Bild: Alexander Krischnig (01/2008)

Karl VII. der Siegreiche

Französischer König (1422-61); fünfter Sohn von Karl VI. von Frankreich und dessen Gemahlin Isabella von Bayern; Großvater Karls VIII. wurde 1420 aufgrund des Betreiben Isabellas und Philipps des Guten von Burgund von seinem Vater Karl VI. zugunsten Heinrichs V. von England enterbt, konnte sich aber im Hundertjährigen Krieg gegen die Engländer südlich der Loire halten. 1429 begann mit Jeanne d'Arc, die Karl 1429 in Reims krönen ließ, die Eroberung des Nordens, die 1453 vollendet war. Karl stellte Frankreichs Position als dominierende Großmacht in Europa wieder her, begründete außerdem die Epoche der Loire-Könige, reorganisierte Staat und Verwaltung und schuf 1439 mit den “Ordonnanzkompanien” ein stehendes Heer.

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Bilder: Alexander Krischnig (01/2008)

Karl VI. der Vielgeliebte (auch der Wahnsinnige)

Französischer König (1380-1422); Sohn Karls V.; seit 1385 verheiratet mit Isabella von Bayern; verlor die Regierung, als er 1392 dem Wahnsinn verfiel. Die inneren Wirren infolge des Gegensatzes zwischen den Häusern Orléans und Burgund nutzte Heinrich V. von England zur Wiederaufnahme des Hundertjährigen Krieges (Sieg bei Azincourt 1415). Auf Betreiben Isabellas und Philipps des Guten von Burgund mußte Karl im Vertrag von Troyes (1420) seinen eigenen Sohn, Karl VII., zugunsten Heinrichs V. enterben.

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Bild: Alexander Krischnig (01/2008)

Karl IV. der Schöne

 

Französischer König (1322-28); dritter Sohn von Philipp IV. von Frankreich und dessen Gemahlin Johanna von Navarra. Den Grafen von Flandern unterstützte er gegen dessen rebellierende Untertanen. Ebenso stand er seiner Schwester, der englischen Königin Isabella, gegen deren Gemahl Eduard II. bei, der besiegt und getötet wurde; hierfür trat Isabella an Karl das Agénois ab und bezahlte ihm 50.000 Pfund Sterling (1327). Innenpolitisch war Karls Regierung despotisch und drückend.

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Karl V. der Weise

 

König von Frankreich (1364-80); Sohn König Johanns II. des Guten übernahm erstmals die Regentschaft in Frankreich, als sein Vater im September 1356 von den Engländern während des Hundertjährigen Krieges bei Poitiers gefangengenommen worden war, und schlug 1358 den Bürgeraufstand von Étienne Marcel in Paris und die Jacquerie, den Aufstand der Bauern in Nordfrankreich, nieder. 1360 schloß er schließlich mit England den Frieden von Brétigny, so daß sein Vater freikam. Nach dem erneuten Ausbruch des Hundertjährigen Krieges gelang es Karl, die Engländer mit Unterstützung seines Heerführers Bertrand Du Guesclin von einem Großteil ihrer französischen Besitzungen zu vertreiben.

Karl V., der als einer der großen Könige des französischen Mittelalters gilt und deswegen auch den Beinamen “Der Weise”, erhielt, reformierte das Finanz- und das Wehrsystem, schuf damit die Grundlagen für die moderne Staatsverwaltung in Frankreich und stärkte die Monarchie. Außerdem förderte er Kunst und Literatur; seine Büchersammlung wurde zum Grundstock aller späteren königlichen Bibliotheken und damit zum Vorläufer der französischen Nationalbibliothek.

Im Alter von 13 Jahren heiratete Karl 1350 die 12-jährige Jeanne de Bourbon (*1338, †1378), eine Tochter des Herzogs Peter I. von Bourbon und der Isabelle de Valois. Der gemeinsame Sohn des Paares, Karl VI., wurde sein Nachfolger. Da Karl beim Todes des Vaters noch unmündig war, übernahmen Karls V.  Brüder in der sogenannten Regierung der Herzöge für Karl VI. bis zu dessen zwanzigstem Geburtstag die Regentschaft.

