König von Dänemark und Norwegen; Herzog von Schleswig und Holstein und Graf von Oldenburg und Delmenhorst; zweite Sohn Friedrichs IV. von Dänemark und dessen Gemahlin Louise zu Mecklenburg; seine Regentschaft war von einer schweren ökonomischen Krise in Dänemark gekennzeichnet, obwohl andererseits kein Krieg geführt wurde. Der König und seine Gemahlin Sophie Magdalene von Brandenburg-Kulmbach, die sehr zurückgezogen lebten, waren tief religiös, was für das dänische Volk u.a. einen Zwangsbesuch der Gottesdienste bedeutete. Es gab ein strenges Hofzermoniel. Er ließ u.a. die Schlösser Christiansborg und Hørsholm (Hirschholm) errichten.
Roskilde, Kathedrale
Roskilde, Kathedrale
Roskilde, Kathedrale
König von Dänemark und Norwegen; älteste Sohn von König Friedrich I. von Dänemark und Norwegen und dessen erster Gemahlin Anna von Brandenburg; er war glühender Lutheraner und führte die Reformation in Dänemark, Norwegen und Island ein. Er förderte Landwirtschaft und Handel und veröffentlichte eine dänische Bibelübersetzung (1550). Unter seiner Regierung erlebte die Monarchie einen gewaltigen Aufschwung. Während einer Auslandsreise wohnte er 1521 dem Reichstag zu Worms bei; das Treffen mit Martin Luther machte einen unauslöschlichen Eindruck auf ihn. 1523 übertrug ihm sein Vater die Verwaltung eines Teils des Herzogtums Schleswig mit dem Zentrum Hadersleben, wo er mit der Kirchenordnung von Johannes Bugenhagen die Reformation in Dänemark und Norwegen einführte. Seine Tochter Anna heiratete Kurfürst August von Sachsen.
Anna von Sachsen (pinxit Lucas Cranach d.J , 1550)
König von Dänemark, Norwegen und Schweden; Herzog von Schleswig und Holstein; Herzog von Schleswig und Graf von Holstein (ab 1474 Herzog von Holstein); wurde am 1.9.448 gewählt und als Christian I. zum dänischen König gekrönt, nachdem Christians Onkel und Erzieher Adolf VIII. von Holstein die Krone abgelehnt hatte. 1450 setzte Christian die Union Dänemarks und Norwegens mit gemeinsamer Königswahl durch. Bis 1481 regierte er beide Länder als König. 1457 verhalfen ihm Adel und Kirche von Schweden auch dort zum Königtum, wo er bis zu den Aufständen des Jahres 1464 regierte. 1469 vermählte er seine Tochter Margarethe mit dem schottischen König Jakob III.. Als Mitgift erhielt Schottland die Shetland- und die Orkneys-Inseln. Unklar ist, ob Christian I. 1471 eine See-Expedition unter der Führung von Didrik Pining und Hans Pothorst in den Nordatlantik entsandte. Diese Seefahrer gelangten dabei möglicherweise bis nach Nordamerika, wo bereits die Wikinger hingelangt waren. Anregung zu dieser Erkundungsreise war ein Ersuchen des portugiesischen Königs Alfons V..
Roskilde, Kathedrale
Waldemar von Dänemark [dän. Valdemar]
Prinz von Dänemark; jüngster Sohn des dänischen Königs Christian IX. und seiner Frau Louise von Hessen-Kassel; Bruder Georgs I., des Königs von Griechenland; Angebote, den Thron Bulgariens (durch Alexander III.) und derjenigen Norwegens nach dessen Vakanz zu besteigen lehnte er ab. Dafür frönte er gemeinsam mit seiner Gattin Marie von Orléons, die er am 20.10. 1885 zunächst in einer Zivilehe in Paris geheiratet hatte (später heiratete er dann auch noch kirchlich), der Leidenschaft des Segels.
