Eduard Strauss

 mit Johann (M.), Josef (r.)

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Österreichischer Komponist, jüngster Sohn von Johann Strauss (Vater); Bruder von Johann Strauss; studierte Musiktheorie bei Gottfried von Preyer sowie Harfe bei Anton Zamara. 1855 wurde er Mitglied desstrauss_eduard_sil_bd Strauß-Orchesters als Harfenist und war später Leiter der Strauß-Kapelle, zunächst alternierend mit seinen Brüdern und nach dem Tod Josefs als alleiniger Leiter. 1882 erfolgte seine Ernennung zum k.k. Hofballmusikdirektor und unternahm mit dem Orchester zahlreiche und erfolgreiche Tourneen weltweit. Nach der Auflösung der k.k. Hofballmusik im Jahre 1901 zog er sich immer mehr zurück.

Zunächst Bewahrer der Authenzität der Strauß-Melodien und der Dokumente, verbrannte er - der Famioei mehr und mehr entfremdet - im Jahre 1907 das gesamte Notenmaterial der Strauss-Kapelle, sowie auch seine eigenen Kompositionen.

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Josef Strauss

 

Österreichischer Komponist; Sohn von Johann Strauss (Vater); Bruder von Johann Strauss, war zunächst, bevor er sich der Musik zuwandte, absolvierte ein Studium am Wiener Polytechnikum (heute Technische Universität Wien), arbeitete als Bauleiter bei der Errichtung eines Wehrs in Trumau, Niederösterreich, und konstruierte zwei Straßenkehrmaschinen. Dann aber mußte er 1852 als Kapellmeister der Strauss-Kapelle einspringen, als sein Bruder Johann jr. sich eine Aus-Zeit nehmen mußte. Damals komponierte er sein erstes Werk, den Walzer Die Ersten und die Letzten. In der folge schuf er ein umfangreiches Kompositionswerk an Tänzen und Märschen u.a. die Walzer Dorfschwalben aus Österreich, Delirien, Sphärenklänge. Als seine Mutter 1870 starb erlitt Josef, stets von fragiler Gesundheit, einen Zusammenbruch an ihrem Sterbebett. Vier Monate später fiel er während einer Konzertreise in Warschau bewußtlos vom Dirigentenpodest und starb wenig später.

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Wien, Zentralfriedhof

Franz Xaver Gruber

Österreichischer Organist; der Sohn eines Leinwebers hatte in seiner Jugend selber noch als Weber gearbeitet, bevor ihn der Stadtpfarrorganist Georg Hartdobler in Burghausen in der usik unterrichtete. Ab 1805 durchlief Gruber eine Lehrerausbildung in Ried im Innkreis. Ab 1807 unterrichtete er in der Zwergschule von Arnsdorf, einem kleinen Ort bei Oberndorf im Salzburger Land. 1816 komponierte Gruber die Melodie zu dem Weihnachtslied Stille Nacht, heilige Nacht, zu der sein Freund, der Priester Joseph Mohr, den Text verfaßte. Das Lied verbreitete sich zunächst nur lokal, bis es 1866 in Salzburg erstmals in das offizielle Kirchenliederbuch aufgenommen wurde. Zuvor hatten es die Familien Rainer aus dem Flecken Fügen und Stasser aus Laimach auf Konzertreisen in Europa verbreitet. Die Rainer-Sänger brachten es schließlich nach Übersee, wohin sie zwischen 1839 und 1843 eine Reise unternommen hatten. Dort wurde es am Weihnachtstag 1839 in New York auf dem Friedhof der Trinity-Gemeinde gesungen. Heute ist Stille Nacht, heilige Nacht - in ca. 300 Sprachen und Dialekte übertragen - weltweit populär.

