Paris, Cimetière de Montmartre

Jacques (Jacob) Offenbach

Französischer Komponist deutsch-jüdischer Abstammung; der Sohn eines jüdischen Kantors ging 1833 nach Paris, um dort am Conservatoire de Paris Violoncello zu studieren. Einer seiner Lehrer dort war Luigi Cherubini. Während dieser Zeit legte Offenbach sich seinen französischen Vornahmen zu. 1837 wurde er Cellist an der Opéra-Comique, an der auch seine erste Operette, der Einakter Offenbach im Kreise seiner FamiliePepito, 1853 uraufgeführt wurde. 1849 wurde er Kapellmeister am Théâtre Français; 1855 eröffnete er anläßlich der in Paris stattfindenden Weltausstellung ein eigenes Theater, die Bouffes-Parisiens, das er bis 1862 leitete. Hier wurde 1858 seine Operette Orphée aux enfers (dt. Orpheus in der Unterwelt) aufgeführt, die zu einem Musterbeispiel der satirischen Operette wurde und sich bis auf den heutigen Tag großer Beliebtheit erfreut. Hortense Schneider war der Star von vier seiner erfolgreichen Operetten:  La Belle Hélène (1864, dt. Die schöne Helena), Barbe-Bleue (1866, dt. Blaubart), La Grande-Duchesse de Gérolstein (1867, dt. Die Großherzogin von Gerolstein) und La Périchole (1868). Als der Deutsch-Französische Krieg ausbrach, geriet er zwischen die Fronten: Die Franzosen hielten ihn für einen Spion Bismarcks, den Deutschen galt er als ein Vaterlandsverräter. So verließ er die französische Hauptstand und zog sich mit seiner Familie nach Spanien zuück, von wo aus er Tourneen nach Italien und Österreich unternahm. Als er schließlich nach Paris zurückkehrte, hatte sich der Geschmack des Publikums verändert; seine Musik war nicht mehr so gefragt, und so scheiterte er auch wirtschaftlich, als er 1873 die Leitung des Théâtre de la Gaité in Paris übernahm, so daß er 1875 schließlich aufgeben mußte. Auch eine Tournee durch Amerika konnte die Reputation in Frankreich nicht wieder steigern; es folgte der finanzielle und zugleich gesundheitliche Niedergang. Dennoch begann Offenbach, der als einer der Begründer der modernen Operette gilt, 1877 die Arbeit an seinem bedeutenden Spätwerk Les Contes d'Hoffmann dt. (Hoffmanns Erzählungen), das bis auf den heutigen Tag neben Georges Bizets Carmen die meistgespielte französische Oper ist.

Werke u.a.: Rheinnixen (1864), Pariser Leben (1866), Les contes d’Hoffmann (Hoffmanns Erzählungen; Uraufführung 1888).

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Gioacchino Antonio Rossini

                 ~1856

Italienischer Komponist; der Sohn eines Hornisten und einer Sängerin studierte u.a. am Conservatorio di Bologna, und debütierte als Opernkomponist 1810 in Venedig mit La cambiale di matrimoninio (Der Heiratswechsel). Der erste große Erfolg stellte sich 1813 mit L’Italiana in Algeri (dt. Die Italienerin in Algerien) und Tancredi (dt. Tankred) ein. Drei Jahre später kam in Rom seine komische Oper Il Barbiere di Siviglia (dt. Der Barbier von Sevilla) heraus, die in der Premiere zwar nicht gut aufgenommen wurde, sich aber anschließend zu einem großen Publikumserfolg entwickelte. Nach kurzzeitigem Aufenthalt in Wien, war Rossini von 1823 bis 1825 dann in Paris Leiter der Italienischen Oper. Hier näherte er sich der französischen Oper an, die mit Le siege de Corinthe (1826, dt. Belagerung Korinths) begann und er in Guillaume Tell (1829, dt. Wilhelm Tell) vollzog. Bis 1830 war er Generalintendant der königlichen Musik und Generalinspektor des Gesangs in Frankreich. Anschließend Isabella Colbranzog sich Rossini, der ca. 40 Opern komponierte und außerdem Orchester- und Chorwerke sowie Kammermusik schrieb, zurück, - nicht ganz unfreiwillig, da der französische König nach der Julirevolution von 1813 hatte abdanken müssen, und lebte - auch aufgrund der politischen Situation - abwechselnd in Italien und in Paris und fröhnte seinen Leidenschaften, u.a. der Kochkunst und der Beschäftigung mit den Werken Bachs. In erster Ehe war er von 1822 bis 1836 verheiratet mit der spanischen Sopranistin Isabella Colbran, die die Titelpartien in einigen seiner frühen neapolitanischen Opern sang. Am 16.8.1845 heiratete er Olympe Pélissier, die er bereits 1832 kennengelernt und seit 1837 zusammengelebt hatte. 

