Yves Montand eigentl. Ivo Livi

Bild: Georges Biard (1987), Wikipedia.decc_somerightsreserved

 

Französischer Schauspieler und Sänger italienischer Herkunft; der Sohn eines kleinen, selbstständigen Handwerkers und überzeugten Kommunisten, der in die Vereinigten Staaten auswandern wollte, aber das Vorhaben in Marseille abbrach und 1924 seine in Italien verbliebene Familie nachholte. Als der Vater 1932 aufgrund der auch Europa erreichenden Weltwirtschaftskrise bankrott. machte und seine Tätigkeit als selbständiger Besenbinder aufgeben mußte, mußte sein Sohn die Schule verlassen und arbeitete zunächst u.a. im Friseursalon seiner Schwester. Im Alter von 17 Jahren trat er erstmals als Sänger in Clubs auf und nannte sich fortan Yves Montand, wobei seine Vorbilder Maurice Chevalier und Fred Astaire waren. In Paris, wohin er nach dem Ende der Vichy-Regierung ging, hatte er 1945 im Théâtre de l’étoile seine erste eigene Show. In Paris lernte er Édith Piaf kennen, die seine Geliebte wurde und ihn protegierte. Er war bekennender Kommunist, änderte seine politische Einstellung jedoch mit dem Einmarsch russischer Truppen in Prag im Sommer 1968, der den Prager Frühling beendete, und wurde Konservativer. Vor diesem Sinneswandel waren seine Filme immer auch Ausdruck seiner politischen Einstellung. Als Filmschauspieler errang er einen internationalen Bekanntheitsgrad. International bekannt machte ihn der Film Lohn der Angst (1952). Ab da arbeitete er mit den internationalen Regisseuren (Philippe de Broca, Jean-Luc Godard (*1930), Claude Sautet) und den Schauspielern (Ingrid Bergman, Jane Fonda (*1937), Marilyn Monroe und Romy Schneider) zusammen.

Verheiratet war Montand seit 1951 bis zu seinem Tode mit Simone Signoret, die sich seinetwegen von ihrem Mann Yves Allégret scheiden ließ.

Filme u.a.: Pforten der Nacht (1946), Es geschah in Paris (1959), Bus Station (1956, mit Marilyn Monroe), Lieben Sie Brahms? (1960, mit Ingrid Bergman), Der Krieg ist vorbei (1966), Z (1968) ,Le cercle rouge (1970, dt. Vier im roten Kreis), Die dummen Streiche der Reichen (1971), Cesar und Rosalie (1972), Vincent, François, Paul und die anderen (1974), Police Python 357 (1976), I wie Ikarus (1979), Wahl der Waffen (1981), Manons Rache (1986).

 

