Deutsche Volksschauspielerin; wirkte seit 1940 in Spielfilmen mit, so in Für die Katz (1940) und Pension Schöller (1960) sowie in Fernsehspielen und -serien, u.a. in der Reihe Stahlnetz zusammen mit Rudolf Platte als Oberkommissar in Das Haus an der Stör, in Hafenkrankenhaus, Tatort, Gestatten, mein Name ist Cox neben Günter Pfitzmann sowie in der beliebten Serie Diese Drombuschs. Ab 1956 wirkte sie immer wieder in Stücken des St. Pauli-und des Ohnsorg-Theaters mit.
Christine Enghaus eigentl. Johanne Louise Christine Engehausen
Deutsche Schauspielerin; entstammte einer kinderreichen, in ärmlichen Verhältnissen lebenden Familie; ihre Mutter schickte sie im Alter von sieben Jahren auf die Balettschule des Braunschweiger Hoftheaters, wo sie auch schon in kleineren Rollen auftreten durfte und ab 1829 dem Ensemble des Hoftheaters angehörte. Ihren künstlerischen Durchbruch hatte sie 1833 in Bremen als Jungfrau von Orleans in Friedrich von Schillers gleichnamigen Bühnenstück. Nach einer Zwischenstation in Oldenburg kam sie nach Hamburg an das dortige Stadttheater, in dem ihr späterer Ehemann Friedrich Hebbel sie erstmals auf der Bühne sehen konnte. Von 1840 bis 1875 gehörte sie schließlich dem Wiener Burgtheater an. In Wien heiratete sie am 26.5.1846 Hebbel. Sie verkörperte nunmehr überwiegend dessen tragische Frauengestalten, die sie sowohl in Wien als auch in Weimar auf der Bühne darstellte. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Emil (*1846, †1847) und Christine (*1847, †1922).
Deutscher Schauspieler; Sohn eines Bielefelder Buchbindermeisters; war bereits während seiner Schulzeit Mitglied einer Laienspielgruppe, mußte jedoch eine noch kurz vor dem Abitur begonnene Schauspielausbildung abbrechen, nahm dann verschiedene Tätigkeiten auf, bewarb sich beim Berliner Ensemble, wo er abgewiesen wurde, bis er schließlich 1960 am Max-Reinhardt-Seminar in Wien angenommen wurde, an dem er die Ausbildung 1963 abschloß und im selben Jahr am Wiener Volkstheater in Bertolt Brechts Drama Mutter Courage und ihre Kinder debütierte. Anschließend war er an diversen deutschsprachigen Theatern engagiert, u.a. in Basel, Heidelberg, Stuttgart und Berlin. 1972 begann seine intensive Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Zadek (*1926, †2009) am Stadttheater in Bochum. Nachdem Zadeks Intendanz in Bochum beendet war, ging Wildgruber 1975 an das Deutsche Schauspielhaus nach Hamburg, an dem er bis 1991 arbeitete. 1999 spielte er den Kämmerer Polonius aus William Shakespeares Hamlet unter der Regie von Zadek bei den Wiener Festwochen, später auch noch einmal in Gastspielen in Zürich und Straßburg sowie im Oktober und November 1999 mit großem Erfolg an der Berliner Schaubühne.
Am 29.11.1999 fuhr Wildgruber mit der Bahn von Berlin nach Westerland auf Sylt, wo er am Morgen des 30. November - ertrunken im kalten Wasser der Nordsee leblos am Strand von Sylt aufgefunden wurde; die Polizei ging von einer Selbsttötung des Nichtschwimmers Wildgruber aus.
Michel Simon eigentl. François Simon
Schweizer Schauspieler französischer Abstammung; Sohn eines Fleischers; verließ seine Vaterstadt früh, ging nach Paris, wo er sich mit Gelegenheitsjobs durchschlug, u.a. als Boxlehrer und in Vaudeville-Theatern als Clown und Akrobat auftrat. 1924 hatte er sein Filmdebüt in dem Streifen La Galerie des Monstres gefolgt 1925 von Feu Mathias Pascal. Großen Erfolg erzielte er 1931 in der Verfilmung von Jean de la lune von Jean Choux und mit seinem Porträt des verträumten Seemanns Jules in L´Atalante (1934) von Jean Vigo. Auch eine in den 1950er Jahren durch ein Make-up Präparat ausgelöste, teilweise Lähmung des Gesichts unterbrach seine Karriere nicht. In Deutschland ist Simon v.a. durch den Film Es geschah am hellichten Tag (1958) nach der gleichnamigen Romanerzählung Friedrich Dürrenmatts an der Seite von Heinz Rühmann, Sigfrit Steiner und Siegfried Lowitz bekannt geworden.
