Philipp August Friedrich

 

Landgraf von Hessen-Homburg und kaiserlich österreichischer Feldmarschall; dritter Sohn von Landgraf Friedrich V. und seiner Frau Karoline von Hessen-Darmstadt, einer Tochter des Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt und dessen Gemahlin Henriette Karoline von Pfalz-Zweibrücken, der großen Landgräfin; trat 1794 im Range eines Hauptmanns in die – im Zuge der Napoléonischen Kriege in den Niederlanden stationierte – Brigade ”Hessen-Darmstadt“ ein, wurde durch die Franzosen gefangengenommen, aber nach zehn monatiger Gefangenschaft freigekauft. Ab 1796 nahm er als Angehöriger der österreichischen Armee an den Feldzügen von 1798, 1799, 1800 teil. Nach dem Frieden von Lunéville wurde er in Lemberg (heute Lwiw, Ukraine) stationiert. Nach mehreren Beförderungen wurde er Kommandeur des Infanterieregiments Erzherzog Ferdinand Nr. 2. Unter Erzherzog Karl nahm er an Schlacht bei Caldiero teil und im Jahr 1809 an den Schlachten von Landshut und Eckmühl. Wegen seiner hervorragenden Leistungen in der Schlacht bei Aspern wurde er noch auf dem Schlachtfeld zum Generalmajor befördert. In der Schlacht bei Wagram, die am 5. und 6. Juli 1809 stattfand, wurde er verletzt und anschließend mit dem Maria-Theresia-Orden ausgezeichnet. Nachdem Philipp mit seiner Brigade 1802 nach Wien zum Corps des Fürsten Schwarzenberg versetzt war, erfolgte im Folgejahr seine Bförderung zum Feldmarschalleutnant und zeichnete sich als solcher bei Dresden, Kulm und Lindenau aus. Nach einer kurzen Zeit als Gouverneur des Großherzogtums Frankfurt und des nach der Rheinbund-Gründung alle isenburgische Lande umfassende Fürstentum Isenburg übernahm er im Februar 1814 das Kommando über das 6. deutsche Armeekorps, mit dem er am 22. März in Lyon einzog. In den Jahren 1818 und 1820 war in diplomatischen Sendungen in Rußland und England, 1821 ging er während des Risorgimentos in Italien als Führer einer österreichischen Division nach Neapel und wurde dort ebenfalls zum Gouverneur ernannt. 1825 erfolgte seine Berufung als Kommandierender General nach Graz, 1827 wurde Philipp nach Lemberg abkommandiert, aber zwei Jahre später wieder nach Graz zurückversetzt. 1832 erfolgte seine Beförderung zum Feldzeugmeister und kurz vor seinem Tod erreichte ihn am 28.11.1846 die Ernennung zum kaiserlich österreichischen Feldmarschall, den höchsten militärischen Rang, den je ein Mitglied des Landgrafenhauses errang.

Bereits 1839 - nach dem Tode seines Bruders Ludwig - trat Philipp in Homburg die Thronfolge an. Sein Bruder Gustav vertrat ihn in den Amtsgeschäften in Homburg, als er 1840 Gouverneur der Bundesfestung Mainz wurde. Einer Forderung der Bürger nach einer landständischen Verfassung, im Dezember 1844 – ein Vorbote der Revolution von 1848 – ließ er “wohlwollend prüfen“, aber abschlägig bescheiden..

Während seine Regentschaft bemühte er sich um eine Reduzierung der Schulden und dem Ausbau des Tourismus Mit François Blanc und dessen Zwillingsbruder Louis Blanc schloß er einen Pachtvertrag über den Betrieb einer Spielbank, der wesentlich zur Gesundung des Stadtscheffels beitrug. Außerdem versuchte er die Tourismusindustrie zu entwickeln.