Simone Signoret eigentl. Simone Henriette Charlotte Kaminker

  Bild: le studio Harcourt (1947).          Bild

Französische Schauspielerin; Tochter eines aus Polen stammenden beamteten Dolmetschers und einer Französin; kam während der französischen Besatzungszeit nach dem Ersten Weltkrieg in Wiesbaden zur Welt, wuchs in Paris auf und war während der deutschen Besatzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg, zu deren Beginn der Vater nach England floh, um sich der Résistance française anzuschließen, die Ernährerin ihrer Mutter und ihrer beiden Brüder, indem sie Nachhilfeunterricht erteilte und 1941 als Sekretärin von John Luchaire, dem Herausgeber der Zeitschrift. Les Nouveaux Temps, arbeitete. In dieser Zeit wurde sie Stammgast im Café Flore und traf dort Künstler, und Schauspieler, aber auch Kommunisten und Trotzkisten. Sie wurde Schauspielerin, nahm den Namen Signoret an und erhielt 1941 ihre erste Rolle in dem Film Le Prince charmant. 1943 lernte sie den Regisseur Yves Allégret, den ehemaligen Sekretär Leo Trotzkis kennen, mit dem sie sechs Jahre zusammenlebte. 1946 kam die gemeinsame Tochter Catherine zur Welt, 1944 heiratete sie ihn, trennte sich jedoch 1949 von ihm, nachdem sie den jungen Sänger Yves Montand in Saint-Paul de Vence kennengelernt hatte, den Édith Piaf entdeckt und protegiert hatte und heiratete ihn 1951. Sie engagierte sich weiterhin politisch und unterzeichnete mit ihm 1950 die Stockholmer Erklärung (Verbot aller Kernwaffen), worauf ihr die Einreise in die USA untersagt wurde; während einer Tournee mit Montand durch die Sowjetunion protestierte sie bei Chruschtschow 1956 gegen den Einmarsch der Sowjets in Ungarn. später, 1968, gegen den Einmarsch russischer Truppen in Prag, der das Ende des Prager Frühling einläutete. Sie wandte sich gegen das kriegerische Engagement Frankreichs in Algerien und verurteilte das Franco-Regime. Ihre erste Hauptrolle spielte sie 1946 in dem Kriminalfilm Zur roten Laterne. Ihr Durchbruch erfolgte 1950 mit Max Ophüls Film Der Reigen. Mit Montand spielte sie ab 1951 auch wieder Theater. Bemerkenswert ist ihre Darstellung der Nicole Horner in dem Film Les Diaboliques (1954, dt. Die Teuflischen) von Henri-Georges Cluzot mit Paul Meurisse und in Luis Bunuels Film Le mort en cejardin (1956, dt. Pesthauch des Dschungels). In dem Kriminalfilm Compartiment tueurs (1965, dt. Mord im Fahrpreis inbegriffen) von Costa-Gavras wirkte neben ihrem Mann Montand auch ihre Tochter Catherine Allégret (*1946) mit. Für ihre Darstellung der Alice Aisgill in dem Film Room at the Top (1959, dt. Der Weg nach oben) wurde sie 1958 mit einem Oscar als beste weibliche Darstellerin ausgezeichnet. Ein Angebot aus Hollywood lehnte sie ab; sie zog es vor, in Frankreich und in England zu arbeiten.

Filme u.a.: La ronde (1950, dt. Der Reigen), Les sorcières de Salem (1957, dt. Hexen von Salem, auch Hexenjagd), Ship of fools (1965, dt. Das Narrenschiff), Paris brûle-t-il ? (1966, dt. Brennt Paris?), Le chat (1970, dt. Die Katze), Police Python 357 (1976), Madame Rosa (1977), L’étoile du Nord (1982, dt. Stern des Nordens).

Werke u.a.: Ungeteilte Erinnerungen (1976), Adieu Wolodja (1985).

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Bild: Dirk Essberger

Paris, Cimetière du Père Lachaise

Diether Krebs

 

 

Deutscher Schauspieler, Sänger und Kabarettist; Krebs, dessen Eltern in Essen ein kleines Schreibwarengeschäft betrieben, interessierte sich schon früh für die Schauspielerei. Er besuchte nach dem Abitur die Essener Folkwangschule; anschließend erhielt er ein erstes Engagement am Stadttheater in Oberhausen. Obwohl er auch schon zuvor in zahlreichen Fernsehspielen und Serien aufgetreten war, kam der Durchbruch erst 1974 mit Hildegard Krekel und Heinz Schubert in der Serie Ein Herz und eine Seele, in der er als "Roter Juso" den Schwiegersohn des ewig nörgelnden Ekels Alfred spielte. Von 1977 bis 1984 spielte er den Kriminalobermeister Dieter Herle in über 100 Folgen der vom ZDF ausgestrahlten Kriminalserie SOKO 5113. an der Seite von Werner Kreindl als Kriminalhauptkommissar Karl Göttmann. Ebenfalls erfolgreich war die von Bayerischen Fernsehen (BR) zwischen 1984 und 1987 produzierte Comedy-Serie Sketchup, in der zunächst Beatrice Richter, später Iris Berben seine Partnerin war. Besonders bemerkenswert war die der jeweiligen Rolle angepaßte Wandelungsfähigkeit aller drei Akteure. 1991 war sein Lied Ich bin der Martin, ne wochenlang Nummer Eins in der deutsche Hitparade. Nach einem Mißerfolg bei einer vom Privatsender RTL produzierten Sendung und einem Karriereknick startete er Ende September 1998 in Berlin eine Deutschland-Tour mit der Figur des "Herrn Krups", der weitere 50 Stationen folgen sollten.

Kultstatus erlangte Diether Krebs mit der Comedy-Serie Sketchup von 1984 bis 1987. Zunächst mit Beatrice Richter, später mit Iris Berben als Partnerin überzeugte der Schauspieler als wandlungsfähiger Komödiant in wechselnden Rollen und Kostümierungen

Filme u.a.: Der Alte, Traumschiff, Schöne Ferien, Tatort, Hotel Paradies, Geschichten aus der Heimat, Polizeiruf 110.

