Johann III. gen. Der Fromme [port. João III.]

König von Portugal (1521-57); Sohn König Emanuels (Manuels) I.; bei Johanns Regierungsantritt stand Portugal auf dem Höhepunkt seiner Macht, verlor unter seiner Herrschaft allerdings zunehmend an Einfluss. Die koloniale Ausdehnung in Übersee verfolgte Portugal zielstrebig weiter: Auf dem Kongress von Badajoz 1524 wurde der Anspruch auf Brasilien festgeschrieben, 1534 führte Johann III. lehensrechtliche Landschenkungen ein, womit er die Grundlage zur systematischen Kolonisation des Landes schuf. Außerdem erweiterte er seinen Kolonialbesitz in Asien beträchtlich. 1531 führte Johann in Portugal die Inquisition ein, und ab 1540 durften sich die Jesuiten in Portugal niederlassen. Seit 1525 war er mit Katharina von Kastilien, der posthum geborenen Tochter des spanischen Königs Philipp I., des Schönen verheiratet.

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Katharina von Kastilien

Königin von Portugal (1525-57); Erzherzogin von Österreich; Tochter Philipps I, des Schönen; Schwester Karls V.; sie wuchs bei ihrer Mutter Johanna der Wahnsinnigen auf, die man wegen ihres Zustandes in die Burg von Tordesillas abgeschoben hatte. Erst nachdem ihr Bruder Karl sie 1525 mit König Johann III. von Portugal verheiratet hatte, konnte sie die Burg verlassen. Ihre Tochter Maria war die erste Ehefrau Philipps II..

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Feodora Auguste Charlotte Wilhelmine Fürstin zu Hohenlohe-Langenburg, née Prinzessin zu Leiningen

Deutsche Fürstin; einzige Tochter von Fürst Emich Carl zu Leiningen (*1763, †1814) und seiner zweiten Frau Prinzessin Marie Louise Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld (*1786, †1861); Halbschwester der britischen Königin Victoria; Nichte des ersten belgischen Königs Leopold I.; Großmutter der letzten deutschen Kaiserin Auguste Viktoria. Nachdem ihr Vater 1814 verstorben war, heiratete ihre Mutter 1818 den Herzog von Kent und Strathearn, Eduard August (*1767, †1820), den vierten Sohn des britischen Königs Georg III.. Aus dieser Ehe ging als einziges Kind Alexandrina Victoria, die spätere Königin von Großbritannien und Irland und Kaiserin von Indien hervor. 1819 zog ihre Familie mit ihr nach Sidmouth, einem Dorf an der Kanalküste in der Grafschaft Devon, bevor sie nach dem frühen Tod des Stiefvaters im Januar 1820 wieder in den Kensington Palace einzog. Dort heiratete Prinzessin Feodora zu Leiningen am 18.2.1828 Fürst Ernst I. zu Hohenlohe-Langenburg (*1794, †1860). Nach dem Tod ihres Gatten siedelte sie nach Baden-Baden über und zog dort in die sogenannte Villa Hohenlohe am Michaelsberg, wo sie mehrmals von ihrer Halbschwester Victoria, zu der sie ein gutes Verhältnis hatte, besucht wurde.

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Diana von Poitiers

                  

Französische Gräfin; Tochter von Jean de Poitiers, Seigneur de Saint Vallier; im Alter von 15 Jahren wurde sie mit dem 39 Jahre älteren Grafen Louis de Brézé, Seigneur d'Anet, Großenkel von König Karl VII., verheiratet, der am Hofe von Franz I. diente. Das Paar hatte zwei Töchter, Françoise (*1518, †1574) und Louise (*1521, †1577). Als ihr Mann 1531 starb, trug sie - tief betrübt - ein Leben lang schwarze oder weiße Trauerkleidung. Zuvor war sie bereits Hofdame der Königin Claude de France, der Frau von Franz I., nach deren Tod von Louise von Savoy und schließlich von Eleonore von Österreich, ältester Tochter von Philipp dem Schönen, nachdem diese auf Geheiß ihres Bruders Karl V. 1530 Franz I. geheiratet hatte. Noch bevor Franz 1525 durch Karls Truppen gefangengenommen worden war und seine beiden ältesten Söhne, die Prinzen Franz und Heinrich (II.) als Geiseln nach Spanien gebracht und dort gefangengehalten wurden, lernte Diana die beiden kennen. Bis zum Tode Franz I. spielte Diana nur eine unbedeutende Rolle; erst als der Herzog von Orléan, der 1547 als Heinrich II., bereits seit 1533 mit Katharina von Medici verheiratet, König von Frankreich wurde, versammelte die willensstarke und kluge Diana Alles, was zum Hofe gehörte, um sich und verdrängte Anne de Pisseleu d’Heilly, Herzogin von Étampes, die Favoritin Franz I.. Sie machte sich unabkömmlich, indem sie u.a. die Aufsicht über die Erziehung der Kinder des Königs in die Hand nahm und diese später vorteilhaft verheiratete. Vor allen Dingen aber übte sie auf alle Entscheidungen Heinrichs, der bereits seit langem in die 20 Jahre ältere Diana sterblich verliebt war, einen großen Einfluß aus, war die eigentliche Regentin Frankreichs, und machte den Hof zu einem kulturellen Mittelpunkt des Landes. Diana, selbst eine ausgezeichnete Reiterin, teilte mit ihm seine Jagdleidenschaft und Baulust. Nach seinem tragischen Tod bei einem Turnier verlor sie allerdings am Hofe jeglichen Rückhalt, und Katharina von Medici verbannte sie von Schloß Chenonceaux, das Heinrich seiner Geliebte geschenkt hatte, auf das Château de Chaumont, bevor sie sich für bis zu ihrem Lebensende auf das Château d'Anet, das Heinrich einst für sie hatte erbauen lassen, zurückzog.

