Courtesy: Rob Rummel-Hudson (11/2001)

Danny Kaye eigentl. Daniel David Kaminsky

 

US-amerikanischer Schauspieler, Sänger und Komiker; der Sohn aus Rußland eingewanderter jüdischer Eltern wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, 1939 hatte er sein Debüt auf dem Broadway, bereits ein Jahr später kam ein großer Erfolg mit dem Musical Lady in the Dark. Während des Zweiten Weltkrieges trat er, wie viele andere Schauspieler und Sänger auch, in Fronttheatern auf. Seine erfolgreichsten Filme waren White Christmas (1954, dt. Weiße Weihnachten) an der Seite von Bing Crosby, The Court Jester (1956, Der Sasebo (Japan), Dez. 1945Hofnarr) und Merry Andrew (1958, dt. König der Spaßmacher). Neben seiner Filmarbeit war er langjähriger Mitarbeiter beim Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF). 1963 wurde seine eigene Fernsehsendung die Danny Kaye Show erfolgreich ausgestrahlt; für sie erhielt er den Emmy Award. Verheiratet war Kaye seit 1940 mit Sylvia Foine, die zugleich seine Managerin war.

 

 

Filme u.a.: The Secret Life of Walter Mitty (1947, dt. Das Doppelleben des Mr. Mitty), Wonder Man (1945, dt. Mein zauberhafter Bruder), Inspector General (1950, dt. Der falsche Inspektor), Knock on Wood (1954, dt. Die Lachbombe), The Man from the Diner’s Club (1963, dt. Der Mann vom Diners Club), Peter Pan, Pinocchio (beide 1976).

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Valhalla, Westchester County (NY), Kensico Cemetery

Bild: Astrid  (11/2005)

Pier Paolo Pasolini

 

Italienischer Filmregisseur und Schriftsteller; der Sohn eines Berufsoffiziers und einer Volksschullehrerin studierte Literatur und Kunstgeschichte in Bologna, war dort von 1947 bis 1949 Lehrer, wurde jedoch 1949 wegen Homosexualität aus dem Schuldienst entlassen und aus der Kommunistischen Partei Italiens (KPI) ausgeschlossen, der er sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges und Entlassung aus deutscher Kriegsgefangenschaft angeschlossen hatte. Er arbeitete dann als Journalist in Rom und ab 1953 schließlich als freier Schriftsteller; ab 1942 veröffentlichte er Gedichte und schrieb neorealistische Romane, später solche in symbolischer Überhöhung sowie in essayistischer Form sowie Tagebücher und Dramen. Ab 1955 arbeitete er außerdem als Drehbuchautor für Federico Fellini und Mauro Bolognini (*1922, †2001). 1961 begann er selbst Filme zu drehen, die sich in sehr eigenständiger Filmsprache kritisch mit der modernen Konsum- und Massengesellschaft auseinandersetzen. Aufgrund seiner kompromißlosen künstlerischen als auch ideologischen Haltung war Pasolini, der auch als Maler und Zeichner arbeitete, einer der wichtigsten Vertreter der italienischen Literatur- und Filmszene der Nachkriegszeit.

Pasolini wurde ermordet; seine Leiche fand man auf einem Brachland am Rande von Ostia. Wegen Mordes nach einem Geständnis verurteilt wurde ein “Stricher”, der das Geständnis allerdings später widerrief.

Werke u.a.: Ragazzi di vita (1955), Una vita violenta (1959), Teorema (1968), Scritti corsari (1975).

Filme u.a.: Accattone (1961, dt. Accattone – Wer nie sein Brot mit Tränen aß), Il vangelo secondo Matteo (dt. 1964, Das 1. Evangelium – Matthäus), Teorema (1968, dt. Teorema – Geometrie der Liebe), Medea (1969), Il Decameron (1970, dt. Decameron), Salò o le 120 giornate di Sodoma (1975, dt. Die 120 Tage von Sodom).