Kabarett: Voll daneben.

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Essen, Ostfriedhof

(c)  http://www.seeing-stars.com/

Spencer Tracy

Porträt aus Copyrightgründen leider nicht verfügbar

 

 

US-amerikanischer Schauspieler; der Sohn eines Kleinwarenhändler trat 1917 in US-Navy ein, begann danach ein Studium der Medizin, das er jedoch abbrach, und begann 1922 ein Schauspielstudium an der New Yorker Academy of Dramatic Arts. 1926 debütierte er am Broadway in New York. Ab 1930 begann der inzwiwschen renommierte Theaterschauspieler auch Filme zu drehen und spielte in John Fords Kriminalfilm Up the River (dt. Fluß aufwärts) neben Humphrey Bogart. 1932 folgte der Film 20.000 Years Sing Sing unter der Regie von Michael Curtiz. In dem Film Woman of the Year (1942, dt. Die Frau, von der man spricht) begann seine lebenslange Zusammenarbeit mit Katharine Hepburn, mit der er bis zu seinem Tode zusammenlebte. In Father of the Bride (1950, dt. Vater der Braut) spielt er den liebevollen, aber gestreßten Vater von Elizabeth Taylor.

Filme u.a.: Stadt in Angst (1955), Der alte Mann und das Meer (1958), Das Urteil von Nürnberg (1961), Rat mal, wer zum Essen kommt (1967).

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Glendale (CA), Forest Lawn Memorial Park

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Walt(er) Elias Disney

Bild: NASA (1954) no_copyright

US-amerikanischer Filmproduzent; eines von fünf Kindern des Bauunternehmers Elias Disney und dessen deutschamerikanischer, aus Ohio stammenden Frau Flora, née Call. Im Alter von 16  Jahren verließ Disney die Schule und besuchte später kurzzeitig Kunstschulen in Chicago und Kansas City, bevor er mit seinem älteren Bruder Roy (*1893, †1971) eine Reihe von Kurzfilmen mit dem Titel Alice Comedies produzierte. 1923 stellte er Zeichentrickfilmen in Hollywood her und produzierte von 1926 bis 1928 für Universal Pictures die Zeichentrickserie Oswald the Rabbit. Dann gründete die Walt Disney Co., in der er weltbekannte Zeichentrickfilme sowie Dokumentarfilme, u.a. The Living Desert (1953, dt. Die Wüste lebt) schuf, später kamen Spielfilme hinzu. Den Durchbruch erreichte er mit den Trickfilmen Mickey Mouse, die er ab 1928 produzierte und erstmals Ton einsetzte. Im Dezember 1939 eröffnete er die Walt Disney Studios in Burbank. In den 1950er und 1960er Jahren hatte sich die Walt Disney Productions Ltd. zu einer der größten Film- und Fernsehproduzenten weltweit entwickelt. Sehr erfolgreich war sein Zeichentrickfilm Bambi, der 1941/42 nach der Tiergeschichte Bambi. Eine Lebensgeschichte aus dem Walde (1923) des ungarisch-östereichischen Schriftsteller Felix Salten entstand. Obwohl sich das Unternehmen zu einem Großbetrieb entwickelt hatte, behielt Disney persönlich die Kontrolle über die Aktivitäten des Unternehmens in der Hand, und das, obwohl jetzt auch Kinderbücher publiziert wurden und sich das Unternehmen zunehmend mit der Vermarktung der bekanntesten Comicfiguren wie Donald Duck, Goofy oder Pluto beschäftigte und im Juli 1955 seinen ersten Vergnügungspark (Disneyland) im kalifornischen Anaheim eröffnete, dem 1964 ein zweiten Park in Orlando (Florida) folgte. 1964 kaufte er das Gelände für den zweiten Park Walt Disney World Resort in Orlando (Florida), der noch erfolgreicher als das erste Disneyland werden sollte. 1964 kam der erfolgreichste Disney-Spielfilm, Mary Poppins heraus, der mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde. Der letzte Film, an dem Disney persönlich mitwirkte, war The Jungle Book (1967, dt. Das Dschungelbuch), dessen Fertigstellung er im Jahr darauf allerdings nicht mehr erlebte. Anfang der 1950er Jahre begann er, auch das Fernsehen für sich zu entdecken; er schloß Verträge mit den großen Fernsehstudios und trat als beliebter Fernsehmoderator in Erscheinung.

