Hanne Hiob née Hanne Marianne Brecht

 

 

Deutsche Schauspielerin; Tochter Bertolt Brechts und dessen erster Frau Marianne Zoff (*1893, †1984), die in zweiter Ehe mit dem Schauspieler Theo Lingen verheiratet war. Nach einer Zeit als Tanzelevin an der Wiener Staatsoper arbeitete sie als Tänzerin und Schauspielerin in Salzburg, und sie war danach an zahlreichen Theatern, u.a. in München, Hamburg, Frankfurt, Wien und Berlin, als Schauspielerin engagiert. Außerdem wirkte sie in Filmen und Fernsehspielen mit. In der Uraufführung von Brechts Theaterstück Die heilige Johanna der Schlachthöfe spielte sie 1959 unter der Regie von Gustaf Gründgens in Hamburg die Titelrolle der Johanna. 1976 beendete sie ihre Bühnenkarriere, blieb aber danach bei Brechtlesungen und Straßentheaterprojekten, z.B. dem “Anachronistischen Zug“ (1979, 1980 und 1990) aktiv.

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Hinweis: Hanne Hiob wurde im Grab ihres Vaters beigesetzt.

Bild: Josef Aschenbrenner (07/2005)
Bild: Hans-Christian Seidel (11/2009)

Petra Susanna Schürmann

schuermann_petra_bd Bild: Harald Bischoff www.mad.ag cc_somerightsreserved

 

Deutsche Moderatorin und Schauspielerin; zweites von drei Kindern eines Kabelwerkdirektors; studierte in Bonn, Köln und München Philosophie sowie Kunstgeschichte, als sie 1956 in London als erste Deutsche zur Miß World gewählt wurde, nachdem sie zuvor bei der Wahl der Miß Germany nur den 3. Platz belegt hatte. Das unterbrochene Studium nahm sie danach zwar wieder auf, beendete es jedoch nicht. Zum Fernsehen kam sie, als sie das Bayerische Fernsehen nach der Sendung Prominente von gestern ... was sie heute machen aufforderte, eine Kindersendung am BR anzusagen. Neben ihrer Arbeit als Moderatorin vieler Sendungen wirkte sie aber auch als Schauspielerin in Filmen, Fernsehspielen und Theaterstücken mit. Mit Sendungen wie MM-Montagsmarkt oder Das Verkehrsgericht tagt wurde sie bekannt. Nach über 600 Sendungen für die ARD und das ZDF fand ihre Karriere ein jähes Ende, als ihre 34jährige Tochter Alexandra im Juni 2001 bei einem durch einen Geisterfahrer verursachten Unfall ums Leben kam und sie sich in der Folge zunehmend aus der Öffentlichkeit zurückzog. Alexandra war die nicht-eheliche Tochter aus der Verbindung Schürmanns mit dem Arzt Gerhard Freund. Erst sieben Jahre später, nachdem dieser von seiner Frau Marianne Koch (*1931) geschieden war, konnte sie diesen heiraten. Ihre Absicht, Anfang 2002 mit der neuen BR-Talkshow Unter vier Augen ins Fernsehen zurückkehren, scheiterte wegen gesundheitlicher Probleme. Sie litt zunehmend unter einer psycho-reaktiven Sprechstörung und war nicht mehr in der Lage, sich zu artikulieren.

Biographie: Eine Nacht vergeht wie ein Jahr (2002).

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Berg am Starnberger See OT Aufkirchen, Friedhof

Bilder: Meinhard Siegel (2009)

Bjørn Bjørnson

 

Norwegischer Schauspieler, Regisseur, Dramatiker und Theaterleiter; ältester Sohn Bjørnstjerne Bjørnsons; nach einer Schauspielausbildung am Burgtheater in Wien und von 1880 bis 1882 am Hoftheater in Meiningen, kehrte er nach Christiania zurück, wo er ab 1884 als künstlerischer Leiter am Christiania Theater wirkte. Aufgrund seiner Initiative wurde am Studenterlunden das neue Nationaltheatret errichtet wurde, dessen erster Intendant er von 1899 bis 1907 war. Zwischen 1923 und 1927 übernahm er das Theater ein zweites Mal. Als Schauspieler trat er zwischen 1899 und 1941 in fast 150 Rollen allein am Nationaltheatret in Erscheinung und glänzte vor allem in Stücken seines Vaters und in Schauspielen Henrik Ibsens. Außerdem wirkte er in mehreren skandinavischen Stummfilmen mit und verfaßte diverse Lustspiele.

