Édith Piafeigentl. Édith Giovanna Gassion

piaf_edith_bd Bild: J.B. Arrieu Albertini (Ausschnitt)no_copyright

Französische Chansonsängerin; die Tochter des armen Akrobaten Louis Gassion wuchs bei der Mutter ihrer Mutter auf, da sie ihre Familie bereits kurz nach der Geburt verlassen hatte. Als sie sieben Jahre alt war, trat sie erstmals im Zirkus ihres Vater auf, nachdem er sie zuvor wegen der schlechten Lebensbedingungen bei der Großmutter zu seiner Mutter, der Leiterin eines Bordells in Bernay in der Normandie, gebracht hatte. Im Alter von zehn Jahren begann sie auf der Straße zu singen und tingelte durch diverse Cafès und Revuetheatern, bis sie 1935 von Kabarettbesitzer Louis Leplée entdeckt wurde, der ihr wegen der geringen Körpergröße (147 cm) den Namen La Môme Piaf (“Der kleine Spatz”) gab. In diesem Jahr nahm sie auch ihre erste Platte auf. 1952 heiratete sie den Sänger Jacques Pills, ließ sich jedoch bereits 1956 wieder von diesem scheiden. Der Chansonsänger Georges Moustaki mit dem sie eine kurze Affäre hatte, komponierte für sie 1958 das Chanson Milord mit dem sie 1960 schlagartig bekannt wurde. 1962 heiratete sie den zwanzig Jahre jüngeren Sänger Théo Sarapo, was zur damaligen Zeit einen großen Skandal auslöste. Obwohl von schmerzhafter Polyarthritis geplagt und an einem Leberschaden leidend, und durch mehrere Operationen geschwächt, raffte sie sich immer wieder auf und gab Konzerte, wenn diese manchmal auch unterbrochen werden mußten; auch nachdem sie Ende der 1950er Jahre während eines Konzertes in Stockholm auf der Bühne zusammengebrochen war. Piaf starb im Alter von nur 47 Jahren am 10.10.1963 in Placassier b. Grasse als Auswirkung ihrer ausschweifenden Lebens an einer Leberzirrhose. Zunächst hatte man ihren Tod verschwiegen, da man vortäuschen wollte, sie sei in Paris gestorben. In einem Krankenwagen wurde die Verstorbene daher während der Nacht heimlich von Südfrankreich dorthin gebracht. In Paris stellte ein Arzt das Sterbedokument mit falschen, den tatsächlichen Todeszeitpunkt verschleiernden Daten aus.

Lieder u.a.: La vie en rose (1945), Hymne à l'amour (1949), Padam... padam... (1951), Les amants d'un jour (1956), La foule (1957), Je ne regrette rien (1960).

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Gilbert Bécaud eigentl. François Gilbert Silly

 

Französischer Chansonnier; (“Monsieur 1.000 Volt”), neben Édith Piaf, die ihn entdeckte und förderte, Jacques Brel und Yves Montand war er der Star am Himmel des französischen Chansons. Nach dem Klavierstudium am Konservatorium in Nizza zog er 1946 nach Paris, verdiente sich in Bars und Nachtclubs seinen Lebensunterhalt und schrieb nebenher seine ersten Chansons. Anfang der 1950er Jahre lernte er Edith Piaf kennen, die einige seiner Lieder in ihr Repertoire aufnahm, u.a. Je t'ai dans le peau, und ihm zu einem ersten Auftritt im legendären Pariser Olympia. verhalf. 1957 wurde sein Lied Le jour où la pluie viendra auch international zu einem großen Erfolg; in England kam er mit ihm auf Platz 1 in der dortigen Hitliste als The Days The Rains Came. Während das Lied in Deutschland unter dem Titel Der Tag, an dem der Regen kam von Dalida gesungen wurde, sang er später viele seiner Songs auch selbst in deutscher Sprache. Sehr erfolgreich waren seine ChansonsEt maintenant (1961) und Nathalie (1964). Er schrieb aber auch Songs für andere Interpreten, u.a. für Frank Sinatra oder Elvis Presley. Bécaud, dessen Markenzeichen stets ein stahlblauer Anzug und eine gepunktete Krawatte waren, wirkte auch in einigen Filmen mit und trat in Fernsehshows des deutschen Fernsehens auf.

Lieder u.a.: C'est merveilleux l'amour (1958), L' Important c'est la rose (1967), La solitude ca n'existe pas (1970), L'indifférence (1977).

Auszeichnungen u.a.: Bundesverdienstkreuz (1973).

