Jürgen Marcus  eigentl. Jürgen Beumer

 

 

Deutscher Schlagersänger; begann seine Karriere als Sänger nach einer Ausbildung zum Betriebsschlosser mit 19 Jahren, als er in verschiedenen Amateur-Beatbands seiner Heimatstadt auftrat. 1967 wurde er Sieger des European-Festivals in Brüssel. und war im Folgejahr und 1969 beim Beat-Festival von Recklinghausen erfolgreich. Schließlich bekam er 1969 die Rolle des ”Claude“ in einer deutschen Aufführung des Hippie-Musical Hair. Nachdem der Produzent Jack White auf ihn aufmerksam geworden war, nahm dieser ihn unter Vertrag.

In den 1970er Jahren konnte er seine größten Erfolge feiern, zu denen als bekannteste Titel Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben, Ein Festival der Liebe und Ein Lied zieht hinaus in die Welt zählen. Mit 36 Auftritte in der von Dieter Thomas Heck moderierten Hitparade des ZDF, war er der Interpret mit den meisten Nummer-Eins-Hits.

 

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Bilder: Günther Berhardt (01/2019)

Wolfratshausen OT Nantwein, Städtischer Friedhof

Jean Karl CarloBohländer

 

 

Deutscher Jazzmusiker und -pädagoge, und Gastronom; Sohn eines Antiquitätenhändlers; studierte von 1935 bis 1938 klassische Trompete am Dr. Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt am Main und 1938 bis 1939 an der Musikhochschule. Danach heuerte er, um in das Land des Jazz zu kommen, auf dem Dampfer ”Deutschland“ als Kohlentrimmer an, stellte aber bei seinem einwöchigen Aufenthalt in New York City fest, daß die Eintrittskarten zu Jezz-Clubs zu teuer waren. Als er 1940 zurückkam, wurde er. in Gießen zur Wehrmacht eingezogen, jedoch nach zwei Jahren wieder entlassen, nachdem er die Nahrungsaufnahme so weit reduzierte, daß er als Untergewichtiger klassifiziert wurde und in seine Geburtsstadt zurückkehren konnte. 1949 gründete er gemeinsam mit Emil Mangelsdorff, und Horst Lippmann und anderen die Hotclub Combo.. Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, gelang es ihm, im Mai 1945, dank einer Sondergenehmigung der US-amerikanischen Militärregierung, als Jazzmusiker in Clubs der US-Army aufzutreten. 1952 gründete er im Keller der Kleinen Bockenheimer Straße Nr. 18a in Frankfurt das Domicile du Jazz, das 1963 in Jazzkeller unbenannt und bekannt wurde, 1955 den Jazzclub Storyville in der Brömmerstraße und dann in einem Haus am Mainkai 6, in dem er auch bis zu seinem Lebensende wohnte, das Jazzlokal Down by the Riverside. Von 1960 bis 1966 leitete Bohländer, der bereits von 1958 bis 1959 ein Jahr lang an der Hochschule für Musik in Köln gelehrt hatte, gemeinsam mit Emil Mangelsdorff Jazzkurse an der Frankfurter Jugendmusikschule.

Carlo Bohländer, der seit den 1960er Jahren weniger auftrat, verfaßte mehrere Bücher und Broschüren, u.a. eine Harmonielehre (Jazz) und eine Anatomie des Swing (1986); außerdem war er der erste Herausgeber der LehrbuchreiheJazz Studio. und war bis zu seinem Tode gemeinsam mit Karl Heinz Holler der Autor der ersten, 1970 erschienenen deutschsprachigen Jazzenzyklopädie, Reclams Jazzführer, dessen verschiedenen Auflagen er bis zu seinem Tod mit betreute.

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Bilder: Dieter Georg (10/2013)

Frankfurt am Main-Sachsenhausen, Südfriedhof

Ian Fraser “LemmyKilmister

 

 

Englischer Rockmusiker; Sohn eines Feldkaplan der Royal Air Force im Zweiten Weltkrieg und einer Bibliothekarin;. Ende der 1960er Jahre ging Lemmy Kilmister nach London und hielt sich zunächst mit Gelegenheitsjobs über Wasser, unter anderem als Roadie bei der Jimi Hendrix Experience und The Nice. 1972 wurde er als Bassist in der britischen Space Rock-Gruppe Hawkwind engagiert, wo er ein wesentlicher Bestandteil der Klanggestaltung der Gruppe war, die während seiner Zeit mit dem Song Silver Machine die Nummer 3 der britischen Charts für populäre Musik erreichte. 1975 wurde er aus der Band entlassen und gründete die Heavy Metal-Rockgruppe Motörhead, die er bis zu seinem Tod für die nächsten 40 Jahre führen sollte. Von 1976 bis 2015 nahmen Lemmy Kilmister und Motörhead 23 Alben in voller Länge und zahlreiche Singles auf, wobei die bekanntesten Ace of Spades, Orgasmatron und Killed By Death waren. Ihr Cover von Metallica's Whiplash brachte ihnen 2005 einen Grammy Award ein.