 Mit Wernher von Braun (r., 1954)

Ein schwarzes Blatt in Disney Biographie, der sich als Patriot fühlte, war seine wenig ruhmreiche Rolle in die McCarthy-Ära: Seine ausgewiesene Gegnerschaft zum Kommunismus verleitete ihn, Berichte über angebliche oder tatsächliche kommunistisch orientierte Mitarbeiter seines Konzerns an das FBI zu liefern, die zu Anklagen und Inhaftierungen führten.1

Filme u.a.: Donald Duck (ab 1934), Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937), Pinocchio (1940), Cinderella (1950), Alice im Wunderland (1951), Peter Pan (1953), Dornröschen (1959.

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1 Die Ängste Disneys, der stets die volle Kontrolle über jeden Bereich seines Imperiums behalten wollte, waren durch einen Streik ausgelöst worden, der im Mai 1941 für fünf Monate die bereits begonnene Produktion des AnimationsfilmsDumbo lahmlegte, nachdem er Art Babbitt, den hochbezahlten Animationszeichner und -direktor in den Disney Studios und Erfinder u.a. der FigurGoofy, der sich für bessere Arbeitsbedingungen einsetzte und eine von Disney als “bolschwistisch” angesehnene Gewerkschaft gründen wollte, als angeblichen “Unruhestifter“ gefeuert hatte und der daraufhin von Herbert K. Sorrell angezettelt worden war.

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Glendale (CA), Forest Lawn Memorial Park

Fritz (Friedrich) Christian Anton Lang

                         

Österreichisch-deutsch-/US-amerikanischer Filmregisseur und -produzent; begann 1907 auf Wunsch seines Vaters, eines Architekten, ein Bauingenieurstudium an der Technischen Hochschule in Wien, wechselte jedoch bereits 1908 an die Wiener Akademie der bildenden Künste, um dort Malerei zu studieren, trat nebenbei als Kabarettist auf. 1911 ging er an die Kunstgewerbeschule nach München, blieb dort jedoch nur kurze Zeit, ging auf Reisen. 1913/14 setzte er seine Ausbildung in Paris fort und entdeckte dort sein Interesse für den Film. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges meldete er sich in Wien freiwillig als Soldat, wurde verwundet und schließlich nach einer zweiten Verwundung als kriegsuntauglich eingestuft. Kurz vor Ende des Krieges lernte Lang, der damals für die Truppenbetreuung Theaterstücke inszenierte, Erich Pommer kennen, der ihn nach dem Ende des Krieges nach Berlin zur Decla-Film-Gesellschaft holte, die er mitgegründet hatte und für die Lang Drehbücher schrieb. 1919 führte er dann für den Film Halbblut erstmals Regie. Im selben Jahr heiratete er Lisa Rosenthal, die sich aber bereits im Folgejahr, am 25.9.1920, durch einen Schuß aus seinem Revolver - mutmaßlich, offiziell wurde “Unglücksfall angegeben - das Leben nahm, nachdem sie von der Affaire ihres Mannes mit Thea von Harbou, der Ex-Frau Rudolf Klein-Rogges, erfuhr, die Lang 1920 kennengelernt hatte, als er für ein Jahr bei der May-Film GmbH arbeitete. 1922, in dem Jahr, in dem er sie heiratete, hatte er auch seinen Durchbruch mit dem StummfilmDr. Mabuse, der Spieler, zu dem von Harbor das Drehbuch verfaßt hatte. Der aus 2 Stunden und 40 bzw. 1 Stunde und 35 Minuten bestehende zweiteilige Film stellt ein Spiegelbild der Weimarer Republik mit der nach den Traumata der verlorenen Krieges zügellosen Gier nach Ablenkung insbesondere der Oberklasse dar, die sich in Nachtlokalen und Spielhöllen vergügte, aber auch der Prostitution und der Anarchie der 1920er Jahre. Unmittelbar nach der Hochzeit nahm Lang die deutsche Staatsbürgerschaft an. 1924 folgte mit dem Helden-Epos Die Nibelungen, der ebenso wie der 1927 entstandene Film Metropolis, und der als sein erster Tonfilm entstandene Filmklassiker M - eine Stadt sucht einen Mörder (1931) zu einem großen Publikumserfolg wurde. Metropolis allerdings, in dem Brigitte Helm und Gustav Fröhlich die Hauprollen spielten, kostete statt der veranschlagten 1,9 fast 5,2 Millionen Reichsmark und trieb die UFA fast in den Ruin. Obwohl heute Kultfilm, ernte er damals zudem noch schlechte Kritiken (2009 konnte der Film wieder in voller Länge hergestellt werden, nachdem in Argentinien 25 Minuten des Materials wiederentdeckt worden und durch die Friedrich Murnau-Stiftung in Wiesbaden restauriert werden konnten). Sehr erfolgreich war auch sein 2 Stunden und 40 Minuten langer Streifen Frau im Mond (1929), in dem neben Willy Fritsch und Gustav von Wagenheim Gerda Maurus, die mit Lang liierte war, eine Hauptrolle spielte. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde sein Film Das Testament des Dr. Mabuse (1933) verboten. Andererseits wurde ihm, von Joseph Goebbels ins Ministerium einbestellt, nach eigener Aussage eine Zusammenarbeit mit den Nazis angeboten: Hitler sei ein Bewunderer seiner Filme.

