Kurt Josef Waldheim

 

Österreichischer Politiker (ÖVP), Bundespräsident (1986-92); der Sohn eines Lehrers absolvierte nach der Matura (Abitur) den einjährigen Militärdienst und studierte nach der Teilnahme als Hörer an der Wiener Konsularakademie Rechtswissenschaften. Bei der UNO war er zunächst als ständiger österreichischer UN-Beobachter von 1955 bis 1956 tätig. Von 1964 bis 1968 und von 1970 bis 1971 war er ständiger österreichischer Vertreter bei den Vereinten Nationen; 1971 wurde er zum UN-Generalsekretär gewählt und übte dieses Amt zwei fünfjährige Amtsperioden lang, von 1972 bis 1981, aus. In seine Amtszeit fiel u.a. der Jom-Kippur-Krieg. 1986 trat Kurt Waldheim als Kandidat der ÖVP bei der Wahl zum Bundespräsidenten gegen Kurt Steyrer, den Kandidaten der SPÖ, an. Während des Wahlkampfes veröffentlichte das österreichische Nachrichtenmagazin profil einen Artikel, in dem Waldheim vorgeworfen wurde, er habe in seiner Biographie seine Tätigkeit im Dritten Reich geschönt und verharmlosend dargestellt; ganz im Gegenteil sei er in Kriegsverbrechen verwickelt gewesen. Vorwürfe gegen Waldheim wurden auch von Seiten des Jüdischen Weltkongresses (WJC) erhoben. So solle er an der Deportation von 40.000 Juden aus Saloniki beteiligt gewesen sein. Waldheim wies alle diese Behauptungen als Teil einer gegen ihn gerichteten beispiellosen Verleumdungskampagne zurück und äußerte sich u.a.: ”Ich habe im Krieg nichts anderes getan als hunderttausende Österreicher auch, nämlich meine Pflicht als Soldat erfüllt.“ Berühmt wurde auch Fred Sinowatz' ironischer Ausspruch während einer Pressekonferenz: ”Ich stelle fest, daß Kurt Waldheim nie bei der SA war, sondern nur sein Pferd.“ Trotz der schärfer werdenden Auseinandersetzung gewann Waldheim die Wahl und trat das Amt des Bundespräsidenten an, während Bundeskanzler Sinowatz und Außenminister Leopold Gratz (beide SPÖ) unmittelbar zurücktraten. Allerdings fand sich er sich international weitgehend isoliert. Insbesondere die Regierung der Vereinigten Staaten erklärten ihn zur persona non grata und setzten ihn auf die sog. “Watch List”, so daß er nicht mehr in das Land einreisen konnte. 1990 gelang es ihm, die Freilassung österreichischer und Schweizer Geiseln zu erwirken, die im Zweiten Golfkrieg festgesetzt worden waren, indem er persönlich zu Gesprächen nach Bagdad flog.

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Wien, Zentralfriedhof, Präsidentengruft

Alexander Fjodorowitsch Kerenskij

                      

