Fritz Rasp

 

Deutscher Schauspieler; das 13. Kind eines Geometers besuchte in den Jahren 1908/09 die Theaterschule Otto König in München und hatte 1909 sein Bühnendebüt als Amandus in Max Halbes Skandalstück Jugend am Schauspielhaus in München. Er spielte in Swinemünde (heute Świnoujście, Polen), Tilsit (heute Sowetsk, Oblast Kaliningrad) und Detmold, wo er Werner Krauß kennenlernte, und in Bromberg (heute Bydgoszcz, Polen). Im Mai 1914 erhielt er einen Vertrag - unterbrochen durch seinen Militärdienst von 1916 bis 1918 - an Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin. 1919/20 arbeitete er am Metropoltheater, 1920/21 am Kleinen Schauspielhaus, schließlich wieder am Deutschen Theater. Ab 1924 war Rasp ohne feste Ensemble-Mitgliedschaft an verschiedenen Berliner Theatern tätig. 1915 hatte er bereits in seinem ersten Film mitgewirkt. Ab 1922 häufiger zu Dreharbeiten engagiert, war er Partner u.a. von Louise Brooks und Brigitte Helm, stellte oft zwielichtige verschlagene Charaktere und srupellose Bösewichte dar, wie z.B. auch in dem Film Emil und die Detektive nach dem gleichnamigen Buch von Erich Kästner, in dem er den Schüler Emil um das Geld bringt, das er seiner Großmutter mit nach Berlin nehmen sollte.

Filme u.a.: Metropolis (1927), Die Liebe der Jeanne Ney (1927), Frau im Mond (1928), Tagebuch einer Verlorenen (1929), Die Dreigroschenoper (1931), Es war eine rauschende Ballnacht (1939), Angst (1941), Paracelsus (1943), Dr. med. Hiob Prätorius (1965).

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Gräfelfing

Leonard Steckel

 

 

Deutscher Schauspieler und Regisseur; der Sohn eines Verwaltungsbeamten der Reichsbahn, der bereits im Gymnasium bei Schüleraufführungen auffiel, wurde nach bestandenem Abitur von seinem Deutschlehrer an den Schauspieler Paul Bildt empfohlen, der ihm 1920 das erste Engagement verschaffte. Beim Film debütierte er 1930 mit einer kleinen Rolle in Phantome des Glücks, es folgte 1931 Fritz Langs Filmklassiker M - Eine Stadt sucht einen Mörder. Bis 1933 trat er in fast allen Berliner Bühnen unter bedeutenden Regisseure wie Jürgen Fehling, Heinz Hilpert, Erich Engel, Max Reinhardt und Erwin Piscator, auf. 1933 erhielt er ein Engagement am Züricher Schauspielhaus. Als Steckel nach dem Krieg nach Deutschland zurückkehren wollte, wurde ihm dieser Wunsch zunächst versagt; erst als der Berliner Regierende Bürgermeister Ernst Reuter und Bundespräsident Theodor Heuss sich für ihn einsetzten, bekam Steckel endlich die Einreisegenehmigung. Es gelang Steckel auch in seiner alten Heimat wieder erfolgreich Fuß zu fassen, Regie zu führen und in Filmen mitzuwirken. Steckel kam bei einem Zugunglück bei Aitrang, bei dem insgesamt 28 Menschen starben, ums Leben.

Filme u.a.: Meines Vaters Pferde (1953), Liebe ohne Illusion (1955), Der Hauptmann von Köpenick (1956), Der Arzt von Stalingrad (1958), Liebling der Götter (1960), Affäre Blum (1962), Grieche sucht Griechin (1966), Der Meteor (1968).

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Bilder: Matthias Bauer

Paul Bildt

 

Deutscher Schauspieler; der Sohn eines Gastwirts nahm nach Abschluß seiner Schulausbildung am Luisenstädtischen Gymnasium an der Moestschen Theaterschule Schauspielunterricht. Nach einigen kleineren Theaterrollen und gelegentlichen Regieaufgaben debütierte er bereits 1910 beim Film als Partner u.a. der Stummfilmstars Henny Porten und Asta Nielsen. Während der NS-Zeit war er am Staatstheater unter Gustaf Gründgens engagiert. Nur diese Beziehung verhinderte ein Berufsverbot, denn Bildt war mit der jüdischen Schauspielerin Charlotte Friedländer verheiratet. In den 1940er Jahren wirkte er in mehreren Propagandafilmen mit, so in Kampfgeschwader Lützow (1941), und Ohm Krüger (1941), sowie in den beiden “Durchhaltefilmen” Opfergang (1944) und Kolberg (1945) des Regisseurs Veit Harlan.

