Heinrich I.

 

Deutscher König (919-936); Herzog von Sachsen (seit 912); auch Heinrich der Vogler oder Heinrich der Finkler genannt. Der Sohn Herzog Ottos (des Erlauchten) von Sachsen entstammte dem sächsischen Herrschergeschlecht der Liudolfinger. Da sein Sohn Otto I., der Große, aus der zweiten Ehe mit Mathilde, der "dulcisima coniux nostra", mit der Thronbesteigung im Jahre 936 jedoch die ottonische Dynastie begründete, wird Heinrich teils den Luitdolfinger, teils den Ottonen zugerechnet. Die Franken und Sachsen wählten ihn 919 - angeblich im hessischen Fritzlar - zum König. Der westfränkische Karolinger Karl III., der Einfältige (*879, †929), anerkannte bereits 921 das Königtum Heinrichs, womit zugleich das Ende der karolingischen Ansprüche auf die östlichen Länder eingeläutet wurde. Gegenüber den Herzögen Arnulf von Bayern, der 919 ebenfalls zum König gewählt worden war, und Burchard I. von Schwaben war er jedoch gezwungen, sein Königtum durch Bündnissen und Zugeständnissen u.a. durch Verzicht auf die Salbung, die erst seit Otto I. üblich wurde, allerdings von Konrad I. bereits praktiziert worden war, durchsetzen. Zwischen 927 und 929 gewann er das Gebiet der Elbslawen und Böhmen hinzu, 934 das Land zwischen Eider und Schlei (sog. dänische Mark). Den permanente Einfällen der Ungarn an den östlichen Grenzen seines Reiches suchte Heinrich durch einen neun Jahre währenden Vertrag gegenzusteuern und nutze diese Zeit zum Ausbau der Befestigungen im Osten und stellte gepanzerte Reiterheere auf. 933 schlug er die Ungarn in der Schlacht bei Riade (Lage des Ortes unsicher). Aufgrund eines Freundschaftsvertrages im Jahre 935 mit König Rudolf von Westfranken, der nach der Absetzung Karls III. König geworden war, verzichtete dieser auf Lothringen. Wegen seiner schweren Erkrankung bestimmte Heinrich seinen Sohn Otto, wie bereits in der Hausordnung von 929 festgelegt, zu seinem Nachfolger.

  

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Heinrich I. mit Beizvogel (Heinrich I., Kaiser, gen. Vogelfänger)

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Bild: Hanns-Eckard Sternberg

Quedlinburg, Dom Stiftskirche St. Servatius

Hinweis: Der Sarkophag Heinrichs I. ist bereirs seit Jahrhunderten nicht mehr vorhanden. Der links neben dem Gitter sichtbare Holzramen umfaßt Teile einer Marmorplatte, von der angenommen wird, es handelte sich um Reste von Heinrichs Sarkophag. Unter dem rechten Gitter steht der guterhaltene steinerne Sarkophag seiner Gemahlin Mathilde (* um 895, †968 in Quedlinburg).

Albrecht I., der Bär (gen. auch Albrecht von Ballenstedt)

 

Markgraf von Brandenburg; da seine Mutter, Eilika, dem Geschlecht der Billunger entstammte, die vor dem Aussterben der männlichen Linie lange Zeit die sächsischen Herzöge gestellt hatten, war auch sein Ziel seinen Anspruch durchzusetzen, was ihm jedoch nicht dauerhaft gelang. Von König Konrad III. mit dem Herzogtum 1139 belehnt, verlor er es 1142 jedoch wieder, ohne jedoch die Hoffnung auf dauerhaften Erfolg zu begraben. 1147 nahm er an einem Feldzug deutscher Fürsten zur Rückeroberung an Slawen und Wenden verlorenen gegangener Gebiete Teil. Er eroberte 1157 die Mark Brandenburg und nannte sich fortan Markgraf von Brandenburg. Diese Rückeroberung und die Reichstreue brachten ihm bei Kaiser Friedrich I. Barbarossa Anerkennung ein, der ihm die Würde eines Erzkämmerers verlieh, und damit das Geschlecht der Askanier bedeutend aufwertete. Die neu hinzu gewonnenen östlichen Gebieten ließ er christianisieren und zur Kolonisation u.a. flämische und holländische Siedler anwerben. Güter, die vorher schon unter dem Einfluß der Ottonen gestanden hatten, wurden erneut eingerichtet, ehemals slawische Burgen (z.B. Potsdam und Spandau) zur Sicherung des Landes ausgebaut. In seinem Todesjahr wurde in seinem Beisein der Havelberger Dom geweiht. Unter seiner Ägide stiegen die Askanier - sein Vater war der askanische Graf Otto der Reiche - zu einem der bedeutendsten Herrscherhäuser des mitteldeutschen Raumes auf.