Als Hauptwerk gilt sein Drama Johanne, das 1898 am Christiania Theater uraufgeführt wurde. Daneben veröffentlichte er mehrere Bände mit zeit- und theatergeschichtlich interessanten Memoiren.

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Oslo, Var Frelsers Gravlund

William Conrad eigentl. William Cann

 

 

US-amerikanischer Schauspieler; Sohn eines Theaterbesitzers; begann seine Karriere Ende der 1930er Jahre beim Rundfunk in Los Angeles als Ansager und Textschreiber. Während des Zweiten Weltkrieges war er Kampfpilot bei der US Air Force und nach dem Ende des Krieges beim AFN, dem Radiosender der US-Streitkräfte. 1946 spielte er in dem nach einer Kurzgeschichte von Ernest Hemingway gedrehten Film The Killers (dt. Rächer der Unterwelt), in dem Burt Lancaster und Ava Gardner ihre ersten großen Rollen hatten, .einen eiskalten Gangster. Im Rundfunk sprach er zwischen 1952 und 1961 die Rolle des Marshal Matt Dillon in der Serie Gunsmoke (dt. Rauchende Colts); für diese Rolle in der gleichnamigen Fernsehserie wurde er allerdings wegen seiner Körperfülle abgelehnt. Zugleich wirkte er ab 1946 in zahlreichen Filmen mit. In Deutschland wurde Conrad v.a. durch die zwischen 1971 und 1976 produzierte US-Fernsehserie Cannon bekannt, die von der ARD ab 1973 Jahren ausgestrahlt wurde und in der er den Privatdetektiv Frank Cannon verkörperte. Er arbeitete aber auch als Regisseur und Produzent.

Filme u.a.: Sorry, Wrong Number (1948, dt. Du lebst noch 105 Minuten), The Naked Jungle (1954, dt. Wenn die Marabunta droht), Attack on Terror: The FBI vs. the Ku Klux Klan (1975, dt. FBI - Kampf dem Terror).

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Los Angeles (CA), Forest Lawn - Hollywood Hills Cemetery

Bilder: Lisa Burks (01/2010)

Klaus-Günter Neumann

 

 

Deutscher Kabarettist und Komponist; Sohn eines Steuerbeamten; absolvierte nach dem Abitur die Schauspielschule des Deutschen Theaters in seiner Heimatstadt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, in welchem er Soldat und vier Jahre lang Leiter einer Soldatenbühne war, war er bis 1950 Mitglied des Kabaretts der Komiker. Außerdem trat er im Sportpalast und Titania-Palast mit musikalischen Kabarettnummern auf. Als erster gründete er nach dem Krieg eine Kleinkunstbühne im amerikanischen Sektor der geteilten Stadt, das Greifi-Kabarett, für das er zahlreiche Revuen schrieb. Außerdem wirkte er in den 1950er Jahren in einigen Spielfilmen mit. Er komponierte und textete zahlreiche Schlager, z.B. Molle und Korn, die er auch teilweise gemeinsam mit Renata Romana u.a. vortrug.

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Bilder: Karla Hense (12/2009)

Peter Borgelt

 

 

Deutscher Schauspieler; Sohn eines Schauspielers und einer Sängerin; seinen ursprünglichen Berufswusch, Komponist zu werden – er hatte sich bereits am Konservatorium in Kamenz eingeschrieben - gab er zugunsten einer Ausbildung zum Schauspieler auf, nachdem er während seiner Studienzeit als Aushilfe am Kreistheater Burgstädt Geschmack an diesem Beruf gefunden hatte. Nach bestandener Prüfung erhielt er 1950 sein erstes Engagement am Burgstädter Theater, an dem auch sein Vater wirkte. 1967 kam er nach Bühnenstationen in Meiningen, Halberstadt, Magdeburg, Leipzig und Schwerin an das Deutsche Theater Berlin, dem er bis zu seinem Tod angehörte. Bekannt aber wurde Borgelt durch die DDR-Kriminalserie Polizeiruf 110. In der Rolle des Hauptmann Fuchs war er in 84 Folgen, die das Fernsehen der DDR zwischen 1971 bis 1991 ausstrahlte, zu sehen. In 46 Folgen zwischen 1971 und 1983 war Sigrid Göhler (*1942) als Polizeileutnant Vera Arndt, die erste weibliche Kriminalistin in deutschen Fernsehen, seine Partnerin; abgelöst wurde sie durch Andreas Schmidt-Schaller (*1945) als Leutnants Thomas Grawe. 1990 gab es eine Gemeinschaftsproduktion zwischen dem westdeutschen Tatort und dem ostdeutschen Polizeiruf 110 unter dem Titel Unter Brüdern: Schimanski (Götz George) und Thanner (Eberhard Feik) ermittelten gemeinsam mit Fuchs und Grawe.