Fritz Lang (rechts) bei Dreharbeiten zu dem Film Frau im Mond (1929)cc_somerightsreserved

Er entschloß sich zu emigrieren, ließ sich von seiner Frau, die 1932 der NSDAP beigetreten war, 1933 scheiden - er hatte schon lange von ihr getrennt gelebt - und ging 1934 zunächst nach Paris, wo er mit Charles Boyer den wenig erfolgreichen Film Liliom nach einem Stück von Franz Molnar in französischer Sprache drehte. Im Juli 1934 traf er in New York ein und konnte seine Karriere schließlich in Hollywood mit amerikanischen Filmen u.a. mit The Woman in the Window (1944, dt. Gefährliche Begegnung), Scarlet Street (1945, dt. Straße der Versuchung), beide mit Edward G. Robinson, Joan Bennett und Dan Duryea in den Hauptrollen, und auch mit Western erfolgreich fortsetzen. 1956 kehrte er nach Deutschland zurück, wo seine letzten Filme entstanden: Er realisierte 1959 für Artur Brauner, mit dem er sich nicht verstand, die Filme Der Tiger von Eschnapur und Das indische Grabmal, zwei Projekte, die er schon zu Beginn seiner Karriere machen wollte. Ebenso nahm Fritz Lang, der Mitbegründer des filmischen Expressionismus war, das Thema des Dr. Mabuse noch einmal für den Film Die 1000 Augen des Dr. Mabuse (1960) auf. Die Filme gerieten zwar zu einem Kassenerfolg, künstlerisch waren sie jedoch ohne Bedeutung. Zu einer Realisierung weiterer Projekte kam es nicht mehr; in den 1960er Jahren verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zusehends und er verlor beinahe vollständig seine Sehkraft. Allerdings stand er 1963 noch einmal selber vor der Kamera; er spielte in Jean-Luc Godards Film Le Mepris einen alternden Filmregisseur. 1971 heiratete er in den Vereinigten Staaten seine langjährige Lebensgefährtin Lily Lattél, ohne daß dies in die Öffentlichkeit drang.

Brigitte Helm in Metropolis

 

Filme u.a.: Das Wandernde Bild (1920), Der müde Tod (1921/22), Fury (1936), Du lebst nur einmal (1936), Rache für Jesse James (1940), Auch Henker sterben (1943), Rancho Notorious (1951, dt. Engel der Gejagten), The Big Heat (1953, dt. Heißes Eisen), The Blue Gardenia (dt. Gardenia - eine Frau will vergessen).

