König von Sachsen (1873 bis 1902); der Sohn von Johann I. und dessen Frau Amalie Auguste nahm am von 1848 bis 1851 am durch die Schleswig-holsteinische Frage ausgelösten Deutsch-Dänischen Krieg im Range eines Hauptmanns gegen Dänemark teil und befehligte während des Deutschen Krieges zwischen Österreich und Preußen 1866 ein sächsisches Korps, das sich durch seinen zähen Widerstand gegen die unter dem Befehl Helmuth von Moltkes stehenden Preußen in der entscheidenden Schlacht von Königgrätz auszeichnete; nach der Niederlage von Königgrätz (3.7.1866) trat Sachsen dem Norddeutschen Bund. Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871 standen die Sachsen an der Seite Preußens wobei Albert die sächsische Armee, die zur Niederlage der Franzosen in Gravelotte beitrug, befehligte. Daraufhin wurde ihm der Oberbefehl über die IV. Armee, die an der Schlacht von Sedan und der Belagerung von Paris beteiligt war, übertragen. Nach dem Waffenstillstand übernahm Albert das Kommando über die deutsche Besatzungsarmee in Frankreich und wurde später Generalinspekteur und Feldmarschall der Armee. In Sachsen kümmerte sich Albert um den Aufbau der Industrie und um die Reform der Verwaltung. Die Nachfolge Alberts, der seit 1853 mit Carola von Schweden verheiratet war, aber keine Erben hatte, trat sein Bruder Georg an.
Königin von Sachsen; Tochter Prinz Gustav Wasas (*1799, †1877) und Luises, Prinzessin von Baden; sie konvertierte 1852 gegen den Widerstand ihres Vaters zum katholischen Glauben und heiratete am 18.6.1853 den Kronprinzen Albert, den späteren König von Sachsen.
Friedrich August Georg von Sachsen
König von Sachsen (1902-1904); im Preußisch-Österreichischen Krieg von 1866 befehligte Georg die 1. Reiterbrigade der sächsischen Armee. Im Deutsch-Französischen Krieg kommandierte er erst die 1. Infanteriedivision Nr. 23 und ab dem 19. August 1870, nachdem sein Bruder Albert das Kommando über die Maas-Armee übernommen hatte, das gesamte XII. (I. Königlich Sächsisches) Armeekorps. Das Kommando über dieses Korps hatte er bis zum 29.3.1900 inne. Georg vertrat Sachsen bei der Ausrufung Wilhelms I. zum Deutschen Kaiser am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses zu Versailles und wurde 1888 als zweiter Sachse zum Generalfeldmarschall des Deutschen Reiches ernannt. Verheiratet war er mit Maria Anna von Portugal, der Tochter Königin Marias II. von Portugal.
Kronprinzessin von Sachsen; Prinzessin von Braganza und Sachsen-Coburg und Gotha; Infantin von Portugal; Tochter Prinz Ferdinands von Sachsen-Coburg-Saalfeld und der Königin Maria II. von Portugal. Am 11.5.1859 heiratete sie in Lissabon König Georgs von Sachsen.
König von Sachsen (1904-1918); letzte König des Königreiches Sachsen; Sohn Georgs von Sachsen; dankte am 13.11.1918 auf Schloß Guteborn bei Ruhland ab, wobei der ihm zuordnete Ausspruch "Macht doch Eiern Dreck alleene!" historisch nicht belegt ist. Nach der Abdankung zog er sich auf seine schlesische Besitzung Schloß Sibyllenort im Landkreis Oels zurück.
Kronprinz von Sachsen; der Sohn des Kronprinzen Friedrich August von Sachsen, des späteren Königs Friedrich August III., und Luise von Sachsen, Erzherzogin von Österreich-Toskana, wurde, nachdem seine Mutter seinen Vater im Dezember 1902 verlassen hatte, mit seinen Geschwistern in der eigens am sächsischen Hofe eingerichteten “Prinzenschule“ von Privatlehrern mit besonderem Schwerpunkt auf die Vermittlung des christlichen Glaubens unterrichtet. 1912 trat er in die sächsische Armee ein und diente während des Ersten Weltkrieges in der 17. Infanteriedivision als Stabsoffizier. Nach der Abdankung seines Vaters am 13.11.1918 studierte er zunächst Volkswirtschaft an der Universität Breslau, entschloß sich 1919 jedoch, katholischer Priester zu werden und auf die sächsische Thronfolge zu verzichten. Da dieser Entschluß auf Widerstände stieß, da Anhänger der Monarchie und die katholische Kirche der Aufassung waren, er solle auch weiterhin Verantwortung für das Land tragen, studierte er ab dem Wintersemester 1919/20 an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, dann an der Universität Breslau zunächst nur Philosophie und erst vom Wintersemester 1920/21 an bis 1923 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Theologie. Am 15.7.1924 wurde er dann zum Priester geweiht und war zunächst als Aushilfspriester in seinem Heimatbistum Meißen tätig. Nach einem Studienaufenthalt im jesuitischen Canisianum in Innsbruck trat er im Herbst 1925 in die Societas Jesu (Jesuitenorden) ein. Ab 1933 war er in Berlin in der Seelsorge tätig. Als Gegner des Nationalsozialismus hatte er Kontakt zu zum Kreis des Widerstandes des 20. Juli 1944. Georg ertrank beim Baden infolge Herzversagens. Seine Leiche wurde erst drei Wochen nach dem tragischen Unglück gefunden.