Russischer Politiker; der Sohn von Fjodor Kerenskij, der einer der Lehrer Lenins auf dem Gymnasium war, studierte an der Universität in Sankt Petersburg und war nach dem Abschluß des Studium zunächst als Rechtsanwalt tätig. 1912 wurde er als Abgeordneter der Trudowiki (Arbeiter), einer sozialrevolutionären Partei, als deren Fraktionsvorsitzender in die vierte Duma gewählt. Nach der Februarrevolution im Frühjahr 1917 und dem Sturz des Zaren Nikolaus’ II. wurde er Justizminister in der Übergangsregierung Georgij J. Lwows (3./16. März). Die neugebildete Regierung, nach einer Umbildung im Mai 1917 nunmehr mit Kerenski als Kriegs- und Marineminister, mußte nun entscheiden, ob sie den Krieg gegen Deutschland und die Mittelmächte weiterführen oder bei einem sofortigen Frieden Gebietsverluste hinnehmen sollte. Auf Druck der Alliierten und in der Hoffnung größere Gebietsverluste vermeiden zu können, wurde eine großangelegte Offensive, die sog. Kerenski-Offensive, begonnen, die jedoch im Juli innerhalb kürzester Zeit zusammen. Als daraufhin der Ministerpräsident Lwow zurücktrat, übernahm Kerenski nun auch den Regierungsvorsitz. Die Ernennung von General Lawr Georgijewitsch Kornilow (*1870, †1918) zum Obersten Befehlshaber erwies sich insofern als Fehlgriff, als jener versuchte, die Provisorische Regierung mit ihm unterstellten Truppen zu stürzen. Im August 1917 stürzte Kerenski seinerseits Kornilow und übernahm selbst den Oberbefehl über die Armee. Im Zuge der Oktoberrevolution wurde Kerenski schließlich kornilowvon den Bolschewiki gestürzt. Während die Mitglieder der Provisionsregierung verhaftet und hingerichet wurde, gelang es Kerenski nach Frankreich zu fliehen. 1940 emigrierte er nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Paris schließlich in die Vereinigten Staaten und lehrte dort an verschiedenen Universitäten.

General Kornilow bei seinem Einzug in Moskau im September 1917

Werke u.a.: The Catastrophe (1927, dt. Erinnerungen. Vom Sturz des Zarentums bis zu Lenins Staatsstreich), Russia and History’s Turning Point (1965, dt. Die Kerenskij-Memoiren).

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London, Putney Vale Cemetery

Bilder: Robert Becker (06/2007)

Theodore Roosevelt gen. Teddy

1904 

26. US-amerikanischer Präsident (1901-09); der Sohn eines wohlhabenden Kaufmannes studierte Jura an der Harvard University, brach jedoch sein Studium ab, als er 1881 für die Republikaner in das Parlament des Bundesstaates New York gewählt wurde. Nachdem er sich kurzzeitig von der Politik abgewandt und zahlreiche Bücher veröffentlicht hatte, bewarb sich 1886 aber, wenn auch erfolglos, für das Amt des Bürgermeisters von New York City. 1888 nahm er am Bundeswahlkampf der Republikaner teil und war in Washington (D.C.) von 1889 bis 1895 Mitglied der Kommission für den öffentlichen Dienst. Von 1895 bis 1897 machte er sich als Polizeichef von New York City einen Namen. Als Unterstaatssekretär im Marineministerium 1897/98 modernisierte er die Marine aus und baute sie, in Vorbereitung auf einen Krieg mit Spanien aus (“Speak softly and carry a big stick” [“Sprich leise und bringe einen großen Knüppel mit”]). Der erfolgreich geführte Spanisch-Amerikanische Krieg brachte ihm im ganzen Land große Popularität ein. Dank dieser Popularität wurde er 1898 zum Gouverneur von New York gewählt und 1900 zum Vizepräsidenten unter Präsident William McKinley. Als McKinley im September 1901 einem Attentat zum Opfer fiel, wurde Roosevelt, den mächtige Kapitalisten wie John D. Rockelfeller, Andrew Carnegie und J.P.Morgan im Amt eines Vizepräsidenten hatten unbedingt kaltstellen wollen, sein Nachfolger im Amt des Präsidenten. Durch seine innerpolitischen Maßnahmen (als trustbuster, “Monopolbrecher” der großen Unternehmen, und die Vermittlung im Bergarbeiterstreik von 1902, vor allem aber durch sein Programm des Square Deal (Interessenausgleich) gelang es ihm, 1904 wiedergewählt zu werden. 1908 setzte er die Nominierung seines Freundes, des Kriegsministers William H.Taft, als Präsidentschaftskandidaten durch. Außenpolitisch waren seine beiden Amtszeiten von einem expanisonistischen Kurs gekennzeichnet; so intervenierte er 1902/03 im Venezuelakonflikt, unterstützte 1903 eine Revolution für die Unabhängigkeit in Panamá mit dem Ziel, den USA günstigen Bedingungen für die Nutzung der Panamákanalzone zu sichern und beanspruchte in dem sog. Roosevelt-Zusatz zur Monroedoktrin (1904) für die USA die “Polizeigewalt” über die Länder Lateinamerikas. Zudem wich er vom bislang geltenden Prinzip der Nichteinmischung der USA in Europa ab. Er vermittelte im Russisch-Japanischen Krieg 1905 den Frieden von Portsmouth, wofür er den Friedensnobelpreis erhielt. Im Sommer 1910, nach seiner Rückkehr von einer einjährigen Weltreise, wurde Roosevelt sogleich in die innerparteilichen Auseinandersetzungen der Republikaner verwickelt; er geriet zunehmend in Konflikt mit seinem Nachfolger Taft, der unter dem Einfluß des konservativen Flügels seiner Partei stand. Roosevelt übernahm die Führung des progressiven Flügels, trat für weit reichende Wirtschafts- und Sozialreformen ein und stellte sich 1912 bei der Nominierung zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten gegen Taft zur Wahl, unterlag jedoch. Er verließ daraufhin die Republikanische Partei und kandidierte für die neugegründete Progressive Party. Obwohl Roosevelt bei den Präsidentschaftswahlen mehr Stimmen als Taft auf sich vereinen konnte, unterlagen beide Kandidaten jedoch gegen den Kandidaten der Demokraten Woodrow Wilson, dessen Neutralitätspolitik bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges er heftig kritisierte. 1916 löste er die Progressive Party auf, nachdem er sich mit seinen früheren Gegnern in der Partei der Republikanern versöhnt hatte. So unterstütze er auch Taft in seinem Kampf gegen den Demokraten Wilson.

