Albert Schweitzer

Elsässischer Theologe (ev.), Orgelkünstler, Musikforscher, Philosoph und Arzt; studierte zunächst von 1893 bis 1898 in Paris und Berlin Theologie und Philosophie. 1900 wurde er Pfarrer der Gemeinde Sankt Nicholas in Straßburg und ein Jahr später Leiter des dortigen theologischen Seminars. Von 1905 bis 1913 Medizin an der Universität Straßburg. Nach Abschluß des Studiums ging er 1913 als Missionsarzt nach Lambaréné in Französisch-Äquatorialafrika (heute Gabun). Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden er und seine deutsche Frau Helene, eine Lehrerin, als deutsche Staatsangehörige von der französischen Armee unter Hausarrest gestellt, 1917 von Afrika nach Frankreich gebracht und in Bordeaux, Garaison und dann in St. Rémy de Provence bis Juli 1918 interniert. In dieser Zeit verfaßte er zwei Bände einer zivilisationskritischen Studie (Kulturphilosophie, 1923), in denen er den Grundsatz von der “Ehrfurcht vor dem Leben” prägte.Anschließend kehrte er in das Frankreich angegliederte Elsass zurück, wurde französischer Staatsbürger und arbeitete zunächst als Vikar in St. Nikolai in Straßburg und später als Assistenzarzt in einem Straßburger Spital. 1927 gründete er das Tropenhospital Lambaréné, an dem er bis zu seinem Tode wirkte und u.a. Leprakranke behandelte. Seine Arbeit dort blieb jedoch nicht ohne eine spätere kritische Beurteilung; so wurde insbesondere sein angeblich ungezwungener Umgang mit der Hygiene in Bezug auf die Kranken verurteilt. Insbesondere habe er die nicht unerheblichen Spendengelder nicht für eine Modernisierung und Elektrifizierung seines Krankenhause verwendet. Zudem habe er die Angehörigen seiner schwarzen Patienten ausgenutzt, indem er sie in einer Art von Fronarbeit beschäftigt. und sie sogar gezüchtigt.

Als Theologe leistete er wichtige Beiträge v.a. zur Erforschung des Lebens Jesu. Als Musiker erwarb er sich Verdienste durch die Mitherausgabe und Neuinterpretation des Orgelwerkes von Johann Sebastian Bach. Auf seinen Reisen nach Europa hielt er zahlreichen Vorträge und gab Orgelkonzerte. Mit Jean-Paul Sartre war sein Großneffe: Sartre war der Sohn von Schweitzers Cousine Anne-Marie (*1882, †1969).

Werke u.a.: Von Reimarus zu Wrede (1906, ab 1913 unter dem Titel Geschichte der Leben-Jesu-Forschung), J.S. Bach, le musicien-poète (1905, dt. J.S. Bach), Deutsche und französische Orgelbaukunst und Orgelkunst (1906), Zwischen Wasser und Urwald (verfaßt 1921), Briefe aus Lambarene 1924-27 (1955).

Auszeichnungen u.a.: Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (1951), Friedensnobelpreis (1952).

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Bild: Inna Moody (12/2006)

Lambaréné (Gabun), Auf dem Gelände des Hospitals

Therese Neumann gen. Resl von Konnersreuth

 

Bayerische Bauernmagd; das älteste von elf Kindern des Schneidermeisters Ferdinand Neumann erblindete im Jahre 1919, und es traten Lähmungserscheinungen auf. Am Tag der Seligsprechung der Thérèse von Lisieux, einer Nonne aus dem Karmelitinnen-Orden, dem 17.5.1925, konnte sie plötzlich wieder sehen, und am 30.9., dem Todestag der Thérèse, verschwanden die Lähmungen so plötzlich, wie sie aufgetreten waren. Weltweit berühmt wurde Therese Neumann durch ihre Stigmata (Plural zu griech.: στíγμα Stich, Punkt, Brandmal: Ausprägung der Wundmale Jesu bei einem Menschen), die am 18.9.1926 in der Fasten- und Leidenszeit bei ihr auftraten. Ab diesem Zeitpunkt soll sie vollständig auf die Aufnahme von Nahrung verzichtet, ab 1962 nicht einmal Wasser zu sich genommen zu haben. Bei ihren Visionen, die vor allem das Leiden Jesu zum Inhalt gehabt haben sollen, soll sie auch in der Lage gewesen sein, aramäisch, die Sprache Jesu, zu hören und auch für Sprachexperten verständlich wiederzugeben. Resl Neumann verstarb am 18.9.1962 gegen 13h30 Uhr plötzlich und unerwartet.

