Bild: Alexander Krischnig (07/2007)

Maria Anna von Pfalz-Neuburg

                      

Königin von Spanien; Tochter des Kurfürsten Philipp Wilhelm von der Pfalz (*1615, †1690) und dessen Frau Prinzessin Elisabeth Amalia von Hessen-Darmstadt; sie wuchs mit ihren Schwestern Marie Sophie, die 1687 König Peter II. heiratete und so Königin von Portugal wurde, Dorothea, später Herzogin von Parma, sowie Hedwig, dereinst Kronprinzessin von Polen, im Schloß Neuburg an der Donau auf. Am 4.5.1690 wurde sie die zweite Gemahlin des gesundheitlich labilen Königs von Spanien, Karls II., auf den sie einen großen politischen Einfluß ausübte. Karl, der aus seiner ersten Ehe keine Kinder hatte, hoffte, daß sich nunmehr ein Thronfolger einstellen würde; aber auch diese Ehe blieb kinderlos, so daß nach seinem Tode am 1.11.1700 der Spanische Erbfolgekrieg ausgelöst wurde, da mit Karl der letzte Habsburger aus der spanischen Linie ausstarb.

Inschrift: Lobet den Herrn in dessen Heiligkeit.

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Ludwig I. von Etrurien

König von Etrurien; Sohn Herzog Ferdinands von Parma (*1751, †1802) und der Erzherzogin Maria Amalia von Österreich (*1746, †1804), einer Tochter Maria Theresias; das Königreich Etrurien bestand von 1801 bis 1807 und umfaßte den Großteil der heutigen Toskana.

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El Escorial, Real Sitio de San Lorenzo

Bild: Alexander Krischnig (07/2007)

Maria Antonia von Neapel-Sizilien

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Königin von Spanien; Tochter Ferdinands IV. von Neapel-Sizilien; seit 6.10.1802 erste Gemahlin Ferdinands VII.. Sie starb bereits im Alter von nur 21 Jahren an den Folgen der Tuberkulose. Die ehe war nach zwei unglücklich verlaufenen Schwangerschaften kinderlos geblieben.