Werke u.a.: Demetrio e Polibio (1806), La Cenerentola (1817, dt. Aschenputtel), Semiramide (1823), Le Comte Ory (1828, dt. Graf Ory).

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Paris, Père Lachaise (urspr. Begräbnisstätte)

Florenz, Basilika Santa Croce

Georg Friedrich Händel

                          

Deutscher Komponist; Sohn von Georg Händel, Leibchirurg des Herzogs Johann Adolf von Sachsen-Weißenfels; als er seinen 8-jährigen Sohn bei einer seiner Fahrten zum herzoglichen Hof mitnahm und dieser auf der Orgel der Hofkapelle improvisierte, war der Herzog so von seinem Spiel beeindruckt, daß er ihn musikalisch ausbilden ließ. Die Ausbildung erfolgte durch den Organisten an der Liebfrauenkirche Friedrich Wilhelm Zachow. Der Große Kurfürst, dem Händel Geburtshausvorgespielt hatte, bot ihm ein Stipendium für weitere Studien in Italien an, was dieser jedoch ablehnte. Statt dessen begann Händel, dem Wunsch des Vaters entsprechend, ein Jurastudium an der neu gegründeten Universität von Halle und wurde gleichzeitig im Jahre 1702 zur Probe auf ein Jahr als Domorganist an der königlichen Schloß- und Domkirche angestellt. Nach Ablauf dieser Zeit ging Händel nach Hamburg, wo er 1703 Konzertmeister am dortigen Opernhaus wurde und wo seine erste Oper Almira entstand. Von 1707 bis 1709 bereiste Händel Italien, wo er die Anerkennung und Unterstützung des Adels und der Geistlichkeit fand und genoß. Er hielt sich in Florenz, Venedig und Rom auf, wo er zeitweilig im Dienst des Marchese Francesco Maria Ruspoli stand. In Italien komponierte er v.a. weltliche und geistliche Kantaten sowie Opern und Oratorien, u.a. La resurrezione (1708). Am 26.12.1709 wurde seine fünfte Oper Agrippina mit großem Erfolg in Venedig am Teatro San Giovanni Grisostomo uraufgeführt und erwies sich sofort als ein großer Erfolg. In Italien machte er auch die Bekanntschaft der Musiker und Komponisten Arcangelo Corelli (*1653, †1713), Alessandro und dessen Sohn Domenico Scarlatti sowie Agostino Steffani, dessen Nachfolger als kurfürstlichen Kapellmeister er im Frühjahr 1710 in haendel_gf_jung_bdHannover wurde, nachdem er nach Deutschland zurückgekehrt war. Anschließend reiste er dann nach London, wo ihm mit Rinaldo (1711) ein zweiter Operntriumph gelang, und ließ sich 1712 endgültig in England nieder, wo er ab 1713 eine jährliche Pension erhielt. In der ersten Zeit in London entstanden zur Feier des Friedens von Utrecht das Utrecht Te Deum und Jubilate, das in der der Saint Paul's Kathedrale aufgeführt wurde, die Ode for the Birthday of Queen Anne (beide 1713) sowie anläßlich von höfischen Festlichkeiten, die nach der Thronbesteigung Georgs I. auf der Themse aufgeführt wurde, die Wassermusik (1717). 1719 erhielt Händel den Auftrag, ein Opernhaus, die Royal Academy of Music, zu gründen, in dem er seine größten Erfolge feierte. Am 22.1.1727 wurde er schließlich britischer Staatsbürger. 1728 mußte das königliche Opernunternehmen wegen wirtschaftlicher Mißerfolge schließen. Händel versuchte zwar noch, durch einen Umzug in ein kleineres Theater (1734) und durch weitere Opern das Unternehmen zu retten; nach einem gesundheitlichen Zusammenbruch, einem Schlaganfall, im Jahre 1735 mußte er allerdings das Projekt im Jahr 1737 ganz aufgeben, erholte sich jedoch nach einer Kur in Aachen. Aufgrund der zunehmenden Mißerfolge wandte sich Händel bereits während der 1730er Jahre parallel zum Opernschaffen anderen musikalischen Gattungen zu, vor allem dem Oratorium und der Instrumentalmusik; im Bereich der Instrumentalmusik schuf er wegweisende Instrumentalwerke des 18. Jahrhunderts. Sein Messias, der 1742 in Dublin uraufgeführt wurde, wurde erst acht Jahre später in London zu einem furiosen Erfolg und brachte Händel als erstem deutschen Musiker Weltruhm. Bei der Komposition des Oratoriums Jephta (1751) erblindete Händel allmählich, ließ sich erfolglos von dem heute als Scharlatan enthüllten Okulisten John Taylor behandeln, der zuvor schon Johann Sebastian Bachs Augen behandelt hatte. Er wurde - wie er es sich gewünscht hatte - unter hohen Ehren und Anteilnahme von 3.000 Personen in der Poet’s Corner der Westminster Abbey beigesetzt; drei Jahre später wurde das Grabdenkmal errichtet.