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Ernst Gebhard Salomon Anschütz

Deutscher Lehrer und Organist; der Sohn eines Pfarrers studierte in Leipzig Theologie. Nach dem Studium, das er 1802 als Magister abschloß, arbeitete er 50 Jahre lang in Leipzig als Lehrer und Organist. Er schrieb und komponierte viele bekannte Volks- und Kinderlieder, u.a. das weltweit bekannten Weihnachtsliedes O Tannenbaum.

Weitere Lieder: Alle Jahre wieder, Fuchs, du hast die Gans gestohlen, Es klappert die Mühle am rauschenden Bach.

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Alexandra eigentl. Doris Treitz

 

Deutsche Schlager- und Chansonsängerin; mit ihr und den beiden Schwestern flüchteten ihre Eltern nach Westdeutschland. Sie wohnten zunächst in Kiel, dann in Hamburg, besuchte dort zunächst die Meisterschule für Mode, arbeitete u.a. als Zimmermädchen und Stenotypistin in einem Verlag und einer Spedition. Im Dezember 1962 (standesamtlich) bzw. 1963 (kirchlich) heiratete sie den aus Rußland stammenden und erheblich älteren Nikolaj Nefedow in Hamburg, mit dem sie ursprünglich nach Amerika auswandern wollte. Nachdem jedoch im Juni 1963 ihr Sohn Alexander (Sascha) geboren wurde, ging die Ehe ein Jahr später in die Brüche, so daß Nikolaj Nefedow alleine auswanderte. Mit 25 Jahren stellten sich die erste Erfolg mit dem Schlager Zigeunerjunge ein. Danach nahm sie an internationalen Schlagerfestivals teil und trat u.a. mit Udo Jürgens auf, sowie mit bekannten ausländischen Stars wie Adamo, Gilbert Bécaud und Yves Montand. 1969 zog Alexandra von Hamburg nach München. Auf einer Fahrt in den Urlaub nach Westerland (zunächst mit dem Autozug, dann mit ihrem weißen Mercedes) starb sie zusammen mit ihrer Mutter nach einem Zusammenstoß mit einem LKW auf einer übersichtlichen Kreuzung, während ihr Sohn fast unverletzt den Unfall überlebte.

Lieder u.a.: Mein Freund, der Baum; Zigeunerjunge; Sehnsucht.

  Mein Freund, der Baum 
 
  Du wirst dich nie im Wind mehr wiegen 
  Ich wollt' dich längst schon wiedersehn, 
  mein alter Freund aus Kindertagen, 
  ich hatte manches dir zu sagen 
  und wußte, du wirst mich verstehn. 
  Als kleines Mädchen kam ich schon zu dir 
  mit all den Kindersorgen; 
  ich fühlte mich bei dir geborgen, 
  und aller Kummer flog davon. 
  Hab ich in deinem Arm geweint, 
  strichst du mit deinen grünen Blättern 
  mir übers Haar, mein alter Freund. 
 
  Mein Freund, der Baum ist tot, 
  er fiel im frühen Morgenrot. 
 
  Du fielst heut' früh, ich kam zu spät, 
  du wirst dich nie im Wind mehr wiegen, 
  du mußt gefällt am Wege liegen, 
  und mancher, der vorübergeht, 
  der achtet nicht den Rest von Leben 
  und reißt an deinen grünen Zweigen, 
  die sterbend sich zur Erde neigen. 
  Wer wird mir nun die Ruhe geben, 
  die ich in deinem Schatten fand? 
  Mein bester Freund ist mir verloren, 
  der mit der Kindheit mich verband. 
 
  Mein Freund, der Baum ist tot, 
  er fiel im frühen Morgenrot

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München, Westfriedhof

Bild: W.O.Irmler

Herbert (Heribert) von Karajan

 