Als die Rote Armee im April 1945 auf Berlin vorrückte, war Bildt mit seiner Tochter Eva zu Gast in Gründgens Landhaus in Zeesen, einem Ortsteil von Königs Wusterhausen in Brandenburg, wo beide nach der Besetzung des Ortes den Tod durch die Einnahme von Veronal suchten. Während Eva starb, konnte Bildt gerettet werden. Nach dem Kriege arbeitete er zunächst am Deutschen Theater, spielte dann in den ersten Inszenierungen des Berliner Ensembles unter Bert Brecht und übernahm Filmrollen bei der DEFA, u.a. in Razzia, Affaire Blum und Das kalte Herz. 1949 wechselte er nach West-Berlin und später für zwei Jahre nach München, wo er Theater spielte und filmte. Insgesamt wirkte Bildt in mehr als 150 Filmen mit, allerdings überwiegend in Nebenrollen.

Filme u.a.: Der Mann, der Sherlock Holmes war (1937), Zu neuen Ufern (1937), Madame Bovary (1937), Tanz auf dem Vulkan (1938), Irgendwo in Berlin (1946), Königliche Hoheit (1953), Sauerbruch – Das war mein Leben (1954), Der 20. Juli (1955), Himmel ohne Sterne (1955).

Auszeichnungen u.a.: Nationalpreise der DDR (1949).

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Berlin, Städt. Friedhof Dahlem

Max Reinhardt eigentl. Maximilian Goldmann

1911                         1913

US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter ungarischen Ursprungs; 1890 hatte er sein Debüt als Bühnenschauspieler; von 1894 bis 1903 gehörte er zum Ensemble Otto Brahms (*1856, †1912) am Deutschen Theater in Berlin; 1901 war er Mitbegründer der Berliner kabarettistischen Bühne Schall und Rauch, die 1902 in Kleines Theater umbenannt wurde und das er von 1903 bis 1905 leitete. Ebenfalls von 1903 bis 1906 war er Eigentümer des Neuen Theaters (später Theater am Schiffbauerdamm) und engagierte sich verstärkt als Regisseur. Nachdem er sich von Brahm getrennt hatte, übernahm er dessen Deutsches Theater 1905. Die 1906 erfolgte Eröffnung der Kammerspiele des Deutschen Theaters bot dem Publikum einen breitgefächerter Spielplan und ein differenziertes Schauspielerensemble. Neben der Aufführung zeitgenössischer Dramatiker (u.a. Henrik Ibsen, Maurice Maeterlinck, Hugo von Hofmannsthal, Luigi Pirandello) brillierte er v.a. mit Neuinszenierungen der Klassiker und des antiken Dramas: u.a. Faust I (1909), König Ödipus (1910), Faust II (1911), mit dem Shakespeare-Zyklus und der Orestie im zum Großen Schauspielhaus umgestalteten Zirkus Schumann. 1920 war Reinhardt Mitbegründer der Salzburger Festspiele, die mit den Inszenierungen des Jedermann (1920; auf dem Domplatz) und des Salzburger Großen Welttheaters (1922) glanzvolle Höhepunkte erlebten. 1920 übergab er die Leitung seiner Berliner Bühnen Friedrich Hollaender und übernahm 1923 das Wiener Theater in der Josefstadt, das 1924 mit Carlo Goldonis Diener zweier Herren eröffnet wurde. Im selben Jahr eröffnete Reinhardt die Komödie am Kurfürstendamm in Berlin. 1929 wurde er an die Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien berufen, um ein Seminar für Schauspiel und Regie einzurichten. Dieses nach ihm benannte Seminar entwickelte er aus einem bereits 1852 gegründeten Lehrgang für Declamation und Mimik. Das anfänglich im Schönbrunner Schloßtheater stattfindende Seminar, in dem er bis 1937 lehrte, wurde später in den Palais Cumberland in Wien-Penzing verlegt. Von 1948 bis 1954 wurde das Seminar von der Reinhardt-Witwe Helene Thimig geführt. In den Jahren 1929-31/32 war Reinhardt wieder Leiter der Berliner Bühnen. 1933 emigrierte er aus Deutschland, zunächst nach England, 1937 endgültig in die USA, wo er 1940 amerikanischer Staatsbürger wurde. Dort wurde er mit seiner Verfilmung von Shakespeares’ Sommernachtstraum, mit dessen Inszenierung er schon 1905 großes Interesse und Aufsehen erlangt hatte, dort rasch bekannt. Reinhardt gilt als Begründer des modernen Regietheaters, bei dem sehr viele der seinerzeit bekannten und bedeutenden Schauspieler ihr Handwerk gelernt haben.

