Walter Kohut

 

 

Österreichischer Theater- und Filmschauspieler; begann seine Schauspielkarriere 1944, als er gemeinsam mit Helmut Qualtinger, den er im Zweiten Weltkrieg als Flakhelfer kennen gelernt hatte, in Wien die Mozart-Bühne.gründete 1947 wurde er an das Wiener Volkstheater engagiert. 1960 wechselte er an das Theater in der Josefstadt, wo er bis 1963 Ensemblemitglied blieb. Bereits 1949 hatte er sein Leinwanddebüt gegeben. Besonders bekannt geworden ist er durch seinen Part in dem Kriminalfilm Supermarkt (1973), für den er 1974 den Deutschen Filmpreis erhielt. Verheiratet war er mit der Schauspielerin Immy Schell, der Schwester von Maria Schell.

Während der Dreharbeiten zu dem Film Panische Zeiten erlitt Kohut am 14.1.1980 einen Kreislaufkollaps, fiel ins Koma und starb wenige Monate darauf, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.

Filme u.a.: In Frankfurt sind die Nächte heiß (1966), Heißes Pflaster Köln(1967), Mittsommernacht (1967), Gott schützt die Liebenden (1973), Die 21 Stunden von München (1976), A Bridge Too Far (1977, dt. Die Brücke von Arnheim).

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Rolf Olsen

 

 

Österreichischer Schauspieler; besuchte die Theresianische Akademie in Wien und gab sein Bühnendebüt 1940 in Bielitz (heute Bielsko-Biała, Polen). Weitere Bühnenstationen waren Gablonz (heute Jablonec nad Nisou, Tschechien), Linz und Wien, wo er am Theater in der Josefstadt und an Kabaretts auftrat. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte er seine Bühnenarbeit fort und tourte bei Gastspielen durch die Schweiz und Deutschland. Zwischen 1949 und 1990 wirkte er in über 50 Unterhaltungsspielfilmen mit, war aber auch immer wieder in Fernsehproduktionen zu sehen. Er führte aber auch Regie und schrieb Drehbücher.

Verheiratet war er war mit der Schauspielerin Ilse Peternell.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Ein Mädchen aus Paris (1954), Die Drei von der Tankstelle (1955), Gestatten, mein Name ist Cox (1955), Mädchen für die Mambo-Bar (1959), Die Abenteuer des Grafen Bobby (1961), Das Go-Go-Girl vom Blow-Up (1969), Auf der Reeperbahn nachts um halb eins (1969), Das kann doch unsren Willi nicht erschüttern (1970), Schwarzwaldfahrt aus Liebeskummer (1974),

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Bilder: Matthias Bauer (2005)

Wien, Friedhof Mauer

Klagenfurt, Friedhof St. Martin

Sabine Sinjen

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Deutsche Theater-, Kino- und Fernsehschauspielerin; Tochter des Diplomingenieurs Max Heinrich Sinjen, der im Zweiten Weltkrieg gefallen war, und der Journalistin Marlen, née Kolbe; jüngere Schwester von Fraucke Sinjen, verh. Wiegand; wuchs in Hamburg und München auf. Bevor sie Schauspielunterricht erhielt und 1957 in ihrem ersten Film Die Frühreifen in Erscheinung trat, war sie schon als Kind im Kinderfunk des WDR zu hören. Ein Jahr später (1958) spielte sie an der Seite Romy Schneiders in Mädchen in Uniform. Anschließend ging sie nach Frankreich, wo sie neben Jean Marais und Jean-Pierre Cassel in dem Film Napoléon II, l'aiglon (1961, dt. Kaiserliche Hoheit) und Lino Ventura Les tontons flingueurs (1963, dt. Mein Onkel, der Gangster) vor der Kamera stand. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland war sie überwiegend wieder an Theaterbühnen in Berlin engagiert, als der Regisseur Ulrich Schamoni sie zur einer der Protagonistinnen des “Neuen Deutschen Films” in Es (1967) und Wir zwei (1970) machte. Durch ihre Heirat mit Peter Beauvais (1963) hatte sie bereits eine Fernsehkarriere mit zahlreichen TV-Produktionen begonnen; ihre Karriere wurde 1984 jedoch jäh durch Krankheit beeinträchtigt, unterbrochen und 1994 schließlich beendet.

Sabine Sinjen trat auch auf der Theaterbühne in Erscheinung, so 1961 in Frühlings Erwachen von Frank Wedekind, in George Bernard Shaws Stück Man kann nie wissen (1963), 1969 in William Shakespeares Wie es euch gefällt und Gotthold Ephraim Lessings bürgerliches Trauerspiel Emilia Galotti.

