Die Töchter ihre Exzellenz (1934), an der Seite von Willy Fritsch, Hans Moser und Adele Sandrock, Himmel auf Erden (1935) und Sprung ins Glück (1939). Während der Kriegsjahre spielte sie zwar noch in einigen wenigen Filmen mit, konnte jedoch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr an ihr Vorkriegserfolge anknüpfen. 1946 wurde der Streifen Wiener Mädeln produziert, dessen Uraufführung jedoch erst nach seiner Fertigstellung 1949 in Ost-Berlin stattfand.

Filme u.a.: Der Vetter aus Dingsda (1934), Die Puppenfee (2936), Falstaff in Wien (1940), Reisebekanntschaft (1943), Weg in die Vergangenheit (1954).

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Baden b. Wien, Helenenfriedhof

Julie Rettich née Gley

            

Deutsche Schauspielerin; die Tochter eines Schauspielers und einer Opernsängerin. die sie auf eine Bühnenlaufbahn vorbereiteten. 1825 debütierte sie am Hoftheater zu Dresden und vervollkommnete ihre schauspielerische Leistung unter Ludwig Tiecks Leitung. Schon 1827 kam sie zu einem erfolgreichen Gastspiel an das Wiener Burgtheater und war ab 1830 dort fest engagiert. 1833 kehrte Rettich, die vorzugsweise tragische Rollen darstellte, jedoch nach Querelen nach Dresden zurück, um schließlich ab 1835 erneut ein festes Engagement am Burgtheater anzunehmen. Verheiratet war sie seit 1833 mit Karl Rettich (*1805, †1878) mit dem gemeinsam sie im Burgtheater spielte. Ab 1863 mußte sie krankheitsbedingt ihre Tätigkeit einschränken und schließlich beenden.

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Wien, Matzleinsdorfer ev. Friedhof

Bilder: Karl Novovesky
05/2006
Bild: Jürgen Hempel (11/2010)
Bilder oben und unten: Karl Novovesky
Bilder: Heinz Knisch (11/2012)

Theodor Lobe

~1880             ~1890

 

Deutscher Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter; Sohn des Prinzipals der Wäserschen Gesellschaft, einer reisenden Schauspielertruppe, und einer Schauspielerin; verlor seinen Vater im Alter von 14 Jahren, verließ die Schule und begann in einem Handelshaus zu arbeiten, wandte sich aber gegen den Willen seines Stiefvaters, aber auch seiner seiner Mutter schon bald der Wäserschen Gesellschaft zu, die die beiden weitergeführt hatten. Mit der dortigen Situation unzufrieden, verließ er die Truppe und ging auf Wanderschaft, bis er in Leipzig ein Engagement für komische Rollen fand. 1851 kam Lobe nach Berlin an das Krollschen Theater, später nach Leipzig und nach Hamburg an das Stadttheater und schließlich an das Deutsche Hoftheater in Sankt Petersburg, wo er in das Charakterfach wechselte. Nach seiner Rückkehr aus Rußland pachtete 1867 das Breslauer Stadtheater, und als zwei Jahre später mit Inkrafttreten der Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869 bislang geltende Privilegien aufgehoben waren, wozu auch die Privilegierung der großen Theater gehörte, wagte er einen Schritt, der sein Leben änderte und ihn bekannt machte: Er ließ in der Breslauer Vorstadt Ohlau von dem Architekten Barchewitz ein zweites großstädtisches Theater errichten, das als Vaudeville-Bühne, d.h. Boulevardtheater diente - im Gegensatz zum Stadttheater Breslaus, in dem klassisches Theater gespielt wurde. Es eröffnete am 1. August 1869 unter seiner Regie mit Gotthold Ephraim Lessings Lustspiel Minna von Barnhelm .