1990 verlegte er seinen Wohnsitz nach Los Angeles, wo er bis zu seinem Tod lebte.

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Los Angeles, Forest Lawn Memorial Park (Hollywood Hills)

Bilder: Dirk Gebauer (05/2019)

Hildegard “HildeZadek

 

 

Deutsch-österreichische Opern-, Operetten-, Lied- und Konzertsängerin (Sopran) verlebte ihre Jugendzeit in Stettin. 1935 verließ sie Deutschland wegen der nationalsozialistischen Verfolgung, der sie durch ihre jüdische Herkunft ausgesetzt war, und emigrierte nach Palästina, während ihre Eltern zunächst in Deutschland, wo ihr Vater im .KZ Sachsenhausen inhaftiiert war, verblieben, bevor beide 1939 ebenfalls nach Palästina ausreisen konnten und sich dort eine Existenz mit einem Schuhgeschäft aufbauen konnte. In Palästina absolvierte Hildegard Zadel zunächst eine Ausbildung zur Säuglingsschwester und arbeitete u.a. im Hadassah-Spital in Jerusalem. Mit finanzieller Untersützung ihrer Eltern konnte sie ein Gesangsstudium am Jerusalemer Konservatorium bei der ungarischen Opernsängerin Rose Pauly absolvieren, das sie 1945 mit Auszeichnung abschloß. Bei einem Stipendiatenaufenthalt 1945 in Zürich, wo sie Unterricht bei der Lied- und Konzertsängerin Ria Ginster nahm, wurde Hilde Zadek vom Direktor der Wiener Staatsoper Franz Salmhofer, ihrem Patenonkel, entdeckt. Anfang 1947 konnte sie nach Österreich einreisen, Dort arbeitete sie mit Elisabeth Höngen an der Vervollkommnung ihrer Stimme und ihres Repertoires. Obwohl ihre Familie nach dem Krieg in die USA auswanderte, blieb sie in Wien, wo sie am 3.2.1947 als Aida in der gleichnamigen Oper von Giuseppe Verdian der Wiener Staatsoper debütierte, der sie als Kammersängerin mehr als 25 Jahre treu blieb.

Gastspielreisen führten die Sopranistin an Opernhäuser in New York City, Moskau, London, Rom, Berlin, München, Paris, Lissabon, San Francisco und, Amsterdam. Außerdem war sie Gast bei den Festspielen in Salzburg, Edinburgh, Glyndebourne und beim Holland Festival. Ein besonderer Markstein ihres künstlerischen Wirkens war ihre Mitwirkung als Eurydice bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung von Carl Orffs Antigonae Hilde Zadek gab zudem Liederabende im In- und Ausland und wirkte solistisch bei Chor- und Orchesterkonzerten mit. Zuletzt arbeitete sie als Gesangspädagogin und unterrichtete in Karlsruhe und in Wien.

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Wien, Zentralfriedhof

Donald Edgar “GusBackus

 

 

US-amerikanischer Musiker und Schlagersänger; begann seine Karriere noch während seiner Militärzeit - er wurde Mitte der 1950er Jahre zur US Air Force in Pittsburgh eingezogen - . in New York, wo er sich der Band The Del-Vikings anschloß, die 1957 mit den Titeln Come Go with Me und Whispering Bells zwei Top-Ten-Notierungen in den US-Charts verbuchen konnten. 1957 wurde Backus nach Deutschland verlegt, wo ihn die Plattenfirma Polydor unter Vertrag nahm. Er landete auf Anhieb gleich mehrere Top-Hits, u.a. mit der Mann im Mond erreichte Gus Backus, auch beliebt wegen seines amerikanischen Akzents, 1961 sogar den ersten Platz der deutschen Charts. Mit Titeln wie Da sprach der alte Häuptling der Indianer und Bohnen in die Ohren verzeichnete er im Deutschland der 1960er Jahre weitere große Erfolge. Neben seinen Schlagern in deutscher Sprache präsentierte er auch deutsche Versionen von Liedern von Elvis Presley (Wooden Heart - Muss i denn zum Städtele hinaus), Paul Anka (*1931) und Conway Twitty. Backus machte allerdings nicht nur als Schlagersänger Karriere, sondern war auch auf der Leinwand der 1960er- und 1970er Jahre präsent. Insgesamt war er, meist mit einer Gesangseinlage, in über 30 Filmen zu sehen. Unvergessen bleibt seine Sauerkraut Polka, die er in dem Film Unsere tollen Tanten, einer österreichischen Komödie des Regisseurs Rolf Olsen mit Gunther Philipp, Bill Ramsey (*1931) und Udo Jürgens aus dem Jahr 1961 zum Besten gab. Nach diesem Song benannte er auch seine Autobiographie Ich esse gar kein Sauerkraut die im Jahr 2011 erschienen ist.