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Bilder: Klaus Paap (07/2009)

Baden-Baden, Stadtfriedhof

Bild: www.all-free.photos.com
Bild: Renaud Camus (08/2008)

Anet (Dép. Eure), Schloß, Grabkapelle

Lissabon-Belém, Mosteiro dos Jerónimos

Artaxerxes II. (Mnemon)

 

Persischer Großkönig (405/04-359/58 v. Chr.); war der am längsten regierende Achämenidenkönig und konnte nach anfänglichen inneren Problemen Persiens Großmachtstellung wieder herstellen, nachdem diese in Jahrzehnten zuvor unter den Erfolgen der Griechen und besonders des von Athen geführten Seebundes gelitten hatte. Verheiratet war er mit Stateira (†~400 v. Chr.), Tochter des persischen Adligen Hydarnes und Mutter des Thronfolger. Artaxerxes III..

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Artaxerxes III. (Ochos)

 

Persischer Großkönig (405/04-359/58 v. Chr.); war der zehnte König aus der altpersischen Dynastie der Achämeniden, 200 Jahre nach der Reichsgründung durch Kyros II. den Großen. Artaxerxes III. erlangte erstmals als Feldherr bei der Niederwerfung eines Aufstandes in den persischen Gebieten westlich des Euphrat zwischen 368 und 358 v. Chr. historische Bedeutung. 359 folgte er seinem Vater Artaxerxes II. Mnemon auf den Thron und ließ seine Geschwister töten, um konkurrierende Ansprüche auf den Thron auszuschalten.

Alexander der Große ehelichte seine Tochter Parysatis und zugleich Stateira, die älteste Tochter Dareios’ III., im Rahmen einer gewaltige Siegesfeier, die 324 v.Chr. in Susa stattfand und auf der zugleich 10.000 makedonische Soldaten mit persischen Frauen nach persischem Ritus vermählt wurden. Ihre Schwester Drypetis wurde mit Hephaestion, einem General und Vertrauten Alexanders verheiratet. Nach dem Tode Alexanders wurden die Schwestern in Babylon auf Betreiben Roxanes, der ersten Frau Alexanders, 323 v. Chr. ermordet.

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Est(h)er

 pinxit Andrea del Castagno

Persische Königin; Gattin des Xerxes I., der sie anstatt seiner verbannten Königin Vashti heiratete; die jüdische Waise mit dem hebräischen Namen Hadassa (dt. Myrte), die im 5. Jahrhundert v. Chr. in der persischen Diaspora lebte und die Adoptivtochter ihres Vetters Mordechai war, der sie aufzog. Gemäß der Überlieferung weigerte sich Mordechai, Haman, dem obersten Geistlichen des Königs Anerkennung zu zollen, worauf sich dieser sich an ihm und dem gesamten jüdischen Volk rächen wollte und überredete Xerxes, die Juden vernichten zu lassen, da sie seine Gesetze mißachteten. Als Mordechai sich dieser Gefahr bewußt wurde, überredete er Ester, ihren Gatten dahingehend zu beeinflussen, diese tödliche Absicht fallen zu lassen. Sie berichtete ihm daraufhin von Hamans Intrigen, woraufhin dieser nicht nur Haman hängen ließ und Mordechai zum geistlichen Oberhaupt erklärte, sondern den Juden erlaubte, alle ihre Feinde im ganzen Reich zu töten. Sie zogen daraufhin zu einem blutigen Rachezug aus; Mordechai und Ester erklärten das Purimfest zum Feiertag der jüdischen Errettung des jüdischen Volkes. Diese in der hebräischen Urfassung des Buches Esther geschilderten Vorgänge über die Errettung der Juden vor den Verfolgungen in Persien lassen sich für diese Zeit historisch nicht vollständig belegen. Im 1. Jahrhundert v. Chr. wurden 107 zusätzliche Verse der griechischen Version hinzugefügt, während in den protestantischen, der Bibel Luthers, diese Abschnitte als gesondertes Buch den Apokryphen des Alten Testaments beigefügt wurden.