Österreichischer Dirigent; studierte zunächst dem Wunsche seines Vaters, eines Chirurgen, entsprechend Maschinenbau in Wien, besuchte aber parallel dazu musikwissenschaftliche Vorlesung; nach drei Semestern wechselte er schließlich in die Musikakademie. Im Januar 1929 trat er erstmals öffentlich mit dem Mozarteum-Orchester in Salzburg auf. Nach einem ersten Engagement in Ulm wurde er 1935 mit 26 Jahren in Aachen zum jüngsten Generalmusikdirektor Deutschlands ernannt. 1937 debütierte er an der Wiener Oper und ein Jahr später an der Berliner Oper, an der er von 1939 bis 1945 als Staatskapellmeister tätig war. Während andere bedeutende Dirigenten wie z.B. Fritz Busch, Erich Kleiber oder Otto Klemperer, Deutschland verlassen mußte, machte er Karriere. Opportunistisch wie viele andere in jener Zeit auch, wurde er Mitglied der NSDAP, bereits 1933 in Österreich und 1935 in Deutschland - eine Mitgliedschaft, die er nach Ende des Dritten Reiches herunterspielen wird. Spätere Angriffe tat er oftmals als Neidreflexe ab. In seiner Heimat und Deutschland war seine NSDAP-Mitgliedschaft nach kurzzeitigen Schwierigkeiten jedoch bald kein Thema mehr. Aber die in den 1960er Jahren geplante Konzertreisen nach Israel konnte er nicht antreten: die Israeli bekundeten unmißverständlich, daß das Orchester willkommen sein, nicht aber dessen Leiter. Auch in den USA demonstrierten immer wieder jüdische Organisationen gegen seine Auftritte. In Österreich debütierte Karajan jedoch bereits 1946 mit den Wiener Philharmonikern und wurde zwei Jahre später Leiter des neu gegründeten Philharmonia Orchestra in London. Seit 1951 künstlerischer Leiter der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, erwarb sich Karajan internationales Ansehen. Nach dem Tod Wilhelm Furtwänglers wurde er 1955 von den Berliner Philharmonikern zum musikalischen Leiter auf Lebenszeit ernannt. Von 1957 bis 1965 war er Direktor der Wiener Staatsoper und gleichzeitig künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele (1956-1960). 1967 gründete er die Salzburger Osterfestspiele. Seit 1969 veranstaltet die Herbert-von-Karajan-Stiftung alle zwei Jahre den Herbert-von-Karajan-Wettbewerb zur Förderung junger Dirigenten. In den 1980er Jahre zog sich Karajan wegen schwerer Krankheit zurück. 1989 kam es zu einer Zerrüttung mit den Musikern der Berliner Philharmonie, die zur Trennung führte. Der Egozentriker Karajan hat stets an seinem Bild in der Öffentlichkeit gearbeitet: so stilisierte er nicht nur sein Äußeres; er erkannte v.a. die Möglichkeiten der modernen Technik im Bereich der Musikaufzeichnung. Als einer der ersten ließ er seine Konzerte auf CD aufzeichnen, und er setzte Filmkameras ein, um das musikalische Geschehen in einem Konzert zu dokumentieren. Dabei ließ er auch schon einmal Musik playback einspielen und den Clip später in den Konzertablauf einschneiden, da ansonsten die Kameraposition nicht optimal gewesen wäre oder attraktiver aussehende Musiker auf den vorderen Plätzen Platz nehmen. Heute gilt diese zu stark auf Personen bezogene Musikästhetik bei Kritikern als erstarrt und antiquiert.

Büste Karajans vor der Kirche in Anif.

Da die Republik Österreich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges die Adelsprädikate 1919 per Gesetz abgeschafft hatte, Karajan aber weiterhin auf der Verwendung seine Prädikats bestand und ihn weiterhin verwendete, andernfalls er nicht mehr in Österreich auftreten würde, entschied die von Bruno Kreisky geführte SPÖ-Regierung daraufhin kurzerhand, der Name Herbert von Karajan sei der Künstlername Herbert Karajans.

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Anif bei Salzburg

Franz Lehár

 

Österreichisch-ungarischer Komponist; studierte am Konservatorium in Prag, nachdem er dazu von Antonin Dvorak, ermuntert worden war. Zunächst Orchestergeiger, war er zwölf Jahre lang Kapellmeister verschiedener Militärkapellen, danach Dirigent am Theater an der Wien. Nach der Uraufführung (1896) seiner ersten Operette, Kukuschka, folgten mehr als dreißig weitere Operetten, wobei er 1905 in Wien mit Die lustige Witwe seinen größten Erfolg erfuhr. Viele seiner Tenorarien schrieb er für “König des Belcanto”, Richard Tauber. Lehár vermachte seine Villa in Bad Ischl der Gemeinde mit der Auflage, es nach seinem Tode zu einem Lehár-Museum zu machen.

Werke u.a.: Der Göttergatte (1904), Der Graf von Luxemburg (1909), Der Zarewitsch (1926), Das Land des Lächelns (1929), Schön ist die Welt (1930); Giuditta (1934).