Filme u.a.: La Passion de Jeanne d’Arc (1928, dt. Die Passion der Jungfrau von Orléans), Les disparus de Saint-Agil (1938, dt. Geheimnis von Saint-Agil), La Carcasse et le tord-cou (1947), Das Scheusal (1951), Mondo di notte – Welt ohne Scham (1963).
Jürgen Roland eigentl. Jürgen Schellack
Deutscher Film- und Fernsehregisseur; fand nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zunächst als Reporter eine Anstellung bei Radio Hamburg, arbeitete ab 1948 als Regieassistent und besuchte 1950 die BBC-Fernsehschule in London, bevor er 1951 Redakteur beim neugegründeten Fernsehen des Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) wurde, der später in NDR und WDR geteilt wurde. 1954 leitete er die erfolgreiche Kriminalserie Der Polizeibericht meldet ... Überregional wurde er als Regisseur der Fernsehserie Stahlnetz bekannt, die zwischen 1958 und 1968 ausgestrahlt wurde. Insbesondere für diese frühen Nachkriegskriminalfilme galt, mit Hilfe der charakterlich einwandfreien Fernsehermittler das im Dritten Reich zerstörte Vertrauen der Bürger in die Polizeiorgane wieder herzustellen. Auch die TV-Quizserie Dem Täter auf der Spur (1967 bis 1973) erzielte hohe Beliebtheit beim Publikum. Ab 1985 lief die Serie Großstadtrevier ebenfalls unter seiner Regie erfolgreich im Fernsehen. außerdem beteiligte sich Roland an einigen Episoden in der Tatort-Kriminalserie der ARD. Neben einigen für das Kino produzierten Edgar-Wallace-Filmen entstanden unter seiner Regie u.a. der Antikriegsfilm Der Transport (1962), Polizeirevier Davidswache (1965) mit Günther Neutze und dessen Brüdern oder der im Blankeneser Bankiersmilleu angesiedelter spannende Film 4 Schlüssel (1966) mit Günther Ungeheuer in einer der Hauptrollen sowie Monika Peitsch (*1936) und Paul Edwin Roth.
Deutscher Schauspieler; nach dem Abitur und anschließendem Schauspielunterricht hatte er anschließend Engagements in Oberhausen, Aachen und Dresden. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete er zunächst als Nachrichtensprecher bei Radio Hamburg, dem späteren NWDR. Ab 1947 war Steffen festes Ensemblemitglied am Thalia Theater in Hamburg und stand in über 250 Bühnenrollen auf der Bühne. Einen Namen machte er sich auch als Hörspiel- und Synchronsprecher, darunter für zahlreiche Stoffe der schwedischen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren.
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf, Kolumbarium
Wien, Matzleinsdorfer Friedhof
Bielefeld, OT Brackwede, Friedhof
Grand-Lancy (Kanton Genf)
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf
Schweizer Schauspieler; Sohn eines Konditors; von Haus aus Herrenschneider; 1949 hatte er erste Auftritte am Züricher Schauspielhaus und beim Cabaret Fédéral. Anfang der 1960er Jahre kam er zum Film und dann zum Fernsehen, das zu seinem hauptsächlichen Betätigungsfeld wurde. Er wirkte in zahlreichen Produktionen mit, war aber hauptsächlich in Nebenrollen zu sehen. Einem breiteren Publikum ist er erst bekannt geworden durch die Hauptrollen in den Filmen Dällebach Kari (1970) und Die Schweizermacher (1978) an der Seite von Emil Steinberger sowie die Rolle des Rodriguez in der ARD-Serie Auf Achse.