Denkmal Händels in Halle, errichtet 1859. Bild: Martina Schulz

 

Werke u.a.: Wassermusik (1717), Radamisto (1720), Giulio Cesare (1724), Tamerlano (1724) und Rodelinda (1725), Athalia (1733) und Saul (1739), Messiah (Der Messias; 1742), Samson (1743) und Solomon, Feuerwerksmusik (beide 1749).

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  Messias, Halleluja

 

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 Messias, The Glory of the Lord (MIT Concert Choir)

 

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Igor Strawinsky

 Libr.of Congress

US-amerikanischer Komponist russischer Herkunft; einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Sohn Fjodor Ignatjewitsch Strawinskys, Bassist am kaiserlichen Opernhaus in Sankt Petersburg. Nach Abbruch eines Jurastudium 1903 wurde er Schüler von Rimskij-Korsakow, Von 1910 bis 1914 lebte er abwechselnd in Wolynien und in der Schweiz. Die Uraufführung von Le sacre du printemps (1911) wurde zu einem der größten Theaterskandale. Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges ließ sich Strawinsky in der Schweiz nieder, zog 1920 nach Paris, wo er in Kontakt mit den bedeutendsten französischen oder in Frankreich lebenden Künstlern dieser Zeit kam, u.a. Pablo Picasso, Jean Cocteau, André Gide, Henri Matisse und Alexandre Benois. Dort trat er als Pianist und Dirigent auf, um seine Familie zu ernähren. 1939 emigrierte er in die Vereinigten Staaten und ließ sich in Hollywood (Kalifornien) nieder.

Werke u.a.: Scherzo fantastique (1908), Ballette für Djagilew Der Feuervogel (1910) und Petruschka (1911), Le sacre du printemps (1913), Symphonies d’instruments á vent (1920), Mavra (1922), Oedipus Rex (1927), Perséphone (1934), Ballett Apollo Musagètes (1928).