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Bild: Karsten Ratzke (02/2015), Wikipedia.de
Bilder: Karsten Ratzke (02/2015), Wikipedia.de

Bad Homburg vor der Höhe, Schloß Homburg, Gruft

Jekaterina Nikolajewna Orlowa [russ. Екатерина Николаевна Орлова]

 

Russische Adlige; Hofdame der Zarin Katharina II. der Großen; Tochter des Generalmajor Nikolaj Iwanowitsch Sinowjew, Oberbefehlshabers der Peter-und-Paul-Festung; Den Großteil ihrer Jugend verbrachte sie gemeinsam mit ihren Brüdern Alexander und Wassilij auf dem Familienbesitz Konkovo. Als ihr Vater 1773 starb, ging der Besitz mit dem Dorf in die Obhut ihres Cousins Grigorij Grigorjewitsch Orlow (*1734, †1783), über, der Sohn der Schwester ihres Vater, der sich dann auch üm die 15-Jährige kümmerte. Obwohl eine solche Heirat wegen der verwandtschaftlichen Nähe von der Kirche verboten war, heiratete die 18-Jährige 1777 ihren Cousin, den 43-jährigen Orlow, der der Geliebte Katharinas war und mit deren Wissen gemeinsam mit seinen Brüdern den Sturz Peters III. am 9.7.1762 in die Wege leitete; (zur erhofften Heirat mit der Zarin kam es allerdings nicht, jedoch wurde er zum Generalfeldzeugmeister ernannt und reich mit Geschenken bedacht, u.a. ließ sie für ihn direkt an der Newa den prächtigen Marmorpalast (Мраморный дворец) erbauen, der aber erst nach seinem Tode fertiggestellt wurde..

Inschrift: Catharina princesse Orlow née Zinowiew le XIX décemb. MDCCLVIII morte le XXVII juin MDCCLXXXI.

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Lausanne, Kathedrale Notre Dame

Bild: Marc Baronnet (05/2015) Wikipedia.org
Bild: Marc Baronnet (05/2015) Wikipedia.org

Hinwies: Ihre sterblichen Überreste wurde zunächst in Lausanne bestattet, später aber nach Sankt Petersburg in die Mariä-Verkündigungs-Kirche im Alexander Newsij Kloster [Благовещенская церковь] überführt.

Margaret Stewart  [franz. Marguerite d'Écosse]

 

Prinzessin von Schottland; Dauphine de France; erstgeborenes Kind von Jakob I. von Schottland und dessen Gemahlin Joan Beaufort;

heiratete den ältesten Sohn des Königs von Frankreich, Ludwig, Dauphin von Frankreich (Ludwig XI.), im Alter von elf Jahren. Ihre Ehe war unglücklich und sie starb im Alter von 20 Jahren kinderlos - vermutlich an Fieber.

 

 

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Bild: Selbymay (08/2012) Wikipedia.fr

Thouars ( Dép. Deux-Sèvres) Eglise St Laon

Augusta Louise Gräfin zu Stolberg-Stolberg

 

Deutsche Adlige; jüngere Schwester von Friedrich Leopold und Christian zu Stolberg-Stolberg, die beide mit Johann Wolfgang von Goethe befreundet waren. Im Alter von 17 Jahren bezog sie eine kleine Wohnung in dem adligen Kloster zu Uetersen, einem Stift für unverheiratete höhere Töchter, und lebte dort von 1770 bis 1783 gemeinsam mit der 15 Jahre älteren Baronesse Metta von Oberg, die sie zum Schriftwechsel mit dem jungen Goethe ermutigte, dessen Die Leiden des jungen Werther im September 1774 zur Leipziger Buchmesse erschienen war und gleich aus dem Stand zum Bestseller wurde. So begann sie 1775 nach der Lektüre des Briefromans - zunächst anonym - einen Briefwechsel mit dem jungen Goethe, der bis 1782 fortgeführt wurde. Aufgrund ihres regen Briefwechsels mit Goethe, ging sie als Goethes “Gustchen” in die Literaturgeschichte ein; sie lernte ihn aber nie persönlich kennen. Goethes Briefe - die ersten an die “theure Ungenannte“ - die späteren an ”Gustgen“ adressiert, hinterließ sie Franz Hermann Hegewisch, der sie 1839 veröffentlichen ließ. Sie pflegte auch einen regen Briefwechseln mit Dichtern und Gelehrten ihrer Zeit, wie Matthias Claudius oder Friedrich Gottlieb Klopstock