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Maria von Ungarn

 1520

Königin von Böhmen und letzte Königin eines unabhängigen Ungarns; fünftes Kind Philipps des Schönen und der Johanna der Wahnsinnigen; als ihr Vater starb, wurde sie gemeinsam mit ihren Geschwistern Karl (V)., Eleonore und Isabella in die Niederlande gebracht und dort in Mecheln von ihrer Tante Margarethe von Österreich, die als Statthalterin für ihren Vater Kaiser Maximilians I. fungierte, erzogen (nur der ältere Ferdinand, der spätere Kaiser Ferdinand I., blieb in Spanien). Marias Großvater, Kaiser Maximilian I., stets bestrebt, seine Einflußsphäre nicht nur auszubauen, sondern auch den Osten als Bollwerk für die Erzländer gegen die vom Balkan vorrückenden Türken zu stärken, trat mit König Ladislaus (Wladislaw) II. von Böhmen und Ungarn wegen Heiratsplänen in Verbindung, und am 20.3.1506, nur ein halbes Jahr nach der Geburt Marias, wurde der Beschluß gefaßt, sie mit dem noch nicht geborenen Bruder Annas, der Tochter Ladislaus’, zu verloben, während Anna mit Ferdinand verheiratet werden sollte (Marias künftiger Gemahl Ludwig II. (Lajos) Jagiello wurde am 1.7.1506 geboren). Neun Jahre später, am 22.7.1515, fand im Stephansdom die “Wiener Doppelhochzeit” statt; erst wenige Tage vorher hatte sie ihren künftigen Gatten erstmals gesehen. 1521 übersiedelte die 16-jährige Maria nach Preßburg (heute Bratislava) zu ihrem erst 15-jährigen Ehemann, für den sie schon bald heftige Zuneigung empfand. Als am 13.3.1516 Marias Schwiegervater starb und es um die Thronfolge zwischen den Parteien zu Auseinandersetzungen in Buda (heute zu Budapest) kam, die in Tumulten auszuarten drohten, entsandte Maximilian Truppen dorthin, um die Ansprüche seines Schwiegerenkels als Ludwig II. König von Ungarn und Böhmen durchzusetzen; zugleich brachte man Maria und Anna nach Innsbruck, da man sie dort sicherer glaubte. Am 11.12.1520 wurden die Ehebündnisse zwischen Maria und Ludwig einerseits und Anna und Ferdinand andererseits in der St.-Jacobs-Kirche in Innsbruck per procurationem erneut bestätigt. Als Maria per Schiff zu ihrem Gemahl nach Buda reiste, ließ man sie wissen, sie sei dort nicht sicher und solle insofern der Stadt fernbleiben; sie setzte sich jedoch über den Rat hinweg und setzte ihren Weg fort. Am 13.1.1522 wurde Ludwig für volljährig erklärt und in Stuhlweißenburg zum König von Ungarn gekrönt und anschließend in Prag im St. Veits-Dom zum König von Böhmen. Die Ehe der beiden dauerte nicht lange. Die Türken hatten bereits Belgrad eingenommen, und Ungarn lag schutzlos vor ihnen. Hilferufe nach Prag blieben letztlich ungehört, und der päpstliche Legat berichtete nach Rom: “Ungarn steht ganz allein gegen die schrecklichen Türken, ein ohnmächtiges Land, ohne Generäle, ohne Geld, ohne Schiffe, ohne Ordnung.” So ist es nicht verwunderlich, daß das schlecht gerüstete ungarische Heer Ludwigs am 29.8.1526 durch die Osmanen bei Mohács vernichtend geschlagen wurde; Ludwig konnte zwar unverletzt mit einigen Getreuen entkommen, ertrank aber auf der Flucht. Maria floh nach Preßburg (Bratislava). Der ehemalige Reichsverweser Johann Zápolya (*1487, †1540) hielt, um seinen Thronansprüchen mehr Gewicht zu geben, um die Hand der Königswitwe an, die den Antrag aber schroff ablehnte. Ferdinand, der mittlerweile zum König von Böhmen gewählt worden war, aber vertrieb diesen, und im November 1527 wurde Ferdinand in Stuhlweißenburg zum ungarischen König gewählt. Somit fiel Ungarn an Habsburg. Pläne ihres Bruders, sie wieder zu verheiraten lehnte sie ab. In einem Handschrieben vom 3.1.1531 forderte sie Karl V. sie auf, die Nachfolge ihrer verstorbenen Tante Margarete als Statthalterin der Niederlande zu übernehmen. Im März desselben Jahres kehrte sie in die Niederlande zurück. Als solche gelang es ihr, obwohl sie zunächst über keinerlei politische Erfahrungen verfügte, dafür aber eine begeisterte und hervorragende Reiterin war und gerne zur Jagd ging, die niederländischen Provinzen zu einem zentral regierten unabhängigem Staatswesen zusammenzufassen. Außerdem förderte sie Handwerk und Kunst, u.a. ließ sie eine Gemäldegalerie an ihren Brüsseler Palast anbauen und holte den italienischen Maler Tizian an ihren Hof. Nach dem Rücktritt Karls im Jahre 1556 zog sie sich mit ihm und ihrer Lieblingsschwester Eleonore nach Spanien zurück. Im Februar 1558 trat sie mit ihrer Schwester Eleonore die Rückreise in die Niederlande an. Als Eleonore auf dieser Reise starb, kehrte sie verzweifelt zu ihrem Bruder Karl nach Spanien zurück. Dieser bat sie jedoch, nach Brüssel zu reisen, um ihrem Neffen Philipp II. im wiederaufgeflammten Krieg mit Frankreich beizustehen. Nach anfänglichem Zögern willigte sie schließlich ein. Als sie gerade aufbrechen wollte, erreichte sie die Nachricht vom Tode Karls V.; sie erlitt zwei schweren Herzanfälle und starb am Morgen des 18. Oktobers.

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Karl V. gibt am 25.10.1555 die Regentschaft über die Niederlande an seinen Sohn Philipp II. ab. Maria von Ungarn als Statthalterin der Niederlande nimmt den Sitz in der Mitte ein. (pinxit Louis Gallait, 1841).

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Maria Louisa von Orléan

Königin von Spanien; Tochter aus erster Ehe Philipps von Orléans mit Henrietta von England; erste Gemahlin von König Karl II..