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Ballenstedt b.Quedlinburg, Klosterkirche St. Pancratius und Abundis

Bilder: Hanns-Eckard Sternberg (2006)

Ferdinand II.

                

Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1619-37); Vater von Ferdinand III. und Enkel von Ferdinand I.. Auf Veranlassung seiner streng katholischen Mutter, Maria Anna Marie von Bayern, wurde er nach dem Tod seines Vaters, Erzherzog Karls II. von Innerösterreich von Jesuiten in Ingolstadt erzogen. Als Landesherr (seit 1590 Erzherzog, seit 1595 Regent) Innerösterreichs, bestehend aus Steiermark, Kärnten und Krain, trat er mit Härte und Konsequenz für die Rekatholisierung des Landes ein und machte 1586 die neu gegründete Universität Graz zum Zentrum der gegenreformatorischen Aktivitäten. Zwar vereinigte er die österreichischen Erblande wieder, trat Tirol jedoch 1623 an seinen Bruder, Erzherzog Leopold V., ab. Noch zu Lebzeiten seines Vorgängers Matthias zum König in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) gewählt, verlor er aber zeitweise infolge des Böhmischen Aufstandes die Wenzelskrone wieder. Nach seinem Sieg in der Schlacht am Weißen Berg (1620) betrieb er auch in Böhmen eine umfassende katholische Restauration und bewirkte durch umfangreiche Güterkonfiskationen eine starke Auswanderungsbewegung des protestantischen Adels und löste dadurch eine Krise mit weitreichenden sozialen und ökonomischen Folgen aus. Im Heiligen Römischen Reich wurde Ferdinand bereits eine Woche nach seiner Absetzung als König von Böhmen am 27.8.1619 (die Würde wurde dem reformierten Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, dem “Winterkönig” überreicht) am 28.8.1619 in Frankfurt am Main zum König und Kaiser gewählt. Aufgrund des Münchener Vertrages mit der katholischen Liga und seinem Schwager, dem Herzog Maximilian I. von Bayern (1619), gelang es ihm, seine Stellung zu festigen und sich in Böhmen mit der “Verneuerten Landesordnung” (1627), die den katholischen Glauben als einzig anerkannte Religion festschrieb, endgültig in Bezug auf die Erbfolge in seinem Sinne gegen die Stände durchzusetzen. Allerdings gelang ihm dies im Reich nicht, obwohl er mit der Verkündung des Restitutionsediktes von 1629 den Höhepunkt seiner Macht erreichte. Es gelang ihm nach fruchtlosen Versuchen 1636 jedoch, seinen Sohn Ferdinand u.a. gegenüber den Kurfürsten durch Verzicht auf Durchführung des Restitutionsedikts und die Entlassung Wallensteins im Jahre 1630 zu seinem Nachfolger wählen zu lassen. 1635 schloß er mit dem protestantischen Kurfürsten von Sachsen den Frieden von Prag, konnte dennoch den Reichsfrieden nicht wieder herstellen. Verheiratet war Ferdinand seit 1600 mit Maria Anna von Bayern, der Tochter von Wilhelm V. (*1548, †1626), mit der er sieben Kinder hatte. Nach deren Tod heiratete er 1622 Eleonora Gonzaga. Diese Ehe blieb kinderlos.

Hinrichtung der Aufständischen im Böhmischen Aufstand auf dem Altstädter Ring in Prag

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Maria Anna von Bayern

      

Königin von Ungarn und Böhmen; älteste Tochter von Wilhelm V. von Bayern (*1548, †1626); verheiratet seit 23.4.1600 mit ihrem Vetter (1. Grades), dem späteren römisch-deutschen Kaiser, Erzherzog Ferdinand II. von Österreich, dem ältesten Sohn des Erzherzogs Karl II. von Innerösterreich-Steiermark und Prinzessin Maria Anna von Bayern, einer Tochter Albrecht V., Herzog von Bayern. Mit dieser Vermählung wurde erneut die Verbindung der Habsburger mit dem Hause Wittelsbach bekräftigt. Ohne sich in die Politik einzumischen, lebte Maria Anna an der Seite ihres Gatten. Königin Maria Anna starb noch vor der Erhebung Ferdinands in die Kaiserwürde.