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Konnersreuth, Friedhof

Bild: Richardfabi (03/2005) GFDL

Johannes XXIII. Balsassare Cossa

(Gegen-) Papst (1410-15); der Sohn des Grafen von Troja war zunächsdt Offizier, studierte dann Recht in Bologna und wurde 1402 dort zum Kardinaldiakon ernannt. 1410 wurde Cossa in Bologna als Nachfolger Alexanders V. zum Gegenpapst gewählt, nachdem der in Rom residierenden Gregor XII. und Benedikt XIII., Gegenpapst in Avignon, ihrer Ämter durch das Konzil enthoben waren. 1413 berief Johannes ein Konzil in Rom ein, das u.a. die Schriften der beiden Reformatoren John Wyclif aus England und Jan Hus aus Böhmen verurteilte. Auf dem zwischen 1414 und 1418 unter politischem Druck König Sigismunds, des nachmaligen Kaisers, stattfindenden Konzil in Konstanz, wurde Johannes 1415 zum Abdanken gezwungen, nachdem das Konzil die Superiorität des Konzils über den Papst verkündet hatte. Johannes wurde zwar als legitim gewählt anerkannt, aber als des Amtes unwürdig bezeichnet. Er nahm daraufhin wieder seinen ursprünglichen Namen an und wurde bis 1418 in verschiedenen deutschen Städten gefangengehalten. Nach seiner Aussöhnung mit Papst Martin V., dessen Wahl 1417 das Kirchenschisma beendete, ernannte ihn dieser fünf Monate vor seinem Tod zum Kardinalbischof von Tusculum.

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Florenz, Baptisterium d. Domes

Bild: Gashwin Gomes (03/2008) flickr.com

Martin V. Oddo di Colonna

 

Papst (1417-31); di Colonna, der in Perugia Rechtswissenschaften studierte, wurde während des Konzils in Konstanz 1417 zum Papst gewählt, nachdem Johannes XXIII. in Pisa, Gregor XII. in Rom und Benedikt XIII. in Avignon abgesetzt worden waren. Mit dieser Wahl endete das seit 1378 andauernde Abendländische Schisma. Martin bemühte sich um den Wiederaufbau der Kurie und die Wiederherstellung des Primats des Heiligen Stuhles, die Oboedienz der Kleriker und Ordensangehörigen gegenüber ihren geistlichen Oberen, um den Einigungsprozess innerhalb der römischen Kirche und dem Kirchenstaat voranzutreiben. Er verurteilte den damals in klerikalen Kreisen verbreiteten Konziliarismus, der dem Konzil höhere Autorität einräumte als dem Papst. 1420 lehnte er das Angebot der Franzosen ab, Avignon zu seiner Residenz zu machen und begab sich statt dessen zunächst nach Florenz und zwei Jahre später nach Rom. In Rom ließ er Kirchen und öffentliche Gebäude wiederaufbauen, veranlaßte Reformen, welche die Behandlung der Juden betrafen und rief in einer Bulle zu einem Kreuzzug gegen die Anhänger von Jan Hus, die Hussiten, auf. Für 1431 rief er das Konzil von Basel ein, das er aber nicht mehr führen konnte, da er bereits im Februar des Jahres starb.