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Oyster Bay, Young's Memorial Cemetary

Bild: Chris Pansing (08/2006)

Thomas Jefferson

3. US-amerikanischer Präsident (1801-09); Sohn des wohlhabenden Pflanzer Peter Jefferson; war als Mitglied des Abgeordnetenhauses von Virginia (seit 1769) und des Kontinentalkongresses (1775-76 sowie 1783) der Führer der Unabhängigkeitsbewegung gegen Großbritannien. In seiner Zeit als Abgeordneter und als Gouverneur (1779-81) von Virginia setzte er sich für die Abschaffung sozialer Vorrechte und die Trennung von Kirche und Staat ein, wobei allerdings seine Bemühungen ein öffentliches Bildungswesen zu etablieren, scheiterten. Da er mit einer wirkungsvollen Flugschrift (A Summary View of the Rights of British America, 1774) Aufmerksamkeit erregt hatte, übertrug ihm der Kongreß die Formulierung der Unabhängigkeitserklärung vom 4.7.1776. Jeffersons, von Haus aus Rechtsanwalt und am englischen Recht und zugleich an einem an der Aufklärung verpflichteten Staatsdenken orientiert, geriet durch seinen Aufenthalt in Frankreich, wo er u.a. ab 1785 Gesandter akkreditiert war, unter französischem Einfluß in Gegensatz zur von Alexander Hamilton (*1757/1755?, †1804) bestimmten Politik der Föderalisten; er stärkte die Bundesgewalt gegenüber den Rechten der Einzelstaaten. Als Präsident betrieb er insbesondere die Ausdehung der USA nach Westen; so förderte er die Lewis-and-Clark-Expedition (1804-06); außerdem veranlaßte er den Kauf des Louisiana-Gebietes von Frankreich im Jahre 1803. Bedeutend war der Einfluß Jeffersons, der auch als Architekt arbeitete, auf die Stadtplanung Washingtons.