Inschrift: The Memory of the Righteous Is a Benediction [Das Gedächtnis der Gerechten bleibt im Segen].

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Hastings-on-Hudson (N.Y.), Westchester Hills Cemetery

Heidi Brühl

Bild: Nationaal Archief (10/1959) cc_somerightsreserved

Deutsche Schauspielerin und Sängerin; wurde als 13-jährige Ballettschülerin vom Regisseur Harald Braun für Der letzte Sommer (1954) entdeckt. Nach einigen weiteren Filmen wurde sie durch ihre Rolle als “Dalli” in den Immenhof-Filmen, die ab 1955 entstanden, populär. Neben ihren schauspielerischen Arbeiten verfolgte sie eine Gesangskarriere und erlebte 1961 ihren Durchbruch mit dem Schlager Wir wollen niemals auseinandergehen. Erfolgreich war sie auch in den Musicals Annie Get Your Gun und My Fair Lady. Nach einer Beziehung mit dem verheirateten Michael Pfleghar heiratete sie 1964 den US-Schauspieler Brett Halsey und ließ sich nach dem Tode ihres Vaters, der auch ihr Manager gewesen war, in Rom nieder. Von dort ging sie 1970 in die Vereinigten Staaten, wo sie in Las Vegas zusammen mit Sammy Davis jr. auftrat, aber auch zahlreiche andere Engagements in US-amerikanischen Medien hatte; so wirkte sie u.a. in der Episode The Most Dangerous Match (1972, dt. Schach dem Mörder) der TV-Kriminalserie an der Seite von Peter Falk in Colombo mit. Anfang der 1980er Jahre kehrte sie nach Deutschland zurück, gründete einen eigenen Musikverlag und betätigte sich auch als Produzentin. Zu ihren letzten Rollen gehörten Auftritte in den Fernsehvorabendserien Ein Fall für zwei und Praxis Bülowbogen (beide 1987). Wegen ihrer Brustkrebserkrankung zog sich die sehr beliebte Schauspielerin aus der Öffentlichkeit zurück.

Filme u.a.: Die Mädels vom Immenhof (1955), Hochzeit auf Immenhof (1956), Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (1957), Die Frühreifen (1957), Oh, diese Ferien (1958), Solang' die Sterne glüh'n (1958), Ohne Mutter geht es nicht (1958), Verbrechen nach Schulschluß (1959), Laß mich am Sonntag nicht allein (1959), Freddy und die Melodie der Nacht (1960), Eine hübscher als die andere (1961), Der Zigeunerbaron (1962), Die Zwillinge vom Immenhof (1973), Frühling auf Immenhof (1974), Im Auftrag des Drachen (1975), Im Schatten der Angst (1988).

Schlager u.a.: Das kann morgen vorbei sein (1961), Hundert Mann und ein Befehl (1966), Boom bang-a-bang (1969), No Ties, No Tears (1982).