 

 

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Hallein, vor seinem Wohnhaus (heute Museum)

Lotte Lehmann

                                 

US-amerikanische Sängerin (Sopran) deutscher Herkunft; nach ihrem Studium an der Münchener Musikhochschule begann sie ihre Bühnenlaufbahn als Sängerin im Herbst 1910 an der Hamburger Oper, an der sie als zweiter Knabe in Wolfgang Amadeus Mozarts Zauberflöte debütierte. Von 1914 bis 1933 gehörte sie dem Ensemble der Wiener Hof- beziehungsweise Staatsoper an; nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte sie, nachdem sie sich den Nazis verweigerte, in die USA und wirkte von 1934 bis 1945 an der Metropolitan Opera in New York; sie galt als eine bedeutende Wagner- und Richard Strauss-Interpretin.

Auszeichnungen u.a.: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (1964).

Inschrift: Sie hat gesungen, daß es Sterne rührte (Richard Strauss).

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Léonie Rysanek

Bild: Peter Müller (1972)

Österreichische Sopranistin; einer Familien mit tschechischen Wurzeln entstammend; studierte ab 1947 am Wiener Konservatorium bei Alfred Jerger und bei Rudolf Großmann, und debütierte 1949 in Innsbruck in der Rolle der Agathe in Carl Maria von Webers Oper Der Freischütz. Sie sang dann 1950 bis 1951 in der Oper Saarbrücken und derjenigen in Stuttgart und 1951 in der Rolle der Sieglinde in Die Walküre bei der Wiedereröffnung der Bayreuther Festspiele. 1952 wurde sie Mitglied der Bayerischen Staatsoper in München, 1954 auch ständiges Mitglied der Wiener Staatsoper, wo sie unter der Direktion von Karl Böhm zum führenden dramatischen Sopran avancierte. Rysanek gilt als eine bedeutende Wagner-Sängerin der Wagner-Festspiele in Bayreuth. 1997/98 fungierte sie als Präsidentin der Wiener Festwochen. In der folge trat sie u.a 1953 in Covent Garden London auf, 1954 in der Metropolitan Opera in New York und 1957 in der Oper von San Francisco; seit Beginn der 1960erJahre gastierte sie auch an der Scala di Milano. 1996 gab sie ihre Abschiedsvorstellung als Klytämnestra in Richard StraussElektra und verstab zwei Jahe später in ihrem Haus in Wien.

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Johann Georg Albrechtsberger

 

Österreichischer Musiktheoretiker und Komponist; wurde im Alter von 13 Jahren Chorknabe im Stift Melk und studierte ab 1753 in Wien am Jesuitenseminar Philosophie. Dort lernte er zunächst Michael Haydn kennen und später auch dessen berühmten Bruder Joseph. Zunächst war er Organist in der Abtei Melk, wurde 1772 Hoforganist in Wien, übernahm dann im Jahre 1792 nach dem Tode Leopold Hofmanns dessen Amt als Domkapellmeister im dortigen Stephansdom, eine Stellung, die er bis zu seinem Tode innehatte. Einer seiner berühmtesten Schüler war - neben zahlreichen anderen Schülern wie z.B. Carl Czerny, Johann Nepomuk Hummel - Ludwig van Beethoven, von dem er behauptete, daß er [Beethoven] “nie was Ordentliches machen wird”. Albrechtsberger hinterließ ein umfangreiches kompositorisches Oevre: u.a. 279 Kirchenkompositionen, 278 Werke für Tasteninstrumente, 193 weltliche instrumentale Werke.

Werke u.a.: Gründliche Anweisung zur Composition (1790).

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Anton Diabelli

 

Österreichischer Musikverleger und Komponist; betrieb ab 1818 zusammen mit dem Verleger Peter Cappi eine Musikalienhandlung und einen Verlag, den Diabelli ab 1824 alleine weiterführte und der die Werke Franz Schuberts verlegte. Er schrieb u.a. zwei- und vierhändige Klavierstücke, die noch heute im Unterricht verwendet werden.