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Rom, Basilika San Giovanni in Lateran

Bild: Jean-Marie Laurent (12/2007)
Bild: Jean-Marie Laurent (12/2007)
Bilder: Jürgen Pferdekamp

Matthias

Heiliger; durch das Los rückte Matthias gegen den ebenfalls zur Wahl stehenden Joseph Barsabbas als zwölfter Apostel an die Stelle Judas Ischariots nach, der Jesus für 30 Silberlinge verraten und sich dann selbst getötete hatte (Apostelgeschichte 1,21-26); er wird daher manchmal auch als der dreizehnte Apostel bezeichnet. Der Überlieferung nach erlitt er in Jerusalem den Märtyrertod, nach römischer Sitte durch Steinigung und anschließender Enthauptung durch das Beil. Nachdem die Gebeine des Apostel Matthias zunächst in Rom in der Basilika S. Maria Maggiore beigesetzt worden sein sollen, sollen sie später im Auftrag der Kaiserin Helena, Mutter des römischen Kaisers Konstantin I., vom Trierer Bischof Agritius nach Trier überführt worden sein, wo sie seit 1127 als Reliquien von Pilgern verehrt werden.

Tag: 14.5., im deutschen Sprachraum 24.2.; orthodoxe Kirche: 9.8.

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Hinweis: Das Grabmal Matthias‘ befindet sich in der Mitte des Chorschiffes der Abteikirche. Unmittelbar darunter liegt der Steinsarkophag, der seine sterblichen Reste enthält.

Trier, Benediktinerabtei St. Matthias

Joseph Smith jr.

         

US-amerikanischer Religionsstifter; viertes von elf Kindern einer Familie von Händlern und Bauern; gründete am 6.4.1830 in Fayette (New York) The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints (dt. Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ),eine Religionsgemeinschaft, die sich auf die Bibel sowie auf Offenbarungen beruft, die er erstmals 1820 - später folgten noch weitere Visionen - erlangt hat, als ihm nach eigenen Angaben ein Engel, der ihm eine Goldplatte mit Hieroglyphen überreichte, erschienen war. Er übersetzte diese und veröffentlichte sie 1830 als das Buch Mormon, das zur Grundlage der Religion der Mormonen wurde. 1827 heiratete er gegen den Willen deren Vaters Emma Hale, praktizierte jedoch spätestens ab 1831 die Vielehe. Smith wurde wegen mehrerer Delikte verurteilt, und saß u.a. von Dezember 1838 bis April 1839 wegen Hochverrats im Gefängnis. Nach seiner Entlassung gründete er in Illinois die Stadt Nauvoo, führte eine Gastwirtschaft, ließ sich zum Bürgermeister wählen, ernannte sich zum Generalleutnant der von ihm gegründeten Miliz und strebte 1844 das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten erfolglos an. Als er Druckstöcke und die Druckerpresse der Zeitung Nauvoo Expositors, die seine polygame Lebensweise als anstößig bezeichnet hatte, zerstören ließ, ordnete der Gouverneur des Staates seine Verhaftung aufgrund eines Angriffs auf die Pressefreiheit und seine Einweisung in das Gefängnis von Carthage an. Dort wurde er von mehreren Kugeln tödlich getroffen, nachdem dieses von seinen aufgebrachten Gegnern gestürmt worden war und er versuchte zu fliehen.

Der größte Teil der Mormonen ließ sich im Bundesstaat Utah und den angrenzenden Gebieten nieder. Joseph Smith III., einer der Söhne des Propheten, übernahm nach mehreren Jahren die Leitung der Mormonenkirche, der bis auf den heutigen Tag direkte Nachfahren des Gründers vorstehen. Heute (2012) gibt es ca. 14 Millionen Mormonen weltweit, daon die Hälfte davon in den Vereinigten Staaten. In Deutschland umfaßt die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage eigenen Angaben zur Folge an die 40.000 Mitglieder.

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Bilder: Cambene (06/2008) Wikipedia.orr
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Nauvoo (Illinois) Vor dem ehemaligen Wohnhaus

Johann von Rist (seit 1653)

1651              

 

