Michael Korybut Wisniowiecki

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Polnischer König (1669-73); nach den schlechten Erfahrungen mit ausländischen Regenten wählten die polnischen Adeligen 1669 mit Michael Wisnowiecki einen einheimischen Kandidaten zum polnischen König. 1672 erklärte die Türkei Polen den Krieg, im Juni belagerten 100.000 Osmanen die Burg Kamieniec Podolski, die am 26. August kapitulieren mußte. Im Frieden von Buczacz erhielt die Türkei Podolien. Ein Jahr darauf verstarb der erfolglose König Michael.

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Krakau, Schloß-(Dom-)Kirche auf dem Wawel, St. Leonhardskapelle, Krypta

Stanislaus I. Leszczyński

vor 1709 als König von Polen-Litauen       

Herzog von Lothringen; König von Polen (1704-09, 1733-36); Vater Maria Leszczynskas, der Gemahlin des französischen Königs Ludwig XV.; Stanislaus I. war, wie sein Vater vor ihm, Woiwode von Posen und später General von Großpolen. Durch die Schweden wurde er 1704 zum König von Polen ernannt. Nachdem Schweden unter Karl XII. erst Rußland und im Anschluß Polen besiegt hatte, zwang es den amtierenden König August II. den Starken im Altranstädter Frieden zum Verzicht auf die polnische Krone. Doch schon bald bezwang Rußland im Großen Nordischen Krieg die Schweden bei Poltawa, so daß August II. 1709 wieder als König eingesetzt wurde. Im Polnischen Thronfolgekrieg (1733-35/1738) versuchte Frankreich erneut, Stanislaus an die Macht zu bringen. Zwar konnte dieser nach dem Tode Augusts 1733 seine Wiederwahl mit Unterstützung König Ludwigs XV. zum polnischen König erreichen, da jedoch Rußland und Österreich die Thronansprüche von Augusts Sohn August III. unterstützten, wurde er trotz französischer Hilfe 1735 erneut abgesetzt. Zum Ausgleich erhielt Stanislaus I, der zunächst nach Danzig geflohen war und dann 1734 in Königsberg beim preußischen König Friedrich Wilhelm I. Zuflucht suchte, im Wiener Präliminarfrieden das Herzogtum Bar und Lothringen; nach seinem Tode fielen diese Gebiete jedoch, wie im Wiener Frieden bestätigt, endgültig an Frankreich. Stanislaus zog sich daraufhin auf seine Schlösser von Commercy und Lunéville zurück.

Stanislaus Leszczyński starb unter tragischen Umständen; er kam infolge eines Brandes ums Leben, als sich am 5. Februar seine Kleidung am Kamin entzündete und er schwere Verbrennungen erlitt. Alle Versuche, sein Leben zu retten, scheiterten.

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Bild: Alexander Krischnig (12/2005)
Bilder: Alexander Krischnig (12/2005)

Stephanie

              

Österreichisch-ungarische Kronprinzessin; Tochter des belgischen Königs Leopold II.; Witwe von Kronprinz Rudolf. Mit knapp sechszehn Jahren wurde sie mit Rudolf verheiratet, mit dem sie ein einziges Kind hatte (Elisabeth Marie). Die Ehe war aufgrund der Unterschiedlichkeit der Ehepartner ausgesprochen unglücklich: dem liberal eingestellten Rudolf stand die adelsstolze und sehr formelle Stephanie gegenüber. In der Kaiserfamilie hatte sie keinen Rückhalt, vor allem von ihrer Schwiegermutter Kaiserin Elisabeth (Sisi) erfuhr sie kalte Abneigung (Elisabeth über Stephanie: "häßliches Trampeltier"). Als Rudolf seine Frau mit einer Geschlechtskrankheit infizierte, die weitere Nachkommenschaft unmöglich machte, war sogar von Scheidung die Rede. Rudolfs Selbstmord mit Mary Vetsera 1889 machte Stephanies ehrgeizige Hoffnungen, Kaiserin von Österreich zu werden zunichte und isolierte sie am Wiener Hof. Auch mit König Leopold waren die Beziehungen so schlecht, daß es zwischen Vater und Tochter zu einem Vermögensprozeß kam. Stephanie flüchtete in zahlreiche Rudolf und Stephanie (Hochzeitsbild)Reisen und schloß 1900 eine zweite, nicht standesgemäße Ehe mit dem ungarischen Grafen Elemér Lónyay von Nagylónya und Vásárosnamény (der erst 1917 durch Kaiser Karl I. zum Fürsten erhoben wurde). Mit ihm lebte sie in glücklicher Ehe auf Schloß Oroszvár in Ungarn. Diese zweite Ehe und ihre als Rechtfertigungsversuch gedachten Memoiren beendeten jedoch auch ihre Beziehung zu ihrer einzigen Tochter, mit der sie fortan nur noch über Rechtsanwälte verkehrte. Nach dem Einmarsch der Russen war das Ehepaar zum Verlassen ihres Schloßes gezwungen und fand in der Benediktinerabtei Pannonhalma Obhut, wo beide kurz darauf verstarben.