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München, Waldfriedhof

Bild: Matthias Bauer (08/2005)
Bild: Matthias Bauer
Bilder: Matthias Bauer (2006)
Bilder. Michi (04/2007)
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Marie-France Pisier

2007 Bild: Georges Biard cc_somerightsreserved

Französische Schauspielerin; Tochter eines französischen Kolonialgouverneurs; Schwester der Anwältin und Frauenaktivistin Évelyne (*1941, †2017), die als linke Aktivistin und Feministin 1964 mit einer Studentengruppe nach Kuba, gereist war, wo sie über vier Jahre eine Affäre mit Fidel Castro hatte. und 1968 mit dem ehemaligen französischen Außenminister Bernard Kouchner verheiratet war. Nachdem die Familie nach Frankreich zurückgekehrt war, trat Marie-France im Alter von zehn Jahren einer Theatergruppe bei und wirkte zwei Jahre später erstmals in einer Aufführung mit. In den frühen 1960er Jahren studierte sie Rechts- und Politikwissenschaften an der Universität Nizza. Sie war in der damaligen intellektuellen Auseinandersetzung in der Gesellschaft engagiert, war Mitglied der Bewegung 22. März und gehörte zu den Unterzeichnern des von Simone de Beauvoir verfaßten Manifests für das Recht der Abtreibung, das am 5.4.1971 im Le Nouvel Observateur veröffentlicht und unter dem Namen manifeste des 3431 bekannt wurde. In der Zeit ihrer politischen Aktivitäten war sie auch mit Daniel Cohn-Bendit (*1945), den sie 1968 kennengelernt hatte, befreundet.

Als François Truffaut 1961 für seinen Film Antoine et Colette (1962) eine unverbrauchte Schauspielerin suchte, engagierte er Marie-France Pisier für seine Produktion. Der Durchbruch als Filmschauspielerin erfolgte 1975 mit ihrer Rolle in Jean-Charles Tacchellas international erfolgreicher Liebeskomödie Cousin, Cousine. Sie entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer Muse des Autorenkinos und gewann 1976 als auch 1977 einen César als beste Nebendarstellerin. Sie spielte aber auch in kommerziellen Filmen mit, u.a. an der Seite von Jean-Paul Belmondo (*1933, †2021) in Le Corps de mon ennemi (1976) oder in L'As des as (1982). In den 1990er Jahre war sie dann seltener zu sehen, spielte dann aber auch wieder für die jüngeren Autoren.

Die Umstände ihres frühen Todes sind nicht vollständig geklärt; sie wurde tot in dem Schwimmbad ihrer Villa aufgefunden, in dem auch ein schmiedeeiserner Stuhl lag und Gummistiefel gefunden wurden.

Verheiratet war Marie-France Pisier mit dem Anwalt Georges Kiejman, und nach der Scheidung von diesem mit Thierry Funck-Brentano,

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1 Manifeste des 343: In ihm erklärten 343 zumeist prominente französische Frauen, abgetrieben zu haben, darunter Françoise Arnoul, Brigitte Auber, Stéphane Audran, Tina Aumont, Catherine Deneuve, Marguerite Duras, Geneviève Mnich, Ariane Mnouchkine, Jeanne Moreau,, Micheline Presle, Françoise Sagan.

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Bilder: Thomas Haas (10/2011)

Sanary-sur-mer, Cimetière Athanée

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Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr

Otto Höpfner

 

 