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Bilder: Jürgen Pferdekamp (05/2009)

Persepolis (Iran)

Bilder: Jürgen Pferdekamp (05/2009)
Bilder: Jürgen Pferdekamp (05/2009)

Hamadan (Iran)

Persepolis (Iran)

Maria Mancini

als Kleopatra                    

Mätresse und erste große Liebe des französischen Königs Ludwig XIV.; jüngste von vier Töchtern des Michele Lorenzo Barone di Mancini sowie der Geronima Mazarini; Nichte des Kardinals Jules Mazarin; wie alle seine Nichten holte Mazarin auch sie nach Frankreich. Dort wurde sie zunächst gegen ihren Willen zwei Jahre in das Kloster von der Heimsuchung Mariä gesteckt, wogegen sie sich wehrte, obwohl das Kloster sich bemühte, ihre Ablehnung zu ändern. Aber sie nutzte die Zeit ihres dortigen Aufenthalts, um sich zu bilden; sie las viele Bücher und eignete sich das reinste Hochfranzösisch an. Schließlich wollte man sie mit Armand de La Porte, Sohn des Marschalls La Meilleraie, verheirateten; der aber war in ihre Schwester Hortensia verliebt und lehnte das Angebot ab. Zunächst hielt Mazarin sie von Hofe fern; erst ab 1655 bewegte sie sich im Umfeld Ludwig XIV. und errang seine Aufmerksamheit. Er war beeindruckt von ihrer Art (sie tanzte gerne, rezitierte auf Griechisch und Latein, nahm an den königlichen Jagden teil) und ihrem Wissen. Ostern 1658 begleitete sie den König in den Krieg nach Amiens und Calais, wo er so krank wurde, daß er in der Nacht zum 7 .Juli die Sterbesakramente erhielt. Nachdem Ludwig sich in Compiègne erholt hatte und hörte, wie sehr Maria sich um ihn geängstigt hatte, kamen sich die beiden 19-Jährigen näher, und schließlich entbrannte er in Liebe zu ihr. Als die höfische Gesellschaft von einem Ausflug aus dem Wald bei Fontainleau zurückkam, wurde sie seiner Liebe gewahr. Zurück in Paris, wich sie nicht mehr von seiner Seite Sie gewann einen großen Einfluß auf den jungen König, der begann, sich für Literatur zu interessieren und sich allmählich von seiner Mutter Anna von Österreich entfernte, und zum dessen Ärger auch von Mazarin, der sie gerne, wie er es mit allen zu machen trachtete, als Spionin eingesetzt hätte. Schließlich bat Ludwig Mazarin sogar um die Hand seiner Nichte; der aber – obwohl geschmeichelt – lehnte ab. Er hatte andere Pläne mit Ludwig; er sollte seine Cousine Maria Theresia, Tochter König Philipps IV. von Spanien, heiraten. Und auch Anna, Ludwigs Mutter, reagierte äußerst ungehalten angesichts dieser “Erbärmlichkeit“ eines Gedankens an eine solche Mesalliance, die zudem noch einen Frieden zwischen Frankreich und Spanien im Wege stünde. Maria stichelte: “Empfinden Sie es nicht als schändlich, daß man Ihnen eine solch häßliche Frau geben will?” Schließlich aber mußte Maria am 22.6.1659 Paris verlassen. Als der König sie zu ihrer Karosse begleitete, noch eine Weile dort bei ihr traurig und weinend stehenblieb, sagte sie zu ihm: “sire, vous êtes roi, vous pleurez, et je par!” (diese Worte haben die Dramatiker Jean Racine und Pierre Corneille so beeindruckt, daß beide ihre Protagonisten in ihren Stücken Bérénice (1670) bzw.Tite et Bérénice (1670), die ihre Liebe der Staatsraison opferten, diese Worte fast wörtlich sagen ließen). Mazarin brachte sie - quasi als eine Gefangene - nach Poitiers, von dort zog sie weiter nach Brouage. Aber die beiden schrieben sich Briefe und trafen sich noch einmal für drei Tage in Saint-Jean-d’Angély, sehr zum Mißvergnügen Mazarins, der auf der Fasaneninsel Verhandlungen mit den Spaniern wegen der geplanten Hochzeit ;aria und Hortensia ManciniLudwigs mit der spanischen Infantin führte, und schrieben sich auch noch eine Zeitlang Briefe. Um der Beziehung endgültig ein Ende zu setzen, streute Mazarin erfolgreich das Gerücht, Maria habe im Sinne, wieder zu heiraten. Am 9.6.1660 heiratete Ludwig schließlich Maria Theresia. Als Ludwig und Maria sich bei dieser Gelegenheit noch einmal sahen, gestanden sie sich erneut ihre Liebe, aber sie verließ das Land und heiratete im April 1661 den Großkonnetabel von Neapel, Lorenzo Onofrio Fürst Colonna, nachdem ein Eheprojekt mit dem Herzog von Lothringen, gescheitert war. Die Ehe verlief unglücklich: Maria versagte sich ihrem Mann, nahm ihm andererseits aber auch seine Untreue übel. 1672 floh sie vor ihm zusammen mit ihrer Schwester Hortensia nach Frankreich, behauptete ihr Mann habe sie vergiften wollen. Ludwig verbannte sie in die Abtei Avenay, von wo sie entfloh, zu Karl Emmanuel, dem Herzog von Savoyen, der sich in sie verliebte, von dort weiter über Basel nach Mainz und Frankfurt am Main und Köln nach Brüssel. In Mecheln wurde sie aufgespürt, festgenommen und in die Zitadelle von Antwerpen gebracht; schließlich wurde sie im Alkazar von Sergovia eingesperrt und gezwungen, in das Kloster der Empfängnis in Madrid einzutreten. Nachdem 1680 ihr Mann verstorben war, kehrte sie nach Italien zurück. und starb dort wenige Monate, bevor ihre Jugendliebe Ludwig XIV starb. Ihr Sohn Carlo Colonna (*1665, †1739) ließ gemäß ihres Wunsches auf ihrem Grabstein die Inschrift “Maria Mancini Columna, Pulvis et Cinis”2 anbringen:

DOM (Domino Optimo Maximo)
Maria Mancini Columna
Pulvis et Cinis
Carolus E.R.S Cardinalis Columna
optimae parentis moderationi
et supremis mandatis obsecundans
supra positam epigraphem
simplicem et brevem
humileque hoc sepulcrum
perenne iuctus et desiderii sui monumentum
apponendum curavit.
Obiit anno salutis MDCCXV
Aetatis suae septuagesimo secundo

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1 “Sire, Sie sind König, Sie weinen, und ich muß gehen!“

2 Staub und Asche

Drei der sog. Mazarinetten: Maria, Olympia (Mitte), Hortensia (rechts)

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Pisa, Chiesa del Santo Sepolcro

Maria Theresia von Österreich [span.: María Teresa de Austria]

pinxit Velázquez               pinxit Nocret

 

Königin von Frankreich und Navarra; Tochter des spanischen Königs Philipps IV., des Bruders von Anna von Österreich, der Mutter Ludwigs XIV., den Maria Theresia am 9.6.1660 nach einer zuvor am 3.6. per procurationem in der Kathedrale von Fuenterrabia vollzogenen Trauung, in der Kathedrale von Saint-Jean-de-Luz heiratete. Die Heirat kam auf Drängen Kardinal Mazarins zustande, der mit diesem Schritt den langjährigen Krieg zwischen Frankreich und dem habsburgischen Spanien beenden wollte. Ludwig war zunächst mit der Verbindung nicht einverstanden, da er in Mazarins Nichte Maria Mancini, verliebt war und sie sogar heiraten wollte. Während schließich nachgab, wurde Maria Mancini von ihrem Onkel Mazarin vom Hof entfernt. Ein erstes Treffen Ludwigs mit seiner Braut fand am Tag nach der Stellvertretertrauung auf der im Grenzfluß zwischen Spanien und Frankreich gelegenen Isla de los Faisanes (Fasaneninsel), auf der 1659 der von Mazarin eingefädelte Pyrenäenfrieden zwischen Frankreich und Spanien geschlossen worden war, statt. Dort hatte man einen Pavillon errichtet, der von Velasquez ausgeschmückt worden war. Bei dem Treffen wurde peinlichst darauf geachtet, das beide Parteien jeweils auf ihrem Territorium bleiben. Bei dieser Gelegenheit sahen sich auch nach vielen Jahre die Mutter Ludwigs, Anna von Österreich und ihr Bruder Philipp IV., der Brautvater, wieder. Die dem strengen spanischen Hofzeremoniell entstammende Maria Theresia kam mit den völlig anderen Sitten und Gebräuchen am französischen Hofe nicht zurecht, konnte ihren Gatten nicht an sich binden und stand schon bald dauerhaft im Schatten seiner wechselnden Mätressen, zumal sich zunächst kein Nachwuchs einstellte. Aber auch später wird sie immer unglücklich sein; bei ihrem Tod werden ihre letzten Worte sein: “Depuis que je suis reine, je n'ai eu qu'un seul jour heureux”1