Inschrift: Stephanie, Gemahlin von Fürst Elemér Lónyay, königlich-belgische Prinzessin, ehemalige Thronfolgerin von Österreich und Ungarn, Sproß aus dem Hause Wettin und Thüringen, hat für ihre Pflichten gelebt, mit Gott, für Gott, und hat die treue Liebe zu ihrem Gatten in das ewige Leben mitgenommen.

   

Verlobungsphoto (18881)

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Pannonhalma (Ungarn), Unterkirche der Erza-Benediktinerabtei

Mark Aurel eigentl. Marcus Aelius Aurelius Verus

                  Bild: Dr. Herta Lepie

 

Römischer Kaiser (7.3.161-17.3.180); letzter der sogenannten Adoptivkaiser; übernahm 161 nach dem Tod seines Adoptivvaters Antoninus Pius (eigentl. Aurelius Fulvius), der mit Faustina, der Tante Mark Aurels verheiratet war, 169 die Herrschaft zusammen mit seinem als Heerführer eher unbegabten Adoptivbruder Lucius Verus. Mark Aurel besiegte die Parther (162-166), wehrte die Einfälle der Markomannen (166-180) ab und behauptete die Donaulinie. Auf auf dem Rückmarsch von diesem Einsatz nach Rom starb Lucius Verus, so daß Mark Aurel sich ab 177 die Macht mit seinem unwürdigen Sohn Lucius Aurelius Commodus teilte. Nachdem er seinen Sohn Commodus im Jahr 176 zum Mitregenten gemacht hatte, starb er noch vor Beendigung des Krieges.

Faustina, die Jüngere

Mark Aurel, der weitgehend in Übereinstimmung mit dem Senat regierte, unternahm verschiedene Reformen im Bereich der Rechtsprechung und der Verwaltung, die er weiter ausbaute. Außerdem setzte er eine Reihe von Hilfsmaßnahmen für die bedürftige Bevölkerung durch, für die er u.a. Schulen, Waisenhäuser gründete; zudem reduzierte er die Steuerbelastung.

Mark Aurel-Säule auf der Piazza Colonna (Bild: Dr. Herta Lepie, 04/2013)

Mark Aurel hat in den von der Schule der Stoa beeinflußten Diktus Τὰ εἰς ἑαυτόν (Ta eis heauton, dt. Über sich selbst= Selbstbetrachtungen) seine Gedanken über Weltgeschehen, Menschenliebe und Unbeständigkeit des Daseins aufgezeichnet. Verheiratet war er 30 Jahre lang mit Faustina, der Tochter Kaiser Antoninus Pius und der Kaiserin Faustina, der Älteren.

Seit dem 16. Jahrhundert steht sein Reiterstandbild, das während seiner Regierungszeit entstanden ist und bei dem es sich um das einzige aus der Antike erhaltene Reiterstandbild handelt. auf dem Kapitolsplatz in Rom.