 

Unabhängigkeiterklärung (1776)

 

 

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Monticello (Virginia)

Bild: Tom Edwards (04/2006)
Bilder: Claus Harmsen (stones & art, 07/2007)

Gustav Ritter von Kahr (seit 1911)

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Deutscher Politiker (Bayerische Volkspartei, BVP); der Sohn des Präsidenten des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs. Gustav von Kahr war von 1917 bis 1924 Regierungspräsident in Oberbayern. Nach dem gescheiterten Kapp-Putsch wurde er im September 1920 als Kandidat der Bayerischen Volkspartei (BVP) Ministerpräsident einer rechtsgerichteten Regierung in Bayern, ztrat aber ein Jahr später aufgrund der von ihm abgelehnten Entwaffnung und Auflösung der Einwohnerwehren zurück. 1923 erhielt er als Generalstaatskommissar im September 1923 die vollziehende Gewalt in Bayern (Reichs- beziehungsweise Bundesexekution). Am 9.11.1923 schlug er in dieser Funktion den Hitlerputsch nieder. Am 30.6.1934 wurde Kahr im Verlauf des sogenannten Röhm-Putsches von einem NS-Kommando in seiner Wohnung in München festgenommen, in das Konzentrationslager Dachau, dem ersten auf deutschem Boden, gebracht und dort gleichtags im Arrestraum der Kommandantur, dem sog. Bunker, erschossen.

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München, Nordfriedhof

Mohammed Anwar as-Sadat

                  

Ägyptischer Politiker; Offizier, gehörte dem “Komitee der freien Offiziere”an, das 1952 die Monarchie stürzte. Von 1957 bis 1961 war er Generalsekretär der Nationalen Union, 1960/61 und erneut von 1964 bis 1969 Parlamentspräsident, von 1962 bis 1964 Mitglied des Präsidentschaftsrates sowie 1969/70 Vizepräsident. 1970 wurde er Nachfolger Nassers als Staatspräsident und 1976 wiedergewählt; 1973/74 und seit 1980 war er zugleich Ministerpräsident. Sadat schloß im Zuge seiner Politik eines friedlichen Ausgleichs 1979 einen Friedensvertrag mit Israel. 1978 erhielt er gleichzeitig mit dem israelischen Ministerpräsidenten Menachim Begin den Friedensnobelpreis.

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Kairo, auf dem Areal des Grabes des Unbekannten Soldaten

Bild: Sebastian Niedlich (06/2006)

Heinrich Friedrich August Graf von Itzenplitz

 

Preußischer Minister; studierte in Berlin und Göttingen Naturwissenschaft und die Rechte. 1822 trat er in den Staatsdienst ein, war zunächst Auskultator in Frankfurt (Oder), wurde zwei Jahre später Referendar am Berliner Kammergericht und 1827 als Assessor im preußischen Innenministerium beschäftigt. Nach Stationen als Regierungsrat in Stettin von 1829 bis 1838, Oberregierungsrat in Berlin von 1829 bis 1843, als Regierungsvizepräsident in Posen, wurde er 1845 Präsident der Regierung in Arnsberg. Im März 1848 schied er aus dem Staatsdienst aus, um sein Rittergut zu bewirtschaften. Nachdem er dem Allgemeinen Landtag 1847 und der Ersten Kammer von 1849 bis 1854 angehört hatte, wurde er 1854 auf Präsentation des Grafenverbandes der Mark Brandenburg Mitglied des Herrenhauses, in welchem er der gemäßigten Partei angehörte und häufig als Berichterstatter tätig war. Seit 1854 war Itzenplitz auch Mitglied des preußischen Staatsrates. Beide Ämter hatte er bis zu seinem Tode inne. Im März 1862 wurde er Minister des Ackerbaues, und im Dezember des Jahres übernahm er im ersten Ministerium Bismarck das Handelsministerium, dessen Leiter er bis zum Mai 1873 blieb. 1873 zog er sich in das Privatleben auf sein Rittergut zurück.