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Bild: Alexander Krischnig (01/2008)
Bild: Alexander Krischnig (01/2008)

Ludwig VII. der Junge

König von Frankreich (1137-80); aus dem Hause der Karpentinger; Sohn Ludwigs VI.; nahm am 2. Kreuzzug von 1147 bis 1149 teil. Durch die Annullierung der Ehe mit Eleonore von Aquitanien wegen Kinderlosigkeit 1152 verlor er deren reiche west- und südwestfranzösische Erbschaft an ihren zweiten Mann, Heinrich II. von England, was zur Ursache des französisch-englischen Konflikts, dem Hundertjährigen Krieg, wurde Auch die ehe mit Konstanze von Kastilien brachte nicht den ersehnten Thronfolger; sie starb im Kindbett. Erst im August 1165 wurde in seiner dritten Ehe mit Adele von Champagne wurde der Nachfolger, Philipp II. geboren, der später Richard Löwenherz’ Kreuzfahrergefährte und dann dessen erbitterter Feind wurde.

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Robert II. der Fromme (le Pieux)

 

König von Frankreich (996-1031); einzige Sohn von Hugo I. Capet von Frankreich und dessen Gemahlin Adelheid von Aquitanien; übernahm nach dem Tod seines Vaters im Jahre 996 die Alleinregierung und sorgte 997 für eine Beilegung des Streites zwischen Gerbert von Aurillac, dem späteren Papst Silvester II., und dessen Vorgänger Arnulf um das Erzbistum Reims. 1016 konnte Robert nach langwierigen Kriegen und Konflikten das Herzogtum Burgund für seine Familie erwerben, das er bereits 1002 militärisch erobert hatte. Dieses wurde dann 1017 als Lehen an seinen zweitältesten Sohn Heinrich gegeben. In der von Rivalität und Zweckbündnissen geprägten Beziehung zu Odo II. von Blois gelang es Robert jedoch nicht, den letzteren in der Ausweitung seiner Gebiete wirksam zu begrenzen. Im Jahr 1017 wurde auch Roberts erstgeborener Sohn Hugo zum Mitkönig gekrönt. Als dieser 1025 starb, setzte die Mutter Konstanze sich für die Ansprüche des drittgeborenen Sohnes Robert ein, während Robert II. für den zweitgeborenen Sohn Heinrich eintrat und diesen im Mai 1027 zum Mitkönig krönen ließ. Robert war dreimal verheiratet: von 988 bis 992 mit Rozala/Suzanne von Italien, Tochter Berengars II. von Italien und Witwe des Grafen Arnulf II. von Flandern, wobei die Ehe getrennt wurde, vermutlich wegen des Alters der Ehefrau, die keinen Nachkommen gebären konnte; seit 996 Bertha von Burgund, wobei Papst Gregor V. die Ehe wegen der nahe Verwandtschaft der Ehegatten zu lösen verlangte und schließlich durch die Androhung der Exkommunikation erzwang (998); in dritter Ehe seit 1003 mit Konstanze von Provence.

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Bild: Alexander Krischnig (01/2008)

Heinrich I.

 

König von Frankreich (1031-60); zweiter Sohn Roberts II., dem Frommen, und Enkel Hugo Capets, des Begründers der Kapetinger-Dynastie; 1017 erhielt er von seinem Vater das Herzogtum Burgund, das er nach seiner Thronbesteigung an seinen jüngeren Bruder Robert antrat. Heinrich mußte viele Jahre gegen Odo II. von Blois-Champagne kämpfen, um dessen Absichten auf das Königreich Burgund zu vereiteln. Erst ein im Frühsommer 1033 bei einem Treffen zwischen Heinrich und Kaiser Konrad II. getroffenes Bündnis vereitelte zwar Odos Zugriff auf Burgund, verschärfte aber zugleich den Konflikt, bis dieses 1037 bei Bar-le-Duc (Dép. Meuse) im Kampf fiel. Zwischen 1035 und 1047 unterstützte er seinen Neffen Wilhelm, Herzog der Normandie und späterer Wilhelm der Eroberer, bei seinen Versuchen, seine Oberherrschaft über den aufsässigen normannischen Adel durchzusetzen. Als ihm Wilhelm schließlich zu mächtig wurde, versuchte Heinrich im Jahre 1054 und nochmals 1058 vergeblich, ihn zu bezwingen. In erster Ehe war er mit Mathilde von Franken verheiratet, die jedoch wenige Monate später starb. 1051 (?) heiratete er Anna von Kiew. Seine Nachfolge trat sein Sohn Philipp I. an.