Deutscher Hörfunk- und Fernsehmoderator; machte eine Ausbildung in der Metzgerei seiner Eltern und arbeitete in dem Betrieb auch eine Zeitlang als Metzger, nahm dann aber Gesangs- und Klavierunterricht in Frankfurt am Main und trat bei der Mainzer Fastnacht auf. 1952 gewann er einen von Radio Frankfurt (später Hessischen Rundfunk, hr) veranstalteten Wettbewerb, mit dem der Sender Radioansager suchte. Bei Radio Frankfurt begleitete er dann ab 1952 als Conférencier die Sendung Frankfurter Wecker, die jeweils montags bis samstags zwischen 6 Uhr und 8 Uhr über den Sender lief und mit der er große Popularität erlangte. Der Frankfurter Wecker, der stets mit dem sogenannten Frankfurter Weckermarsch "Guten Morgen, Guten Morgen, singe ich nur für Dich leise in Dein Ohr...".1 begann, wurde z.T. auch von Radio Bremen bzw. vom NWDR übernommen. Die Sendung wurde im Sommer jeweils live aus hessischen Städten übertragen. Als anläßlich der 1957 in Frankfurt am Main stattfindenden 20. Internationalen Funkausstellung (IFA) der Hessische Rundfunk einen Unterhaltungsbeitrag zum Beiprogramm der Ausstelllung liefern mußte, hob der Sender hierzu eine virtuelle Äpplewoi-Wirtschaft, die Fernsehsendung Zum Blauen Bock aus der Taufe und setzte Höpfner als Conférencier für die Sendung ein, die dann dort am 3. August erstmals ausgestrahlt wurde. Da die Verantwortlichen sehr rasch feststellten, daß der Blaue Bock beim Publikum gut ankam, wurde er von da an alle sechs Wochen an Samstagnachmittagen in der Regel aus hessischen Dörfern und Städten landauf landab übertragen. Zu diesem Zweck wurde die “Äppelwoi-Wirtschaft” in sog. Bürgerhäusern, die zu jener Zeit überall entstanden waren, oder in Mehrzweckhallen etc. jeweils aufgebaut. Eingeladen wurden die Repräsentanten der jeweiligen Stadt und populäre Gäste aus der Welt der Oper und Operette und Film und Fernsehen, wobei es Otto Höpfner verstand, mit seinem Mainzer Dialekt jovial mit den Gästen umzugehen und mit selbstverfasste Gedichte oder Lieder Frohsinn zu verbreiten. Die Sendung lief bis 1985 als ein absoluter Quotenbringer in der ARD, Höpfner aber gab Ende 1965 wegen unterschiedlicher Auffassungen zur Gage die Sendung mit den Bembeln ab; die dann von Heinz Schenk, der ebenso wie Hans-Joachim Kulenkampff bereits den Frankfurter Wecker moderiert hatte, übernommen und erfolgreich fortgeführt wurde. Höpfner, der später diese Entscheidung sehr bedauerte, war anschließend kurzzeitig beim WDR tätig und moderierte dann ab 1967 bei ZDF die Sendung Stelldichein beim Wein, die jedoch nach dreizehn Folgen wegen Erfolglosigkeit 1969 eingestellt wurde; Höpfner wurde zugleich entlassen und beendete damit seine Tätigkeit bei Fernsehen, arbeitete danach als Conférencier auf Modenschauen, bei Volksfesten und auf Betriebsfeiern; außerdem machte er Kabarett und spielte Theater. 1972 leitete er die Mainzer Fernsehfastnachtssitzung Mainz wie es singt und lacht; scheiterte aber bei dem Versuch, moderne Elemente der Fernsehunterhaltung mit traditionellem Fastnachtswesen zu verbinden - sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern.

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1 Gesungen von Otto Höpfner (c) Hessischer Rundfunk

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Wilhelmsfeld (Rhein-Neckar-Kreis), Gemeindefriedhof

Trude Marlen eigentl. Gertrude Marlen Albach née Posch

 

 

Österreichische Schauspielerin; Tochter eines österreichischen Gutsbesitzers; nahm privaten Schauspielunterricht und hatte danach Engagements auf Theaterbühnen in Brünn, Berlin und Wien. Ab 1933 wirkte sie in einer Reihe von Unterhaltungsfilmen bei der UFA mit. Zu ihren ersten Filmen gehören Spiel mit dem Feuer (1934), Ehestreik (1935), Der Favorit der Kaiserin (1936), Sherlock Holmes und die graue Dame (1937) und Paradies der Junggesellen (1939). Von 1941 bis 1945 gehörte sie dem Ensemble des renommierten Wiener Burgtheaters an. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges drehte sie wieder, wenn auch weniger Filme, spielte vorwiegend Theater. Sie gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Kleinen Komödie in Wien und gab sie zahlreiche Gastspiele mit Tourneebühnen.

Ab 1943 lebte sie mit dem Schauspieler Wolf Albach-Retty, Vater von Romy Schneider, zusammen und heiratete ihn nach seiner Scheidung von seiner Frau Magda Schneider im Jahre 1947.

