Bild: Finn Larsen (09/2009)

Charlotte Amalie von Hessen-Kassel

Königin von Dänemark; Prinzessin von Hessen-Kassel; Tochter des Landgrafen Wilhelm VI. von Hessen-Kassel (*1629, †1663) aus dessen Ehe mit Hedwig Sophie (*1623, +1683), der Tochter des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg. Sie wurde von ihren Eltern streng reformistisch erzogen. Im Ehevertrag mit Christian V. von Dänemark, den sie am 25.6.1667 heiratete, wurde ausdrücklich festgelegt, daß sie ihren Glauben beibehalten dürfe - eine absolute Ausnahmeregelung. Als Karl XII. von Schweden 1700 in Seeland einmarschierte, nahm sie aktiv an der Planung der Verteidigung Dänemarks teil und erlangte damit rasch große Anerkennung beim dänischen Volk. Ihr war es außerdem zu verdanken, daß die aus Frankreich vertriebenen Hugenotten in Dänemark Aufnahme fanden. Charlotte Amalie stiftete die reformierten Gemeinden in Dänemark und zeichnete verantwortlich für die freie Religionsausübung aller Reformierten im dänischen Königreich.

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Alexandrine Auguste zu Mecklenburg

Königin von Dänemark und Island (1912-47); Herzogin Mecklenburg; älteste Tochter des Großherzogs Friedrich Franz III. von Mecklenburg (*1851, †1897) und seiner Gemahlin, der Großfürstin Anastasia Michailowna Romanowa (*1860, †1922); Urenkelin des russischen Zaren Nikolaus I.. Sie wuchs in Frankreich, Italien, Rußland und Deutschland auf, wo sich ihr Vater aus gesundheitlichen Gründen aufhalten mußte. Am 26.4.1898 heiratete sie in Cannes Kronprinz Christian (X.) von Dänemark, der älteste Sohn König Friedrichs VIII. und der Prinzessin Louise von Schweden-Norwegen (*1851, †1926). Aus der Beziehung ging u.a. Friedrich (IX.) hervor, der von 1947 bis 1972 König von Dänemark sein würde.

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Bild: Finn Larsen (08/2009)

Roskilde, Kathedrale

Roskilde, Kathedrale

Bild: Southerly Clubs (07/2009)

Karl XII.

 

