Bilder: Arno Drucker (09/2005)

Gabriel Urbain Fauré

Französischer Komponist; studierte an der École Niedermeyer in Paris bei Camille Saint-Saëns. Von 1866 bis 1870 war er als Organist in Rennes tätig, ab 1871 in Paris. 1896 wurde er zunächst Kompositionslehrer am Pariser Konservatorium, dann dessen Leiter er von 1905 bis 1920 war. Seine Schülern waren u.a. Nadia Boulanger, Maurice Ravel und Georges Enescu. Fauré verarbeitete Einflüsse der französischen und der deutschen Romantik und entwickelte unter Beibehaltung der Harmonik besonders die Satzkunst. Fauré schrieb Opern, Orchesterwerke, Kammermusik und Lieder.

Werke u.a.: Requiem (1888), Prométhée (1900), Pénélope (1913).

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Paris, Cimetière Passy

Bilder: Kaedele (10/2007)

Arthur Honegger

Französischer Komponist schweizerischer Herkunft; der Sohn eines Kaffeeimporteur studierte in Paris, wo er seit 1920 als freier Komponist lebte. Honegger gehörte der antiromantischen Komponistengruppe der “Six” an. International bekannt wurde er durch die szenischen Oratorien Le roi David (1921), Jeanne d'Arc au bûcher (1938, szenisch 1950, Text von Paul Claudel, dt. Johanna auf dem Scheiterhaufen) und das Orchesterwerk Pacific 231 (1923). Honegger war in der Anwendung seiner Stilmittel sehr vielseitig; er verarbeitete Anregungen von Johann Sebastian Bach und Igor Strawinsky ebenso wie Jazzelemente und Polytonalität.

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Paris, Cimetière St.Vincent

Bild: Kaedele (10/2007)

Michel Berger eigentl. Michel-Jean Hamburger

 

Französischer Sänger und Komponist; der Sohn des aus Polen stammenden, berühmten Arztes Jean Hamburger wurde in Frankreich in der Ära von “Salut les copains” (Hallo Freunde) einer französischen, von Europe 1 ab 1959 ausgestrahlten Radiosendung bekannt. Er brachte Véronique Sanson (*1949) heraus und komponierte für Françoise Hardy (*1944), ehe er France Gall heiratete; für sie schrieb er mehrere Alben. Auch ein Album für Johnny Hallyday stammte aus seiner Feder. Im Jahr 1978 komponierte er die Rockoper Starmania, bei der u.a. France Gall, Daniel Balavoine (*1952, †1986) und Diane Dufresne mitwirkten. Wegen des großen Erfolgs brachte er 1991 eine englische Version, Tycoon, heraus. Berger starb während eines Tennisspiels an einem Herzinfarkt.

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Paris, Cimetière de Montmartre

Bild: Ronda Marten (09/2007)

Les Brown Sr.

 

US-amerikanischer Musiker; der Sohn eines posaunespielenden Bäckers war Ende der 1930er Jahre mit seiner Big Band sehr populär. “Les Brown and the Band of Renown" machte Doris Day (*1924) 1945 mit ihrer Aufnahme des Liedes Sentimental Journey bekannt, den sie im Pennsilvania Hotel Pensylvania in Manhattan sang. Da die Veröffentlichung des Schlagers mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges zeitlich zusammenfiel, verbinden viele US-Kriegsveteranen mit ihm Erinnerung an ihre Heimkehr aus dem Krieg. Schon 1941 war Doris Day mit seiner Band im Alter von 17 Jahren in Cincinnati aufgetreten. Sehr bekannt war auch Les Browns Schlager I've Got My Love to Keep Me Warm. Les Brown und seine “Band of Renown” traten über einen Zeitraum von fast 50 Jahren zusammen mit Bob Hope im Radio, auf der Bühne und später im Fernsehen auf. Die Band unternahm außerdem 18 weltweite Touren zur Betreuung amerikanischer, im Ausland stationierter Truppen.

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Westwood (Los Angeles County) Westwood Village Memorial Park

Bild: Heiko Bockstiegel (10/2007)

Hans-Martin Majewski

 