Deutscher Pfarrer (ev.) und Dichter; ältestes von acht Lindern des aus Nördlingen stammenden evangelischen Pastors in Ottensen Caspar Rist, der seinen Sohn zunächst daheim unterrichtete, bevor er ihn auf das Johanneum in Hamburg und später auf das Gymnasium illustre in Bremen schickte. Danach studierte Rist an der Universität Rinteln Theologie u.a. bei Johannes Gisenius und Josua Stegmann, einem führenden Theologen und berühmten Dichter von Kirchenliedern. Um 1626 wechselte er an die Universität Rostock, an der er das Studium der Theologie fortsetzte, aber zugleich auch noch Arzneiwissenschaft und Mathematik, sowie Botanik studierte; außerdem galt sein Interesse der Chemie und Mechanik. Nach Abschluß der Studien in Rostock im Jahre 1628 ging er nach Hamburg zurück, wo er mit Ernst Stapel, mit dem er sich während des gemeinsamen Studium in Rostock befreundet hatte, Theaterstücke verfaßte und auch publizierte und auch selbst als Darsteller auftrat. Nach einer überstandenen Erkrankung an der Pest trat er 1633 eine Stelle als Hauslehrer bei dem Landschreiber Heinrich Sager in Heide an und verlobte sich im selben Jahr mit Elisabeth Stapel, der Schwester seines inzwischen verstorbenen Freundes und des Amtsmannes Franz Stapel. In diesem Jahr erlebte erstmals eine der furchtbaren Sturmfluten, die immer wieder die Küsten der Nordsee heimsuchen und bis in die Elbe nach Hamburg vordringen. Die Sturmflut vom 11. Oktober, die sog. Große Manndränke, kostete 15.000 Menschen das Leben. Durch die Hilfe seines Schwagers wurde er im Frühjahr 1635 zum Pastor in Wedel berufen, das zu jener Zeit zu Dänemark gehörte; in diesem Amt blieb er bis zu seinem Tode. Kurz nach seinem Amtsantritt heiratete er dann seine Verlobte. Er veröffentlichte jetzt weitere Gedichtbände und geistlichen Liederbücher. Am 14. Februar 1648 wurde er erneut Zeuge einer zerstörerischen Sturmflut, die sog. Fastelabendsflut, über die er in seiner “Kurtzen iedoch eigentlichen Beschreibung des erschreklichen Ungewitters/Erdbebens und überaus grossen Sturmwindes” berichtet. Während des Dreißigjährigen Krieges verlor Rist durch plündernde schwedische Soldaten seine Bibliothek und im Zweiten Nordischen Krieg 1658 noch einmal sein gesamtes Hab und Gut, und er mußte mit seiner Familie nach Hamburg flüchten, kehrte aber später wieder zu seiner Gemeinde zurück. Nachdem 1662 seine Frau Elisabeth, die ihm fünf Kinder schenkte, von denen zwei früh verstarben, heiratete Rist zwei Jahre später Anna Hagedorn née Badenhop (†1680), Witwe seines 1660 verstorbenen Freundes und Weinhändlers Johann Philipp Hagedorn.

Neben Paul Gerhardt gilt Johann Rist als der bedeutendste protestantische geistliche Dichter des 17. Jahrhunderts und als der wichtigste norddeutsche Vertreter der Reformen von Martin Opitz; 1660 gründete er zu deren Förderung die Sprachgesellschaft “Elbschwanenorden” und nannte sich als dessen Haupt “Palatin”. Er ist Verfasser geistlicher und weltlicher Lyrik sowie allegorischer Dramen und Festspiele zum Zeitgeschehen. Das Evangelische Gesangbuch beinhalte sein Weihnachtslied Brich an, du schönes Morgenlicht (EG 33), das Neujahrslied Hilf, Herr Jesu, lass gelingen (EG 61), Strophen zu Friedrich Spee von Langenbergs Passionslied O Traurigkeit, o Herzeleid (EG 80), Man lobt dich in der Stille (EG 323) und das Abendlied Werde munter, mein Gemüte (EG 475).

Werke u.a.: Die alleredelste Belustigung (1666), Die alleredelste Erfindung (1667), Das alleredelste Leben (1663), Das alleredelste Nass der gantzen Welt (1663), Das Friedewünschende Teuschland (1649), Sabbathische Seelenlust (1651).