Filme u.a.: Des jungen Dessauers große Liebe (1933), Die Liebe siegt (1934), Die klugen Frauen (1936), Fahrt ins Abenteuer (1943), Die beiden Schwestern (1943), Wer küßt wen? (1947), Wenn eine Wienerin Walzer tanzt (1951), Abenteuer in Wien (1952), Ich und meine Frau (1953), Ein tolles Hotel (1956).

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Bilder: Rainer Patermann (07/2014)

Wien, Zentralfriedhof

Willi Schur

 

 

Deutscher Schauspieler, Regisseur und Sänger; begann seine Theaterkarriere 1906 zunächst als Komiker und sammelte Erfahrungen bei Engagements an Theatern in Norddeutschland, u.a. in Oldenburg und Bremen. Es folgten Engagements in Nürnberg und in Berlin, wo er 1920 sein Debüt beim Film in dem Stummfilm Die Banditen von Asnières gab, dem bis Anfang der 1940er Jahre zahllose Filme, in denen er allerdings stets in Nebenrollen in Erscheinung trat, folgten. Aber Schur betätigte sich nicht nur als Schauspieler, sondern führte auch Regie und leitete u.a. die Theaterdirektion am Thalia-Theater in Chemnitz.

Filme u.a.: Berlin - Alexanderplatz (1931), Der Hauptmann von Köpenick (1931), Ein gewisser Herr Gran (1933), Die Finanzen des Großherzogs (1933), Gold (1934), Der Herr der Welt (1934), Unter heißem Himmel (1936), Der Mann, der Sherlock Holmes war (1937), Die Umwege des schönen Karl (1938), Napoléon ist an allem schuld (1938), Dein Leben gehört mir (1939).

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Bilder: Klaus Ernst (10/1996)

Stahnsdorf, Wilmersdorfer Waldfriedhof

Bilder: Bernd Wolter (08/2014)

Rosa Bartl

 

 

Deutsche Zauberkünstlerin und -händlerin; zweitälteste Tochter von insgesamt vier Töchtern, ihren “Magischen Schwestern”, des Zauberkünstlers Josef Leichtmann.

1910 heiratete sie in London den aus Großbetschkerek (Nagy Belskerek, Ungarn, heute Zrenjanin, Serbien) stammenden János Bartl, den sie in dem Zaubergeschäft Zauberkönig ihrer Schwester Melanie in Köln kennengelernt hatte. Unmittelbar nach der Hochzeit zogen sie nach Aachen, aber ließen sich bereits einige Wochen später in Hamburg unter der Adresse Colonnaden 5. nieder, wo sie Bartls Akademie für moderne magische Kunst gründeten und kurz darauf auf dem Neuen Jungfernstieg 1 ihr Zaubergeschäft eröffneten, das schon bald zu einer “Ersten Adresse” für Zauberartikel werden würde.

1948 wurde das Geschäft auf Veranlassung von Rosa in Zauberzentrum János Bartl umbenannt. 1952 zog das kleine Unternehmen in einen ehemaligen Luftschutzbunker an der Neuer Jungfernstieg Nr. 22 um. Nach dem Tode ihres Mannes im Jahre 1958 führte Rosa das Geschäft alleine weiter. Den Bunker mußte sie allerdings 1961 verlassen, da auf dem Gelände die internationale Gartenbauausstellung des Jahre 1963 geplant war, und richtete ihr Geschäft in ihrem Privathaus in der Warburgstraße 47 ein. 1968 gab sie das Geschäft aus gesundheitlichen Gründen auf, wobei es ihr kurz vor ihrem Tode gelang, es an den damals 35jährigen Zauberkünstler und Zauberhändler Carl-Gerd Heubes zu verkaufen.

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Bilder: Parsifal von Pallandt (11/2019)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf, Garten der Frauen

Hinweis: Nachdem das Nutzungsrecht für die Familiengrabstätte 1998 abgelaufen war, wurde sie aufgelöst. Im November 2019 wurde ein Gedenkstätte für Rosa Bartl im Garten der Frauen eingerichtet.

Inschrift auf dem nicht mehr existierenden Grabstein: Dem Auge fern, dem Herzen ewig nah..

Theater / TV / Film / Show XL

Omnibus salutem!