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Wien, St. Marxer Friedhof

Bild: Ulrich Bork (06/2005)
Bild: Alexander Krischnig (2006)
Bild: Alexander Krischnig (2006)
Bild: Alexander Krischnig (09/2006)
Bilder: Alexander Krischnig (09/2006)
Bilder: Alexander Krischnig (10/2006)

Wien, Zentralfriedhof

Wien, Zentralfriedhof

Wien, Zentralfriedhof

Wien, St. Marxer Friedhof

Bilder: KN (04/2006)

Bernd Spier

 

 

Deutscher Schlagersänger; Sohn des Musikers Robby Spier, der 1955 eine Platte mit dem Titel Zwei blaue Augen besang und viele Jahre Dirigent des Hessischen Rundfunkorchesters in Frankfurt am Main war. Schon als Teenager gründete Bernd noch während der Schulzeit seine erste eigene fünfköpfige Band, die immer wieder in Tanzcafés und auch in Klubs der US-Army im Rhein-Main-Gebiet auftrat. Später trat er häufig als Backgroundmusiker im Frankfurter Wecker auf, einer morgendlichen Musik- und Unterhaltungssendung des Hessischen Rundfunks, die stets mit dem sog. Frankfurter Weckermarsch "Guten Morgen, Guten Morgen, singe ich nur für Dich leise in Dein Ohr..." begann und anfangs abwechselnd .von Peter Frankenfeld und Hans-Joachim Kulenkampff moderiert wurde. Eine ansässige Plattenfirma auf ihn aufmerksam. Seine erste Platte Heut bei mir geriet jedoch zu einem Misserfolg. Erst mit der Veröffentlichung des von Hans Bertram produzierten Songs Das kannst du mir nicht verbieten, die im Dezember 1963 auf den Markt kam und über ein halbes Jahr einen Spitzenplatz in den Schlagerparaden einnahm, gelang ihm der Durchbruch am Schlagermarkt. 

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Bild: Dieter Georg (08/2018)

Rödermark (Ldkrs. Offenbach am Main), Friedhof Ober-Roden

Johannes Fehring  eigentl. Johannes Fernbach

 

 

Österreichischer Jazzkomponist und -musiker; Filmkomponist: begann als 19-Jähriger mit Unterricht in Kompositionslehre und absolvierte später einen Dirigentenlehrgang., bevor er anschließend an der Universität Wien Musikwissenschaften studierte. Zu Finanzierung diese Studiums spielte er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges als Pianist im Orchester vom Walter Heidrich im Embassy-Club, einem Jazzclub der US-amerikanischen Besatzungssoldaten, und nahm in dieser Zeit den Künstlernamen Fehring an. 1948 gründete er gemeinsam mit Teddy Windholz eine Band und spielten im Volksgarten Wien. Als er bekannter wurde, brach er sein Stuidum ab und konzentrierte sich ganz auf die Musik. Nachdem die Band 1950 bei einem Wettbewerb der österreichischen Radioanstalt RAVAG die Goldene Plakette als Auszeichnung für das beste Tanzorchester Österreichs gewonnen hatte, bekam Fehring Aufträge zu Kompositionen von Filmmusik und komponierte während seiner Karriere die Musik für über 60 Filme. Zugleich war Johannes Fehring auch als Produzent und Bandleader tätig. 1955 gründete das Orchester Johannes Fehring, eine österreichische All Star Big Band., in der u.a. Willy Hagara (*1927, †2015) als Sänger Mitglied war. Mit der Band ging er mit Peter Alexander, Gilbert Bécaud, Ella Fitzgerald, Udo Jürgens und Caterina Valente auf Tournee. Ab 1958 folgten dann auch Auftritte im Fernsehen. Zwischen 1963 und 1966 leitete er zusätzlich das Große Tanz- und Unterhaltungsorchester des WDR und von 1965 bis 1983 das Orchester am Theater an der Wien. Ende der 1960er Jahre produzierte Fehring das Lied A Glock’n die 24 Stunden läut für Marianne Mendt: außerdem produzierte er u.a. Kurt Sowinetz und Arik Brauerund schuf damit den Grundstein für denAustropop. Insgesamt erreichte er fünf Goldene Schallplatten als Produzent.