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Bild: Bettina Jakob (2005)

Venedig, Insel San Michele

London, Westminster Abbey, South Transept

Bild: Gertraude Clemenz-Kirsch (02/1982)
Bild: KN (05/2001)

Friedrich (Bedřich ) Smetana

                 

Tschechischer Komponist; der Sohn eines Bierbrauers studierte Klavier und Theorie in Prag, gründete zusammen mit seinem Förderer Franz Liszt 1848 in Prag eine Musikschule. Da er mit den Verhältnissen in der damaligen österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie unzufrieden war, nahm er 1856 eine Stelle als Dirigent der Philharmonischen Gesellschaft in Göteborg an, kehrte jedoch bereits 1861 wieder nach Prag zurück. Dort übernahm Smetana, der auf den deutschen Vornahmen Friedrich getauft worden war und in seiner Jugend ausschließlich deutsch gesprochen hatte, jetzt jedoch ein starkes Nationalgefühl entwickelt hatte, die Leitung der neugegründeten tschechischen Oper, mußte die Tätigkeit aber wegen zunehmender Taubheit 1874 aufgeben. Trotz dieses Handicaps komponierte er jedoch in den verbleibenden Jahren seines Lebens zahlreiche bedeutende Werke. Mit seinen Opern und sinfonischen Dichtungen war er der Begründer eines eigenständigen national-tschechischen Musikstils, der in unmittelbarem Zusammenhang mit der Volksmusik seines Landes steht. Seine Musik beschreibt nicht nur die Landschaft seiner Heimat, sondern auch vaterländisch heroisch gedeutete Geschichte des tschechischen Volkes. Als Dirigent, Organisator und Kritiker setzte er sich intensiv für die zeitgenössische Musik ein. Zu seinen heute noch meistgespielten Werken gehören die Opern, er schrieb außerdem Klaviermusik, Lieder und Chormusik. Neben Dvorak ist er einer der bedeutendsten Komponisten seines Landes.

Werke u.a.: Die verkaufte Braut (1866), Zyklus aus sechs sinfonischen Dichtungen Ma Vlast (1874-1879, Mein Vaterland), darunter Die Moldau und Aus Böhmens Hain und Flur, u.a. die Opern Dalibor (1868), Der Kuß (1876), die sinfonischen Dichtungen Richard III. (1858) und Hakon Jarl (1861).

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Prag, Vysehrad Ehrenfriedhof

Bild: KN (05/2001)

Jan Kiepura

Polnischer Sänger und Schauspieler; der Sohn eines Bäckers studierte zunächst Jura in Warschau, nahm aber parallel dazu Gesangsunterricht. Sein Debüt erfolgte 1925 in Lemberg in der Oper Gounod. Sein Durchbruch erfolgte, nachdem er 1926 nach Wien gegangen war. In der Folge sang er u.a. an der Scala, Metropolitan Opera und spielte am Broadway. Auf der Leinwand debütierte er 1930 in dem StreifenNeapel - Singenden Stadt. Kiepura war ab 1936 mit der Schauspielerin Marta Eggerth verheiratet, mit der gemeinsam er sowohl in Operetten auftrat, als auch Filme drehte, u.a. Zauber der Bohème (1937) unter der Regie von Géza von Bolváry.

Filme u.a.: Das Lied einer Nacht (1932), Ich liebe alle Frauen (1935), Give Us the Night (USA), Opernring (beide 1936), Moja piosenka dla ciebie (1943, USA), Valse brillante (1949, Frankreich), Land des Lächelns (1952).

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Warschau, Cmentarz Powazkowski

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Bilder: Hans-Christian Seidel (09/2013)

Aussehen der Grabstätte im Jahre 2001.