König von Dänemark und Norwegen (1559-88); ältester Sohn Christians III. von Dänemark und dessen Gemahlin Dorothea von Sachsen-Lauenburg-Ratzeburg; noch unmittelbar vor seiner Thronbesteigung im Jahre 1559 unterwarf Friedrich Dithmarschen und ließ sich anschließend in Kopenhagen krönen; zugleich trat er zum evangelischen Glauben über. Als er 1564 seinem Bruder Johann dem Jüngeren dessen Erbteil aushändigen mußte, kam es zu einer erneuten Landesteilung in Schleswig und Holstein; Johann erhielt in Schleswig das Gebiet um Sonderburg und in Holstein das Gebiet um die Stadt Plön, allerdings verweigerten die Stände seinem Bruder die Huldigung als Landesherr. Der Dreikronenkrieg gegen Schweden wurde 1570 durch den Frieden von Stettin beigelegt, wobei Schweden auf seine Ansprüche auf Norwegen, Schonen, Gotland und Halland verzichtete und 200.000 Thaler an Dänemark zahlte. Beide Staaten erkannten sich als unabhängig an. 1570 erhielt Friedrich die Anwartschaft auf Oldenburg. Unter seiner Regierung wurden die Finanzen verbessert, Ackerbau und Handel gefördert, zugleich die Privilegien der deutschen Hanse nach und nach beschränkt oder ganz abgeschafft. Unter seiner Regentschaft wurden die Festungen Kronborg und Frederiksborg erbaut. Friedrich förderte Wissenschaften, besonders die Astronomie; so finanzierte er u.a. die auf der Öresundinsel Ven gelegenen Sternwarten Uraniborg und Stjerneborg, denen Tycho Brahe 20 Jahre lang forschte.
Verheiratet war Friedrich II. mit Sophie, Herzogin zu Mecklenburg-Güstrow.. Aus der Ehe gingen u.a. Anna von Dänemark, nachmalige Gemahlin Jakobs I. und damit Königin von England, Schottland und Irland, und Christian IV., nachmalig König von Dänemark, hervor.
Roskilde, Kathedrale
Friedrich V. [dän. Frederik] gen. Der Gute
König von Dänemark und Norwegen; Herzog von Schleswig und Holstein; Graf von Oldenburg und Delmenhorst; Sohn Christians VI. von Dänemark und dessen Gemahlin Sophie Magdalene von Brandenburg-Kulmbach; stützte sich als schwacher König überwiegend auf Berater, besonders auf Johann Hartwig Ernst von Bernstorff und Graf Adam Gottlob von Moltke. Allerdings zeichnete sich seine Regentschaft durch eine Zeit des Friedens und Wohlstands in Dänemark aus. Auf seine Initiative geht die Errichtung des Kopenhagener Stadtteils Frederiksstaden zurück, sowie der Bau des Schloßes Amalienborg. Außerdem war er ein Förderer von Kunst und Wissenschaft. Nach dem frühen Tode seiner Gattin Louise von Großbritannien heiratete er die ehrgeizige Juliane von Braunschweig-Wolfenbüttel, eine Schwägerin Friedrichs des Großen. Im Gegensatz zu seiner ersten, sehr glücklichen Ehe war die zweite unglücklich und ließ ihn allmählich melancholisch werden; er vernachlässigte die Staatsgeschäfte und begann zu trinken - eine mögliche Ursache für seinen frühen Tod.
Roskilde, Kathedrale
Roskilde, Kathedrale
Königin von Dänemark; Tochter des Königs Georg II. von Großbritannien und dessen Frau Wilhelmine Karoline von Brandenburg-Ansbach; heiratete 1743 in im seinerzeit dänischen Altona den Kronprinzen Friedrich von Dänemark und wurde 1746 Königin von Dänemark. Als solche übte sie großen Einfluß auf ihren Mann aus; so erlebten Kunst und Wissenschaft in dieser Zeit eine Aufschwung. Überhaupt wirkte sie aufgrund ihres liebenswertes und auch kluges Wesen positiv auf das bislang steife Hofleben. Sie selber erlernte das Dänische, und auch ihre vier überlebenden Kinder wurden in der Sprache unterrichtet. Ihr früher Tod nach nur fünf Jahren als dänische Königin aufgrund einer weiteren Schwangerschaft trug zu Verklärung ihrer Person beim dänischen Volk bei. Ein Beispiel für diese Verklärung ist die Ode Die Königin Luise von Friedrich Gottlieb Klopstock von 1752.
Hinweis: Waldemars Sarkophag ist derjenige auf der rechten Seite.