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Los Angeles, Hollywood Hills, Forest Lawn

Rechts: Fritz Lang, links: seine Ehefrau

Horst Werner Buchholz

Bild: Herbert Greite

Deutscher Theater- und Filmschauspieler; Sohn von Werner Albert Edmund Rhode, der die schwangere Maria Hasenkamp verließ (den Namen, der ihn berühmt machte, erhielt er erst, als seine Mutter den Schuhmacher Hugo Buchholz heiratete). Er wuchs am Prenzlauer Berg in Berlin auf. “Hotte”, wie sein Spitzname lautete, wirkte schon während seiner Schulzeit in Schulaufführungen und ab 1948 am Metropoltheater als Kinderstatist in einigen Theateraufführungen mit. Nach einer Schauspielausbildung und einer anschließenden kurzen Zeit beim Rundfunk war er an zahlreichen Berliner Bühnen engagiert, u.a. beim Schloßparktheater und dem Schiller Theater, eine Arbeit, die er nach seinem ersten erfolgreichen Film Marianne, meine Jugendliebe (1954) aufgab. Mit dem 1956 produzierten Leinwandstreifen Die Halbstarken avancierte Buchholz, den die Kritik als James Dean des deutschen Films apostrophierte, zum ersten Teenageridol Nachkriegsdeutschlands. 1957 spielte er die Titelrolle in der Verfilmung Thomas Manns Romans Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull und erhielt dafür einen Bambi. Dieser Film machte ihn international bekannt; 1959 drehte er seinen ersten ausländischen Film in London (Tiger Bay), 1961 besetzte ihn Billy Wilder für die im Nachkriegs-Berlin vor dem Mauerbau spielende Komödie One, Two, Three (dt. Eins, zwei, drei). Es folgten englische und französische Filme; in Hollywoodfilmen war er u.a. an der Seite von Charles Bronson, Steve McQueen und Yul Brynner zu sehen. Aber er lehnte auch einige Angebote z.B von dem italienischen Regisseur Luchino Visconti ab, weil dieser ihm ein Fax mit der Bitte gesandt hatte, ihn ein Bild zuzusenden, auf dem er nur mit einer Badehose bekleidet wäre. Angebote blieben aus: Er kehrte mit seiner Familie aus den Vereinigten Staaten nach Europa zurück, ließ sich Paris nieder. Buchholz, der nur die Schauspielerei kannte und jetzt unbeschäftigt war, verließ kaum das Haus, ging höchstens einmal in die Eckkneipe. 1973 kehrte er für die Filmkomödie ...aber Jonny! aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland zurück, nach Berlin - aber alleine , in die Stadt seiner einstigen Erfolge. Dort spielte er wieder Theater, so 1979 im Theater des Westens die Rolle des Conférenciers in dem Musical Cabaret . - ohne großen Erfolg. Und ab Ende der 1970er Jahre drehte er nur noch wenige Leinwandfilme; seine letzte Filmrolle war die eines KZ-Arztes in dem Oscar-prämierten Streifen La Vita è bella (1997, dt. Das Leben ist schön) von Roberto Benigni (der Film wurde 1999 mit Oscar für den besten fremdsprachigen Film, die beste Musik eines Dramas und den besten Hauptdarsteller ausgezeichnet; Buchholz allerdings ging leer aus). Er wirkte jedoch in einigen Folgen von TV-Serien mit. Eine 1981 mit ihm produzierte Fernsehsendung (Astro-Show), wurde bereits nach fünf Folgen von dem österreichischen Kabarettisten und Moderatoren Hans-Peter Heinzl übernommen. Buchholz, der insgesamt in über 90 Filmen mitgewirkt hatte, wurde zunehmend depressiv. Er starb unerwartet an einer Lungenentzündung, die er sich nach der Operation eines Oberschenkelhalsbruchs zugezogen hatte.

Verheiratet war Buchholz seit 1958 mit der französischen Schauspielerin Myriam Bru (*1932), Tochter eines jüdischen Antiquitätenhändler. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Beatrice und Christopher. 1973 verließ Buchholz, der homosexuelle Neigungen hatte, seine Frau und ging mit einem Freund zurück nach Deutschland, um wieder in Berlin zu leben. Christopher Buchholz drehte die weitgehend aus Gesprächen mit seinem Vater und seiner Mutter bestehende Dokumentation Horst Buchholz… mein Papa, die im Herbst 2005 posthum erschien.

Filme u.a.: Die Spur führt nach Berlin (1952), Regine, Himmel ohne Sterne (beide 1955), Herrscher ohne Krone (1956), Endstation Liebe, Monpti (beide 1957), Das Totenschiff (1959), The Magnificent Seven (1960, dt. Die glorreichen Sieben), Cervantes (1967, dt. Cervantes, der Abenteurer des Königs), The Great Waltz (1972, dt. Der große Walzer).