Géza Anda

 

 

Schweizer Pianist ungarischer Herkunft; Sohn eines Schuldirektors; wurde mit 13 Jahren in die Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest aufgenommen und studierte u.a. bei Zoltán Kodály und Leo Weiner und in der Klavierklasse von Ernst von Dohnányi. Mit einem Stipendium kam er 1939 an das Collegium Hungaricum in Berlin. 1940 gewann er den Franz Liszt-Preis und debütierte 1942 mit dem 2. Klavierkonzert von Johannes Brahms unter dem Dirigenten Willem Mengelberg. Im selben Jahr entstanden erste Schallplattenaufnahmen mit Polydor in Berlin. Mitten im Zweiten Weltkrieg, 1943, verließ er Berlin und ließ sich zunächst in Genf nieder, bevor er sich nach dem Ende des Krieges in Zürich ansiedelte. 1947/48 lernte er bei einem Aufenthalt in Paris: den Musikphilosophen und Berater Igor Strawinskys, Pierre Souvtchinsky und Pierre Boulez (*1925) kennen, mit dem er sich befreundete. Seit 1952 unterrichtete Anda als Dozent bei den Salzburger Sommerkursen, und 1960 übernahm er die Meisterkurse seines Mentors Edwin Fischer in Luzern, die er später im Muraltengut Zürich fortsetzte. Anda war außerdem als Juror im Concours Clara Haskil und dem Internationalen Klavierwettbewerb Leeds tätig. Géza Anda setzte sich für die Kompositionen seines Landsmannes Béla Bartók ein. Zu seine frühem Repertoire gehörten auch Werke von Johann Sebastian Bach und Alessandro Scarlatti;, spielte später aber auch Werke vonHaydn, Debussy, Ravel, galt aber insbesondere als ausgezeichneter Mozart-Interpret.

In erster Ehe war Anda seit 1953 mit Helene Winterstein-Bosshard und erwarb zwei Jahre später die eidgenössischen Staatsbürgerschaft. 1964 heiratete er in zweiter Ehe die Unternehmerin Hortense Bührle.

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Bilder: Klaus Ernst (07/2003)

Rüschlikon, Friedhof

Marcella Sembrich-Kochańska née Prakseda Marcelina Kochańska

 

Polnische Sängerin und Pianistin; wurde zunächst von ihrem Vater in Klavier und Geige unterrichtet; als ihr besonderes Talent in Erscheinung trat, wurde sie im alter von elf Jahren auf das Konservatorium in das seinerzeit zum österreichisch-ungarischen Kaiserreich gehörende Lemberg (heute Lwiw, Ukraine) geschickt, wo sie vier Jahre bei ihrem späteren Ehemann Wilhelm Stengel Klavier und zudem geige und Harmonielehre studierte, bevor sie im Alter von 16 Jahren nach Wien zum Klavierstudium ging. .Sie wandte sich dann jedoch dem Gesang zu.und debütierte nach einer Ausbildung in Mailand 1877 in Athen als Elvira in der romantischen Oper I Puritani von Vincenzo Bellini. Nach einer “Babypause” wirkte sie von 1878 bis 1880 an der Dresdner Oper. Es folgten weltweit zahlreiche sehr erfolgreich Konzerte und Gastspiele in London, in Sankt Petersburg (1880-82), in Moskau (1881/1882) oder am Teatro Real Madrid (1882). 1883 wechselte sie an die soeben neueröffnete Metropolitan Opera in New York City; dessen Ensemble gehörte sie bis zum Ende ihrer Bühnentätigkeit an. Immer wieder unternahm sie in den Vereinigten Staaten Tourneen mit dem Ensemble, so z.B. auch nach Sankt Petersburg. Johann Strauss (Sohn) schrieb für sie eine Neufassung seines Frühlingsstimmen-Walzers für Koloratur-Sopran. Von 1887 bis 1891 war sie Jahr für Jahr an Nach dem Ende ihrer Bühnentätigkeit lehrte ab 1924 am Curtis Institute of Music in Philadelphia und an der New Yorker Juilliard School.