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Bilder: Rolf Pickmann (2009)

Wedel (Holstein), Kirche am Roland

Hinweis: Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg erheblich zerstört. Bevor sie wieder hergestellt wurde (eine Kirchturmspitze wurde erst im Jahr 2010 wieder aufgesetzt), wurde im Februar 1950 ein unter dem Fußboden der Kirche befindliches Gewölbe geöffnet und einer eingehenden Inspektion unterzogen. In dem aus mehreren Kammern bestehenden Gewölbe entdeckte man mehrere aus Holz bestehende Erwachsenen- als auch einige Kindersärge, die allesamt eingefallen waren. Keiner der Särge war beschriftet; es wird allerdings vermutet, daß sich darunter auch der Sarg Johann Rists befindet. Nach der Inspektion wurde das Gewölbe wieder geschlossen; es ist nicht mehr zugänglich.

Carlo Maria Kardinal Martini SJ

Bild: Raminus Falcon (03/2010) Wikipedia.org cc_somerightsreserved

 

Italienischer Kardinal (seit 1983); Erzbischof von Mailand (1980-2002); Sohn eines Ingenieurs; trat nach dem Besuch des jesuitische Istituto Sociale in Turin im Alter von 17 Jahre der Ordensgemeinschaft der Jesuiten bei, absolvierte sein Noviziat in Cuneo und studierte dann Philosophie an der Philosophischen Fakultät Aloisianum in Gallarate bei Mailand und Katholische Theologie an der Theologischen Fakultät in Chieri (Prov. Turin). 1952 empfing er das Sakrament der Priesterweihe, absolvierte das jesuitische Tertiat und setzte seine Studien in Rom fort. 1958 promovierte er an der Päpstlichen Universität Gregoriana “summa cum laude” zum Dr theol.. Nach einigen Jahren als Lehrer an der Fakultät in Chieri kehrte er nach Rom zurück, 1966 promovierte er - erneut “summa cum laude” - am Pontificio Istituto Biblico, dem Päpstlichen Bibelinstitut, an dem er von 1969 bis 1978 Rektor tätig war, bevor er zum Kanzler der Päpstlichen Universität Gregoriana bestellt wurde. Zugleich übertrug ihm Papst Paul VI. die Leitung der offiziellen Fastenexerzitien der Römischen Kurie. Außerdem war Martini von 1986 bis April 1993 Präsident des Rates der europäischen Bischofskonferenzen. Am 29.121979 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Erzbischof von Mailand und spendete ihm am 6. Januar des Folgejahres im Petersdom die Bischofsweihe. Vom Amt des Erzbischofs trat Martini im Juli 2002 bei Erreichen der Altersgrenze zurück.

Kardinal Martini galt als einer der einflußreichsten Förderer des ökumenischen Dialogs in der katholischen Kirche Italiens und wurde durch seine publizistische Tätigkeit auch über Italien hinaus bekannt. In der italienischen Öffentlichkeit wurde er insbesondere durch seine Artikel in der Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera bekannt, in denen er auch zu kritischen zu Themen Stellung bezog, die ihm in Form von Briefen zugegangen waren. Für die Kolumne wurde er 2010 mit dem renommierten italienischen Journalistenpreis Premiolino ausgezeichnet.

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Bilder: Dott. Lodovico Buscatti (01/2013)

Mailand, Dom

Bilder: Klaus Paap (10/2020)

Paul II.    Pietro Barbo   

 

Papst (1464-1471); Sohn eines wohlhabenden venezianischen Kaufmanns und dessen Frau Polixena Condulmer, eine Schwester von Papst Eugen IV.. Schon früh profitierte Pietro Barbo vom Pontifikat seines Onkels, der ihm gute Privatlehrer sandte und ihn 1440 zum Kardinal von Santa Maria Nuova in Rom. Außerdem war er Apostolischer Protonotar, Archidiakon von Bologna, ab 1440 Bischof von Cervia, ab 1451 Bischof von Vicenza und ab 1459 Bischof von Padua. Von seinen zahlreichen Pfründen ließ Pietro Barbo den Palazzo Venezia (früher auch Palazzo Barbo) in Rom erbauen.

Obwohl Kardinal Barbo unter Pius II. in Ungnade gefallen war, wurde er am 30.8.1464 im ersten Wahlgang überraschend einstimmig und nach einem sehr kurzen Konklave zum Papst gewählt.

 

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Bilder: M;anuel Schmidt

Vatikanstaat, Petersdom. Vatikanische Grotten

Religion / Kirche XXIV

Omnibus salutem!