Dresden, Hofkirche, Krypta
Johann von Luxemburg gen. Der Blinde
König von Böhmen (1310-1346); Markgraf von Mähren, Graf von Luxemburg und Titularkönig von Polen (1310-1335); Vater Kaiser Karls IV.; der Sohn Kaiser Heinrichs VII. und Margaretes von Brabant (*1275/1276; †1311) wuchs in Paris auf und studierte an der Sorbonne. Als sein Vater 1308 zum deutschen König gewählt wurde, belehnte er Johann zunächst mit der Grafschaft Luxemburg und zwei Jahre später mit Böhmen, wo er der Erbe der böhmischen Przemysliden mit Anspruch auf die polnische Krone wurde; 1335 erwarb er das Herzogtum Breslau sowie die Lehnshoheit über andere schlesische Fürstentümer; Johann, der 1340 erblindete, erreichte 1346 die Wahl seines Sohnes Karl (IV.) zum Römischen König. Mit diesem kämpfte er bei Crécy auf französischer Seite gegen die Engländer, wo er fiel.
Inschrift: DOM Hoc sub altari servatur Ioannes Rex Bohemiae comes Luxemburgensis Henrici VII Imperatoris filius, Caroli IV Imperatoris pater, Wenceslai et Sigismundi Imperatoris avus, princeps animo maximus [Unter diesem Altar bewahrt man Johannes, böhmischer König und Fürst von Luxemburg, Kaiser Heinrichs VII. Sohn, Kaiser Karls IV. Vater, der Kaiser Wenzeslaws und Sigmunds Großvater, ein außerordentlicher Führer von Mut].
Luxemburg, Cathédrale Notre-Dame, Krypta
Joséphine Charlotte von Luxemburg
Großherzogin von Luxemburg (seit 1964); Prinzessin von Belgien; Tochter König Leopolds III. von Belgien und Königin Astrid, Prinzessin von Schweden (*1905, †1935) . Sie war seit dem 9.4.1953 mit Jean von Luxemburg (*1921) verheiratet. Von 1969 bis zu ihrem Tod war sie Vorsitzende des luxemburgischen Roten Kreuzes.
König von England (1485-1509); Herr von Irland (1485-1509); Sohn von Edmund Tudor, Earl of Richmond (um 1430 bis 1456) und Margaret Beauforts, Urenkelin von John of Gaunt. Nachdem König Eduard IV. aus dem Hause York von Heinrichs VI. 1471 vertrieben worden war, floh Heinrich Tudor, Erbe der Thronansprüche des Hauses Lancaster, in die Bretagne. Nach dem Tod Heinrichs VI. wurde Heinrich Tudor noch im gleichen Jahr Oberhaupt des Hauses Lancaster. Als Eduard IV. 1483 starb, ließ sein Bruder Richard III., dessen Söhne Eduard V. und Richard, den Herzog von York, im Tower von London gefangensetzen, wo beide angeblich auf Befehl Richards, umgebracht wurden, und übernahm selbst den Thron. Heinrich Tudor nutzte die Unbeliebtheit Richards III. in England aus; er setzte nach Wales über, scharte eine Armee von Anhängern des Hauses Lancaster um sich und besiegte Richard 1485 in derSchlacht am Bosworth Field, in der Richard fiel: Heinrich Tudor wurde daraufhin als Heinrich VII. zum König gekrönt. Im folgenden Jahr heiratete er Elisabeth, die Erbin des Hauses York und älteste Tochter Eduards IV.. Damit waren die Häuser York und Lancaster vereinigt und die mit Unterbrechungen von 1455 bis 1485 geführten Kämpfe im Bürgerkrieg um die englische Thronherrschaft, die sogenannten Rosenkriege, beendet und die Dynastie Tudor begründet. Allerdings mußte Heinrich zu Beginn seiner Herrschaft sich noch mit einigen Gegner, u.a. mit Lambert Simnel, der vorgab, Eduard, Earl of Warwick, zu sein und damit der letzte Thronanwärter aus dem Hause York, auseinandersetzen. Heinrich konnte jedoch alle Rebellionen erfolgreich niederschlagen.