Ihr Tod im Alter von nur 44 Jahren kam überraschend, was - wie häufig in solchen Fällen - Anlaß zu Gerüchten gab; allerdings gibt es keinerlei Beweise dafür, daß sie vergiftet wurde. Auch scheint Ludwig XIV. aufrichtig um sie betrauert zu haben; “c'est le premier chagrin qu'elle me cause” soll er geäußert haben.

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1 Seit ich Königin bin, hatte ich nicht einen einzigen glücklichen Tag.

2 Das war der erste Kummer, den sie mir je bereitet hat.

Hochzeit Ludwigs XIV. mit Maria Theresia von Österreich (pinxit Jacques Laumosnier)

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Bild: Alexander Krischnig (01/2008)

Saint-Denis, Basilika

Hinweis: Die Gräber in der Basilika von Saint-Denis wurden während der Französischen Revolution aufgrund eines Dekrets vom 1. August 1793 geöffnet, und zwar, um dringend benötigte Metalle, v.a. der überwiegend aus Blei bestehenden Sarkophage, zu gewinnen. Dabei wurden auch die sterblichen Überreste der Könige und Königinnen sowie anderer Personen entfernt und anschließend in zwei außerhalb der Kirche ausgehobene Gruben geworfen, mit Löschkalk überschüttet und dort belassen. Das Grab Maria Theresias von Österreich wurde als eines der ersten am 15. Oktober 1793 geöffnet. Während der bourbonischen Restauration nach 1815 wurden die in den beiden Gruben außerhalb der Kathedrale beerdigten Gebeine und sterblichen Überreste erneut geborgen und, da sie den einzelnen Personen meistens nicht mehr zuzuordnen waren, in einem gemeinsamen Ossarium in einer Krypta der Kathedrale beigesetzt.

Wilhelm II.

        1878        1892

 

König von Württemberg (1891-1918); Sohn des Prinzen Friedrich von Württemberg und dessen Gemahlin Prinzessin Katharina von Württemberg, einer Tochter von König Wilhelm I. von Württemberg; studierte in Tübingen und Göttingen Jura und Staats- und Finanzwissenschaften. In Potsdam trat er ins preußische Militär ein, übernahm aber bald schon Repräsentationspflichten in den letzten Jahren König Karls, nach dessen Tod im Jahre 1891 er als König Wilhelm II. die Nachfolge antrat, da sein Onkel Karl keine Kinder hatte. Im Jahr 1877 heiratete Wilhelm Prinzessin Marie zu Waldeck und Pyrmont, die 1882 bei einer Totgeburt starb; 1886 heiratete er in zweiter Ehe Prinzessin Charlotte zu Schaumburg-Lippe. Als begeisterter Segler gründete er 1911 den ”Königlich Württembergischen Yacht-Club" am Bodensee. Während des Ersten Weltkrieges stand er im Rang eines Generalfeldmarschalls. Wilhelm gab sich jovial und liberal; seine Bürger konnten ihn regelmäßig mit seinen Hunden in ohne Bewachung in Stuttgarts Parks spazierengehen sehen, und redeten ihn auch schon einmal mit “Herr König” an. Dennoch blieb auch ihm nicht das Schicksal der meisten anderen deutschen Herrscher erspart: Nach dem Ende des Krieges geriet er in die Kritik der Bevölkerung und der Linken, und mußte schließlich am 30. November 1918 auf die Krone verzichten; Wilhelm nahm nach der Abdankung den den Titel eines Herzogs zu Württemberg an.

Vor dem von ihn erbauten Wilhelmspalast in Stuttgart, in dem sich heute die Stadtbibliothe befindet anläßlich der Hochzeit seiner Tochter Pauline (*1877, †1965) mit Fürst Friedrich Hermann zu Wied.

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Bilder: Klaus Paap (08/2012)

Ludwigsburg, Alter Friedhof

Adel / Regenten LXXVII

Omnibus salutem!