In seiner ruhigen Art wurde Borgelt wurde er als “ostdeutschen Maigret” mit Jean Gabin verglichen.

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Bild: Hans-Christian Seidel (03/2010)

Berlin-Lichtenberg OT Karlshorst, Friedhof “Zur frohen Botschaft”

Bilder: Harry Busch (04/2010)

Berlin, Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichwerderschen Gemeinden

Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr

Hannes Fischer

 

 

Deutscher Schauspieler, Theaterregisseur und Theaterintendant; nach einer Schauspielausbildung von zwischen 1947 und 1949 an der Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin wirkte er dort bis 1950 er am Deutschen Theater als Schauspieler, 1948 auch als Regieassistent. Von 1950 bis 1953 war er am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin tätig, zunächst als Schauspieler, später als Oberspielleiter und stellvertretender Intendant. Als Schauspieler, Regisseur und zuletzt Schauspieldirektor wirkte er von 1953 bis 1962 am Staatstheater Dresden. Zu seinen Inszenierungen in jener Zeit zählen 1953 Bert Bechts Der kaukasische Kreidekreis, 1954 Federico García Lorcas Bernarda Albas Haus, 1955 Goethes Faust I. und II., 1955 Friedrich Schillers Wallenstein , 1957 Brechts Leben des Galilei sowie 1962 William Shakespeares Troilus und Cressida. Ab 1962 wirkte er an der Volksbühne und am Deutschen Theater. In Havanna inszenierte er 1972 die amerikanische Erstaufführung von Brechts Die Tage der Kommune, danach wurde er Direktor des Staatsschauspiels Dresden. Hier führte er 1975 Regie bei der Uraufführung von Helmut Baierls Die Lachtaube, als Schauspieler verkörperte er 1976 Kambyses in der Uraufführung des Theaterstücks Prexaspes - Schauspiel in 5 Aufzügen von Peter Hacks.

Der Film interessierte sich für Hannes Fischer bereits seit Mitte der 1950er Jahre. Bereits in den beiden Filmen über Ernst Thälmann, die 1954 bzw. 1955 in die Kinos der DDR kamen, wirkte er mit.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Spielbank-Affäre (1957), Verwirrung der Liebe (1959), Jetzt und in der Stunde meines Todes nb(1963), Ein Lord am Alexanderplatz (1967), Der kleine und der große Klaus (1971), Aus dem Leben eines Taugenichts (1973), Gevatter Tod (1980)

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Bilder_ Dirk Gebauer (07/2016)

Dresden, Waldfriedhof Weißer Hirsch

Wilhelm Koch-Hooge

 

 

Deutscher Schauspieler; elftes von dreizehn Kindern eines Schornsteinfegers; besuchte als einziges Kind das Gymnasium, ergriff nach dem Abitur auf ausdrücklichen Wunsch des Vaters einen handwerklichen Beruf, arbeitete zeitweise als Schornsteinfeger und heuerte in Hamburg als Matrose an, .obwohl er lieber den Beruf des Schauspieler hätte ergreifen wollen. Schließlich aber ging er nach Berlin und besuchte die Schauspielschule des Deutschen Theaters. Sein Debüt gab er 1938 am Stadttheater von Kaiserslautern, dem Engagements u.a. in Heidelberg und am Stadttheater Magdeburg folgten. Während des Zweiten Weltkrieges eingezogen, geriet er 1944 in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft und kam in ein Kriegsgefangenenlager Aliceville (Alabama), in dem er sich als Sprecherzieher und Dramaturg an der von Puppenspieler Walter Büttner gegründeten und geleiteten Puppentheater-Gruppe beteiligte. Nach deiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft ließ er sich in Ost-Berlin nieder und war dort jahrelang Mitglied des .Berliner Ensembles. Seinen Durchbruch als Filmschauspieler erfolgte 1954 in der DEFA-Produktion Stärker als die Nacht. Für ihre Darstellung in dem Film, der in der Zeit zwischen 1933 und 1945 angesiedelte ist, wurden er, Slatan Dudow, Jeanne und Kurt Stern  1955 mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Diesem Erfolg folgten zahlreiche weitere Filme in der DDR, darunter auch als Gast in einigen Folgen der DDR-Fernsehkriminalsreihe Polizeifunk 110, aber auch in der Tschechoslowakei (heute Tschechische Republik), bis in die 1980er Jahre hinein;, nach 1990 zog sich Koch-Hooge, einer der beliebtesten Nebendarsteller des Films der DDRweitgehend aus dem Schauspielerberuf zurück.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse (1955), SAS 181 antwortet nicht (1959), Das Leben beginnt (1960), Rauhreif (1963), Tödlicher Irrtum (1970), KLK an PTX – Die Rote Kapelle (1971), Der Tag, der die Welt veränderte (1975), Die Stunde der Töchter (1981).