Nach dem Tod ihrer Schwester Henriette (1782) zog Augusta Louise 1783 nach Kopenhagen und heiratete den verwitweten dänischen Staatsminister Andreas Peter Bernstorff., dessen Onkel Johann Hartwig Ernst Graf von Bernstorff 1770 durch Johann Friedrich Graf Struensee, dem Vertrauten Christians VII., gestürzt worden war.

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Wittenburg OT Wittendörp (Lkrs.Ludwigslust-Parchim, Mecklenburg-Vorpommern), auf dem Bernstorffschen Gut Dreilützow

Bilder: Dirk Gebauer (12/2018)

Gottfried von Cappenberg

 

 

Westfälischer Graf aus dem durch seine Mutter mit den Saliern und Staufern verwandtes Geschlecht der Grafen von Cappenberg; war insofern einer der mächtigsten Herren Westfalens und in die Kämpfe am Ausgang des Investiturstreits verstrickt, als er 1121 mit Herzog Lothar gegen Münster, um den papsttreuen Bischof Dietrich II. von Münster wieder einzusetzen. Da er mitschuldig am Brand des Domes und der Stadt Münster wurde, bekehrte sich der Graf und schenkte alle seine Güter dem gerade erst von Norberts von Xanten gegründeten Orden der Prämonstratenser Als Norbert 1122 nach Cappenberg kam, übergaben Gottfried und sein jüngerer Bruder Otto (†1171) die dortige Burg und sowie ihr Vermögen an den Orden zur Gründung des Klosters Cappenberg, das zum ersten deutschen Prämonstratenserstift wurde, das bis 1803 bestand. Otto wurde 1156 Probst des Klosters. 1123 übergab Gottfried auch seinen Besitz in Ilbenstadt – die älteste geistliche Niederlassung in der Wetterau - an das Erzstift Mainz, außerdem Varlar in Westfalen - das zuvor Benediktinerkloster war - an die Prämonstratenser. Nach 1124 wurde er selbst Regularkanoniker der Prämonstratenser, setzte sich besonders für Arme und Kranke ein und errichtete in Cappenberg ein Krankenhaus für Arme und Notleidende, in dem er selbst tatkräftig mitarbeitete. Nachdem Gottfried auch seine Gemahlin Jutta, die Tochter des Grafen Friedrich von Arnsberg, sowie seine beiden Schwestern, Gottfried überredet hatte, sich dem Klosterleben zuzuwenden; traten sie in das Cappenberger Chorfrauenstift ein. 1125 rief Norbert von Xanten Gottfried nach Prémontré, wo dieser zum Akolythen (i.e. Laie, der von der Kirche dazu bestellt ist, in der Liturgie der katholischen Kirche einen liturgischen Dienst auszuüben) geweiht wurde. Er begleitete Norbert 1126 auch nach Magdeburg, als dieser dort Erzbischof wurde; nachdem Norbert im neuen Amt seine Reformideen stark veränderte, entfernte sich Gottfried immer mehr von diesem und kehrte schon bald nach Ilbenstadt zurück.

, wo er im Alter von nur 30 Jahren starb.

Dem Drängen des Bischofs von Münster, der das militärisch günstig gelegene Kloster auf der Burg Cappenberg gerne als Bollwerk zur Stützung seiner Herrschaft besitzen wollte, widerstand Gottfried; erst um 1200 wurde es nach Oberndorf - an der Stelle des heutigen Willibrordi-Doms in Wesel - verlegt.