Im Gegensatz zu seinem beruflichen Erfolg, verlief sein privates Leben wenig glücklich. Backus hatte mit Alkohol- und Tablettenproblemen zu kämpfen. Nachdem seine erste Ehe Karin, die er in Wiesbaden kennengelernt hatte, in die Brüche gegangen war, heiratete er die Balletttänzerin Heidelore. Nachdem auch diese Ehe gescheitert war, kehrte Backus, der mittlerweile in finanziellen Schwierigkeiten steckte, 1973 dem Showgeschäft den Rücken und ging in die USA zurück, wo er sich mit Gelegenheitsjobs, unter anderem als Vorarbeiter auf Ölfeldern in Texas, durchschlug und ein drittes Mal heiratete; seine Frau Byra verstarb 2001. Er kehrte wieder nach Deutschland zurück und versuchte, mit neuen und alten Musiktiteln - weitgehend vergeblich - am Erfolg der Oldie-Welle teilzuhaben. Außerdem heiratete er 2002 seine zweite Frau erneut, mit der er bis zu seinem Tode in Gernering lebte.

Filme u.a.: Isola Bella (1961), Schlagerrevue 1962 (1961), Drei weiße Birken (1961), Drei Liebesbriefe aus Tirol (1962), Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett (1962), Unsere tollen Tanten in der Südsee (1964), Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut (1965), Die Mondverschwörung (2011).

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Bilder: Matthias Bauer (05/2019)

Germering (Ldkrs. Fürstenfeldbruck) Waldfriedhof

Charles Aznavour eigentl. Charles Aznavourian

 

 

Französicher Chansonnier, Liedtexter, Komponist und Filmschauspieler; Sohn armenischer Einwanderer; stand bereits als Kind für den Film La guerre des Gosses (1933) vor der Kamera und spielte auch Theater. Bekannt wurde Charles Aznavour allerdings als Chansonnier. Ab 1944 unternahm er - zunächst mit geringem Erfolg - Tourneen durch Frankreich. In einem Pariser Vorstadtcafé hörte ihn Édith Piaf singen, die in den folgenden Jahren seine Karriere förderte (zeitweise arbeitete Aznavour auch als Sekretär Edith Piafs). Ab 1948 konnte er sich allmählich als Chansonsänger etablieren und war spätestens seit den 1950er Jahren weltweit bekannt. Er unternahm Tourneen nicht nur durch ganz Europa, sondern auch nach Amerika und Afrika. Aznavour, komponierte und textet insgesamt für sich (und andere Interpreten) mehr als 1 000  Chansons; Zu seinen bekanntesten Kompositionen gehören Bateau d'amour, Je hais les dimanches und J'ai perdu la tête.

Ab Ende der 1950er Jahre begann Aznavour, sich auch als Filmschauspieler einen Namen zu machen und wirkte in mehr als 40  Filmen mit, u.a in Georges Franjus La tête contre les murs (1958; dt. Mit dem Kopf gegen die Wände), in François Truffauts Tirez sur le pianiste (dt. 1960; Schießen Sie auf den Pianisten), in Volker Schlöndorffs Die Blechtrommel (1979) und in Claude Chabrols Les fantômes du chapelier (1982; dt. Die Phantome des Hutmachers).

1987 konnte Charles Aznavour in Paris ein glänzendes Comeback als Chansonnier feiern, nachdem er mehrere Jahre, wegen Vorwurfs der Steuerhinterziehung, Frankreich den Rücken gekehrt hatte. 1989 begann er mit der Organisation Aznavour für Armenien, die dortigen Erdbebenopfer von Dezember 1988 zu unterstützen; 1995 ernannte ihn die UNESCO zum Sonderbotschafter für Armenien. Im Dezember 2008 wurde ihm die armenische Staatsbürgerschaft verliehen.