Die Auswirkungen des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 fügten dem Lobetheater so schwere Einußen zu, daß er 1872 das Theater an den Direktor eines Berliner Theaters veräußern mußte. In der Folge war Lobe als Regisseur und Schauspieler in Frankfurt am Main, Hamburg und Dresden tätig; bereits 1871 war er einem Ruf Heinrich Laubes als Charakterdarsteller an das neugegründete Wiener Stadttheater gefolgt; ihm wird er bis 1880 angehören. Dort wechselte er gänzlich in das Charakterfach und glänzte besonders als Mephistopheles in Goethes Faust, Nathan in Lessings Natan der Weise oder Rudolf II. in der Uraufführung von Franz Grillparzers Ein Bruderzwist in Habsburg im Jahr 1872, mit denen er zum Liebling Star des Wiener Theaterpublikums avancierte. Aber er kehrte iauch immer wieder an “sein” Theater zurück, wo er vom Breslauer Publikum stürmisch gefeiert wurde. 1898 zog er sich von der Bühne zurück.

Rückansicht des Lobetheaters in Breslau

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Radebeul OT Kötzschenbroda, Friedhof Radebeul-West

Bild: Jbergner (2013) Wikipedia.de
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Hans Pössenbacher eigentl. Johann Pawlow

 

 

Deutscher Schauspieler; Sohn einer deutschen, aus München stammenden Schauspielerin und des russischen Arztes Pawlow (später erst nahm er den Namen seiner Mutter an).

 

 

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Bilder: Robert Dittel (09/2014)

München, Nordfriedhof

Grete Wurm  eigentl. Margarethe Bauer-Wurm

 

 

Deutsche Schauspielerin; nahm nach Beendigung der Schulausbildung Schauspielunterricht in München und hatte ihr Debüt 1945 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, dem sie bis 1948 angehören wird.

 

 

 

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Bilder: Werner Farwick (08/2015)

Wiesbaden, Nordfriedhof

Amadeus August

 

 

Deutscher Schauspieler; studierte Sprachen an der Universität Tübingen und ließ sich an der Schauspielschule Bochum ausbilden. An der Landesbühne Hannover hatte er sein erstes Engagement, spielte danach an der Kleinen Komödie München, am Renaissance-Theater in Berlin, am Theater am Dom in Köln, am Theater in der Josefstadt in Wien, am Schauspielhaus in Wien sowie bei den Festspielen Heppenheim, wo er 1985 die Titelrolle in Goethes Faust übernahm. Seinen größten Erfolg hatte er 1971 als Hauptdarsteller des draufgängerischen Titelhelden in der deutsch-französischen Co-Produktion der 13-teilige Serie Quentin Durward, die in Deutschland vom ZDF zwischen April und Mai 1971 in Vorabendprogramm ausgestrahlt wurde; die Serie basiert auf Walter Scotts Abenteuerromanen Quentin Durward. Im Dienste des Königs und Des Königs Schildknappe (beide 1823). Später war August in Südafrika an einer TV-Serie beteiligt und spielte in US-amerikanischen Fernsehfilmen mit, so war er z.B. 1989 in zwei Episoden der Erfolgsserie Dallas an der Seite von J.R. Ewing und dessen Bruder "Bobby" Patrick Duffy zu sehen, aber an den großen Erfolg konnte er nicht mehr anschließen. Er übernahm Gastrolle in Krimiserien wie Tatort, Der Alte und Derrick. 1987 verkörperte er Herzog Kurt Hardenberg Reventlow in der TV-Produktion über das Leben von Barbara Hutton Poor Little Rich Girl: The Barbara Hutton (dt. Armes reiches Mädchen – Die Geschichte der Barbara Hutton) mit Farrah Fawcett in der Hauptrolle.

Neben seiner Schauspieltätigkeit arbeitete er auch als Synchronsprecher und lieh seine Stimme u. a. Edward Albert (Schmetterlinge sind frei), Richard Chamberlain (Die Rückkehr der Musketiere) und Roy Thinnes (Falcon Crest).

Filme u.a.: Beiß mich Liebling! (1970), Die keusche Susanne (1971), Sie liebten sich einen Sommer (1971), Blutiger Freitag (1972), Ein Mädchen nachts auf der Straße (1973), Heiße Kartoffeln (1979), Der Mann von Suez (1983), Sein erster Fall (1985), Sein erster Fall (1985), Das Schicksal des Freiherrn von Leisenbohg (1990), Das Foto (1992),

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Bilder: Matthias Bauer (05/2008)

Unterhaching, Friedhof

Theater / TV / Film Show XCIX

Omnibus salutem!