Der sog. Cappenberger Barbarossakopf wurde von Kaiser Friedrich I gen. Barbarossa seinem Taufpaten Otto, dem Bruder Gottfrieds und Mitstifter, zusammen mit einer silbernen Schale, der sogenannten Taufschüssel Barbarossas, geschenkt und von diesem dem Stift vermacht

      

 

Bilder: Egbert May (02/2019)

Cappenberger Barbarossakopf

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Bilder: Egbert May (02/2019)

Selm OT Cappenberg (Krs. Unna), Stiftskirche St. Johannes Evangelist, im Hochchor

Hinweis: Gottfried wurde zunächst in der Pfarrkirche von Ilbenstadt beigesetzt, 1149 wurden seine Gebeine in die Basilika überführt, wobei ein Teil seiner Gebeine in Cappenberg bestattet wurde..

Philipp Karl von Eltz-Kempenich

 

Kurfürst, Erzbischof von Mainz; Reichserzkanzler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation; der Sohn von Johann Anton von Eltz und dessen Gattin Anna Maria Antonie Schenk von Schmittburg genoß eine fundierte theologische Ausbildung. 1686 trat er in Rom in das Collegium Germanicum et Hungaricum, das deutsche Priesterseminar in der Stadt, ein. Später wurde er Domkapitular in Mainz, wo er außerdem als Domkantor fungierte und Trier. Am 9.6.1732 wurde er nach dem Tode des Erzbischofs Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg vom Mainzer Domkapitel einstimmig zum neuen Erzbischof gewählt. Bereits in dem auf seine Wahl folgenden Jahr wurde der beinahe 70-jähriger Kurfürst im polnischen Thronfolgekrieg (1733-35) mit dem Eingriff Frankreichs und Österreichs in den kriegerischen Konflikt konfrontiert, konnte jedoch Kaiser und Reich zu einer Entlastung von Mainz bewegen, so daß eine Reichsarmee unter der Führung von Prinz Eugen den Angriff der Franzosen vereiteln konnte. Die unter Lothar Franz von Schönborn begonnenen Fortifikationen wurden nun fertiggestellt.

Als nach dem Tod Kaiser Karls VI. 1740 die Wahl eines neuen Kaisers notwendig wurde, votierte Philipp Karl für den von Frankreich unterstützten bayerischen Kurfürsten, der bei der Kaiserwahl in Frankfurt am Main im Jahre 1742 als Karl VII. gewählt wurde.

In seiner Eigenschaft als Erzbischof kümmerte er sich vor allem um geistliche Belange wie die Neuauflage liturgischer Bücher und das Visitationswesen.

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Mainz, Dom (St. Martin und St. Stephan)

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Bilder: Alexander Hoernigk (02/2016) Wikipedia.de

Iwan IV. Wassiljewitsch, gen. der Schreckliche [russ. Ива́н Васи́льевич Гро́зный ]

pinxit Wiktor Wasnezow (1897)

 

Zar von Rußland; Enkel Iwans III.; Sohn von Großfürst von Moskau, Wassilijs III., dessen Nachfolge er im Alter von drei Jahren antrat, wobei er zunächst unter der Regentschaft seiner Mutter Helena Glinskaja stand. Nach deren Tod 1537 führten einander sich ablösende, rivalisierende Gruppen von Bojaren (i.e. niederer Adel) die Regierung. Durch deren teils blutigen Auseinandersetzungen prägten den Charakter des jungen Iwan nachhaltig; so entwickelte er fortan ein extrem mißtrauisches und brutales Verhalten. Nach Erreichen der Volljährigkeit im Jahre 1547 ließ er sich als erster russischer Herrscher nach byzantinischem Ritus krönen und nahm den Zarentitel an. 1549 berief er den Zemskie Sobor ein, die erste Nationalversammlung in Rußland, und begann mit einer umfassenden Reform des Rechtswesens, der Verwaltung und der Armee zur Stärkung der Zentralgewalt. Mit der Eroberung der Tataren-Khanate Kasan (1552) und Astrachan (1556) gelang es ihm, das gesamte Wolgagebiet unter seine Kontrolle zu bringen und damit, die Bedrohung Rußlands durch die Tataren zu beenden. Außerdem führte Iwan zwischen 1558 und 1583 einen langwierigen Krieg gegen Livland, um für Rußland einen Zugang zur Ostsee zu erreichen, wenngleich er seine Bemühungen am Ende ohne Erfolg bleiben sollten. Ab 1560 wurde Iwans Herrschaft zusehends unberechenbarer und grausamer; 1581 erschlug er in einem Wutanfall sogar seinen ältesten Sohn und Thronfolger Iwan Iwanowitsch (*1554). Er umgab sich mit einer aus  niederem Dienstadel und Abenteurern bestehenden Leibgarde, den опри́чники (Opritschniki), die Teile des Landes despotisch verwalteten und den alten Hochadel terrorisierten. 1570 ließ Iwan die Stadt Nowgorod verwüsten und Tausende Einwohner töten, weil die Nowgoroder angeblich gegen ihn konspirierten. Anfang der 1580er begann Iwan, die russische Expansion nach Sibirien voranzutreiben; 1581 bis 1583 brachte der Kosake Jermak Timofejewitsch einen Großteil des Ob-Beckens unter russische Kontrolle.