Außerdem las sie Ohrenbär – Hörgeschichten für Kinder im Rundfunk ein.

Fernseh- und Kinofilme u.a.: Schmutziger Engel (1958), Stefanie (1958), Alt-Heidelberg (1959), Sabine und die 100 Männer (1960), Kein Engel ist so rein (1960), Das Glas Wasser (1960), Im 6. Stock (1961), Die Försterliesel (1962), Alle Jahre wieder (1967), Ein Duft von Blumen (1967), Das weite Land (1970), Emilia Galotti (1970), Der Pfandleiher (1971), Griseldis (1974), Am Wege (1975), Dorothea März (1976), Gesche Gottfried (1978), Caspar David Friedrich - Grenzen der Zeit (1986), Das Haus im Ginster, Von Frau zu Frau: Die Sammlerin (beide 1994).

Auszeichnungen u.a.: Bambi (1958 und 1959), Deutsches Filmband in Gold (1966), Ernst Lubitsch-Preis der Berliner Filmjournalisten (1971).

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Straßwalchen-Irrsdorf (Salzburg)

Oskar Michael Sima

 

 

Österreichische Schauspieler; der Sohn eines Bäckers studierte am Wiener Konservatorium für Schauspielkunst und erlangte nach Ableistung seines Militärdienstes 1919 ein Engagement am Deutschen Theater in Prag, gefolgt von einem solchen am Deutschen Volkstheater in Wien. 1927 ging er nach Berlin und wirkte unter Max Reinhardt. Sein Schwerpunkt nach Ende des Zweiten Weltkrieges lag beim Film, aber auch in den 1920er, 1930er und 1940er Jahren hatte er schon in zahlreichen Filmen - meist in Nebenrollen - mitgewirkt. Sein erster Film war 1921 Die Ehe der Edda Ohlsen. Bis 1967 trat er in insgesamt 300 Filmen auf.

Filme u.a.: Die Frau, nach der man sich sehnt (1929), Skandal um Eva (1930), Endstation (1935), Glückskinder (1936), Grün ist die Heide (1951), Die Wirtin an der Lahn (1955), Hallo, Taxi, Hoch klingt der Radetzkymarsch (beide 1958), Saison in Salzburg (1961), Die Försterliesel, Das süße Leben des Grafen Bobby (beide 1962).

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Gerhard Anton Riedmann

 

 

Österreichische Schauspieler; der Sohn eines Bahnbeamten, der in seiner Jugend Mitglied der Wiener Sängerknaben war, studierte Anfang der 1940er Jahre Violine an der Akademie für Musik, bis er zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges besuchte er von 1945 bis 1946 das Max-Reinhardt-Seminar. 1947 debütierte er am Theater in der Josefstadt. Von 1953 bis 1955 wirkte er an den Münchner Kammerspielen, danach in Zürich, Hamburg und bei zahlreichen Gastspielen. Insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren wirkte er in zahlreichen Liebes-, Heimat- und Operettenfilmen mit, bei denen u.a. Waltraut Haas (*1927), Renate Holm und Marianne Hold seine Partnerinnen waren. Riedmann war dreimal verheiratet, u.a. mit der Industriellentochter Anita Swarovski und war als Leiter einer Projektgruppe der Glas- und Optikindustrie in dem Unternehmen seines Schwiegervaters tätig.

Filme u.a.: Der Vetter aus Dingsda (1953), Der Zigeunerbaron (1954), Ja, ja, die Liebe in Tirol (1955), Die Fischerin vom Bodensee (1958), Solange noch die Rosen blühn (1956), Im Prater blüh’n wieder die Bäume (1958), Waldrausch (1962), Ruf der Wälder (1965).

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Langenzersdorf (Niederösterreich)

Kematen b. Innsbruck (Tirol)

Bild: D.Steinmeyer

Hinweis: Das Grab linker Hand (oberes Bild) ist das der älteren Schwester von Sabine Sinjen, Frauke Wiegand-Sinjen (*1940, †2003).