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Bad Ischl (OÖ)

Bild: Matthias Kohler
Bild: Alexander Krischnig (9/2005)
Bild: Dieter Müller (01/2006)
Bild: Michi (04/2006)

Paris, Cimetiére du Père Lachaise

Bild: Ulrich Hofer (04/2008)
05/2006
Bild: Kay (02/2010)

Paris, Cimetiére du Père Lachaise

Leipzig, Neuer Johannisfriedhof (jetzt Friedenspark)

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Woodrow Wilson ”Woody“ Guthrie

Library of Congress's Prints and Photographs division, digital ID cph.3c30859no_copyright

US-amerikanischer Country- und Protestsänger, Komponist und Balladenschreiber; Sohn eines Landspekulant und Lokalpolitiker, der sein ganzes Vermögen verlor. Ein Ereignis, das Woodrow Wilson, benannt nach dem gleichnamigen amerikanischen Präsidenten, ebenso geprägt, wie der Tod seiner Lieblingsschwester Clara, die innerhalb nur weniger Tage an den Folgen einer Verbrennung starb oder die Krankheit seiner Mutter, die an erblichen Nervenkrankheit Chorea Huntington litt und ine Nervenheilanstalt eingewiesen werden mußte, nachdem sie ihren Mann, während er auf dem Sofa schlief, mit Benzin überschüttet und angezündet hatte (Guthrie selber litt an dieser Krankheit ab Mitte 30). 1930 verließ er den Heimatstaat und zog zu seinem Vater nach Texas, der dort arbeitete, um seine Schulden abzuarbeiten. Während derGreat Depression, der Depressionszeit in den Vereinigten Staaten, zog er als Wandersänger und Gelegenheitsarbeiter durchs Land. Er lernte die gravierende wirtschaftliche Not der Arbeiter in der Depressionszeit nach 1929, und er sammelte dabei Lieder und erfand auch Geschichten. In über 1.000, meist selbstverfaßten Songs, die heute zum Standardrepertoire der progressiven amerikanischen Volksmusik gehören, hielt er die Not der Arbeiter fest. Er arbeitete kurzzeitig für Radiosender und trat mit Liedern auf. Anfang 1940 kam Guthrie nach New York und machte mit dem Musikforscher Alan Lomax erste Tonaufnahmen für die Library of Congress; außerdem spielte er für das Plattenlabel RCA Victor seine Dust Bowl Ballads ein, die auf seinen Erfahrungen in den Great Plains, den Großen Ebenen der USA basieren. 1941 gründete er gemeinsam mit Pete Seeger die Almanac Singers, die mit ihren Liedern besonders die Arbeiter zu gewerkschaftlicher Solidarität zu bewegen suchten. Eines der bekanntesten Lieder ist This Land Is Your Land, dessen Text er 1940 zu einer existierenden Melodie schrieb. Woody Guthrie, der als die Stimme des "wahren Amerikas" gilt, ist noch heute populär; seine Musik übte einen großen Enfluß auf jüngere Musiker in den USA aus, darunter auch Bob Dylan, mit dem und “The Boss” Bruce Springsteen er in eine Reihe gestellt wird.

Der Sänger Arlo Guthrie (*1947), in Deutschland hauptsächlich bekannt durch sein Lied A Train Called the City of New Orleans, das Rudi Carrell in Wann wird es endlich wieder Sommer umtextete, war sein Sohn aus der zweiten Ehe.

Lieder u.a.: Ain't Got No Home, Oklahoma Hills, Mermaid's Avenue, 1913 Massacre.

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Okemah (Oklahoma), Highland Cemetery

Hinweis: Es handelt sich bei dem oben abgebildeten Grab um ein Kenotaph.

Hans Beirer

 

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Österreichischer Heldentenor und Kammersänger; einer Kaufmannsfamilie entstammend; studierte nach einem zunächst begonnenen Chemiestudium in Wien Gesang an der dortigen Musikakademie. 1936 debütierte er am Landestheater Linz als Hans in der Oper Die verkauften Braut nach der Musik von Friedrich Smetana. In den Jahren zwischen 1937 und 1939 war Beirer an den Stadttheatern von Basel und St. Gallen engagiert. Nach einem Engagement in Hannover wurde seine Karriere zunächst unterbrochen, als er 1940 zur Wehrmacht eingezogen wurde; 1943 wurde er allerdings an das Deutsche Opernhaus Berlin verpflichtet. Nach dem Ende des Krieges spezialisierte Beirer sich als Heldentenor und begann eine internationale Karriere als Wagner-Sänger. 1948 sang er in der Uraufführung von Werner Egks Oper Circe an der Berliner Städtischen Oper und gastierte ein Jahr später an der Oper Rom als Parsifal, mit Maria Callas und Cesare Siepi als Partner. Es folgten u.a. 1949/1950 Gastspiele am Teatro San Carlo in Neapel, 1950/1951 an der Mailänder Scala, 1955 an der Grand Opéra Paris, wo er den Siegfried im Ring des Nibelungen sang. Zwischen 1958 und 1962 sang Beirer bei den Bayreuther Festspielen den Tannhäuser, Tristan und Parsifal. Am 23.5.1971 wirkte er an der Wiener Staatsoper in der Uraufführung der Oper Der Besuch der alten Dame von Gottfried von Einem mit. Abschied von der Bühne nahm er 1987 auf der Bühne der Wiener Staatsoper mit der Partie des Ägisth in Elektra.