1584 wurde Boris Godunow von Iwan, der an Wassersucht und Arthritis litt, auf dem Sterbebett im Kreml als Regent für seinen, aus seiner erste Ehe mit Anastassija Romanowna Sacharjina (*um 1523, †1560), stammenden Sohns Fjodor (I.), nominell Zar von Rußland, bestimmt.

Anastassija, Tochter des Bojaren Roman Jurjewitsch Sacharjin-Jurjew, hatte er 1547 in der Mariä-Verkündigungskathedrale in Moskau geheiratet; sie war damit die erste Zarin von Rußland. Da Iwan IV. die von ihm gehassten Bojaren verdächtigte, seine Frau vergiftet zu haben, ließ etliche hinrichten, obgleich er keinen Beweis in Händen hielt1

Iwan IV, war insgesamt siebenmal verheiratet.

Iwan tötet seinen Sohn (1870-73, pinxit Ilja Repin)

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1 Aufgrund forensischen Untersuchungen, die im 20. Jahrhundert an ihrem Skelett vorgenommen wurden, hat sich sein Verdacht bestätigt; es wurden große Mengen an Quecksilber, Arsen und Blei festgestellt.

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Moskau, Erzengel-Michael-Kathedrale-Архангельский собор

Lothar Franz von Schönborn

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Fürstbischof von Bamberg (1693–1729), Kurfürst und Erzbischof von Mainz (1695–1729); Sohn des kurmainzischen Amtmanns Philipp Erwein von Schönborn, des Bruders des Mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn, und dessen Gemahlin Maria Ursula, née. Greiffenclau von Vollrads, einer Nichte des Mainzer Kurfürsterzbischofs Georg Friedrich von Greiffenklau; erhielt seine Ausbildung am Jesuitenkolleg in Aschaffenburg. 1665 wurde Lothar Franz Domizellar zunächst in Würzburg, dann 1667 in Bamberg

 

 

 

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Bilder: Daderot (10/2016), Wikipedia.de

Hinweis: Das Epitaph befindet sich heute Mainfränkisches Museum in Würzburg.

Mainz,Dom (St. Martin und St. Stephan)

Lorenzo di Piero de' Medici

 

Fürst von Ursino (1513-16); einziger Sohn von Piero de' Medici, gen. il Fatuo (*1472, †1503) und Alfonsina Orsini, die Großeltern väterlicherseits waren Lorenzo der Prächtige und Clarice Orsini; verbrachte die Jahre ab 1494 gemeinsam mit seiner Familie im Exil. Nach der Rückkehr der Medici nach Florenz übernahm zunächst sein Onkel Giuliano di Lorenzo de’ Medici die Führung des Stadtstaates. Im August 1513 wurde er dann Herr von Florenz, nachdem sein Onkel Giuliano de 'Medicii - inzwischen Papst als Leo X. - ihm die Kontrolle über die Regierung übergeben hatte. 1516 machte er den ehrgeizige jungen Mann zum Herzog von Urbino. Nach dem Tode des Onkels widmete Niccolò Machiavell Lorenzo sein Werk Il Princinpe.