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Bilder: Bernd Schwibbe (07/2014)

Dresden-Tolkewitz, Johannisfriedhof

Margarethe Bertha Ida Siems

als Marschallin im Rosenkavalier (1911)

 

Deutsche Opernsängerin und Gesangspädagogin; nach der Schulausbildung sowie Geigen- und Klavierunterricht in ihrer Geburtsstadt begann sie 1899 ein Gesangstudium in Dresden. 1902 hatte sie unter Angelo Neumann, der dort seit 1885 Direktor war, ihr erste Engagement am Neuen Deutschen Theater in Prag, und debütierte dort als Königin Margarethe in Giacomo Meyerbeers Oper Die Hugenotten. 1908 wurde sie an die Dresdner Hofoper (heute Semperoper) engagierte, wo sie Nachfolgerin von Irene Abendroth wurde. Eine enge Zusammenarbeit erfolgte mit Richard Strauss an dessen Uraufführungen sie mitwirkte: 1909 an der Oper Elektra, 1911 am Der Rosenkavalier als Marschallin sowie 1912 an der Oper Ariadne auf Naxos;.in letzterer hatte er die äußerst anspruchsvolle Rolle der Zerbinetta extra für Siems´ Stimme komponiert. Von 1920 bis 1924 war sie Lehrerin für Gesang am Berliner Stern’sches Konservatorium; 1926 wurde sie private Gesangspädagogin in Dresden. 1925 feierte sie am Opernhaus ihrer Heimatstadt Breslau ihren offiziellen Bühnenabschied, mit ihrer Glanzrolle, der Marschallin aus dem Rosenkavalier. Nach 1937 wurde sie Professorin für Gesang am Konservatorium von Breslau. 1946 wurde sie aus ihrem Haus im heutigen Polen - ohne etwas mitnehmen zu können - vertrieben und ließ sich in Dresden nieder, wo sie - weitgehend mittellos - trotz ihres fortgeschrittenen Alters weiterhin an der Dresdner Akademie für Musik unterrichtete..

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Bilder: Bernd Schwibbe (07/2014)

Dresden-Tolkewitz, Johannisfriedhof

Peter Huber gen. Müllner-Peter von Sachrang

 

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Deutscher Musiker und Universalgelehrte; Sohn eines Müllers, dessen Kornmühle er 1809 übernahm, nachdem er aus München, wohin er im Alter von zwölf Jahren zur Ausbildung und einem Studium, das er allerdings abbrach, geschickt worden war, in seine Heimat zurückgekehrt war; neben seiner Arbeit als Müller betätigte er sich auch als Chorleiter und Organist. Huber, der nach 1817 wiederholt zum Sachranger Gemeindevorsteher gewählt wurde, trug im Laufe seines Lebens eine umfangreiche Notensammlung zusammen, den sog. Sachranger Notenschatz, der heute in der Musikabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek in München verwahrt wird.

Müllner-Peter - so in seinem heimatlichen Umfeld genannt - war seit dem 25.10.1813 mit Maria née Hell, der als eigenwillig bekannten, bereits 31 Jahre alten Tochter des Nachbarbauern verheiratet, die sich - ihrer handfesten Art entsprechend - um das Anwesen kümmerte. Sie ertrank am 19.7.1824 in der Hochwasser führenden Prien, einer der längsten Wildbäche im bayrischen Alpenraum. Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem Tode Mareis, wie sie genannt wurde, kümmerte sich der Müllner-Peter um sein Anwesen und ließ es wieder herrichten.

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Bilder: Ewald Kismer (12/2012)

Aschau i. Chiemgau OT Sachrang, St.-Michaels-Kirche

Bilder: Ulrich Bork (02/2019)
Musiker VII

Omnibus salutem!