Sophie von Mecklenburg-Güstrow
Königin von Dänemark und Norwegen; Herzogin von Mecklenburg-Güstrow; einzige Tochter von Herzog Ulrich und dessen Frau Elisabeth von Dänemark; heiratete om Alter von 14 Jahren ihren 23 Jahre älteren Cousin, König Friedrich II. von Dänemark: Sie begleitete ihren Mann auf Reisen durch das Land, nahm an seinen Jagden teil und pflegte ihn, wenn er krank war, mischte sich jedoch niemals in Regierungsangelegenheiten ein. Aber sie interessierte sich für die Wissenschaften, besuchte u.a. Tycho Brahe und sammelte Volkslieder, die Anders Sørensen Vedel herausgab; sie galt als eine der gebildetsten Königinnen ihrer Zeit. Als ihr Gatte 1588 starb, war der Thronfolger Christian erst 11 Jahre alt, zu jung, um die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. In Dänemark war es ihr als Ausländerin nicht gestattet war, Mitglied im rigsrådet (Regierungsrat ) zu werden, um die Interessen ihres Sohnes zu vertreten, war allerdings in den Herzogtümer Schleswig und Holstein nach deutscher Sitte Vormund ihres Sohnes und regierte dort für ihn ab 1590. Als sie Schleswig-Holstein zwischen ihren jüngeren Söhnen aufteilen wollte, geriet sie in Konflikt mit der dänischen Regierung. Der als Vermittler angerufene Kaiser Rudolf II. erklärte daraufhin 1593 Christian IV. bereits mit 15 Jahren für volljährig. Sophie wurde nach Nykøbing auf die Insel Falster verbannt. Als sie nach der Übernahme der Regierungsgeschäfte durch Christian IV. weiterhin ihre Ansprüche verfolgte und die ihrer jüngeren Söhne durchzusetzen versuchte, mußte sie sich schließlich 1594 in das Kloster Cismar zurückziehen, das nicht zum königlichen Anteil, sondern zum Einflußgebiet von Schleswig-Holstein-Gottorf gehörte. Gegen den Willen des dänischen Reichsrat leitete sie dort die Hochzeit ihrer Tochter Augusta mit Herzog Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf in die Wege. Später zog sie sich nach Nykøbing zurück, wo sie sich weiterhin mit Naturwissenschaften beschäftigte und ihre Witwengüter auf Lolland und Falster so erfolgreich verwaltete, daß sie sehr vermögend wurde, Geldgeschäfte betrieb und vielen europäischen Fürsten Geld, darunter auch ihrem eigenen Sohn für die Finanzierung seiner militärischen Unternehmungen, lieh.
Roskilde, Kathedrale
Juliane Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel
Königin von Dänemark und Norwegen; Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern; als zweite Gemahlin Friedríchs V.; konnte sie die Beliebtheit ihrer Vorgängerin Louise von Großbritannien beim Volk nie erreichen. Auch das Verhältnis zu ihrem Mann, den sie am 8.7.1752 auf Schloß Frederiksborg geheiratet hatte, war nicht das Beste; er hätte gerne wieder eine englische Prinzessin geheiratet, aber es gab keine, die vom Alter her einigermaßen zu ihm gepaßt hätte. Hinzukam, daß der Tod seiner geliebte Louise erst knapp ein Jahr zurücklag. So suchte er ihre Nähe nicht; sie sahen sich fast nur anläßlich offizieller Termine. Als regierende Königin wurde sie am Hof übersehen und konnte trotz ihres gemeinsamen Sohnes Friedrich von Dänemark (*1753, †1805), der Mitglied der Regierung für seinen geisteskranken Halbbruder Christian VII: war, keinen Einfluß gewinnen. Auch ihre Verwandtschaft mit Preußens König Friedrich dem Großen - sie war die 14 Jahre jüngere Schwester Elisabeth Christines, der Gemahlin Friedrichs des Großen - konnte an der Situation nichts ändern1. Nach dem Tode ihres Mannes war sie die zentrale Figur der Opposition gegen den Grafen Johann Friedrich Struensee den Protegé Christians VII. und befürwortete auch dessen Exekution, die in der öffentlichen Meinung allerdings einen Umschwung bewirkte. Als ihr Sohn nach der Hinrichtung Struensees für den geisteskranken Christian als Regent die Staatsgeschäfte führte, hatte sie keine offizielle Position, war aber de facto diejenige, die gemeinsam mit Minister Høegh-Guldberg die politische Macht in den Händen hielt: außerdem war ihr die Sorge für Erziehung und Ausbildung des Kronprinzen, den späteren Friedrich VI., übertragen worden. Ihre Macht endete erst mit der Regentschaft Friedrichs VI. ab 1784, obwohl sie auch ihm gegenüber versucht hatte, ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen, was er jedoch nicht zuließ. Vielmehr ließ er sie aus dem Kronrat entfernen.
Pinxit Vigilius Eriksen (Ausschnitt, 1776)
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1 Friedrich der Große schätzte die intellektuellen Fähigkeiten seiner Schwägerin; mit der er nach dem Sturze Struensees einen regen Briefwechsel begann.
Roskilde, Kathedrale
Omnibus salutem!