Madeleine de la Tour d’Auvergne (vermutl.)

Am 13.6.1518 heiratete er Madeleine de la Tour, Tochter Jeans III. d’Auvergne, des Grafen von Auvergne. Ihre gemeinsame Tochter war die 1519 geborene Caterina, die letzte der Medici aus der Linie des älteren Cosimo. Diese heiratete 1533 den Herzog von Orlean, der 1547 als Heinrich II. König von Frankreich wurde. und sie damit als Catherine de' Medici Königin von Frankreich - eine Heirat, die vom zweiten Medici-Papst, Papst Klemens VII., arrangiert worden war.

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Florenz, S. Lorenzo, Sagrestia Nuova

Michelangelo fecit

S. Lorenzo, Museo delle Cappelle Medicee - La Cappella dei Principi

Bild:  Rabe (08/2014) Wikipedia.org

Giuliano di Lorenzo de’ Medici

pinxit Raffael

 

Stadtherr von Florenz; Herzog von Nemours (ab 1515): drittgeborene Sohn von Lorenzo il Magnifico; Bruder von Piero di Lorenzo de’ Medici und Giovanni de’ Medici,. der spätere Papst Leo X.; übersiedelte, nachdem die republikanische Fraktion 1494 die Medici aus Florenz vertrieben hatte, nach Venedig. Als die von Papst Julius II. angeführte Heilige Liga von 1511 die französischen Streitkräfte aus der Lombardei vertrieben hatte, kehrte die Medici-Familie wieder an die Macht zurück,

Giuliano regierte von 1512 bis 1516 in Florenz.

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Florenz, S. Lorenzo, Sagrestia Nuova

Bild:  Rabe (08/2014) Wikipedia.org

Michelangelo fecit

Francesco de’ Medici (dt. Franz I.)

       

 

Großherzog der Toskana (1574-87); Sohn von Cosimo I., den er bereits seit 1564 als Regent vertreten hatte; und dessen Gemahlin Eleonora von Toledo; heiratete am 18.12.1565 Johanna von Österreich (*1548; †1578), eine Tochter Kaiser Ferdinands I; Bald nach deren Tod heiratete er - sie starb im Kindbett am 10.6.1579 - seine langjährige Mätresse, Bianca Cappello (*1548, †1587), die er zum Ärger seiner Frau bislang in einem Palast (heute als Palazzo di Bianca Cappello bekannt) ganz in der Nähe seines eigenen Palast (heute  als Palazzo di Bianca Cappello bekannt) untergebracht hatte.

Johanna von Österreich (pinxit Giuseppe Arcimboldo)

Francesco schloß sich - anders als sein Vater, der die Unabhängigkeit des Stadtstaates den Vorrang gab - eng an Österreich an und wurde von Ferdinand dafür mit der Bestätigung des Titel eines Großherzogs der Toskana, Cosimo hatte diesen vom Papst erhalten, belohnt. An Spanien zahlte er große Geldsummen, die für das Volk von Florenz eine harte Belastung darstellten. Andererseits ließ er die Beziehungen zur Frankreich ruhen, um die Schutzmächte Österreich und Spanien nicht zu verstimmen

Bianca Cappello (vermutlich)

Er zeigte starkes Interesse an der Entwicklung von gewerblichen Unternehmen und für die Wissenschaften; so gab er den Anstoß für die Gründung von Porzellan- und Steinzeugmanufakturen, die jedoch erst nach seinem Tod florierten. Auch setzte er das Mäzenatentum seines Vaters fort, indem er Künstler unterstützte, das Medici-Theater errichten ließ und die Accademia della Crusca gründete, ein Sprachgesellschaft, die sich bis heute das ”Studium und Bewahren der italienischen Sprache zum Ziel setzt. Sein Interesse galt aber auch der Chemie wie der Alchemie; er verbrachte viele Stunden in seinem privaten Labor und beschäftigte sich mit seiner Sammlung von Kuriositäten, dem Studiolo im Palazzo Vecchio, in dem er seine Sammlungen von Naturgegenständen und Steinen aufbewahrte.