Beirer, der mit allen großen Dirigenten seiner Zeit wie z.B. Herbert von Karajan und Hans Knappertsbusch zusammenarbeitete, war ein streitbarer Sänger; er befand sich sehr häufig im Widerspruch mit den Intendanten, aber auch der Presse. Seine Streitereien mit den Schallplattenproduzenten hatten zur Folge, daß nur eine einzige offizielle Schallplattenaufnahme von ihm existiert.

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Bild: Heiko Bockstiegel (07/2012)

Berlin-Zehlendorf, Städt. Waldfriedhof

Hans Bradtke

 

Deutscher Musiker, Komponist und Schlagertexter; studierte zunächst Architekt an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg, arbeitete nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft jedoch als Pressezeichner. Ab 1948 begann er Texte für Schlager zu verfassen. Ein erster großer Erfolg gelang ihm im Jahre 1951, als er den Text für den Schlager Pack' die Badehose ein schrieb, den Gerhard Froboess vertonte, den dessen Tochter Conny Froboess (*1943) im Mai 1951 erstmals öffentlich vortrug und der nach deutschlandweiten Übertragungen im Radio schlagartig bekannt wurde. Es folgte zahllose weitere Schlager, u.a. Siebenmal in der Woche (September 1957) und Kalkutta liegt am Ganges (Juli 1960), gesungen von Vico Torriani, Pigalle, Pigalle, die große Mausefalle (1961) und Zuckerpuppe (1961), vorgetragen von Bill Ramsey. Im August 1961 kam seine deutsche Version des Schlagers Weiße Rosen aus Athen auf den Markt, gesungen von Nana Mouskouri (*1934), dem bereits im April des Folgejahres erneut ein großer Erfolg mit Ich schau den weißen Wolken nach folgte. Zu einem Welterfolg entwickelte sich sein Schlager Sommerwind, der u.a. von Frank Sinatra unter dem Titel Summerwind gecovert wurde.

Schlager u.a.: Rote Lippen soll man küssen, In Hamburg sind die Nächte lang, Die Antwort weiß ganz allein der Wind, Das bißchen Haushalt sagt mein Mann, Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett, Er hat ein knallrotes Gummiboot, So eine Liebe gibt es einmal nur.

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Bild: Heiko Bockstiegel (07/2012)

Berlin, Städt. Waldfriedhof Dahlem

Bild: Ckaus Harmsen (stones & art, 02/2014)

Hugo Rüdel

 

 

Deutscher Chorleiter und Dirigent; Sohn des Betreibers einer Ziegelei und Stadtkapellmeisters in Havelberg; jüngstes von fünf Geschwistern; kam nach einer Ausbildung zum Waldhornist zunächst an die Kroll’schen Oper in Berlin, wechselte anschließend als Solohornist an das Kölner Gürzenich-Orchester und wurde dann Kammermusikbläser bei der Königlichen Kapelle in Berlin. 1899 wurde Rüdel Lehrer für Waldhorn an der Hochschule für Musik zu Berlin (seine Ernennung zum Professor erfolgte 1908) und zugleich Dirigent des Berliner Hofopern - später Staatsopernchores. Als er 1910 zum Ersten Chordirigenten ernannt, eine Tätigkeit, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1933 ausübte, legte er sein Lehramt wurde nieder. Zwischen 1906 und 1934 war er Chorleiter der Bayreuther Festspiele, von 1909 bis 1933 als Dirigent Leiter des Berliner Domchors, mit dem er zahlreiche Auslandsreisen unternahm. Weiterhin wurde er 1916 Erster Chormeister des Berliner Lehrer-Gesangvereins, mit dem in den zwanziger Jahren zahlreiche Schallplattenaufnahmen entstanden - wie schon zuvor mit dem Staatsopernchor. Von 1927 bis 1928 oblag ihm zudem die Leitung des gemischten Funkchors der Funk-Stunde Berlin, die ab Oktober 1923 ausgestrahlt wurde.

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Bild: Heiko Bockstiegel (07/2012)

Stahnsdorf, Südwest-Kirchhof

Bild: Klaus Paap (04/2018)
Musiker XI

Omnibus salutem!