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Bild: Alexander Krischnig (05/2006)

Franz I.

 

11. Fürst von Liechtenstein; studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten in Wien und in Prag. Er wirkte zuerst im Militär mit, anschließend in der Diplomatie. Von 1894 bis 1898 war er kaiserlicher Botschafter in Sankt Petersburg. Nach dem Tod seines Bruders 1929 übernahm er die Regentschaft über Liechtenstein und regierte es von der Ferne aus bis zu seinem Tod 1938. Sein Nachfolger ist - da Franz I. selbst ohne Nachkommen blieb - der Großneffe, welcher als erster Fürst seinen Wohn- und Amtssitz nach Vaduz verlegte.

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Vranov u Brna, Familiengruft der Fürsten von Liechtenstein

Bild: Alexander Krischnig (05/2006)

Hans Adam I.

 

Erster souveräner Fürst von Liechtenstein (1699-1712); Fürst Johann setzte sich vor allem für die Reorganisation der fürstlichen Verwaltung und der Familienfinanzen ein. Im Jahre 1687 berief ihn der Kaiser zum Geheimen Rat, 1693 erhielt er den Orden vom Goldenen Vlies. Er fungierte aber nicht nur als Finanzexperte innerhalb seiner Familie, sondern auch des Kaiserhauses, er konnte jedoch seine Pläne nicht gegenüber den höfischen Beamten durchsetzen. Auch die Gründung seiner eigenen Bank, der Wiener Girobank, blieb ohne großen Erfolg. Nach diesen Niederlagen kümmerte sich der Fürst nun mehr um diplomatische Angelegenheiten; 1707 reiste er als kaiserlicher Kommissar zum ungarischen Landtag nach Preßburg. Durch den Erwerb der Herrschaften Schellenberg im Jahre 1699 und Vaduz 1712, kamen die Fürsten von Liechtenstein zum ersten Mal zu immediatem Landbesitz, d.h. Fürst Hans Adam hatte von nun an ein Anrecht auf einen Sitz im Reichsfürstenrat; zuvor besaß er keine Herrschaftsgebiete, die innerhalb des Reiches lagen. Hans Adam I. war außerdem ein großer Kunstsammler und Mäzen. Ihm ist es zu verdanken, daß die heutige fürstliche Kunstsammlung so umfangreich und ansehnlich ist. Außerdem ließ er zwei prunkvolle Wiener Paläste, das Majoratspalais und das Palais Liechtenstein (Liechtenstein-Museum) erbauen.

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Bild: Alexander Krischnig (05/2006)

Johann I.

 

8. Fürst von Liechtenstein und österreichischer Feldmarschall; zeichnete sich 1788 im Türkenkrieg und später in den französischen Revolutionskriegen aus, so daß er bereits 1794 zum Generalmajor ernannt wurde. Er entschied am 19. Juni 1799 die Schlacht an der Trebbia, nahm nun bereits als Feldmarschallleutnant an der Schlacht bei Rovi teil und eroberte am 4. Dezember Cuneo. Obgleich ihm durch den Tod seines Bruders Alois I. 1805 das Fürstentum Liechtenstein zugefallen war, übernahm er im Krieg mit Frankreich das Kommando eines Armeekorps, mit dem er an der Schlacht bei Austerlitz teilnahm, woraufhin er die Friedensverhandlungen leitete und den Frieden zu Pressburg abschließen konnte. 1809 führte er als General der Kavallerie sein Armeekorps bei Aspern und Eßling sowie bei Wagram mit Auszeichnung. Nach dem Rücktritt des Erzherzogs Karl übernahm er am 31. Juli als Feldmarschall den Oberbefehl über die Armee und schloß am 14. Oktober den Frieden von Schönbrunn ab.