Im Zuge seiner Welttournee im Jahre 2013 folgten Konzerte in Amsterdam, Tel Aviv und London sowie 2014 dann Jerewan, Frankfurt am Main, erneut Tel Aviv, Los Angeles, Rom, Barcelona, Warschau, Moskau, Montreal und New York City. Am 22. Mai 2014, seinem 90. Geburtstag, gab Charles Aznavour im Rahmen seiner aktuellen Tournee nach mehr als einem Jahrzehnt erstmals wieder ein Konzert in Deutschland (O2 World Berlin); 2014 und 2015 setzte er seine Welttournee fort. Auch in den folgenden Jahren unternahm er- bereits über 90 Jahre alt - weitere Tourneen. Im April 2016 nahm Aznavour gemeinsam mit George Clooney in Jerewan an der Gedenkfeier zum 101. Jahrestag des Beginns des Völkermords an den Armeniern teil. Sein letztes Konzert fand am 19.9.2018 in Osaka statt, weniger als zwei Wochen vor seinem Tod.

Aznavour war dreimal verheiratet: Ab 1946 mit Micheline Rugel; die Ehe wurde nach fünf Jahren geschieden; von 1955 bis 1960 mit Evelyne Plessis; 1966 heiratete er die Schwedin Ulla Ingegerd Thorssell.

Autobiographie: Aznavour par Aznavour (1970; dt. Charles Aznavour über Aznavour (1971).

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Bild: Gps44700 (05/2019) Wikipedia.fr
Bild: Gps44700 (05/2019) Wikipedia.fr

Montfort-L’Amaury (Dép. Yvelines), Cimetière communal

María de Montserrat Bibiana Concepción Caballé i Folch

1971

 

Spanische Opernsängerin (Sopran); wuchs in bescheidenen Verhältnissen während des Spanischen Bürgerkrieges als Tochter des aus Terragona stammenden Carlos Caballé Borrás und dessen aus bescheidener Herkunft aus Valencia gebürtigen Ehefrau Ana, née Folch, auf Sie galt als eine der bedeutendsten Opernsängerinnen und mit über 4.000 Auftritten in ihrer langen Karriere, die nach ihrem Gesangstudium in Barcelona und Mailand mit ihrem Debüt debütierte 1956 am Theater Basel als Mimi in Giacomo Puccinis La Bohème begann, als die letzte große Operndiva. 1965 debütierte sie an der Metropolitan Opera in New York City als Margarethe in Charles Gounods Faust, und errang dadurch auch internationale Bekanntheit.

 Caballé durch den Song Barcelona zu den Olympischen Spielen von Barcelona 1992 bekannt geworden. Es ist ein Stück aus dem gleichnamigen Album, das 1987 gemeinsam mit Freddie Mercury aufgenommen wurde.

Mit rund 4.000 Auftritten in einer mehr als 55-jährigen Karriere gehörte Caballé, deren Repertoire rund 90 Opernpartien und Hunderte von Liedern umfaßte, konnte sie einen Rekord an Bühnenpräsenz aufweisen.

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Bilder: Dieter W. Jähne (07/2019)

Barcelona OT Sant Andreu, Cementerio

Hinweis: Die Urne mit der Asche von Montserrat Caballé wurde in der Urnengruft ihrer Eltern und Großeltern beigesetzt.

Martin Hermann Böttcher

 

 

Deutscher Filmkomponist, Dirigent und Arrangeur; erwarb schon früh durch Klavierunterricht musikalische Kenntnisse, erlitt aber aufgrund eines Unfalls einen Schädelbasisbruch mit einer Schädigung des Gehörnervs und war seit seinem vierten Lebensjahr auf dem linken Ohr taub. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges erhielt er eine Ausbildung bei der Luftwaffe, kam aber als Pilot nicht mehr zum Einsatz, da Mangel an Treibstoff herrschte. Er geriet in Kriegsgefangenschaft, konnte eine Gitarre organisieren und brachte sich autodidaktisch das Gitarrenspiel bei.

Böttcher schrieb in einem Zeitraum von über 60 Jahren Musik zu mehr als 50 Kinofilmen und 300 Fernsehproduktionen. Große Bekanntheit und Charterfolge erlangte Böttcher in den 1960er Jahren durch seine Musik zu den Verfilmungen von Romanen Karl Mays.