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König von Schweden (1697-1718); Herzog von Bremen und Verden (1697-1718); entstammte der Wittelsbacher Linie Pfalz-Zweibrücken; älteste Sohn Karls XI. von Schweden und seiner Gemahlin Ulrike von Dänemark. war als Kind eher schwächlich und von einer Pockenerkrankung im jugendlichen Alter im Gesicht gekennzeichnet. Als sein Vater 1697 starb und der eingesetzte Regentschaftrats sich als unfähig erwies, wurde Karl bereits im Alter von 15 Jahren vom schwedischen Reichstag für volljährig erklärt und am 14.12.1697 König von Schweden (er ließ sich in einer Zeremonie zwar salben, die Krönung aber lehnte er ab, da er für die Krone geboren, nicht aber für sie gewählt sei; die Krone setzte er sich selber auf das Haupt). Bereits kurz nach Karls Herrschaftsantritt wurde Schweden von einer Koalition bestehend aus Friedrich IV. von Dänemark, August II., der auch König von Polen war, und dem russischen Zaren Peter dem Großen bedroht; Karl, der unerschrocken auch als Soldat war1 und sich bewußt immer zunächst auf die Lösung nur eines Problems konzentrierte, bevor er das nächste in Angriff nahm, marschierte 1700 in Dänemark ein und zwang Friedrich zum Frieden von Travendal. Anschließend zog er mit seiner aus 8 000 Mann bestehenden Armee nach Narwa (Narva, Estland), besiegte am 19./30.11.1700 das zahlenmäßig fünffach überlegene russische Heer, erreichte im 1706 geschlossenen Frieden von Altranstädt den Verzicht Augusts des Starken auf die polnische Krone und machte so den Weg auf den Thron frei für seinen Verbündeten und Peters Gegner Stanislaus I. Leszczynski. Allerdings machte der Sieg Karl, der sich in der Nähe von Krakau bei einem Sturz seines Pferdes den linken Oberschenkel brach, so daß er den Rest seines Lebens hinkte, leichtsinnig und glauben, russische Soldaten seien untauglich und feige und damit leicht zu besiegen. Nur neun Jahre später, am 27.6./8. 7.1709, errang Peter der Große den entscheidenden Sieg über die Schweden; Karls Heer wurde bei Poltawa von den Russen vernichtend geschlagen; Karl, der zuvor verwundet worden war und daher das schwedische Heer in der Schlacht nicht persönlich hatte führen können, floh ins Osmanische Reich, wo er ein Lager in Bender am Dnjest aufschlug. Erst im November 1714 kehrte von der Stadtbevölkerung umjubelt, in das damals schwedische Stralsund zurück . In Verkennung der Lage glaubte er die verlorenen schwedischen Gebiete an der südlichen Ostseeküste wieder zurückgewinnen zu können. So ließ Karl XII. sich, obwohl das Land ausgeblutet war, weite Landstriche brach lagen, da die Anzahl der Bauern dezimiert war, der König selbst das Tafelsilber hatte verkaufen müssen, seinen Bevollmächtigten Georg Heinrich von Görtz neue Soldaten sowie neues Geld für weitere Kriegszüge u.a. durch höhere, aber auch neue Steuern beschaffen und zog wieder in den Krieg, In diesem Pommernfeldzug ( 1715/1716) unterlagt er jedoch und mußte aus der Festung Stralsund über das Meer nach Schweden fliehen. 1716 versuchte er Christiana (heute Oslo), das von den Dänen kontrolliert wurde, zu erobern. Bei der Belagerung der Festung Fredrikshald, als er wie so oft unbekümmert um sein Leben am Rande einer Schanze saß, wurde er mitten in der mondlosen, nur durch Pechfeuer und norwegische Leuchtraketen erleuchteten Nacht von einer Kugel in die Schläfe getroffen und war sofort tot.

Mit ihm endete die Großmachtstellung Schwedens. Karl XII. blieb unverheiratet; seine Schwester Ulrika Eleonora (*1688, †1741), seit 1715 mit Friedrich von Hessen-Kassel verheiratet, folgte ihm auf den Thron; sie hatte bereits während der Abwesenheit ihres Bruders die Staatsgeschäfte geführt.

Schlacht bei Narwa (Gemälde aus dem 19. Jahrhundert)

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1 Karl XII. glaubte - und ließ diesen Glauben auch seinen Soldaten beibringen -, daß “Gott niemanden vor dem von ihm bestimmten letzten Stunde töten lassen würde”.

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Stockholm, Riddarholmskirche

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Bild: Finn Larsen (ß5/2009)
Bild: Finn Larsen (ß5/2009)

Erik IV. Plovpenning

König von Dänemark; Sohn des dänischen Königs Waldemar II. und dessen zweiter Gemahlin Berengaria von Portugal. 1232 ernannte ihn sein Vater zu Mitregenten über Dänemark, und als dieser 1241 starb, trat er dessen Nachfolge an, was zu Auseinandersetzungen mit seinen Brüdern Abel und Christoffer I., die Teilhabe an der Macht forderten, und langwierigen Kriegen mit diesen führte. Erst 1244 kam es anläßlich eines geplanten Kreuzzuges gegen Estland zu einem Vergleich, der jedoch nur von kurzer Dauer war. 1250 gelang es Erik, den größten Teil von Abels südjütischen Herzogtum zu erobern. Nachdem er sich mit Abel für einen Vergleich getroffen hatte, wurde er anschließend auf Geheiß seines Bruders in der Nähe von Missunde ermordet.

Seinen Beinamen Plovpenning bekam er, da er 1249 eine Steuer auf jeden Pflug erhob, um seine Kriegskasse aufzufüllen.