Detail von der Mark Aurel-Säule (Bild: Dr. Herta Lepie (04/2013)

Antikes Reiterstandbild, Mark Aurel darstellend  zoom

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Traian eigentl. Marcus Ulpius Traianus

                    

Römischer Kaiser (28.1.98-7.8.117); Traian stammte aus der Gegend in Spanien, in der einst Scipio Africanus nach der Vernichtung der Karthager im 2. Punischen Krieg ab 205 v. Chr. römische Alt-Legionäre und andere Kolonisten ansiedelte. Urpsrünglich stammte seine Familie aus dem mittelitalienischen Umbrien, aus dem Städtchen Tuder (heute Todi). Sein Vater war Mitglied des römischen Senats und nach seiner Zeit als Konsul unter Vespasian Statthalter in Syrien. Über Traians Jugend, wie auch über seine Mutter nichts bekannt. 97 ernannte ihn Kaiser Nerva wurde er Statthalter in Germania Superior (Obergermanien) und im Herbst des selben Jahres von Nerva adoptiert und zum Mitregenten ernannt. Als Nerva starb wurde Traian zum Caesar ernannt und war somit der erste der sogenannten Adoptivkaiser. Er gilt seit Caius Iulius Caesar als der begabteste Feldherr, dessen Interesse überwiegend auf die Außenpolitik fokussiert war. 101 nahm er den Krieg gegen die Daker auf dem Balkan wieder auf und konnte das Reich nach zwei Feldzügen unterwerfen und dem Römischen Reich als die Provincia Dacia hinzufügen. 106 gliederte er Arabia Petraea ein, und im von 114 bis 117 geführten Krieg gegen die Parther, die eine ständige Gefahr für die römische Besatzung darstellten, wurden Armenien, Assyrien und Mesopotamien als Provinzen hinzugewonnen. Schließlich erreichte das Imperium Romanum, das Römische Reich unter Traian seine größte Ausdehnung; es reichte vom Hadrianswall an der Grenze zu Schottland im Norden bis an die Katarakte des Nils im Süden, .von den der Küste Portugals bis an das Kaspische Meer im Osten - in jeder Richtung eine Distanz von 5.000 Kilometern von einem Ende zum anderen; die Grenzen des Reichs hatten eine Länge von mehr als 10.000 Kilometer.

Traians Legionen standen am Rhein (legio III Ulpia Victrix) und am Euphrat (legio XVI Flavia Firma), an der Domau etc.. Verwaltet wurde das riesige Reich von Rom aus, das im Mittelpunkt des Imperiums lag und ca. 1,5 Millionen Einwohner hatte. 100.000 Straßenkilometer verbanden es mit den Provinzen. Trotz seines autokratischen Machtanspruchs gewann Traian ein Einvernehmen mit dem SPQR (Senatus Populusque Romanus, dt. Senat und römisches Volk), und obwohl als Soldatenkaiser bezeichnet, kümmerte sich Traian während seiner Regentschaft auch um Literatur und Kunst, ließ Straßen und Aquädukte erneuern bzw. ausbauen; am 24.6.109 erfolgte die Einweihung des nach ihm benannten Aquädukts, die aqua Traiana, über das Frischwasser in die rechts des Tibers gelegenen Stadtviertel floß. In Rom ließ er 113 in Erinnerung an die Dakerkriege das forum Traianum durch den Architekten Appolonios von Damaskus errichten, dessen Mittelpunkt die Trajanssäule bildet. Er unternahm aber auch sozialpolitische Maßnahmen, so ließ er arme Kinder versorgen, nahm in Rom die alte Tradition kostenloser Getreideumverteilung wieder auf, und er ließ zugleich aufwendige Spiele mit Hilfe des Goldes aus den Dakerkriegen im Circus und im Amphitheater veranstalten. Bereits seit der frühen Kaiserzeit wurden die Spiele ganz bewußt zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit, d.h. zur Entpolitisierung der plebs eingesetzt. So hat auch Trajan diese Art der Massenunterhaltung besonders aus der Überzeugung heraus gefördert: ”populum Romanum duabus praecipue rebus, annona et spectaculis, teneri“1 und verlagerte das Betätigungsfeld des Volkes vom Forum in die Arenen. Juvenal äußerte sich verächtlich über das Volk der nach-republikanischen Zeit Roms “:... duas tantum res anxius optat, panem et circenses”2  Bereits Plinius d. Jüngere (*61 od. 62, †~114) hatte diese Entwicklung, in der sich das Interesse des Volkes von Tragödien und Komödien immer mehr auf die Spiele verlagerte, beklagt und stand ihr mit völligem Unverständnis gegenüber: “... miror tot milia virorum tam pueriliter identidem cupere currentes equos, insistentes curribus homines videre. Si tamen aut velocitate equorum aut hominum arte traherentur, esset ratio non nulla; nunc favent panno, pannum amant, et si in ipso cursu medioque certamine hic color illuc, ille huc transferatur, studium favorque transibit, et repente agitatores illos, equos illos, quos procul noscitant, quorum clamitant nomina, relinquent. Tanta gratia, tanta auctoritas in una vilissima tunica, mitto apud vulgus, quod vilius tunica, sed apud quosdam graves homines; quos ego cum recordor in re inani, frigida, assidua tam insatiabiliter desidere, capio aliquam voluptatem, quod hac voluptate non capior” (Ep. IX. 6)3  In Italien und in den bereits bestehenden sowie in den neugewonnenen Provinzen, in denen Traian neue Städte gründen ließ, kümmerte er sich intensiv um die Verwaltung.