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Maria Josepha von Sachsen

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Königin von Spanien; Tochter Maximilians von Sachsen (*1759, †1838); dritte Gemahlin Ferdinands VII..

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Bild: Alexander Krischnig (07/2007)
Bild: Alexander Krischnig (07/2007)
Bild: Alexander Krischnig (07/2007)
Bild: Alexander Krischnig (07/2007)

El Escorial, Real Sitio de San Lorenzo

El Escorial, Real Sitio de San Lorenzo

El Escorial, Real Sitio de San Lorenzo

El Escorial, Real Sitio de San Lorenzo

El Escorial, Real Sitio de San Lorenzo

Marie Bonaparte Prinzessin von Griechenland und Dänemark  (Pseudonym A. E. Narjani )

            ~1907

 

Französische Psychoanalytikerin und Autorin; Urenkelin Lucien Bonapartes, des Bruders von Napoléon Bonaparte; einziges Kind von Roland Bonaparte und Marie-Félix Blanc, Tochter von François Blanc, dem Gründer der Spielbank von Monte-Carlo.

1907 heiratete sie Prinz Georg von Griechenland aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (der griechischen Seitenlinie des dänischen Königshauses); aus der Verbindung gingen zei Kinder hervor..

1925 wandte sich die unter Frigidität leidende Marie an Sigmund Freud, der einer Behandlung zustimmte. Im Herbst begann eine erste, etwa sechs Monate dauernde Analyse, die später durch kürzere Sitzungsphasen aufgefrischt wurde. Aus der Nähe zu Freud entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen den beiden. Als “Mme Freud-a-dit” wurde sie zum leitenden Gründungsmitglied der am 4.11.1926 gegründeten Société psychanalytique de Paris (SPP) und der Revue française de psychanalyse (1927). Sie übersetzte Freuds Werke ins Französische und verfaßte Studien über Edgar Allan Poe, die Triebtheorie und die weibliche Sexualität. Außerdem erforschte sie als eine der ersten Wissenschaftlerinnen ab Mitte der 1930er Jahre die Konsequenzen der Beschneidung von Frauen in Afrika.

Inschrift:

Et toi, divine Mort, où tout rentre et s'efface,
Accueille tes enfants dans ton sein étoilé ;
Affranchis-nous du temps, du nombre et de l'espace,
Et rends-moi le repos que la vie a troublé !
             Leconte de Lisle, Dies Irae

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Bilder: Parsifal von Pallandt (03(2018)

Tatoi, Königlicher Friedhof

Johann Philipp Franz von Schönborn

 

Fürstbischof von Würzburg; ältester Sohn des kurmainzischen Staatsministers Melchior Friedrich Graf von Schönborn-Buchheim (1644–1717) und seiner Ehefrau Freiin Maria Anna Sophia von Boineburg (1652–1726) sowie Neffe des Mainzer Kurfürsten und Erzbischofs Lothar Franz von Schönborn. Ab 1681 besuchte er ein Jesuiten-Gymnasium in Aschaffenburg und studierte anschließend bis 1693 in Würzburg, Mainz und Rom. Anschließend sammelte er erste diplomatische Erfahrungen in England, den Niederlanden sowie in Frankreich. 1685 wurde er Domherr und 1699 im Würzburger Domkapitel; 1719 wurde er zum Fürstbischof gewählt. Die Bischofsweihe erhielt er von seinem mächtigen Onkel Lothar Franz von Schönborn, der aber eigentlich dessen jüngeren Bruder Friedrich Karl favorisiert hatte. Er kritisierte in der Folgezeit häufig die Regierung seines Neffen, der bei der Bevölkerung unbeliebt war und auch in der Reichspolitik keine Bedeutung erringen konnte. Seine drastischen Steuererhöhungen, die er u.a. anordnete, um den 1720 begonnenen Bau der Würzburger Residenz zu finanzieren, riefen den Unmut der Bevölkerung hervor. Ein Jahr später legte er den Grundstein für die ebenfalls von Balthasar Neumann entworfene Schönbornkapelle am Würzburger Dom, die als exklusive dynastische Grablege für die Kirchenfürsten seiner Familie von ihm bereits vor 1719 vorgesehen war. Andererseits förderte er die Wirtschaft mit einer neuen Handwerksordnung und dem Ausbau der Mainschiffahrt.