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Bilder: Udo Grimberg (07/2019)

Westerrönfeld (Krs. Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Holstein)

Yvette Horner née Yvette Hornère

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Französische Akkordeonistin;. Tochter eines Bauunternehmers, ihre Großeltern mütterlicherseits leiteten das Italianate Imperial Theatre.. Einige Jahre ihre Kindheit verbrachte sie bei ihrem Vater, bevor sie zu ihrer Mutter kam, die sie ermutigte, sich der Musik zuzuwenden. Die ersten Schritte in diese Richtung leitete ihre Lehrerin, Marguerite Lacoste; sie brachte ihr die ersten Klaviernoten bei, bevor sie als klassische Pianistin am Konservatorium von Tarbes, dann am Konservatorium von Toulouse ausgebildet wurde, wo sie im Alter von 11 Jahren einen ersten Preis im Fach Klavier gewann. In Paris setzte sie ihre Ausbildung bei Robert Bréard fort. Ihre Mutter überredete sie allerdings zum Akkordeon zu wechseln, da sie eine erfolgreichere Karriere erwartete; zugleich ermutigte sie ihre Tochter, ihren Nachnamen in Horner zu ändern. Der Wechsel zum Akkordeon, der ihr nicht leichtfiel, zahlte sich aus: Mit 26 Jahren gewann sie als erste Frau die Weltmeisterschaft der World Accordionist Federation in Lausanne. Ursprünglich spielte sie in Kinos und Casinos, aber ihr Durchbruch gelang ihr 1952, als der  Bügeleisenhersteller Calor, ein Sponsor der Tour de France, ihr vorschlug, im Rahmen der Tour de France - auf dem Dach eines der die Tour begleitenden Werbefahrzeuge stehend - Akkordeon zu spielen. Diese Showveranstaltung gab sie erst 1965 auf, als ihr bewußt geworden war, daß die Akkordeonmusik vom Rock überholt werden würde. Zuvor war sie bereits 1954 zur Königin des 6-Tage-Rennen von Paris gekürt worden.

In den 1980er Jahren färbte sie ihre Haare blond und trug extravagante Bühnenoutfits, wie z.B. das berühmte "Eiffelturm-Kleid” des Designers Jean-Paul Gaultier, 1987 wurde sie Patin und Sponsorin des Cany-Accordéon-Clubs, den Annie Bourgeois (Lacour) 1979 gegründet hatte und mit dem sie fünf Jahre an der Schola Cantorum, einer Musikhochschule in Paris, gearbeitet hatte.

Zum 200. Jahrestag des Sturms auf die Bastille trat Horner am 14.7.1989 , angetan mit einem rot-weiß-blauen Kleid, mit dem Orchestre National de Jazz unter Leitung von Quincy Jones auf. Im folgenden Jahr war sie der Star einer Revue im Casino de Paris. In den 1990er Jahren trat sie mit Marcel Azzola auf und arbeitete dann mit dem Choreographen Maurice Béjart zusammen, als er 1999 das Ballett Casse-Noisette von Tschaikovskij am Théâtre du Châtelet aufführte. Beim Sons d’hiver 2001 trat sie mit der Freejazz-Gruppe Campagnie des Musiques à Ouïr und dem Rockmusiker Jac Berrocal auf. 2002 nahm sie mit einem klassischen Repertoire an einer Hommage an den Pianisten Alexis Weissenberg in der Salle Gaveau teil. Im selben Jahr wurde sie als Offizier der Ehrenlegion und Kommandeur des Ordre national du Mérite ausgezeichnet. 2009 nahm sie an der Tournee La plus grande guinguette du monde teil. Ihr letztes Konzert gab Yvette Horner im Jahr 2011.

Im Mai 2012 erschien ihr Album mit dem Titel Hors Norma unter Beteiligung der Gastkünstler Lio, Didier Lockwood, Richard Galliano und Marcel Amont, mit einem von Jean-Paul Gaultier kreiertem Cover.

Während ihrer Karriere, die sich über mehr als 60 Jahre erstreckte, gab sie 2.000 Konzerte, erschienen 150 Alben und verkaufte sie in Frankreich 30 Millionen Platten.

2005 erschien ihre Autobiographie Le biscuit dans la poche, im Folgejahr drehte der kanadische Filmemacher Damian Pettigrew einen Dokumentarfilm über sie.

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Tarbes (Dép. Hautes-Pyrénées), Cimitiere Saint Jean

 Bilder: Otto Prohaska (10/2019)

Wilma Lipp

 

 

Österreichische Opernsängerin (Sopran); Tochter eines Architekten;

 

 

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Bilder: Otto Prohaska (10/2019)

Wien, Zentralfriedhof

Bild: Dr. Herta Lepie (10/2015)

Denkmal in Gjumri (Prov. Schirak, Armenien), Charles Aznavour-Platz

Musikern CIII

Omnibus salutem!