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Graz, Mausoleum neben dem Dom

Bild: Alexander Krischnig (09/2007)
Bild: Alexander Krischnig (09/2007)

Hinweis: Der Marmorsarkophag in der Gruftmitte ist NICHT jener des Kaisers! Vielmehr handelt es sich um den seiner Eltern (Herzog von Steiermark und Kärnten), der ursprünglich in einem steirischen Kloster stand. Als dieses Kloster unter Josef II. geschlossen wurde, wurde Karls Leichnam im Dom zu Seckau bestattet, der Marmorsarkophag mit nur mehr dem Leichnam der Mutter wurde in das Mausoleum überführt.

Graz, Mausoleum neben dem Dom

Vranov u Brna, Familiengruft der Fürsten von Liechtenstein

Vranov u Brna, Familiengruft der Fürsten von Liechtenstein

Rom, Augustus Mausoleum, Marsfeld

Augustus-Mausoleum (Google Earth)

Titus Flavius Vespasianus

 

Römischer Kaiser (79-81); aus einem plebejisch-bäuerlichem Stand, der gens Flavia, stammend; ältester Sohn Vespasians und dessen Gemahlin Flavia Domitilla; diente als Militärtribun in Germanien und Britannien, bevor er unter dem Oberbefehl seines Vaters gegen die aufständischen Juden in Palästina kämpfte. Nachdem sein Vater imKN 1 962 Jahre 69 n. Chr. Kaiser geworden war, übertrug er seinem Sohn das Kommando über die römische Streitmacht in Palästina. Dieser beendete 70 n. Chr. dann den Jüdischen Krieg, nachdem er das Land erobert und den Tempel zerstört hatte (zur Erinnerung an diesen Sieg ließ ihm sein Bruder, Kaiser Domitian, um 81 n. Chr. an der Via Sacra, südöstlich des Forum Romanums, den Titusbogen errichten).

Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 79 n.Chr. wurde Titus Kaiser. Ein Jahr später stellte er das von seinem Vater begonnene Kolosseum fertig und errichtete die nach ihm benannten Titusthermen.

In diKN 1963e beiden ersten Jahre seiner Amtszeit fielen mehrere Katastrophen: der Ausbruch des Vesuv am 24.8.79 n.Chr., dessen Lavaströme die am Golf von Neapel, liegenden Städte Pompeji und Herculaneum unter sich begruben, sowie ein Brand Roms im Jahre 80 n.Chr. Durch seine Fürsorge und Großzügigkeit gegenüber den Opfern gewann Titus die Dankbarkeit der Bevölkerung. Titus starb an den Folgen einer Fieberkrankheit.

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Hinweis: Titus wurde zuerst im Mausoleum des Augustus und später auf dem Quirinal im Tempel der gens Flavia, dem Familienmausoleum der Flavier, das heute nicht mehr besteht, beigesetzt.

Vercingetorix

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Fürst der gallisch-keltischen Arverner; vereinigte im Jahr 52 v. Chr., dem siebenten Jahr des Gallischen Krieges, fast alle gallischen Völker zu dem letzten allgemeinen, aber erfolglosen Versuch, ihre Unabhängigkeit gegen den Eroberer Gaius Iulius Caesar zu verteidigen.

Vercingetorix kam nach seiner formellen Ernennung zum Anführer der Arverner im Oppidum Gergovia (heutiges Gergovie, ein kleiner Ort in der Auvergne im Département Puy-de-Dôme) im Jahr 52 v. Chr. an die Macht und schloß sofort ein Bündnis mit anderen gallischen Stämmen, übernahm das Kommando, vereinte alle Kräfte und führte sie in der bedeutendsten Revolte der Kelten gegen die römische Macht repräsentiert durch Caesar und gewann die Schlacht von Gergovia, da es Caesar nichr gelungen war, das auf einem Hochplateau gelegene oppidum, in der sich die gallischen Truppen unter Vercingetorix verschanzt hatten, einzunehmen. Die Römer verloren mehrere tausend ihrer Legionäre und ihrer Verbündeten und mußten sich zurückziehen; einen endgültigen Sieg konnte Vercingetorix jedoch nicht erzielen, da er zu spät damit begonnen hatte, die Gallier gegen die römische Invasion zu vereinen. So unterlag er noch im selben Jahr in der Schlacht von Alesia (ein oppidum auf dem Gelände der heutigen Gemeinde Alise-Sainte-Reine), gegen die römischen Truppen und mußte, um möglichst viele seiner Männer zu retten, sich den Römern übergeben.