Johann Philipp Franz erlitt nach einem Jagdausflug einen Kreislaufzusammenbruch, an dessen Folgen er starb. Sein Tod wurde teilweise freudig aufgenommen und man argwöhnte, er könnte vergiftet worden sein.

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Bild: NearEMPTiness (08/2014), Wikipedia.org
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Würzburg, Schönbornkapelle am St. Kiliansdom

Hinweis; Der oben abgebildete Epitaph befindet sich in der Marienkirche auf der Festung Marienburg in Würzburg; beigesetzt wurde Schönborn jedoch in der Schönbornkapelle, die er hat erbauen lassen.

Faisal I.  [arab. فيصل الأول,]

~1920                       1933

 

König von Syrien (1920) und König des Irak (1921–33). dritter Sohn von Husein ibn Ali, dem ersten König von Hejaz (Al Hijijâz heute ein Teil Saudi-Arabiens) und Begründer der modernen Haschemiten-Dynastie. Im Ersten  Weltkrieg diente Faisal zunächst in der türkischen Armee in Syrien, doch floh er 1916 nach Hejaz, wo er sich seinem Vater und seinen Brüdern im arabischen Aufstand anschloss. Später unterstützte Faisal den britischen Abenteurer und Schriftsteller T. E. Lawrence, gen. Lawrence von Arabien, und nahm an der Eroberung der Stadt Damaskus teil. Im März 1920 erklärte ihn ein syrischer Nationalkongreß zum König von Syrien. Er wurde jedoch bereits im Folgejahr abgesetzt, als die Franzosen die Verwaltung des Landes als Mandat des Völkerbundes übernahmen. Im August 1921 führte die britische Mandatsverwaltung im Irak auf Drängen der britischen Archäologin Gertrude Bell einen Volksentscheid durch: Mit 96  Prozent aller Stimmen wurde Faisal zum ersten König des Irak gewählt. In Verhandlungen mit der britischen Regierung erreichte er bis 1932 die Anerkennung der irakischen Unabhängigkeit. Sein Nachfolger war sein Sohn Ghazi 

Felsformation der sog. Sieben Säulen der Weisheit im Wadi Rum (Jordanien)

Wadi Rum (Jordanien): In den Fels geschlagenes Portrait Faisals. Bilder: Dr. Herta Lepie (04/2018)

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Bagdad (Irak), Königlicher Friedhof im Adhamiya-Distrikt

Karl XV. (Karl Ludvig Eugen Bernadotte)

1965      ~. 1865

 

König von Schweden (1859-72); als Karl IV. König von Norwegen (1859-72); ältester Sohn von Oskar I. und dessen Gemahlin Josephine Beauharnais; führte die Regierungsgeschäfte bereits als Kronprinz ab dem 25.9.1857, nachdem sein Vater schwer erkrankt war.

Unter Karl wurde Schweden zum liberalen Verfassungsstaat (1865/66 durch die Einführung des Zweikammersystems umgestaltet. Außerem plante er eine skandinavische Dreistaatenunion. so versprach er Dänemark Unterstützung in den Grenzstreitigkeiten zwischen Dänemarks und Deutschland, der 1964 in den Deutsch-Dänischen Krieg mündete. Dieses Ansinnen scheiterte allerdings am Widerstand des schwedischen Parlaments, das ihn überstimmte.

Karl galt als lebenslustiger und extravaganter Charakter mit künstlerischem Talent, so interessierte er sich für Literatur und die schönen Künste und verfaßte selbst einen Gedichtband. Außerdem schuf er eine Reihe von Gemälden mit Darstellungen der schwedischen Landschaften.

Verheiratet war Karl XV. seit dem 19.6.1850 mit Luise von Oranien-Nassau, der älteste Tochter des Prinzen Friedrich von Oranien-Nassau und dessen Gemahlin Luise von Preußen.

Blick auf die Landschaft in der Nähe der Gemeinde Värmdö, einem zentralen Teil des Stockholmer Schärengartens. (pinxit Karl XV.,1865)

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Stockholm, Riddarholmskirche, Bernadotte-Kapelle

Bild: Southerly Clubs of Stockholm (09(2013) Wikipedia.org
Adel / Regenten LI

Omnibus salutem!