Da er keinen leiblichen Erben hatte, nahm er kurz vor seinem Tode - angeblich auf dem Totenbett - seinen Neffen Hadrian an Sohnesstatt an, der sein Nachfolger als Kaiser wurde.

Karte: Demis (Wikipedia.org)
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Das Imperium Romanum in seiner größten Ausdehnung um 117 n. Chr.

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1 Das römische Volk kann vorzugsweise durch zwei Dinge, Getreideversorgung und Schauspiele, im Bann gehalten werden.

2...zwei Dinge nur wünschte es (das Volk) sich sehnlichst. Brot und Spiele.

3 ... ich wundere mich, daß so viele tausend Männer so kindisch immer wieder rennende Pferde und Menschen, die auf Wagen stehen, sehen wollen. Wenn sie wenigstens entweder von der Schnelligkeit der Pferde oder dem Geschick der Menschen angezogen würden, so hätte es noch einen gewissen Sinn; so aber klatschen sie einer farbigen Montur (i.e. die Farbe ihrer jeweiligen Fraktion) Beifall, eine farbige Montur lieben sie, und wenn man im Rennen selbst und mitten im Wettkampf diese Farbe vertauschte, wird auch ihre Begeisterung und ihre Gunst wechseln und plötzlich werden sie jene Wagenlenker, jene Pferde, die sie von weitem erkennen, deren Namen sie brüllen, im Stich lassen. So groß ist die Beliebtheit, so groß das Ansehen einer einzigen lumpigen Montur, ich spreche nicht von der Masse, die wertloser ist als eine Montur, sondern von gewissen ernsthaften Männern; und wenn ich daran denke, daß diese bei einer geistlosen, faden und langweiligen Sache so unersättlich herumsitzen, verspüre ich einiges Vergnügen daran, daß ich derlei Freunde nicht empfinde.

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Rom, Trajanssäule (Urne im Sockel der Säule beigesetzt (nicht mehr vorhanden)

Vespasianus Caesar Augustus eigentl. Titus Flavius Vespasianus

                                  

Römischer Kaiser (1.7.69 bis 23.6.79) aus einem plebejisch-bäuerlichem Stand, der gens Flavia, stammend; befehligte in den 50er Jahren eine Legion in Germanien und nahm unter Kaiser Claudius die Isle of Wight ein; war dann unter Nero ab 66 Oberbefehlshaber im 1. Jüdisch-Römischen Krieg, den jedoch sein älterer Sohn Titus (wie sein Vater eigentl. Titus Flavius Vespasianus (*39, †81), Bruder des Domitian, seines späteren Nachfolgers als Kaiser, fortsetzte, nachdem er von seinen Legionen im Jahre 69 zum Kaiser ausgerufen worden war, und der Jerusalem und dessen Tempel zerstörte (Ende des Jahrhundert wurde Titus zu Ehren in Rom der Titusbogen errichtet). Zurück in Rom erneuerte er den Prinzipat, den Augustus institutionalisiert hatte, durch ein vom Senat angenommenes Gesetz, die lex de imperio Vespaniani (Gesetz zur Bestimmung der Vollmachten des Vespasian), indem er alle bislang zwischen Priceps und Senat de facto bestehende Beziehungen kodifizierte. Außerdem ging er unverzüglich daran, die im sogenannten Vierkaiserjahr (Galba, Otho, Vitellius) entstandenen politischen Wirren auszumerzen und die zerrütteten öffentlichen Finanzen durch eine regide Finanz- und Geldpolitik zu regeln (so besteuerte er auch die öffentlichen Toiletten in Rom mit dem Argument “non olet” (dt.Kolosseum im Jahre 1858 Geld stinkt nicht). Pro qua re a Tito filio reprehensus, Vespasianus pecuniam ex prima pensione admovit ad nares eius, sciscitans, num odore offenderetur. Et illo negante, Vespasianus inquit:”Atquin e lotio est.”1 (Sueton, Vespasianus 23)