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Erik VI. Menved

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König von Dänemark (1286-1319); Sohn Eriks V. und der Agnes von Brandenburg; folgte im Alter von 12 Jahren seinem 1286 ermordeten Vater auf dem Thron. Noch minderjährig, regierten Waldemar IV. von Schleswig als Reichsverweser und bis 1294 seine Mutter für ihn. 1296 heiratete Erik Ingeborg Magnusdottir, die Tochter König Magnus Ladulås von Schweden. Wie sein Vorbild König Waldemar II. strebte auch er die Ausdehnung der dänischen Einflußsphäre über die Ostseeanrainerländer an, um die aufstrebenden Hansestädte in ihrem wirtschaftlichem Gewicht zu beschränken. Hierzu legitimierte fühlte er sich durch eine aus der Kanzlei Kaiser Friedrichs II. stammende und von König Albrecht I. bestätigte Urkunde. In ihr wird den Königen Dänemarks die Herrschaft nördlich von Elbe und Elde zugestanden. Dieser Ehrgeiz stürzte das Land allerdings in schwere finanzielle Probleme, was wiederum zur Unzufriedenheit des Adels führte, besonders in Auseinandersetzungen mit Jens Grand, dem Erzbischof von Lund führte. Zudem geriet Erik VI. zwischen die Auseinandersetzungen zwischen König Birger Magnusson und dessen Brüdern Erik und Waldemar, da Birger der Bruder von Ingeborg, seiner Gemahlin, war und außerdem dessen Schwester Märta geehelicht hatte. Eriks VI. Regentschaft gilt als eine der wenigen Lichtblicke in der Geschichte Dänemarks. Er spielte daher auch eine besondere rolle in der romantischen Literatur Dänemarks. Andererseit stellt seine Regentschaft den Beginn der Auflösung des dänischen Einflusses in der Ostseeregion und Nordeuropa, die während der nächsten Generation folgte, dar.

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Ringsted, St.-Bendts-Kirche

Ringsted, St.-Bendts-Kirche

Bild: Finn Larsen (0ß5/2009)

Beringera

 

Königin von Dänemark; Tochter des portugiesischen Königs Sancho I. und seiner Gattin Dulce von Barcelona; heiratete 1214 König Waldemar II. von Dänemark, Sohn König Waldemars I. des Großen und seiner Gemahlin Sophie von Nowgorod. Aus der Verbindung entstammen vier Kinder: Erik IV.; Sophia (*1217, †1247), verheiratet mit Johann I. von Brandenburg; Abel (*1218, †1252) verheiratet mit Mechthild von Holstein und Christoffer (1219, †1259), verheiratet mit Margarete Sambiria von Pommern.

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Ringsted, St.-Bendts-Kirche

Christoph II. [dän. Christoffer]

 

 

König von Dänemark (1320-26 u. 1329-32); zweiter Sohn König Eriks V. und der Königin Agnes von Brandenburg; zunächst hatte er als junger Mann die Politik seines Bruders Erik VI. Menved (†1319), unterstützt, sich dann aber dessen Gegnern angeschlossen. Bei seines Bruders Tod im Jahre 1213 ging er ins Exil. 1220 jedoch wählte ihn der Reichsrat, nicht ohne sich zuvor gewisse Einschränkungen der Rechte zusichern zu lassen, zum König (so wurde seine Rechte gegenüber dem Adel stark eingeschränkt). Anfangs führte er die von seinem Bruder geführte Expansionspolitik fort. Wegen der hohen Kosten kam es zur Rebellion von Kirche und Adel, und 1326 wurde er von einer Koalition der Aufständischen mit dem Holsteiner Grafen Gerhard III. besiegt und floh außer Landes. An seine Stelle setzte der Adel Gerhards 12jährigen Neffen Waldemar III.. 1329 wurde Knud wieder als König eingesetzt, aber schon 1331 von Gerhard III. gefangengesetzt. Sein Halbbruders Johann löste ihn zwar wieder aus, aber schon bald verstarb Knud. 1340 wurde sein jüngster Sohn Waldemar IV. Atterdag König von Dänemark.