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Casarsa della Delizia (Prov. Friaul)

Bild: Moncay (03/2005)

Henri Langlois

 

Französischer Filmarchivar; der Sohn eines Jounalisten war bereits seit seiner Jugend an Filmen interessiert und sammelte entsprechende Materialien. 1935 gründete er gemeinsam mit anderen ein Filmarchiv, die Cinémathèque Française, dem ein Filmtheater und ein Museum zuordnet waren. Als 1968 die staatlichen Subventionen für die inzwischen namhafte Institution durch den damaligen Kulturminister André Malraux gestrichen werden sollten, kam es zu Protesten seitens bekannter Filmschaffender wie Francois Truffaut, Jean-Pierre Léaud, und Jean-Luc Godard, so daß das Vorhaben aufgegeben werden mußte..

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Paris, Cimetière du Montparnasse

Bilder: Alexander Krischnig (11/2006)

Josef (Joseph) Egger

 

Österreichischer Schauspieler; schon als er 1907 als Sekretär und 1908 als Bürochef am Stadttheater von Leoben wirkte, spielte er kleinere Rollen; das änderte sich auch später nicht, als er in Filmen in Nebenrolle mitwirkte u.a. an der Seite von Hans Moser und Peter Alexander. Gegen Ende seiner Karriere spielte er noch einmal in sogenannten Italo-Western unter der Regie von Sergio Leone mit.

Filme u.a.: Der Herr Kanzleirat (1948), Der Hofrat, Fledermaus, Für eine Handvoll Dollar (1964), Für ein paar Dollar mehr (1965).

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Gablitz (Niederösterreich)

Ida Krottendorff eigentl. Ida Krottendorfer

 

Österreichische Schauspielerin; seit 1955 in erster Ehe mit dem Schauspieler und Kabarettisten Ernst Stankovski (*1928) und von 1960 bis 1992 mit Klausjürgen Wussow verheiratet (aus dieser Ehe entstammt u.a. die Schauspielerin Barbara Wussow). Er hatte sie wegen der Journalistin Yvonne Viehöfer verlassen, von der er sich später auch wieder scheiden ließ. 

Mitte der 1950er Jahre Jahre feierte sie einen großen Erfolg am Düsseldorfer Schauspielhaus in der europäischen Erstaufführung von Tennessee Williams Theaterstück Die Katze auf dem heißen Blechdach., einer Geschichte über eine reiche amerikanische Farmerfamilie. Später spielte sie acu an dem Münchner Kammerspielen. Von 1968 bis 1976 war sie Mitglied des Burgtheaters in Wien.

Ida Krottendorff wirkte u.a. in zahlreichen Episoden der Kriminalfernsehserien Der Alte, Tatort und Derrick mit, sowie in Nebenrolle in Spielfilmen.

Inschrift: Gute Nacht Mami und Guten Morgen - bis wir uns wiedersehe’n!!.

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Wien, Grinzinger Friedhof

Bilder: Matthias Bauer (08/2006)

Frank Bentick Wisbar eigentl. Frank Wysbar

 

Deutscher Filmregisseur; wollte eigentlich Offizier werden, entschied sich dann aber für das Filmgeschäft und arbeitete vor dem Zweiten Weltkrieg als Drehbuchautor und Produktionsleiter und drehte erste Filme in Deutschland, bevor er 1938 in die Vereinigten Staaten emigrierte, wo er die Schreibweise seines Namens änderte; führte nach seiner Rückkehr Mitte der 1950er Jahre bei einer Reihe bekannter und erfolgreichen Kinofilmen Regie, vorwiegend bei Anti-Kriegsfilme, sowie bei einige TV-Produktionen.

Filme u.a.: Mädchen in Uniform (1931), Haie und kleine Fische (1957), Hunde, wollt ihr ewig leben, Nasser Asphalt (beide 1958), Nacht fiel über Gotenhafen (1959), Fabrik der Offiziere (1960).

