Agnes Fink

 

Schweizerische Schauspielerin; obwohl 1938 für eine Schauspielausbildung am Hochschen Konservatorium in Frankfurt am Main angenommen, wurde sie “wegen fehlender Begabung” nicht zur Abschlußprüfung zugelassen. Dennoch gab sie ihr Bühnendebüt bereits wenig später in Heidelberg, wurde auf vier Jahre in Leipzig engagiert und 1944 Mitglied des Ensembles des Bayerischen Staatsschauspiels in München. Nach ihrer Heirat im Februar 1945 mit dem Schauspieler und Regisseur Bernhard Wicki, mit dem sie noch im gleichen Jahr nach Zürich zog, stand sie hier und andernorts häufig mit ihm gemeinsam auf der Bühne. Zum Film kam sie erst 1954 in dem Streifen Gefangene der Liebe mit Curd Jürgens. Später hatte sie Gastauftritte in Fernseh-Serien wie Derrick, Der Kommissar und im Tatort der ARD. Unter der Regie von Karin Brandauer, der Ehefrau Klaus Maria Brandauers, trat sie letztmalig vor die Kamera in dem 1990 produzierten Fernseh-Mehrteiler Marleneken.

Filme u.a.: Schmutzige Hände (1956), Jons und Erdme (1959), Das kunstseidene Mädchen (1960), Sternsteinhof (1976), Schwestern oder die Balance des Glücks (1979), Heller Wahn (1983), Das Spinnennetz (1989).

Auszeichnungen u.a.: Bundesverdienstkreuz.

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Martin Benrath eigentl. Helmut Kurt August Hermann Krüger

 

Deutscher Schauspieler; Sohn eines leitenden Angestellte; nach dem Besuch des Gymnasiums wurde er im Zweiten Weltkrieg als Flakhelfer eingezogen. Nach dem Ende des Krieges kam nahm er Schauspielunterricht bei Maria Loya und erhielt 1947 sein erstes Engagement am Theater am Schiffbauerdamm in Berlin. Es folgten Engagements in Düsseldorf, München am Bayerisches Staatsschauspiel von 1961 bis 1969 und erneut von 1976 bis 1987, in Hamburg, Wien, in Salzburg für Jedermann und in Zürich engagiert; arbeitete aber auch schon früh für den Film und später überwiegend für das Fernsehen (z.B. in der Krimi-Serie Derrick). Er arbeitete auch als Synchronsprecher, so wirkte er z.B. bei der frühen Vertonung der Tolkien-Bücher mit.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Meines Vaters Pferde (1953), Der Engel mit dem Flammenschwert (1954), Wir sind noch einmal davongekommen (1961), Kennwort: Morituri (1965), Wie es euch gefällt (1968), Narrenspiegel (1971), Berlinger (1975), Stalingrad (1993), Der Schattenmann (1995), Der Campus (1998), Beresina (1999).

Auszeichnungen u.a.: Goldene Kamera (1973), Deutscher Fernsehpreis (1999).

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Pfarrwerfen, Bez. St. Johann i. Ponsgau

Bilder: Matthias Bauer (2005)
 Bilder: Matthias Bauer (2005)

Salzburg, Friedhof Aigen

Wieselburg a.d. Erlauf (A), Friedhof

Alfred Böhm

 

Österreichischer Theater- und Fernsehschauspieler; begonnen hatte seine Laufbahn an Theatern in Innsbruck, Linz und am Theater in der Josefstadt in Wien; später folgten u.a. Gastspiele im Kabarett Simpl von Karl Farkas. Einem breiterem Publikum wurde er durch seine Rolle im ersten Teil der Filmreihe Der Bockerer von Franz Antel bekannt. In der monatlich erstmals 1958 ausgestrahlten und in 100 Folgen à 30 Minuten bis zum Jahre 1967 produzierten Stegreif-Fernsehserie Familie Leitner wurde Böhm populär. Ebenfalls legendär sind seine Rollen als "Ober Alfred" im von der ORF produzierten Seniorenclub und an der Seite von Hans Holt als 63 Jahre alter Rentner Waldemar Herzog in der 26teiligen Serie Der Leihopa, die von 1985 bis 1989 ausgestrahlt wurde.