Film- und Fersehproduktionen u.a.: Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse (1962), 1965: Im Schatten einer Großstadt (1965),
Untersiggenthal OT Schachen (Kt. Aarau), Gemeindefriedhof
Deutscher Theaterkritiker und Intendant ungarischer Herkunft; Sohn eines Textilfabrikanten; mußte sich als Kind jüdischer Eltern während der Besatzung Ungarns durch die deutsche Wehrmacht verstecken, um die Tod zu entgehen. Da er nach der Befreiung im nun kommmunistischen Ungarn als Sohn aus einer großbürgerlichen Familie nicht studieren durfte, flüchtete er 1948 über Paris in die Schweiz, wo er in Zürich das Abitur machte und zunächst in Paris und in Karlsruhe, später dann an der Goethe-Universität Frankfurt am Main Philosophie bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno studierte, der ihm ebenso wie Carlo Schmid, Professor für politische Wissenschaften an der Universität, später half, die drohende Ausweisung als “unerwünschter Asylant“ - Nagel war staatenlos - zu verhindern. 1958 erwarb er die deutsche Staatsbürgerschaft und begann zunächst Theaterkritiken zu verfassen. Seine Karriere als “Theatermann” begann, als ihn Hans Schweikart 1962 an die Münchner Kammerspiele holte. Anschließend war Nagel von 1972 bis 1979 Intendant des Deutschen Schauspielhauses Hamburg, von 1985 bis 1988 Intendant des Schauspiels in Stuttgart; von 1988 bis 1996 Professor an der Berliner Hochschule der Künste; von 1997 bis 2001 war Ivan Nagel Leiter des Schauspiels bei den Salzburger Festspielen.
Neben seiner Theaterarbeit war Nagel auch immer wieder publizistisch tätig, so als Kritiker für die Süddeutsche Zeitung oder als Kulturkorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in New York.
Berlin, Friedhof der Dorotheenstädtischen u. Friedrichwerderschen Gemeinden
Bourvil eigentl. André Zacharie Raimbourg
Französischer Schauspieler und Chansonnier; einer normannischen Bauernfamilie entstammend; sein Vater starb noch vor seiner Geburt als Soldat im Ersten Weltkrieg. Seine Kindheit verbrachte er mit seiner Mutter und ihrem neuen Ehemann, einem Bauern namens Ménard, in einem Dorf, dessen Ortsnamen Bourville anregte, sich später Bourvil zu nennen. Nach einer Ausbildung zum Bäcker, verließ er die Provinz und ging nach Paris, um dort eine Musikkarriere zu beginnen. Er arbeitete während des Zweiten Weltkrieges zunächst beim Rundfunk und trat als “comique-paysan” (Bauerntrottel) auf der Bühne auf. Seinen Durchbruch erzielte er 1945 mit dem Chanson Les Crayons. Mit diesem Lied trat er auch in seinem ersten Film La Ferme du pendu auf, den Regisseur Jean Dréville 1945 drehte. Es folgten zahlreichen Spielfilme, in denen er neben komischen Rollen auch klassische Charakterrollen spielte. Seine Paraderolle war jedoch die des freundlich-naiven Gegenparts zu Louis de Funès' cholerischen Figuren in dessen Filmen, wie z B. Le corniaud 1964, dt. Scharfe Sachen für Monsieur) oderLa grande vadrouille (1966, dt. Die grosse Sause) machten ihn beim Publikum unsterblich. Einen großer Erfolg konnte er in der Rolle des bösartigen Thenadier in dem Film Les Misérables (1957) feiern. Seine berühmteste Rolle aber war die des Taxichauffeurs Martin in La traversée de Paris (1956, dt. Zwei Mann, ein Schwein und die Nacht von Paris). In den 1950er Jahre stand er aber auch viel auf Theaterbühnen.
In den 1950er Jahren zog Bourvil, der die Ruhe der Natur liebte, in das kleine, nicht weit von Paris entfernt gelegene Dorf Montainville.
Filme u.a.: Le cœur sur la main 1948, dt. Ein Herz aus Gold ), Les trois mousquetaires (1953, dt. Die Abenteuer der drei Musketiere), Si Versaille était conté (1954, dt. Versailles - Könige und Frauen), Tout l'or du monde (1961, dt. Alles Gold dieser Welt), The Longest Day (1962, dt. Der längste Tag), Le corniaud (1965, dt. Louis, das Schlitzohr), Le cerveau (1969, dt. Das Superhirn), Le cercle rouge (1970, dt. Vier im roten Kreis).
Montainville (Dép. Yvelines), Cimetière communal
Omnibus salutem!