Unter seiner Ägide wurden u.a. das 69 zerstörte Kapitol wieder aufgebaut, der Bau des Amphitheatrum Flavium, heute Kolosseum genannt, in Rom begonnen, das sein Sohn Titus vollendete, und in den römischen Provinzen neue Straßen gebaut. Nichtdestotrotz wurde Vespasian, der als gerecht, aber habgierig galt, wegen seines Geizes von seinen Zeitgenossen verspottet. 74 verbannte er die Philosophie durch Entzug der Privilegien aus Rom, da er den Rhetorikern und Grammatikern wegen deren Bedeutung für die Ausbildung der oberen Klassen in Vorbereitung auf staatsdienstliche Tätigkeiten den Vorzug gab (Philosophie, die zuvor bereits zweimal mit einem Verbot belegt war (161 bzw. 153 v. Chr.) und Naturwissenschaften, zu denen auch die Mathematik zählte, wurden in der Folge praktisch nur noch in den Ursprungsländern gefördert). Außenpolitisch hielt er sich mit kostenträchtigen Kriegszügen zurück, lediglich die Eroberung Britannien wurde unter der Leitung des Gnaeus Iulius Agricola, Schwiegervater des Historikers Tacitus (*~58; † nach 116), wieder in Angriff genommen und die Einflußsphäre bis an die Grenze des heutigen Schottland ausgedehnt. Im Orient ließ er lediglich die Festungen gegen die Parther verstärken und ausbauen. Als er im Jahr 79 erkrankte und sein Zustand sich verschlimmerte, richtete er sich mit letzter Kraft auf, sagte: “Ein Kaiser muß stehend sterben” und brach danach tot zusammen. Vespasians Nachfolger wurde sein Sohn Titus.

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1  Als er dafür von seinem Sohn Titus getadelt wurde, hielt Vespasian ein Geldstück aus der ersten Zahlung unter dessen Nase und wollte wissen, ob der Geruch ihn störe. Und als jener verneinte, sagte Vespasian :”Und doch kommt er vom Urin.”

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Rom, Augustus Mausoleum, Marsfeld

Hinweis: Der Eingang des Grabmals wurde von Bronzetafeln flankiert, die den Rechenschaftsbericht des Kaisers, die res gestae divi Augusti, enthielten, daneben standen zwei Obelisken.

Hinweis: Der Eingang des Grabmals wurde von Bronzetafeln flankiert, die den Rechenschaftsbericht des Kaisers, die res gestae divi Augusti, enthielten, daneben standen zwei Obelisken.

Augustus-Mausoleum (Google Earth)

Augustus-Mausoleum (Google Earth)

Rom, Augustus Mausoleum, Marsfeld

Krakau, Schloß-(Dom-)Kirche auf dem Wawel, St.Leonhardskapelle, Krypta

Nancy, l'église Notre-Dame de Bonsecours

Bild: MM (09/2005) Wikipedia.org
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Theodore Ulrike Sophie von Levetzow

 

 