Filme und Fernsehproduktionen u.a.: Wien, du Stadt meiner Träume (1957), Charleys Tante (1963), Immer Ärger mit den Paukern (1968), Hilfe, ich liebe Zwillinge! (1969), Almenrausch und Pulverschnee (1992).

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Hinweis: Der ebenfalls hier beigesetzte Bernhard Wicki, ist der Vater des bekannten Schauspielers, der in München seine letzte Ruhestätte gefunden hat.

Jenny Jugo eigentl. Eugenie Jenny Walter

Bild: Alexander Binder (1928) no_copyright

 

Österreichische Schauspielerin; die Tochter eines Fabrikdirektors wuchs in Wien und Graz auf, wo sie eine Klosterschule besuchte, heiratete bereits im Alter von nur 16 Jahren, trennte sich jedoch von ihrem Mann, dem Schauspieler Emo Jugo, mit dem sie nach Berlin gezogen war, nach kurzer Zeit. Ihre ersten Filme drehte sie mit der UfA, die mit ihr 1924 einen Drei-Jahresvertrag geschlossen hatte. In dieser Zeit entstanden u.a. 1924 Die Puppe vom Lunapark und 1925 die Filme Der Turm des Schweigens und Die gefundene Braut. Mit Einführung des Tonfilms mußte sie Sprachunterricht und Schauspielunterricht nehmen, um den höheren Anforderungen zu genügen. In Zusammenarbeit mit dem Regisseur Erich Engel, mit dem sie elf Filme realisierte, begann ihre eigentliche Karriere. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte sie an ihre Vorkriegserfolge nicht mehr anschließen; sie drehte nur noch zwei Filme.

Filme u.a.: Blitzzug der Liebe, Liebe macht blind (beide 1925), Casanova, Pique Dame (beide 1927), Die Schmugglerbraut von Mallorca (1929, Fünf von der Jazzband (1932), Pygmalion (1935), Mädchenjahre einer Königin (1936), Gefährliches Spiel (1937), Nanette (1939), Viel Lärm um Nixi (1941), Die Gattin (1943), Träum' nicht, Anette (1949), Königskinder (1949).

Auszeichnungen u.a.: Filmband in Gold (1971).

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Graz, Stadtfriedhof St.Peter

Bilder: Matthias Bauer (2005)

Oskar Karlweis

1925

 

Österreichischer Filmschauspieler; der Sohn Carl Karlweis’ trat ab 1919 an verschiedenen Wiener Bühnen (unter anderem Theater in der Josefstadt) und am Theater am Kurfürstendamm in Berlin auf. Beim Film debütierte er 1926 in dem Streifen Schenk mir das Leben. In den 1930er Jahren drehte er einige Filme u.a. 1930 mit Heinz Rühmann, Willy Fritsch und Lilian Harvey die Komödie Die Drei von der Tankstelle, bis seine Karriere durch die 1933 an die Macht gelangten Nationalsozialisten (Karlweis war Jude) beendet wurde. Karlweis ging zunächst zurück in seine Heimat Österreich und nach dem “Anschluß” 1938 lebte er zunächst in Spanien, dann in Paris und schließlich bis zum Kriegsende als Emigrant in New York, wo er sich mit Arbeiten an Exilbühnen und im Radio über Wasser hielt. Zusammen mit Paul Hörbiger und Karl Farkas gab er an der Carnegie Hall für die deutschsprachigen Emigranten Vorstellungen. Nach dem Krieg war er als Gastschauspieler bei den Salzburger Festspielen und an Wiener Theatern engagiert, spielte aber ab 1951 auch in einigen US-amerikanischen Filmen in Nebenrollen.

Filme u.a.: Liebe im Kuhstall (1928), Zwei Herzen im Dreiviertel-Takt, Dolly macht Karriere (beide 1930), Die Männer um Lucie, Mamsell Nitouche, Die Försterchristl, Die Firma heiratet (alle 1931), Heut kommt's drauf an, Die Herren vom Maxim (beide 1933), Alles für die Firma, Letzte Liebe (beide 1935), St. Benny the Dip (1951), Five Fingers (1952), The Juggler (1953), Meet Me in Las Vegas (1956).