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Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Bild: Kay (10/2011)

Pierre Brice eigentl. Pierre Louis Baron de Bris

 

 

Französischer Schauspieler; Sohn eines Marineoffiziers; meldete sich im Alter von 19 Jahren freiwillig zu den Commandos Marine, einer französichen Eliteeinheit, und diente als Soldat im Indochinakrieg. Dort überlebte er die Explosion einer Landmine nahezu unverletzt; später war er Fallschirmjäger im Algerienkrieg. Dann arbeitete er als Photomodell und Tänzer, bis er 1955 an der Seite von Eddie Constantine (*1917, †1993) seinen ersten Auftritt in einer Nebenrolle in dem Film Ça va barder (1955, dt Harte Fäuste, heißes Blut) hatte, dem bis Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre in Frankreich weitere Filme folgten. Außerdem drehte er in Italien und Spanien einige sog. Mantel-und-Degen-Filme.

In Deutschland wurde Brice, der 1962 während der Berliner Filmfestspiele von dem Produzenten Horst Wendlandt (*1922, †2002) entdeckt wurde, vor allem in der Rolle des Apachenhäuptlings Winnetou in den Verfilmungen der Winnetou-Romane frei nach Karl May in den 1960er Jahren. Die Serie der Winnetou-Kinofilme begann mit dem Streifen Der Schatz im Silbersee, der 1962 in die Kino kam und in dem - wie auch später -, Lex Barker (*1919, †1973) als Old Shatterhand sein Partner war. Insgesamt elf Mal verkörperte Brice den edlen Indianer in den 1960er Jahren, denn auch nach Winnetous Tod in dem Film Winnetou 3. Teil (1965), der heftige Proteste seitens des Publikums auslöste, drehte die Produktionsfirma weitere Winnetou-Filme, darunter 1965 Old Surehand mit Steward Granger (1913, †1993). Nachdem der Erfolg später zu wünschen übrig ließ, endete die Filmreihe schließlich 1968. Allerdings trat er bei den Karl-May-Festspielen in Elspe im Sauerland von 1976 bis 1980 sowie 1982 bis 1986 noch einmal als Winnetou in Erscheinung. In dem 2007 gedrehten Dokumentarfilm Winnetou darf nicht sterben berichtete Pierre Brice, aber auch Kollegen und Freunde, aus der Winnetouzeit in Interviews über die Winnetou-Welle und den Erfolg der Serie. Später wirkte er dann auch in Boulevard-Theaterkomödien oder als Gast in Fernsehproduktionen wie Ein Schloß am Wörthersee mit, einer Serie, die zwischen 1990 und 1992 vom Privatsender RTL ausgestrahlt wurde.

Brice engagierte sich für Ideale und Werte wie Freiheit, Menschenwürde und Toleranz, so auch für die Rechte der nordamerikanischen Indianer. So begleitete er 1995 einen Hilfskonvoi in das vom Bürgerkrieg heimgesuchte Bosnien. war UNICEF-Botschafter und engagierte sich für die Opfer von Landminen. Auch der Tierschutz lag ihm am Herzen; er setzte sich u.a. in Rumänien für Straßenhunde und Braunbären ein und .rief gemeinsam mit der Fondation Brigitte Bardot zu Kastrationen von Haustieren auf.

Verheiratet war Pierre Brice seit 1981 mit der aus Amberg (Oberpfalz) stammenden Hella, née Krekel. Mit ihr lebte er auf einem Jagdschloß in der kleinen Gemeinde Crépy-en-Valois (Dép. Oise).

Auszeichnungen u.a.: Bundesverdienstkreuz erster Klasse für sein Lebenswerk (1992), Légion d’honneur (2007).