Deutscher Komponist; studierte nach einem abgebrochenen Medizinstudium am Leipziger Konservatorium und arbeitete ab 1935 als Dirigent und Korrepetitor am Theater des Volkes. 1938 komponierte er mit Insel der Träume seine erste Operette und schrieb 1939 die Musik für den Film Flucht ins Dunkel. Seine Tätigkeit wurde beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges durch seine Einberufung als Soldat unterbrochen. Nach dem Krieg ließ er sich in Hamburg nieder, verfaßte Hörspiele, leitete das regelmäßig ausgestrahlte Radioprogramm "Kabarett der Zeit" und komponierte außerdem Chansons für verschiedene Kabaretts in der Hansestadt. 1948 holte ihn Wolfgang Liebeneiner für seinen Leinwandstreifen Liebe 47, das auf Wolfgang-Borcherts Stück Draußen vor der Tür zurückgeht, zurück zum Film. Bis in die 1980er Jahre schrieb Majewski die Musik für etwa 200 Spiel- und Fernsehfilme, zahlreiche Dokumentar- und Industriefilme, ca. 100 Hörspiele, wie beispielsweise zu dem Fünfteiler Am grünen Strand der Spree von Hans Scholz (1957), sowie etwa 80 Kabarett- und Theateraufführungen und zählte damit zu den vielseitigsten und meistbeschäftigten Filmkomponisten Deutschlands.

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Stapel (Ldkrs. Rotenburg/Wümme

Bilder: Karl-Heinz Fuhrberg

Alfredo Kraus Trujillo

 

Spanischer Sänger (Tenor); der Sohn eines österreichischen Vaters und einer spanischen Mutter begann seine musikalische Laufbahn bereits im Alter von vier Jahren mit Klavierunterricht und sang mit acht Jahren im Schulchor. Er studierte zunächst Ingenieurswissenschaften, wandte sich dann jedoch der Musik zu, studierte Gesang bei Gali Markoff in Barcelona und bei Francisco Andrés in Valencia und schloß seine Ausbildung in Mailand ab. 1958 hatte er sein Bühnendebüt in Kairo als der Herzog von Mantua in Giuseppe Verdis Rigoletto, der eine seiner charakteristischen Rollen werden sollte. Im folgenden Jahr sang Kraus in Lissabon den Alfredo in La Traviata an der Seite von Maria Callas, dann auch in Covent Garden in London und 1962 an der Civic Opera in Chicago. 1966 trat der lyrische Tenor in Rigoletto zum ersten Mal an der Metropolitan Opera in New York auf, wo er die nächsten Jahrzehnte blieb. Internationales Renommee erlangte Kraus, der an den bedeutenden Opernhäusern Europas und Amerikas gastierte, v.a. als Mozart-Interpret, so sang er 1980 auf Einladung Herbert von Karajans bei den Salzburger Festspielen den Ottavio in Wolfgang Amadeus Mozarts Don Giovanni, sowie in Partien in Opern von Gaetano Donizetti, Giuseppe Verdi und Jules Massenet. Die italienische Mezzosopran-Sängerin Giulietta Simionato (*1910) antwortete auf die Frage eines Journalisten, wen sie für den vollkommensten Sänger halte, wie folgt: “Meiner Ansicht nach ist es der spanische Tenor Alfredo Kraus, der in der Geschichte des Gesanges aller Zeiten diesem Zustand absoluter Perfektion am nächsten gekommen ist."

Inschrift: auf dem Grabstein: Silencio aqui yace un tenor (Ruhe, hier liegt ein Tenor]; auf der Grabplatte: Ihre Kinder und Enkel - Wir werden uns immer ihrer erinnern.

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Boadilla del Monte, Cementerio de Nuestra Señora del Rosario 

Bild: Kay (08/2012)
Bilder: Karl-Heinz Fuhrberg (09/2012)

Las Palmas de Gran Canaria, Cementerio Municipal de Vegueta

Hinweis: Die sterblichen Überreste Alfredo Kaus’ wurden im Jahre 2009 von Boadilla del Monte in seine Geburtsstadt Las Palmas de Gran Canaria überführt, um sie mit denen seiner Gattin Rosa Blanca zu vereinen.

Kathleen Ferrier

 

 

Englische Sängerin (Alt); Tochter eines Dorfschullehrers; bekam bereits in frühen Jahren parallel zu ihrer Schulausbildung Klavierunterricht. Wegen Geldmangels mußte sie allerdings mit vierzehn die Schule verlassen. Ihre Klavierausbildung konnte sie jedoch an der Royal Academy of Music abschließen. Die nächsten vierzehn Jahre arbeitete sie im Telefondienst bei der Post. Nebenbei sang sie in vielen Chören, nahm erfolgreich an verschiedenen Klavierwettbewerben teil, erwarb mit achtzehn Jahren eine Goldmedaille und 1931 das Lehrdiplom. Ernsthaft mit dem Gesang begann sie allerdings erst 1937, als sie den renommierten Gesangswettbewerb des Carlisle Festivals gewann und Angebote für feste Engagements als Sängerin erhielt.

Der Schwerpunkt ihres Repertoires lag im Lied- und Oratoriengesang.