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Sorø (Seeland), Klosterkirche

Bild: Finn Larsen (0ß5/2009)

Dagmar von Böhmen

 Bild: Jinny no_copyright

Königin von Dänemark; Prinzessin von Böhmen; Tochter des späteren Königs Ottokar I. Pfemysl und der Adelheid von Meißen aus dem Geschlecht der Wettiner, getauft als Markéta; heiratete im Alter von 18 Jahren 1205 in Lübeck Waldemar II. von Dänemark. Sie starb nach sieben Jahren Ehe bei der Geburt des zweiten Kindes. Bereits im 13. Jahrhundert gingen Dagmar, die diesen Namen erst in Dänemark erhielt und die beim Volk sehr beliebt war, und ihre barmherzigen Taten in das Volksliedgut ein. Die Lieder sind Balladen, stehen thematisch aber auch der Minnelyrik nahe. Sie schildern unter anderem die Hochzeitsfahrt der böhmischen Prinzessin, die von Waldemars Ritter Strange Ebbeson geworben und begleitet wird, und ihre Bitten an Waldemar, als Morgengabe die Gefangenen freizulassen und die Bauern von Abgaben zu befreien. Als Gegenspielerin tritt dabei ihre Nachfolgerin, die Königin Berengaria auf. Am bekanntesten ist die Volksweise Dronning Dagmar ligger udi Ribe syg (Königin Dagmar ist krank in Ribe), in dem ihr Tod beschrieben wird. Es ist noch heute täglich im Dom zu Ribe als Glockenspiel zu hören.

 

Bild: nuværende, wikipedia.dk cc_somerightsreserved

Zwei Tschechen befaßten sich mit ihrem Leben: Václav Beneš Třebízský in seinem historischen Roman Královna Dagmar (1883) und Svatopluk Čech in dem Epos Dagmar (1885).

 

        
Bild: Bonio, 07/2005, wikipedia.cs

Dagmar-Denkmal in Ribe

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Ringsted, St.-Bendts-Kirche

Bild: Finn Larsen (07/2011)

Ringsted, St.-Bendts-Kirche, Memorial

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Dorothea Fürstin von Lieven née von Benckendorff [russ. Дарья Христофоровна Ливен,]

   ca. 1814   pinxit Thomas Lawrence,, ca. 1813  

Ehefrau des russischen Generals und späteren Diplomaten Christoph Andrejewitsch Fürst von Lieven; Schwester von Alexander von Benckendorff, des späteren Chefs der zaristischen Geheimpolizei und Konstantin von Benckendorff, nachmaliger General der russischen Armee und Diplomat; begleitete ihren Gatten auf seine Posten nach Berlin und London, wo er von 1812 bis 1834 russischer Gesandter war. Dort galt sie als einflußreiches Mitglied der diplomatischen Zirkel. Nach der Rückkehr des Paares nach Sankt Petersburg erhielt Dorothea von Lieven, die bereits 1828 zur Ehrendame der Zarin ernannt worden war, 1834 am russischen Hof eine selbständige Stellung. Nach dem Tode ihres Gatten lebte sie ab 1839 als Witwe in Paris, wo sie ihren Salon im alten Hôtel Talleyrand zum Treffpunkt politischer Notabilitäten aus ganz Europa machte. Nach dem Ausbruch der Revolution von 1814 verließ sie Paris vorübergehend, hielt sich in London auf und übersiedelte im Februar 1854 nach Ausbruch des Kriegs zwischen Rußland und den Westmächten nach Brüssel. Dann kehrte sie wieder nach Paris zurück. In den Fokus von Historikern geriet sie, da sie sowohl die Geliebte Klemenz Fürst von Metternich als auch des französischen Ministerpräsidenten Guizot war. Im Januar 1857 erkrankte sie an einer Bronchitis, und ihr Zustand verschlechterte sich rasch; sie starb in ihrem Pariser Stadtpalais. Da sie vor ihrem Tode den Wusch geäußert hatte, in ihrer Heimat beerdigt zu werden, brachte man ihren Leichnam nach Mežotne (Mesothen), wo sich das Schloß der Familie befand.

Werke u.a.: Correspondence (1890-91), Letters (1902).

“Längengrad und Breitengrad von Sankt Petersburg” (Dorothea von Lieven tanzt mit Prinz Koslowskij im Almack's , einem von 1765 bis 1871 in London bestehender “social club“, der als einer der ersten Damen und Herren gleichzeitigZutritt gewährte. Karikatur von George Cruikshank, 1813)

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Mežotne (Lettland), Schloß Mesothen

Adel / Regenten XCIII

Omnibus salutem!