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Bild: Josef Aschenbrenner (07/2005)

Paris, Cimetière du Père Lachaise

Hinweis: Das Bild auf dem Grabstein stammt aus Billy Wilders Film Eins, zwei, drei.

Bilder: Joachim Schnorbus (08/2007)

Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr

Bild: Annie Grillet (2013)
Bild: Annie Grillet (2013)

Hinweis: Die Birken stammen aus Autheuil-Authouillet (Dép. Eure), wo Yves Montand und Simone Signoret 1954 gemeinsam ein Grundstück erworben hatten. Ihr dortiges Haus wurde später ein Zentrum für künstlerische und intellektuelle Begegnungen. Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Pierre Brasseur, Luis Buñuel, Jorge Semprún u.a. waren dort häufig zu Gast.

Bild: David M. Smith/King Power Cinema (09/2007)

Andreas M. Schmidt

Bild: Udo Grimberg (06/2012)

 

Deutscher Schauspieler und Regisseur; wuchs in einem Plattenbau im Märkischen Viertel in Berlin unter schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen auf und gründete als Jugendlicher die Band Lillies große Liebe. Später studierte er zunächst Germanistik und Philosophie. Nachdem er diverse Schauspiel- und Regieseminare belegte hatte, . folgten Bühnenengagements in Mannheim, Dortmund, Bonn und Berlin. Schmidt schrieb und inszenierte eigene Theaterstücke und wirkte daneben auch schon in zahlreiche kleinere Rollen in Filmen mit. Sein Kinodebüt hatte er 1987 in Peng! Du bist tot!. In dem österreichisch-deutscher KZ-Drama Die Fälscher, (2007), das 2008 mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet wurde, verkörperte er die Figur des Zilinski. Im April 2009 erhielt er den Deutschen Filmpreis als bester Nebendarsteller für seinen Auftritt in Fleisch ist mein Gemüse (2008). Zuletzt war er Anfang 2017 im Kinderfilm Timm Thaler oder das verkaufte Lachen im Kino zu sehen.. Schmidt war auch immer wieder in Episoden der TV-Kriminalserien wie Tatort- und Polizeiruf 110- zu sehen. Seine letzte Rolle spielte er in dem Drama Die Unsichtbare (2018), das erst nach seinem Tode uraufgeführt wurde. Andreas Schmidt starb im Alter von nur 53 Jahren

Er fand aber auch immer wieder auf die Theaterbühnen zurück, und sein Debüt als Regisseur hatte Schmidt, der auch eigene Theaterstücke schrieb, im November 2005, als er die Komödie Männerhort am Berliner Theater am Kurfürstendamm mit großem Erfolg inszenierte.

Andreas Schmidt starb im Alter von nur 53 Jahren

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Linie 1 (1988), Wilder Westerwald (1995), Plus-minus null (1998). Conamara (2000), Hotte im Paradies (2002), Das Wunder von Lengede (2003), Männer wie wir (2004), Sommer vorm Balkon (2005), Sputnik (2013), Feuchtgebiete (2013), Krauses Geheimnis (2014), Zwei Bauern und kein Land (2017).

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Berlin, Städtischer Waldfriedhof Dahlem

Sonja Ingrid Emilie Hanna Sutter

Bild: Rolf Schoch, Essen 

 

Deutsche Film- und Theaterschauspielerin; die Tochter eines Bankiers hatte ihr Bühnendebüt 1950 am Stadttheater Freiburg, bevor sie später in Stuttgart, am Hamburger Schauspielhaus und am Staatstheater in München wirkte. Nachdem der DEFA-Regisseur Slatan Dudow auf sie bei Probeaufnahmen für einen Heimatfilm aufmerksam wurde , engagierte er sie für die Hauptrolle in seinen Spielfilm Frauenschicksale (1952) an der Seite von Luis Trenker.Mitte der 1950er Jahre wr sie dann in einigen Heimatfilmen zu sehen, wirkte aber auch immer wieder in DEFA-Filmen mit. 1959 folgte sie einem Ruf an das Burgtheater in Wien, dem sie über 40 Jahre angehörte. Außerdem trat sie bis Anfang der 1990er Jahre regelmäßig bei den Salzburger Festspielen in Erscheinung und übernahm immer wieder auch Gastrollen an deutschsprachigen Bühnen, wie z.B. am Hamburger Schauspielhaus, der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, dem Zürcher Schauspielhaus oder bei den Festspielen in Bregenz sowie bei den Bad Hersfelder Festspielen, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1947 reaktiviert wurden. Ab Beginn der 1980er Jahre wirkte sie hauptsächlich als Gastdarstellerin in den Kriminalserien Derrick und Der Alte mit