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Wien, Matzleinsdorfer Friedhof

Bilder: Matthias Bauer (05/2008)
Bilder: Matthias Bauer (05/2008)

Marte Harell eigentl. Martha Schömig

 

Österreichische Schauspielerin; Tochter eines Baumeisters; nach Absolvierung des Lyzeums und einer Schauspielausbildung am Max Reinhardt-Seminar in Wien, erhielt sie ein Engagement an die Kammerspiele des Theaters in der Josefstadt, gefolgt von einem solchen in München und am Deutschen Theater Berlin. Am letzteren wurde der Regisseur Geza von Bolvary auf sie aufmerksam und besetzte sie für die Hauptrolle in seinem Film Opernball (1939). Nach dem Erfolg des Film drehte von Bolvary gleich zwei weitere Leinwandstreifen mit ihr, die 1940 in die Kinos in Deutschland und Österreich kamen: Wiener G'schichten und Rosen in Tirol . In den folgenden Jahren entwickelte sie sich zu einer der meistbeschäftigten Filmschauspielerinnen Österreichs; allein unter der Regie von Geza von Bolvary entstanden zehn Filme. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gelang es ihr, ihre Karriere fortzusetzen, wenngleich der erste ihrer Nachkriegsfilme, Glaube an mich (1946), vor den Augen der Kritiker keinen Bestand hatte. 1948 folgte mit dem Streifen Nach dem Sturm (1948) ihr nächster Film. Dann war sie erst wieder Anfang der 1950er Jahre auf der Leinwand zu sehen, u.a. in Erzherzog Johanns grosse Liebe (1950), Liebeskrieg nach Noten (1953), Spionage (1955) oder Im Prater blühn wieder die Bäume (1958). Zwischendurch spielte sie wieder Theater und wirkte 1974 bzw. 1982 in zwei Episoden der Kriminalfernsehserie Tatort mit: Mord im Ministerium und Zug der Schatten.

Verheiratet war Marte Harell seit 1930 mit dem österreichischen Filmregisseur und ersten Generaldirektor der Wien-Film Karl Hartl.

Filme u.a.: Brüderlein fein (1941), Dreimal Hochzeit (1941), Der dunkle Tag (1942), Frauen sind keine Engel (1943), Romantische Brautfahrt (1943), Schrammeln (1944), Die Fledermaus (1945), Umwege zu Dir (1945), Du bist die Rose vom Wörthersee (1952), Der Kongreß tanzt (1955), Begegnung in Salzburg (1963), Vater sein dagegen sehr (1963), Abenteuer eines Sommers (1974), Der Bockerer (1980).

Auszeichnungen u.a.: Filmband in Gold (1985).

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Wien, Hietzinger Friedhof

Karl Hartl

 

Österreichischer Filmregisseur; arbeitete ab 1919 als Assistent des ungarischen Regisseurs Alexander Korda und folgte diesem 1920 als dessen Produktionsleiter nach Berlin, bevor er 1926 nach Wien zurückkehrte und dort in der selben Position für Gustav Ucicky. arbeitete. In den 1930er Jahren arbeitete er bei der UFA und hatte dort mit dem Film Ein Burschenlied aus Heidelberg (1930) sein Regiedebüt, gefolgt vom dem für die Tonfilmproduktion GmbH produzierten Streifen Berge in Flammen (1931), in dem er gemeinsam mit Luis Trenker die Regie führte. Es folgten die Komödien Die Gräfin von Monte Christo (1932) mit Brigitte Helm und Gustaf Gründgens und im selben Jahr der Film F.P.1 antwortet nicht mit Hans Albers, Paul Hartmann, Peter Lorre und Sybille Schmitz in den Hauptrollen, in dem Albers das Fliegerlied Flieger, grüß mir die Sonne, das zu einem wahren Ohrwurm reüssierte, sang. Als nach dem “Anschluß” Österreichs an das Deutsche Reich die UFA ihre Aktivitäten auch auf die Wien-Film, die 1938 aus der Tobis-Sascha-Filmindustrie AG hervorgegangen war, ausweitete, wurde Hartl Produktionsleiter der Wien-Film, trat ab da jedoch nur noch wenig mit eigenen Filmen in Erscheinung; erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann er wieder eigene Filme zu drehen. Am 3.7.1947 gründete er in Salzburg mit Unterstützung der Creditanstalt die Neue Wiener Filmproduktionsgesellschaft, die den erfolgreichen Film Der Engel mit der Posaune (1949), mit Paula Wessely, ihrem Gemahl Attila und dessen Bruder Paul Hörbiger sowie Oskar Werner und Maria Schell produzierte, der zu einem Welterfolg wurde. Ab 1957 war er bei der Cosmopol-Film tätig und drehte dort u.a. Wilhelm Teil (1960).