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Bilder: J.Rzadkowski (05/2012) Wikipedia.de
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Bliesdorf OT Kunersdorf b. Wriezen, Erbbegräbnisstätte Itzenplitz

Horst Sindermann

 

 

Deutscher Poitiker (KPD, SED); Sohn eines sächsischen SPD-Funktionärs; wurde nach dem Besuch der Volksschule und des Realgymnasiums 1929 Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands (KJVD). Nach der “Machtergreifung” durch die Nationalsozialisten im Jahre 1933 wurde er wegen Widerstands gegen die “Bewegung” zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. 1935 wurde er erneut, diesmal wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu sechs Jahren Haft im Zuchthaus Waldheim verurteilt und war danach in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Mauthausen bis 1945 in Haft. Nach der Befreiung des Lagers durch US-amerikanische Truppen im Jahre 1945 schloß er sich der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) an und wurde 1946 nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD Mitglied der SED. Er war dann zunächst Chefredakteur der Sächsischen Volkszeitung in Dresden, sowie der Volksstimme in Chemnitz, dann von 1950 bis 1953 Chefredakteur der Zeitung Freiheit in Halle. Zwischen 1954 und 1963 war Sindermann Leiter der Abteilung Agitation beim ZK der SED. Von 1963, dem Jahr, in dem er Abgeordneter der Volkskammer der DDR wurde, bis 1971 war er Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Halle. Von 1971 bis 1973 bekleidete er die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates der DDR, dann wählte ihn die Volkskammer am 3.10.1973 zum Vorsitzenden des Ministerrats der DDR, während sein Vorgänger Willi Stoph zum Vorsitzenden des Staatsrates gewählt wurde. 1976 ersetzte Honecker ihn 1976 wegen seiner nicht-parteikonformen Wirtschaftpolitik durch Stoph, während Sindermann zum Präsidenten der Volkskammer gewählt wurden. Er war damit bis 1989 in diesem Amt zwar rein protokollarisch der dritte Mann im Staate, aber tatsächlich ohne großen Einfluß. Am 3.12.1989 wurde Sindermann aus der SED/PDS ausgeschlossen und saß zeitweilig in Untersuchungshaft; zu einer Verhandlung kam es jedoch nicht mehr.

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Bilder: Bernd Schwibbe (11/2013)

Berlin, Zentralfriedhof Friedrichsfelde

Georg Heinrich Ritter von Schönerer

 

Österreichischer Politiker; Sohn eines geadelten Ingenieurs und Eisenbahnunternehmers, der 1860 von Kaiser Franz Joseph I. in den erblichen Ritterstand erhoben worden war; studierte in Dresden und Tübingen. Aufgrund der Bemühungen Deutschlands ein einiges Reich herzustellen und der Kriege, die Deutschland aus diesem Grunde führte, gelangte er zu der Überzeugung, daß auch die deutschsprachigen Teile Österreich-Ungarns an das Reich angeschlossen werden sollten. Seit 1869 verwaltete er das väterliche Landgut in Rosenau und baute es zu einem landwirtschaftlichen Musterbetrieb auf. 1873 wurde er als Liberaler in den Reichsrat gewählt, 1879 schloß er sich der deutschnationalen Bewegung, die sich seit den 1860er Jahren im Nationalitätenkampf für die deutsche Sache einsetzte, an und bekämpfte als einer der Führer dieser Bewegung den österreichischen Patriotismus, den Liberalismus und den Klerikalismus, den polirischen Katholizismus. Er war einer der Vorkämpfer auch der Los-von-Rom-Bewegung (trat auch zum Protestantismus über), und er vertrat eine radikale fremdenfeindliche Politik, die sich gegen die Slawen innerhalb Österreich-Ungarns richtete, sowie einen radikalen Antisemitismus. Seine Ideen beeinflußten u.a. Adolf Hitler, der zu jener Zeit in Wien lebte, als einen dessen Vorbilder.

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Bilder: Bernd Schwibbe (03/2013)

Aumühle (Schleswig-Holstein), Waldfriedhof

Bilder: Claus Harmsen (stones&art, 05/2015)
Politiker XLIV

Omnibus salutem!