Außenpolitisch schloß Heinrich einen Pakt mit Spanien, indem er seinen Sohn Arthur Tudor mitKatharina von Aragón verheiratete (nach Arthurs Tod heiratete sie dessen jüngeren Bruder Heinrich VIII.), und außerdem mit Schottland durch die Heirat seiner Tochter Margaret Tudor (*1489, †1541) mit König Jakob IV.. Mit dem Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, Maximilian I., schloß er eine Allianz. Heinrichs Nachfolger wurde Heinrich VIII..
Königin von England; Herzogin von York; älteste Tochter Eduards IV. (*1442, †1483) und dessen Ehefrau Elizabeth Woodville; Schwester Eduards V. und Nichte Richards III.; wuchs auf Schloß Sheen1 auf. Bereits im Alter von 3 Jahren hatte ihr Vater sie aus dynastischen Gründen mit George Neville, Herzog von Bedford verheiraten wollen, nachdem dieser jedoch bald in Ungnade gefallen war, fiel seine Wahl 1478 auf den Dauphin von Frankreich, Karl (VIII.) den Sohn König Ludwigs XI., wobei die Herzogtümer Aquitanien und Guyenne als Mitgift vorgesehen waren. Dieses Vorhaben schlug jedoch ebenfalls fehl; Ludwig löste die Verlobung seines Sohnes mit Elisabeth, die bereits in Vorbereitung auf ihre künftige Aufgabe Französisch gelernt hatte und sich bereits mit ”Madame la Dauphine“ anreden ließ, auf. Schließlich heiratete sie am 18.1.1486 in Westminster Abbey König Heinrich VII., der in der Zeit der Rosenkriege das Oberhaupt des Hauses Lancaster gewesen war. Im November 1487 ließ er sie zur Königin krönen, was zugleich zur Beilegung der Auseinandersetzungen der Häuser York und Lancaster sowie den Thronanspruch Heinrichs VII. beitrug.
Elisabeth, die im Gegensatz zu ihrer Mutter keinerlei politisches Interesse zeigte und voll in ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter aufging, war eine sehr populäre Königin. Gemäß ihrem Lebensmotto: ”demütig und ehrfürchtig“ war sie sehr wohltätig, was ihr den Beinamen ”die Gute“ einbrachte.
Sie brachte insgesamt sieben Kinder zur Welt, von denen jedoch nur vier wenigstens das Jugendalter erreichten, darunter: Arthur Tudor, der Prince of Wales (Thronfolger), geboren 1486, starb 1502; Margaret Tudor (*1489, †1541) durch ihre Heirat mit Jakob IV. Königin von Schottland und Mutter von Jakob V.; Mary Tudor (*1496, †1533), dritte Ehefrau König Ludwigs XII. von Frankreich; Heinrich VIII.. Am 2.2.1503 wurde ihr letztes Kind geboren und auf den Namen Katherine getauft. Nur wenig später erkrankte Elisabeth am Kindbettfieber und starb an ihrem 37. Geburtstag. Thomas More schrieb ihr zu Ehren eine Elegie A Ruefull Lamentation (dt. Eine reuige Wehklage), in der er sie die Vergänglichkeit aller irdischer Ehren beklagen und Abschied von ihrer Familie nehmen läßt, die mit den Zeilen beginnt:
Adieu mine own dear spouse, my worthy lord,
The faithful love that did us both combine,
In marriage and peaceable concord
Into your handes here I clean resign,
To be bestowed upon your children and mine.
Erst were you father, and now must you supply
The mother's part also, for lo now here I lie.
Ade, geliebter Mann, mein edler Herr,
Die treue Liebe, die uns stets verband
In friedlicher Harmonie und Ehestand,
Vertraue ich nun deinen Händen an,
Lass sie nun unseren Kindern angedeihen.
Einst nur der Vater, sei ihnen nun zugleich
Auch Mutter, denn sieh, nun lieg ich hier.
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1 Auf dem Gelände des Richmond Palace in Richmond upon Thames; das Schloß war am 23.12.1497 durch ein Feuer zerstört worden.
London, Westminster Abbey
Luxemburg, Cathédrale Notre-Dame, Krypta
Dresden, Hofkirche, Krypta
Dresden, Hofkirche, Krypta
Dresden, Hofkirche, Krypta
Dresden, Hofkirche, Krypta
Dresden, Hofkirche, Krypta
London, Westminster Abbey
Omnibus salutem!