Bilder: Rebekka Schmidt (07/2007)
Bilder: Matthias Bauer (05/2008)
Bilder: Matthias Bauer (05/2008)
Bilder: Matthias Bauer (06/2008)

Lucile Lucina Alexia Grahn

 

Dänische Tänzerin und Ballettdirektrice; studierte schon ab Kindesbeinen am Königlich-Dänischen Ballett in Kopenhagen unter dem 14 Jahre älteren Ballettmeister und Choreographen August Bournonville, unter dem sie 1829 am Königlich-Dänischen Ballet debütierte und der ihr Mentor wurde und sich später in sie verliebte. Das Verhältnis zwischen den beiden gestaltete sich jedoch als problematisch; als Bournonville nach Paris an die dortige Oper ging, nahm er sie zwar mit, wollte ihr jedoch untersagen - auch mit dem Hinweis, daß sie dem Ballett in Kopenhagen verpflichtet sei -, dort zu tanzen. Sie jedoch wandte sich direkt an die dänische Prinzessin Wilhelmina, die ihr die Erlaubnis für ein Gastspiel erteilte. In Paris gelang es ihr, die Rolle der indisponierten Fanny Elßler in der romantischen Ballett-Pantomime La Sylphide vertretungsweise zu übernehmen und das Publikum und die Kritiker mit ihrer Art des Tanzes zu überzeugen. Schließlich blieb sie bis 1845 in Paris, gab aber zahlreiche Gastspiele in europäischen Städten, darunter in London, Sankt Petersburg und Mailand. 1845 folgte sie einer Einladung Jules Perrots an Her Majesty’s Theatre in London: Perrot hatte die Idee, vier der wichtigsten Tänzerinnen Europas in seinem Divertissement Pas de Quatre (Tanz für vier) gemeinsam auftreten zu lassen. Es war ein großes Stück Überredungskunst notwendig, aber es gelang ihm, auch Maria Taglioni, Carlotta Grisi und Fanny Cerrito für den Plan zu gewinnen, so daß die rivalisierenden Ballerinen am 12.7.1845 zur Freude und zum Vergnügen des Publikums auftraten. 1848 zog Lucile Grahn nach Hamburg und schließlich nach München, wo sie sich dauerhaft niederließ. 1856, dem Jahr, in dem sie den englischen Tenor Frederick Young heiratete, zog sie sich vom aktiven Tanz zurück (ihr Mann erlitt einige Jahre später einen Unfall, der ihn 29 Jahre an den Rollstuhl fesselte). Sie selber wirkte als Ballettmeisterin bis 1861 in Leipzig und von 1869 bis 1875 am damaligen Münchener Hoftheater, an dem sie unterrichtete und auch choreographierte. Der Stadt München hinterließ sie ihren gesamten Besitz, der notleidenden Kindern zugute kommen sollte.

Von links nach rechts: Carlotte Grisi, Maria Taglioni, Lucile Grahn, Fanny Cerrito.

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Bilder: Matthias Bauer (05/2008)

München, Alter Nördlicher Friedhof

Jörg Pleva

Bild: Udo Grimberg

Deutscher Schauspieler und Theaterregisseur; Sohn eines tschechischen Pianisten und einer deutschen Ballettmeisterin an der Stuttgarter Oper; erhielt bereits ab seinem zehnten Lebensjahr Ballettunterricht, machten dann aber eine Ausbildung zum Graphiker, wandte sich Anfang der 1960er Jahre schließlich der Schauspielerei zu und machte eine Schauspielausbildung am Staatstheater in Stuttgart, die er 1960 erfolgreich abschloß. Danach arbeitete er zunächst als Theaterschauspieler, war dann aber sehr bald hauptsächlich für das Fernsehen tätig. 1997 gründete er die ”Hamburger Schauspielkompanie AdHoc“, um Molièrestücke zu vermarkten.

In Erinnerung geblieben ist er den Älteren als der gejagte Show-Kandidat Lotz in dem Fernsehfilm Das Millionenspiel (1970) von Wolfgang Menge, der seinen Durchbruch bedeutete. Bemerkenswert war auch sein Spiel in dem Psycho-Krimi Das einsame Haus (1974) an der Seite von Hans-Christian Blech. Häufig trat er in Episodenfilmen in Nebenrolle auf, so z.B. in Drei Damen vom Grill, Die Schwarzwaldklinik oder Unsere Hagenbecks. Außerdem wirkte er mehrmals in den Kriminalfilmen wie Der Kommissar und Tatort mit. Pleva war aber auch oft als Synchrosprecher zu hören, so z.B. als die deutsche Stimmen der Hauptdarsteller in den drei Stanley Kubrick-Filmen Uhrwerk Orange (1971), Barry Lyndon (1975) und Shining (1980).