Deutsche Adlige; letzte Liebe Johann Wolfgang von Goethes; älteste Tochter des mecklenburg-schweriner Kammerherrn und späteren Hofmarschalls Joachim Otto Ulrich von Levetzow und seiner Gemahlin Amalie von Brösigkes; nach der Scheidung der Eltern und der Wiederverheiratung der Mutter wurde sie - ebenso wie ihre Schwester Amélie und die aus der zweiten Ehe ihrer Mutter stammende Stiefschwester Bertha - in einem französischen Pensionat erzogen. Die Sommerferien 1821 verbrachte die siebzehnjährige Ulrike mit ihrer Mutter und den beiden Schwestern bei ihren Großeltern in Marienbad (Mariánské Lázně, heute Tschechien). Dort lernte sie Goethe, der sich dort bereits seit einigen Monaten zur Kur aufhielt - inzwischen 72 Jahre alt - kennen. Zum letzten Mal in seinem Leben verspürte dieser “eine große Leidenschaft“. Er traf sie dann erneut während seiner Kuraufenthalte in den Jahren 1822 und 1823. Goethe veranlaßte im Sommer 1823 seinen alten Freund Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach, in seinem Namen um die Neunzehnjährige zu werben; dieser soll den Antrag Ulrikes Mutter persönlich überbracht und mit finanziellen Verlockungen - einer Leibrente von 10.000 Talern - schmackhaft gemacht haben. Voraussetzung wäre jedoch gewesen, daß die Familie Levetzow nach Weimar kommen würde. Ulrike von Levetzow gab später in ihren kurzen Erinnerungen an Goethe an, daß sie “gar keine Lust zu heiraten“ verspürt habe; tatsächlich blieb sie bis zu ihrem Lebensende unverheiratet.

mit ihrer Schwerster Bertha

Sie starb im Alter von fünfundneunzig Jahren als Stiftsfräulein vom Heiligen Grabe auf dem großen Gut Trziblitz, das sie von ihrem Stiefvater geerbt hatte. Der Enttäuschung und dem empfundenen Leid Goethes verdanken wir die Marienbader Elegie.

(4) Der Kuss, der letzte, grausam süß, zerschneidend
Ein herrliches Geflecht verschlungner Minnen.
Nun eilt, nun stockt der Fuß, die Schwelle meidend,
Als trieb ein Cherub flammend ihn von hinnen;
Das Auge starrt auf düstrem Pfad verdrossen,
Es blickt zurück, die Pforte steht verschlossen.
 

(23) Mir ist das All, ich bin mir selbst verloren,
Der ich noch erst den Göttern Liebling war;
Sie prüften mich, verliehen mir Pandoren,
So reich an Gütern, reicher an Gefahr;
Sie drängten mich zum gabeseligen Munde,
Sie trennen mich – und richten mich zu Grunde.

Martin Walser machte die Liebe des alternden Goethe zu der jungen Ulrike von Leventzow in seinem Roman Ein liebender Mann zum Thema

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Bilder: Jitka Erbenová (cheva) (06/2013) Wiipedia.otg

Třebívlice (Ústecký kraj, Tschechien), Friedhof d. Pfarrkirche des Hl. Wenzel

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Hinweis: Stanislaus I. Leszczyński wurde zunächst in Notre Dame de Bonsecours in Nancy bestattet, später jedoch nach Krakau überführt; da seine sterblichen Überreste jedoch bis auf wenige Reste verbrannt waren, wurden diese in Krakau nur in einer Art "Reliquienschrein" beigesetzt.

Friedrich Franz II.

1823

 