Auszeichnungen u.a.: Nationalpreis der DDR (1955).

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Bilder: Dirk Gebauer (05/2015)

Berlin–Hohenschönhausen, Friedhof der St. Hedwig- und St. Pius Gemeinde

Karen Christine Friesicke

 

 

Deutsche Schauspielerin und Komikerin; trat in zahlreichen Fernsehserien in Erscheinung - erstmals im Jahre 1987 an der Seite von Harald Juhnke und Eddi Arent in der vom NDR produzierten Sketch-Show Harald und Eddi – Extra - oftmals leicht bekleidet. 1996 trat Friesicke neben Ingolf Lück, Anke Engelke und Marco Rima in der Sat.1 Wochenshow auf, gelegentlich auch in Kinofilmen, z.B. in Aimée & Jaguar (1999) als Marlene. Ihre letzte Rolle im Fernsehen war 2015 die der Constanze Agatha Regine von Münzberg in elf Episoden der ARD-Telenovela Rote Rosen. In ihrer Heimatstadt trat sie aber auch immer wieder in Theatern auf, u.a. in den Kammerspielen als Elise in Elling des norwegischen Schriftstellers Ingvar Ambjørnsen oder am Ernst-Deutsch-Theater als Marthe Boll in Friedrich Dürrenmatts Drama Die Physiker. Außerdem war sie war an der Freien Schauspielschule Hamburg tätig.

Karen Friesicke nahm sich das Leben im Alter von nur 53 Jahren.

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Bild: Udo Grimberg (03/2017)

Ahrensburg (Schleswig-Holsten), Evangelischer Friedhof

Ernst Hartmann

 

Deutscher Theaterschauspieler und -regisseur; Sohn des aus Graubünden stammenden Gastronomen Martin Hartmann und dessen aus Mannheim stammenden Frau Anna Sophie Catharina, née Prätz, die sich gegen seinen Wunsch, den Beruf des Schauspielers zu ergreifen, zunächst erfolgreich wehrte, so daß er als Volontär in einer Maschinenfabrik in Chemnitz tätig wurde, bevor er, nachdem er - von einem Gastspiel Bogumil Dawisons beeindruckt - beschloß, Schauspielunterricht zu nehmen und auf Liebhaberbühnen aufzutreten. In Reval hatte er sein erstes Engagement als Chorist und Chargendarsteller und debütierte als Jean, der Müllerbursche, in Die schöne Müllerin. 1862 schloß er sich einer reisenden Schauspielergesellschaft an, bei der er auch das erste Charakterfach innehatte. Nachdem seine Mutter 1863 verstorben war, forderte sein Vormund den noch Minderjährigen auf, sich einen praktischen Beruf zu suchen; erst aufgrund einer Intervention des Theaterschauspielers und -regisseurs Heinrich Marr konnte er seinen Wunsch realisieren. Marr empfahl ihn nach Wien zu Heinrich Laube ans Burgtheater, an dem er bis an sein Lebensende, als Darsteller des soignierten Charakterfaches in Konversationsstücken und Lustspielen, aber auch als Regisseur tätig sein wird. Dort war er neben neben Adolf von Sonnenthal einer der glänzendsten Darsteller des Burgtheaters. Zu sehen war er u.a. in Bühnenstücken von Victorien Sardou, Eugène Scribe, Oscar Blumenthal, aber auch von Klassikern wie Goethe und Schiller .

1868 heiratete Hartmann die Burgschauspielerin Helene Schneeberger, mit der er drei Kinder, zwei Mädchen einen Sohn hatte. Die ältere Tochter heiratete 1896 den österreichischen Industriellen Max von Gutmann.

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Bilder: Heinz Knisch (03/2010)

Wien, Döblinger Friedhof

Theater / TV / Film / Show CLXVII

Omnibus salutem!