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Bilder: Matthias Bauer (04/2014)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Peter PitKuiper eigentl. Pieter Kuiper

Bild: Udo Grimberg

Deutsch-niederländischer Schauspieler; besuchte von 1960 bis 1962 die Landesmusik- und Schauspielschule Hannover und wirkte dann in zahlreichen Fernsehserien mit, u.a. in den Kriminalfernsehserien Stahlnetz, Derrick (für seinen Auftritt in der Episode Tod am Bahngleis erhielt er die Auszeichnung Schauspieler des Jahres 1975), Hafenpolizei und Der Alte. oder in der Krankenhausserie Für alle Fälle Stefanie. Kleine Nebenrollen hatte er u.a. in Rainer Werner Fassbinders Berlin Alexanderplatz oder in Otto – Der Film (1985). Kuiper stand aber auch immer wieder auf der Theaterbühne; zuletzt war er mit Theaterproduktionen wie Die Strohpuppe und Boulevard der Dämmerung auf Tournee durch Deutschland.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Arzt aus Leidenschaft (1959), Kampf um Kautschuk (1967), Der Fall Tuchatschewskij (1968), Das Geheimnis von Santa Vittoria (1969), Eurogang - Blüten für Frankfurt (1975), Der Schimmelreiter (1977).

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Bild: Matthias Bauer (04/2014)

Berlin-Schöneberg, Alter St. Matthäus Kirchhof

René-Benjamin “BennoBesson

 

 

Schweizer Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter; Sohn eines Lehrers; wuchs in der französischen Schweiz auf. Nach einer Schauspielausbildung im Jahr 1942 in Lyon war Besson seit 1943 Regiemitarbeiter am Schauspielhaus Zürich. Zugleich studierte er von 1942 bis 1946 Romanistik und Anglistik in Zürich und Neuenburg. Bis 1949 arbeitete er als Übersetzer und nahm erneut Schauspielunterricht, diesmal am Théâtre Jean-Marie-Serreau in Paris. In der französischen Besatzungszone Deutschlands führte er Bertolt Brechts Die Ausnahme und die Regel sowie Molière-Stücke auf. 1947 begegnete er Brecht in Zürich und wechselte, als das Berliner Ensemble gegründet worden war, auf dessen Anregung 1949 dorthin und blieb bis 1958 als Schauspieler, Regieassistent und Regisseur Insbesondere durch Stücke wie Molières Don Juan, oder Brechts Der gute Mensch von Sezuan mit Käthe Reichel machte er sich einen Namen als Regisseur. Anschließend zunächst am Deutschen Theater, wo ihm mit dem Stück Der Frieden des Aristophanes in der Bearbeitung von Peter Hacks eine der wichtigsten Inszenierungen der 1960er Jahre gelang, wirkte er dann als Künstlerischer Leiter und Intendant an der Volksbühne, bevor er 1979 die Deutsche Demokratische Republik (DDR) verließ und danach in Helsinki, Stockholm und Wien am Burgtheater arbeitete, Leiter der Comédie de Genève (1982-89) und danach wieder freier Regisseur in Frankreich, Deutschland am Berliner Schillertheater, Italien und der Schweiz am Schauspielhaus in Zürich war. Zuletzt arbeitete Besson, der 2002 Mitglied der Légion d’honneur geworden war, an Sophokles’ Stück König Ödipus Tyrann (Οἰδίπους Τύραννος) in Heiner Müllers Bearbeitung.

Verheiratet war Besson in erster Ehe mit Sabine Thalbach; aus dieser Ehe stammt die Schauspielerin und Regisseurin Katharina Thalbach (*1954); in zweiter Ehe war er seit 1969 mit der Schauspielerin Ursula Karusseit verheiratet; aus dieser Verbindung stammt der Schauspieler Pierre Besson (*1967), bekannt v.a. als Kommissar in der ZDF-Krimi-Serie Soko Köln..

Auszeichnungen u.a.: Josef-Kainz-Medaille der Stadt Wien (1982), Theaterpreis Molière der Stadt Paris (1994).

Inschrift: Solennellement bercé par le Lac du Neuchâtel – Feierlich gebettet vom Lac du Neuchâtel.

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Bilder: Matthias Bauer (04/2014)

Hinweis: Die Asche Benno Bessons wurde in den Neuenburgersee (Lac de Neuchâtel) versenkt. Bei der Grabstätte in Berlin handelt es sich nur um eine Gedenkstätte.

Berlin, Friedhof der Dorotheenstädt. u. Friedrichswerdersche Gemeinde

Theater / TV / Film / Show LXVII

Omnibus salutem!