Großherzog von Mecklenburg [-Schwerin] (1842-83); Sohn von Großherzog Paul Friedrich und Alexandrine von Preußen, einer Tochter des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III.; wurde nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1842 im Alter von 19 Jahren Großherzog in Mecklenburg-Schwerin. Als die Freiheitsbestrebungen des Volkes im Jahre 1848 auch auf die Landesteile Mecklenburgs übergriffen, verbot Friedrich Franz II. nach Krawallen in der Residenzstadt Schwerin am 13. März zunächst jegliche weiteren Petitionen, sah sich aufgrund der dramatischen Entwicklung in Wien und Berlin allerdings gezwungen, Zugeständnisse zu machen; so hob er am 16. März die Zensur auf, und zwei Tage später wurde auch das Petitionsverbot aufgehoben sowie für den Mai die Einberufung eines außerordentlichen Landtags angekündigt. Das 1849 erlassene Staatsgrundgesetz, das eine liberale Verfassung beinhaltete, wurde allerdings am 14.9.1850 bereits wieder aufgehoben. Am 12.3.1854 wurde Friedrich Franz II. vom preußischen König Wilhelm I., dem späteren Kaiser des Deutschen Reiches, zum General der Infanterie befördert. Allerdings Wilhelm I. ihm vor Ausbruch des Deutsch-Dänischen Krieges ein Kommando über ein preußisches Armeekorps anbot, lehnte er aus politischen und persönlichen Gründen das Angebot ab und verhielt sich neutral. Im folgenden Deutschen Krieg schloß er sich jedoch den Preußen an und führte ein Reservekorps, welches aber nicht mehr zum Einsatz kam. Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 übernahm er als Kommandierender General die Führung des XIII. Armeekorps, war mit seinen Truppen Ende Oktober 1870 an der Belagerung von Paris beteiligt und besiegte Anfang Dezember französische Truppen bei Loigny-Poupry; wenig später konnte er Orléans besetzen. Nach der Proklamation Wilhelms I. zu deutschen Kaiser im Spiegelsaal von Versailles, an der sein Sohn stellvertretend für ihn teilnahm, wurde Friedrich Franz II. die Inspektion der 2. Armee übertragen, und 1873 ernannte Wilhelm I. ihn zum Generalobersten mit dem Range eines preußischen Feldmarschalls.

Großherzogin Auguste von Mecklenburg-Schwerin

Friedrich Franz II. war dreimal verheiratet: In erste Ehe mit Auguste Reuß zu Schleiz-Köstritz, nach deren Tode im Jahre 1862 ab 1864 in zweite Ehe mit Anna von Hessen und bei Rhein und, als diese bereits im Folgejahr starb, ab 1868 in dritte Ehe mit Marie von Schwarzburg-Rudolstadt.

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Schwerin, Dom

Bild: Niteshift (11/2007), Wikipedia.de

Marie ”Mimi“ Gräfin von Schleinitz-Wolkenstein née von Buch

ca. 1870    pinxit Franz von Lenbach              1873              

Deutsche Salonière; Tochter des preußischen Diplomaten Ludwig August Freiherr von Buch; spielte eine bedeutende Rolle in der höfischen und kulturellen Gesellschaft Berlins. Nachdem sie zuvor in Paris gelebt hatte, wo ihr Vater akkreditiert war, heiratete sie den 35 Jahre älteren den preußischen Minister des Königlichen Hauses Alexander Graf Schleinitz und ließ sich dauerhaft in Berlin nieder. Dort führte sie einen der bedeutendsten Salons Berlins. Zu den Gästen ihres Salons gehörten zahlreiche Personen von Rang und Namen der damaligen Zeit, u.a. Bernhard von Bülow, Philipp zu Eulenburg, Anna von Helmholtz, die ebenfalls einen Salon führte, und ihr Mann Hermann von Helmholtz, Harry Graf Kessler, Hermann Graf Keyserling, Franz von Lenbach, der sie mehfach portraitierte, Marie von Bunsen, Anton von Werner, Franz Liszt, dessen Tochter Cosima Wagner und Richard Wagner, dessen wichtigste Gönnerin sie war. Nach dem Tode ihres Ehemanns im Jahre 1885 heiratete sie im Folgejahr ihren zweiten Mann, den österreichischen Diplomaten Anton Graf von Wolkenstein-Trostburg, mit dem sie nach Sankt Petersburg ging, dann 1894 nach Paris, bis sie schließlich 1903 in die deutsche Hauptstadt zurückkehrte. Im Alter verbrachte sie mit ihrem Gemahl Wolkenstein-Trostburg die Sommerszeit auf Schloß Ivano im Trentino, auf dessen Familienbesitz

Richard Wagner im Kreis seiner Freunde in der Villa Wahnfried. Links Cosima und Richard Wagner, am Flügel Franz Liszt, Vierte von rechts Mimi Schleinitz (pinxit Georg Papperitz, 1883)

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Berlin, Friedhof I der Dreifaltigkeitsgemeinde

Hinweis: Ihre und die Grabstätte ihres Mannes Alexander Graf von Schleinitz befanden sich in unmittelbarer Nähe des Grabes Medelssohn Bartholdis.

Adel / Regenten XXVI

Omnibus salutem!