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Das Schweigen im Walde (1955), Die Barrings (1955), Johannisnacht (1956), Drei Birken auf der Heide (1956), Sie kannten sich alle (1958), Tatort Berlin (1958), Der Lotterieschwede (1958), Ein Dorf ohne Männer (1963), Jedermann (1970), Die Wildente (1976), Die weiße Stadt (1980).

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Salzburg, Kommunalfriedhof

Bilder: Matthias Bauer /03/2018)

Ute Verhoolen

 

 

Deutsche Journalistin, Moderatorin und Fernsehansagerin; begann nach Auslandsaufenthalten in England und Frankreich 1966 zunächst in der Musikredaktion des Südwestfunks zu arbeiten und absolvierte Anfang der 1970er Jahre ein Zeitungsvolontariat in Düsseldorf, gefolgt von einer Tätigkeit in einem medizinischen Fachverlag in Frankfurt am Main, von wo aus sie 1974 zum .Südwestfunk als Ansagerin zurückkam. Ein Jahr später gehörte sie zum Gründungs-Moderatorenteam der Kultwelle SWF3. Im Hörfunkprogramm SWF1 moderierte sie die Sendung Leichte Brise aus Südwest. Für die Fernsehsendungen Abendschau und Landesschau war sie außerdem zeitweise als Reporterin verpflichtet.

In den 1980er und 1990er Jahren war Ute Verhoolen regelmäßig als Ansagerin, hauptsächlich im Abendprogramm, zu sehen. Sie gehörte, neben Sigi Harreis (*1937, †2008), zu den bekanntesten Ansagerinnen und Gesichtern des Südwestfunks. 1998 schied sie aus dem Sender aus.

Verheiratet war Ute Verhoolen mit dem Veranstaltungsmanager Joachim Heiermann.

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Bilder: Dirk budde (04/2018)

Gernsbach (Ldkrs. Rastatt), Evangelischer Friedhof

Horst Keitel

 

 

Deutscher Schauspieler und Synchronsprecher; bekannt wurde Keitel, der 1946 sein erstes Bühnenengagement im thüringischen Heiligenstadt erhielt und dort bis 1951 und immer wieder auch an Provinzbühnen spielte, durch seine Rollen in Fernsehserien der 1960er und 70er Jahre, so als Forstassistent Mattner in den 13 Folgen der Serie Förster Horn, dessen Rolle Heinz Engelmann verkörperte, sowie in der aus 39 Episoden bestehenden Kriminalserie Im Auftrag von Madame (1972–75). Seine bekannteste Rolle war die des Rechtsanwalts Reginald Prewster in der 52-teiligen vom ZDF 1969 und 1970 bis 1972 ausgestrahlten Vorabendsendung Percy Stuart, dargestellt von Claus Wilcke (*1939). Für diese Rolle erhielt er 1970 einen Bambi in Silber.

Keitel arbeitete aber auch als Synchronsprecher; so war er u.a. die deutsche Stimme von John Carradine in Jesse James, Rache für Jesse James sowie von ”Q“, des für die technische Ausrüstung James Bonds zuständigen Spezialisten des britischen Geheimdienstes MI6. Außerdem wirkte er in einigen Hörspielen mit.

Verheiratet war Horst Keitel mit der Schauspielerin Herta Kravina, mit der gemeinsam er sich - so das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen - in seiner Wohnung das Leben nahm.

Film- und Fersehproduktionen: Tischlein, deck dich (1956), Ein Mann muß nicht immer schön sein (1956), Ihr 106. Geburtstag (1958), Lebensborn (1961), 1963: Meine Frau Susanne (1963), Vorsicht Mister Dodd (1964), Ohrfeigen (1970).

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 Wien Meidlinger Friedhof

Bilder: Matthias Bauer (04/2018)
Bild: Arthur Dark (02/2014) Wikipedia.en
Bilder: dirk Gebauer (09/2021)
Theater / TV / Film / Show XV

Omnibus salutem!