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Saint-Denis, Basilika

Saint-Denis, Basilika

Saint-Denis, Basilika

Saint-Denis, Basilika

Saint-Denis, Basilika

Saint-Denis, Basilika

robert2_frankr2_gb
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Bild: Giogo (05/2011) http://ca.wikipedia.org

Rouen, Catedral de Notre-Dame. Krypta

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Hinweis: Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 16.10.1793 - wie viele andere auch - geöffnet, geplündert und seine sterblichen Überreste in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

Marie d’Anjou

 

Königin von Frankreich (1422-61); älteste Tochter Ludwigs II., Herzog von Anjou und Titularkönig von Sizilien, und dessen Gemahlin Jolanthe von Aragón; Ehefrau Karls VII.; 1413 wurde sie mit ihrem zweiten Cousin Karl, dem fünften Sohn von Karl VI von Frankreich und Isabeau von Bayern, verlobt. Die Hochzeit fand im April 1422 in Bourges statt. Die Hochzeit machte sie zur Königin von Frankreich, aber so weit es bekannt ist, wurde sie nie gekrönt. Der Sieg ihres Ehegatten im Hundertjährigen Krieg verdankte die die Unterstützung, die er von Maries Familie erhalten hatte, insbesondere von ihrer Mutter Yolande von Aragon. Während der Abwesenheit ihres Gemahls stand sie mehrmals dem Staatsrat vor und unterfertigte als Regentin als "Leutnants des Königs" (April 1434) Gesetze. Sie unternahm mehrere Wallfahrten, wie zum Beispiel Puy mit dem König im Jahre 1424 und zum St. Michel im Jahre 1447. Marie und Karl hatten vierzehn Kinder, aber die Zuneigung ihres Gemahls richtete sich in erster Linie gegen seine Geliebte, Agnès Sorel, ursprünglich eine Hofdame Marias, wurde 1444 offizielle Geliebte des Königs und spielte bis zu ihrem Tod 1450 eine dominante Rolle am Hof.

Karl VII. und Marie d’Anjou

Als Karl VII. 1461 starb, bestieg ihr Sohn Ludwig XI. den Thron; Marie erhielt als Königinwitwe von ihrem Sohn das Schloß von Ambrose und die Einkünfte aus Brabant. Im Winter 1462/63 pilgerte Marie von Anjou nach Santiago de Compostela. Es wurde spekuliert, sie sei von ihrem Sohn in einer Mission als Geheimbotschafterin aufgrund der politischen Situation nach Spanien entsandt worden, zumal sie diese Reise zur Winterzeit und extrem schlechten Straßen unternahm - eine Reise, die man normalerweise nicht im Winter unternehmen würde. Während ihrer Rückreise starb sie im Zisterzienserabtei von Chateliers-en-Poitou (Dép. Charente) im Alter von 59 Jahren.

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Bild: Alexander Krischnig (01/2008)

Saint-Denis, Basilika

Hinweis: Das Grab - wie auch die anderen Königsgräber in der Basilikan Saint-Denis während der Französischen Revolution am 17.10.1793 geöffnet und geplündert, ihre sterblichen Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

Hinweis: Das Grab - wie auch die anderen Königsgräber in der Basilikan Saint-Denis während der Französischen Revolution am 17.10.1793 geöffnet und geplündert, ihre sterblichen Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

Saint-Denis, Basilika

Adel / Regenten LX

Omnibus salutem!