Karl Hartl war seit 1930 mit der Schauspielerin Marte Harell verheiratet.

Filme u.a.: Berge in Flammen (1931), Der Prinz von Arkadien, F.P.1 antwortet nicht (beide 1932), Gold (1934),  Der Zigeunerbaron (1935), Der Mann, der Sherlock Holmes war (1937), Wen die Götter lieben (1942), Der Engel mit der Posaune (1949), Reich mir die Hand, mein Leben (1955), :Rot ist die Liebe (1956).

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Bilder: Heinz Knisch (11/2011)

Wien, Hietzinger Friedhof

Oscar Fritz Schuh

 

 

Deutscher Dramatur, Regisseur und Intendant; Sohn eines Tierarztes; war bereits während seiner Zeit als Gymnasiast - er hatte sein Alter falsch angegeben - Theaterkorrespondent bei der Berliner Zeitschrift Der Fechter und schrieb zudem u.a. Kritiken auch für andere Zeitschriften. Nach dem Abitur studierte er Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität München und wurde bereits zwei Jahre später an die Bayerische Landesbühne in Augsburg engagiert. Sein Regiedebüt gab er mit einer Inszenierung Gerhart Hauptmanns Hanneles Himmelfahrt. Danach folgten Engagements in Oldenburg, Osnabrück, Darmstadt, Gera und Prag, bevor er 1931 von Karl Böhm als Regisseur und Dramaturg an die Hamburgische Staatsoper verpflichtet wurde. Dort war er bis 1940 tätig war und arbeitete mit dem Bühnenbildner Caspar Neher zusammen. Von 1953 bis 1958 leitete er das Theater am Kurfürstendamm in Berlin, war von 1959 bis 1963 Generalintendant in Köln und von 1963 bis 1968 in Hamburg; u.a. inszenierte er bei den Salzburger Festspielen.

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Bilder: Heinz Knisch (11/2011)

Salzburg, Kommunalfriedhof

E. W. Emo eigentl. Emerich Josef Wojtek

 

 

Österreichischer Filmregisseur; Sohn eines Oberlehrers; nach dem Ersten Weltkrieg, in dem er Soldat war, arbeitete er 1919 zunächst als Komparse und danach als Hilfsregisseur, Aufnahmeleiter und schließlich als Regieassistent in der Filmbranche. 1927 kam er als Regieassistent nach Berlin und arbeitete hier auch als Cutter und Dramaturg mit verschiedenen Regisseuren zusammen. Emo drehte zahlreiche Unterhaltungsfilme und mit Beginn der Tonfilmzeit auch mehrere Musik- und Operettenfilme. Emo hatte als Regisseur erheblichen Anteil am Erfolg u.a. von Paul Hörbiger, Theo Lingen und auch Hans Moser, der viele seiner Filme bei der 1936 gegründeten Wien-Film GmbH drehte. Nach Ende des Dritten Reichs konnte Emo noch bis Ende der 1950er Jahre weitere Spielfilme realisieren.

Filme u.a.: Der Doppelgänger (1934), Ungeküßt soll man nicht schlafen gehn (1936), 13 Stühle, Anton der Letzte (beide 1938), Der Theodor im Fußballtor (1950), Ober, zahlen! (1957).

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Bilder: Heinz Bihn (11/2011)

Wien, Hietzinger Friedhof

Bilder: Heinz Knisch (11/2012)
KN (09/2005)
Bild: Claus Harmsen (08/2013)
(08/2005)
Theater / TV / Film / Show LXVI

Omnibus salutem!