Vertingetorix verbrachte nach seiner Gefangennahme fast sechs Jahre im Kerker, bis er anläßlich Caesars vierfachem Triumph im Jahr 46 v. Chr. durch die Straßen Roms geführt und anschließend - wahrscheinlich im Cercer Tullianus - erdrosselt wurde.

Bis heute bekannt geblieben ist Vercingetorix vor allem durch Caesars Werk Commentarii de Bello Gallico (Kommentare zum Gallischen Krieg), das dieser über den Gallischen Krieg (58 bis 51/50 v. Chr.) verfaßte und das er mit einer Beschreibung der Landesteile Gallien begann: Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appellantur. Hi omnes lingua, institutis, legibus inter se differunt. [Gallien ist insgesamt in drei Teile geteilt, deren einen die Belger bewohnen, den anderen die Aquitaner, den dritten jene, die in eigener Sprache ”Kelten“ genannt werden, in unserer “Gallier”. Diese alle unterscheiden sich in Sprache, Gewohnheiten und Gesetzen].

Vercingetorix gilt bis heute in seiner Heimatregion, der Auvergne, als Volksheld.

Vercingetorix legt seine Waffen Caesar zu Füßen (pinxit Lionel Royer, 1899)

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Rom, San Giuseppe dei Falegnami (Carcer Tullianus, heute Carcere Mamertinus, am Fuße des Kapitolhügels gelegen)

Bild: Lalupa (07/2007), Wikipedia.org
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Hinweis: Das Gebäude, in dem sich das Gefängnis befand, wurde im 16. Jahrhundert zu einer Kirche umgestaltet, die heute San Giuseppe dei Falegnami heißt.

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Marija Antonowna Naryschkina [russ. Мария Антоновна Нарышкина]

    

 

Polnische Fürstin; Tochter des polnischen Fürsten Antoni Stanisław Czetwertyński-Światopełk; 1795 heiratete die mit einer bemerkenswerten Schönheit von der Natur ausgestattete Marijja den 31-jährigen Dmitri Lwowitsch Naryschkin, einen der reichsten Adligen der Ära Katharinas II.. Dieses Ereignis wurde von dem Lyriker Gawriil Romanowitsch Derschawin, dem vor Alexander Puschkin bekanntesten russischen Poet, in seinem an die als Daphnis und Daphne bezeichneten Jungvermählten gerichteten, anmutigen Gedicht Новоселье молодых (Einweihungsfest für die Jungvermählten) besungen, wobei er das Gedicht an die “Aspasia des Nordens” adressierte. 1799 lernte sie Großfürst Alexander, den späteren Zar Alexander I., kennen, der von ihrer Schönheit hingerissen war und sie zu seiner ständigen Mätresse machte, eine Stellung, die sie – mit Billigung ihres Mannes – neunzehn Jahre lang innehaben sollte. Um 1803 war ihr Spitzname in der Gesellschaft ”Aspasia des Nordens“, ein Name, der ihrem Witz und ihrem Geiste und den Sofijastaatsmännischen Eigenschaften ihres Geliebten schmeichelte. In den Jahren 1804 bis 1813 brachte sie ihrem Geliebten drei Kinder zur Welt, darunter 1804 Sinaida, die jedoch wenige Monate später starb, sowie Sophia, mit der sie wegen deren schlechten Gesundheitszustands 1811 in den Süden reiste, wo sie den Sommer in Odessa verbrachte, und im Herbst desselben Jahres bereiste sie die Krim. Anschließend lebten sie auf Empfehlung von Ärzten in der Schweiz und in Deutschland, besuchten aber auch Paris und London. 1835 ließ sie sich mit ihrem Mann in Odessa nieder. Von diesem Zeitpunkt an spielte der ehemalige Adjutantenflügel Brozin eine bemerkenswerte Rolle in ihrem Leben. Nach einigen Berichten heiratete Naryschkina, die 1838 verwitwete war, den General, was die Unzufriedenheit von Nikolaus I. hervorrief. Nach dem Tod des Zaren und ihres Mannes verließ Fürstin Naryschkina Rußland und zog 1842 nach München, wo sie – gemäß polizeilichem Meldebogen – ab 28. 10.1842 im Haus der Familie der Grafen von Rechberg wohnte, das sich in der Hundskugel 7 (heutige Hackenstrasse) befand.

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München, Alter Südlicher Friedhof

Adel / Regenten XXXI

Omnibus salutem!