Todesumstände:

Francesco und Bianca starben am 19. und 20. Oktober in der Medici-Villa in Poggio a Caiano. Obwohl in den ursprünglichen Sterbeurkunden von Malaria die Rede ist, wurde vielfach spekuliert, daß das Paar möglicherweise von Francescos Bruder Ferdinando, der sein Nachfolger war, vergiftet wurde. Lt. einer Studie aus dem Jahr 2010 wurden Beweise für den Parasiten Plasmodium falciparum, der Malaria verursacht, in den Skelettresten von Francesco I., festgestellt, was die Infektionstheorie und die Glaubwürdigkeit wahrscheinlich macht.

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Florenz. Kirche San Lorenzo, Capella dei Principi

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Isabella von England

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Englische Prinzessin aus dem Hause Plantagenet; viertes Kind und zweite Tochter des englischen Königs Johann Ohneland und seiner zweiten Gattin Isabella von Angoulême. Schwester Heinrichs III.; und Richard von Cornwall, heiratete - nachdem sie bereits am 22.2.1235 per procurationem in Westminster vermählt worden war, am 15. Juli 1235 im Wormser Dom den bereits zweimal verwitweten Kaiser Friedrich II. und war als solche Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches sowie Königin von Sizilien.

Nachdem es Friedrich gelungen war, auf dem Hoftag in Speyer die Wahl seines Sohnes Konrad bestätigen zu lassen und dadurch die Nachfolge zu sichern, kehrte er mit Isabella nach Italien zurück.

Isabella starb 1241 im Wochenbett, bei der Geburt ihres vierten Kindes.

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Andria (Apulien), Kathedrale, Krypta

Isabella II. (Jerusalem)

 

 

Königin von Jerusalem aus dem Haus Brienne und Gattin des römisch-deutschen Kaisers Friedrich II.. Bei dem ihr häufig zugeschriebenen Zweitnamen Jolanda (oder ähnlich) handelt es sich offenbar um einen frühneuzeitlichen Irrtum. Im November 1225 vermählte sich Kaiser Friedrich II. aufgrund dynastischer Interessen mit der dreizehnjährigen Königin; Die Trauung mit der dreizehnjährigen Königin am 9. November 1225 zu Brindisi statt. Nach der Trauung ließ Friedrich seine Gemahlin zunächst in das in der Nähe von Neapel liegende Terracina, dann nach Monreale unweit Palermos bringen.Im August 1227 hielt sie sich im Kreuzfahrerlager unweit Brindisi auf, wo Friedrich sicg befand, während eine verheerende Seuche unter den Kreuzfahrern wütete. Ende August 1227 begab sie sich nach Otranto ( Apulien), wo der Kaiser sich endgültig von ihr verabschiedete. Hier traf der wohl auch selbst erkrankte Friedrich den Entschluß, den Kreuzzug angesichts der schweren Verluste (auch sein Marschall Ludwig IV. von Thüringen und wohl auch der päpstliche Legat Konrad von Urach fielen der Krankheit zum Opfer) abzubrechen.

Nachdem sie gestorben war, behielt Friedrich die Regentschaft für seinen Sohn Corrado, der zehn Tage vor dem Todes seiner 16-jährigen Mutter geboren wurde, und noch noch minderjährig war, gegen den Willen des Papstes.

Hochzeit Friedrichs II. mit Isabella II. von Jerusalem. Neben der Braut steht ihr Vater Johann von Brienne.

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Andria (Apulien), Kathedrale, Krypta

Bild: Geak (09/2017) Wikipedia.org
Bild: Geak (09/2017) Wikipedia.org

Hinweis: In welcher der beiden Nischen in der Krypta sie beigesetzt wurde ist nicht bekannt.

Hinweis: In welcher der beiden Nischen in der Krypta sie beigesetzt wurde ist nicht bekannt.

Adel / Regenten CIII

Omnibus salutem!