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Gräfelfing (Ldkrs. München), Friedhof

Valentin le Désossé  eigent. Edme Étienne Jules Renaudin

 

Französischer Akrobat und Tänzer; Sohn eines Notars; war zunächst als Weinhändler in der rue Coquillière im Hallenviertel tätig, arbeitete aber nach einem Enteignungsverfahren als Mitarbeiter seines Bruders im Notariat. Er lebte von seinen Einnahmen aus Vermietung – er war Eigentümer mehrerer Wohnungen in der rue de la Motte-Piquet - und führte tagsüber ein bürgerliches Leben. Reanudin, der leidenschaftlich gerne tanzte, trat zunächst aus reinem Vergnügen in der Tivoli Vauxhall auf, wurde dann aber Ballettmeister im Valentino und im Bal Mabille und präsentierte sich schließlich mit Einlagen im Rahmen von Auftritten der La Goulue im Moulin Rouge auf dem Montmartre - stets ohne Gage. Unter seinem Künstlernamen Valentin le Désossé, “Valentin der Knochenlose”, war er ein gefeierter Akrobat und Tänzer des Pariser Cancan-Milieus. Auf Plakaten von Toulouse Lautrec taucht seine hagere Gestalt in ihrem Gehrock und den Kopf mit einem Hut bedeckt mehrmals silhouettenartig auf. 1895 zog er sich von der Bühne zurück.

Ball im Moulin Rouge. La Goulue und Valentin le Désossé (pinxit Henri Toulouse Lautrec, 1895)

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Bilder: Herbert Herterich (06/2015)

Sceaux (Dép.Hauts-de-Seine), Cimitière comunal

Kay Sabban

 

 

Deutscher Theater-, Film- und Fernsehschauspieler; Sohn eines Künstler, der u.a. Nagelbilder fertigte, und einer Sonderschullehrerin. Er wirkte in zahlreichen Fernsehserien wie Tatort, Hotel Paradies, dort in der Rolle des Peter, Insel der Träume und St. Pauli Landungsbrücken mit. Einem breiten Publikum wurde er durch die Rolle des Motorradpolizisten Neithardt Köhler bekannt, die er von 1986 bis 1992 in der Fernsehserie Großstadtrevier spielte. Während der Dreharbeiten zur der Folge 55 (Zapfenstreich) starb er unerwartet an den Folgen einer Lungenembolie. Neben seiner filmischen Arbeit war er als Synchronsprecher und für den Hörfunk tätig.

Verheiratet war Kay Sabban seit 1983 mit der Schauspielerin Carolin van Bergen, der Tocher von Ingrid van Bergen und Michael Hinz; die Ehe hielt drei Jahre.

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Bild: Arne Weitzl (06/2015)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Josef Giampietro

In der Revue Halloh! am Metropol-Theater (1909)

 

Österreichischer Schauspieler und Opernsänger; von seinem Vater zu einer Technikerausbildung bestimmt, studierte er zunächst an der 1815 als k.k. Polytechnisches Institut von Kaiser Franz I. gegründeten Technischen Universität in Wien, wandte sich dann aber bald der Kunst zu und besuchte das Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde. Seine Karriere begann 1886 in Budapest, später trat er in Bozen und in Meran, bevor er 1887 in Salzburg und 1888 in Karlsbad (heute Karlovy Vary,Tschechien) auftrat. In Wien spielte und sang er am Volkstheater und im Theater an der Wien. 1899 wurde er zunächst an das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg engagiert, dann an das Neue Theater. 1901 wechselte er nach Berlin, sang dort im Berliner Kabarett Die bösen Buben das Lied Und Meyer sieht mich freundlich an, das von Kurt Tucholsky als das “klassische Berliner Couplet“ gewürdigt worden ist, trat im Neuen Theater auf und spielte dann im Metropol-Theater, in klassischen Stücken, in denen ihn sein volkstümliches Spiel berühmt machte. Allerdings riß ihn der Tod im Alter von nur 49 Jahren aus dem Leben.

Inschrift: Sterben ist nur eines Tages Ende, Tod nur Schlaf der niemals Wachgewes’nen, nie entschläft, wer einmal wach gelebt.

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Wien, Hietzinger Friedhof

Bilder: KN (09/2005)
Bild: Klaus Meinert (06/2017)
Bilder: Christiane Winkler (09/2023)
Theater / TV / Film / Show CVII

Omnibus salutem!