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Bild: Thomas  Haas (03/2013)

London-Deptford, Golders Green, Crematorium and Mausoleum

Johnny Ramone eigentl. John Cummings

 

 

US-amerikanischer Musiker; einziges Kind eines Bauarbeiters; spielte in der Forest Hills Highschool in Queens als Bassist in der Schülerband The Tangerine Puppets. Dort lernte er Thomas Erdelyi (später Tommy Ramone) kennen, der in der Band Gitarre spielte. Außerdem freundete er sich auf der Schule mit Douglas Glen Colvin (später Dee Dee Ramone) an. 1974 gründeten sie gemeinsam die Punkband The Ramones1. Neben dem Sänger Jeffrey Hyman (später Joey Ramone) war Johnny Ramone das einzige Mitglied, das der Formation von der Gründung bis zur Auflösung 1996 ununterbrochen angehörte.

Songs u.a.: Ramones (1976), Leave Home (1977), Rocket to Russia (1977), Road to Ruin (1978), End of the Century (1980), Pleasant Dreams (1981), Subterranean Jungle (1983), Too Tough to Die (1984), Animal Boy (1986), Halfway to Sanity (1987), Brain Drain (1989)

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1 Der Name ”Ramone“ ist dem Pseudonym Paul Ramon entliehen, das Paul McCartney in den Anfangstagen der Beatles im Jahr 1960 während einer Tournee durch Schottland benutzte.

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Dee Dee Ramone eigentl. Douglas Glen Colvin

 

 

US-amerikanischer Musiker, Songwriter, Autor und Maler; Sohn eines in Deutschland stationierten US-Soldaten und einer Deutschen; verbrachte seine ersten Lebensjahre aufgrund der mehrfachen Versetzung seines Vaters in verschiedenen US--Militärstandorten in Westdeutschland und in Westberlin. Als sich seine Eltern trennten, blieb er bis zu seinem 15. Lebensjahr in Deutschland, bevor seine Mutter mit ihm und seiner Schwester Beverly nach Forest Hills (New York) zog, um aus der Reichweite des alkoholkranken Vaters zu kommen. Dort traf er John Cummings und Thomas Erdelyi, sich später in Johnny und Tommy Ramone umbenannten, und spielte mit ihnen in einer Band mit dem Namen The Tangerine Puppets. Nach einem erfolgreichen Vorspielen mit der Gitarre für das Fernsehen überredete Cummings ihn, mit ihm und mit Jeffrey Hyman, dem späteren Joey Ramone, eine eigene Band auf die Beine zu stellen.; so wurde 1974 die Band The Ramones1, als Pionier der Punkrock-Musik gegründet. Dee Dee agierte als E-Bassist und Komponist - von ihm stammen die meisten der Ramone-Songs - sowie als Chor- und gelegentlicher Hauptsänger der Band. Nach dem Ausscheiden aus der Band im Jahr 1989 startete er eine Solokarriere als Musiker; er machte Hip-Hop-Musik unter dem Namen Dee Dee King und veröffentlichte das Album Standing in the Spotlight (1989); das Projekt war allerdings kurzlebig. Er wandte sich wieder dem Punkrock zu, veröffentlichte mehrere Soloalben mit verschiedenen Begleitmusikern wie I.C.L.C. und den Chinese Dragons und tourte bis zu seinem Tod um den Globus. Zugleich schrieb er weiterhin Songs für die Ramones. Und er schrieb einige Bücher, so die Autobiographie Lobotomy – Surviving the Ramones und die Novelle The Chelsea Horror Hotel . Später begann er zu malen, schuf Bilder in Acryl auf Leinwand. Seit seiner Jugend kämpfte er immer wieder, aber wenig erfolgreich mit der Drogenabhängigkeit. Dee Dee Ramone starb in seinem Apartment in Hollywood durch eine Überdosis Heroin.

Songs u.a.: Ramones (1976), Leave Home (1977), Rocket to Russia (1977), Road to Ruin (1978), End of the Century (1980), Pleasant Dreams (1981), Subterranean Jungle (1983), Too Tough to Die (1984), Animal Boy (1986), Halfway to Sanity (1987), Brain Drain (1989)

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1 Der Name ”Ramone“ ist dem Pseudonym Paul Ramon entliehen, das Paul McCartney in den Anfangstagen der Beatles im Jahr 1960 während einer Tournee durch Schottland benutzte.

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Bilder: Arvid Zmekus (08/2014)
Bilder: Arvid Zmekus (08/2014)

Hollywood (Kalifornien), Hollywood Forever

Hollywood (Kalifornien), Hollywood Forever

Hinweis: Bei der Grabstätte handelt sich um ein Kenotaph (Leergrab)

Musiker LXI

Omnibus salutem!