1971 gab Fehring seine alte Band auf und war Mitgründer der ORF-Big Band, die aus dem Orchester Johannes Fehring hervorging. Seine letzte Produktion war 1983 die Veranstaltung 25 Jahre Wiener Stadthalle. Danach musste er aus gesundheitlichen Gründen das Berufsleben aufgeben.

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Bild: Heinz Knisch (07/2018)

Wien, Zentralfriedhof

Caroline Maria Unger

 

Österreichische Opernsängerin (Alt); einzige Kind des Literaten Johann Karl Unger und dessen aus Polen stammenden Gemahlin Baronesse Anna von Karwinska; wurde zunächst im k.k. Mädchenpensionat erzogen und studierte in Wien bei den Pädagogen Joseph Mozzati sowie bei Mozarts Schwägerin Aloisia Lange, bei Johann Michael Vogl sowie bei Domenico Roncon; einer ihrer Klavierlehrer war Mozarts Sohn Franz Xaver Wolfgang Mozart.

Im Februar 1821 debütierte sie im Kärntnertor-Theater als Dorabella in Mozarts Oper Così fan tutte. Daneben trat sie als Konzertsängerin auf. Bei der der Uraufführung von Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie am 7.5.1824 im Theater am Kärntnertor sang sie neben Henriette Sontag (Sopran), Anton Haizinger (Tenor) und Joseph Seipelt (Bariton) die Altpartie. (nach Aussagen des späteren österreichischen Komponisten und Klaviervirtuosen Sigismund Thalberg, der sich als Zwölfjähriger unter den Zuhörern befand, drehte sie den völlig ertaubten Beethoven nach dem Ende des Scherzo zum jubelnden Publikum, ebenso nach dem Ende des Chorfinales). Im März des Folgejahres folgte sie dem Impresario Domenico Barbaja nach Italien, wo sie in den folgenden Jahren großen Erfolg hatte und frenetisch gefeiert wurde. Am 14.2.1829 sang sie in der Uraufführung von Vincenzo Bellinis La straniera an der Mailänder Scala die Partie der Isoletta und am 17.3.1833 erstmals die ebenfalls speziell für sie konzipierte Titelrolle in Gaetano Donizettis Parisina am Teatro della Pergola in Florenz. Großen Erfolg hatte Unger in der Saison 1833/1834 am Théâtre des Italiens in Paris. Zwei weitere Rollen, die für sie entstanden, waren die der Antonina in Donizettis Belisario, uraufgeführt am 4.2.1836 im Teatro La Fenice in Venedig, sowie die Titelrolle in Donizettis Maria de Rudenz, die erstmals am 30.1.1838 im selben Theater zur Aufführung gelangte.

Caroline Unger und François Sabatier, Ausschnitt aus dem Gemälde Das Atelier von Gustave Courbet (1855)

Im Herbst 1837 ließ sie sich in Florenz nieder und erwarb dort das sogenannte ”Haus Bonaparte“. Am 18.3.1841 heiratete sie dort den 15 Jahre jüngeren französischen Gelehrten, Kunstkritiker und Mäzen François Sabatier. Am 5.9.1841 nahm sie an der Dresdner Hofoper in der Rolle der Antonina in Donizettis Belisario Abschied von der Bühne, wobei ihr Wilhelmine Schröder-Devrient, die dort in einem festen Engagement war, den Lorberkranz reichte. Das Paar bezog einen Renaissance-Palast aus dem 14. Jahrhundert, wo es zahlreiche Gäste empfing.

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Bilder: Tom Ullrich (2018) Wikipedia.de

Florenz, Cimitero delle Porte Sante

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Bild: Günther Bernhard (07/2018)
Musiker XXV

Omnibus salutem!