Werner Mölders

Bundesarchiv, Bild 183-B12003 / CC-BY-SA                        

Populärer deutscher Jagdflieger; Sohn eines Studienrats; wurde nach dem Abitur Berufssoldat; nahm ab April 1938 während des Spanischen Bürgerkriegs als Mitglied der Legion Condor u.a. auch an einsätzen gegen die Zivilbevölkerung teil. Wegen seines Einsatzes und seiner Erfolge wurde er zum Hauptmann befördert und mit dem Spanienkreuz in Gold mit Brillanten ausgezeichnet. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er zunächst in Berlin als Instrukteur eingesetzt, bevor er im Oktober 1939 auf den Flugplatz von Erbenheim (heute zu Wiesbaden) versetzt wurde, um das Jagdgeschwader 53 aufzustellen. 1939 wurde er Kommandeur einer Jagdgruppe und erhielt im April 1940 nach sieben Luftsiegen das EK I und bereits im Mai nach zwanzig Luftsiegen das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. 1940 wurde er Kommodore des erfolgreichen Jagdgeschwaders 51 und 1941 Inspekteur der Jagdflieger. Als erster erhielt er das Ritterkreuz mit Brillanten aus Hitlers Hand. Mölders kam bei einem Flug, bei dem er nicht am Steuerknüppel saß, auf dem Weg zur Beisetzung Ernst Udets ums Leben.

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Ernst Udet

         1940 Bundesarchivcc_somerightsreserved

Deutscher Luftwaffenoffizier; Generaloberst (seit 1940); der Sohn eines Ingenieurs wuchs in München auf; schon als Jugendlicher von der Fliegerei fasziniert, erwarb er im April 1915 während des Ersten Weltkrieges, an dem er als Freiwilliger teilnahm, den Zivilflugschein und führte nach einer Zeit bei der Fliegerersatzabteilung in Darmstadt-Griesheim und der Prüfung zum Feldpiloten bis 1916 Beobachtungsflüge an der Westfront durch. Von 1917 bis März 1918 war er Kommandeur der Jagdstaffel 37 (Jasta 37), bis er von Manfred von Richthofen zur Führung der Jagdstaffel 11 angefordert wurde. Im April 1918 wurde ihm der Pour le Mérite verliehen: Mit 62 Abschüssen war er der erfolgreichste Jagdflieger im Ersten Weltkrieg. 1936 wurde er Chef des technischen Amtes im Luftfahrtministerium und 1938 Generalluftzeugmeister der Luftwaffe. Als Hitler und Göring ihn 1941 für das Versagen der Luftwaffe beim Versuch, die Luftherrschaft über England zu gewinnen, und für Fehlentscheidungen verantwortlich machten, nahm er sich, nachdem ihm u.a. Flugverbot auferlegt worden war, in seiner Dienstvilla in Berlin das Leben, indem er sich erschoß, während er mit seiner Geliebten telefonierte. Hitler veranlaßte ein Staatsbegräbnis.

In dem nach dem Drama (1945) von Carl Zuckmayer, der mit Udet befreundet war, unter der Regie von Helmut Käutner entstandenen Spielfilm Des Teufels General (1955) verkörperte Curd Jürgens Generaloberst Udet.

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Alfred Graf von Schlieffen

Preußischer Generalfeldmarschall (seit 1911); von 1891 bis 1905 Chef des Generalstabs der Armee, entwickelte in dieser Eigenschaft 1905 den sogenannten Schlieffenplan, der im Falle eines Zweifrontenkrieges einen Angriff zunächst im Westen unter Mißachtung der Neutralität Belgiens, um auf dem Nordflügel die französischen Nordtruppen zu umzingeln, um anschließend die Armee gegen die Schweiz zu drängen, zu ermöglichen. Erst danach sollten die Truppen die Ostfront angreifen. Dieser Plan wurde gegen den Widerstand des Militärs zu Beginn des Ersten Weltkriegs nur in abgeschwächter Form angewandt, was man als Anlaß für den jahrelangen Stellungskrieg an der Westfront ansah. Schlieffen erwarb sich besondere Verdienste um die Ausbildung der Führungsoffiziere und den Aufbau technischer Einheiten. Glückloser Nachfolger in seinem Amt wurde Generaloberst Helmuth von Moltke.

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Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow

Preußischer Generalmajor (seit 1822); Sohn des preußischen Generalmajors Johann Adolph von Lützow (*1748, †1819); trat 1795 als 13-Jähriger in die preußische Armee ein und nahm am 14.10.1806 an der Schlacht bei Jena und Auerstedt teil, bei der sein Regiment aufgerieben wurde. 1809 war er an dem Unternehmen Ferdinand von Schills beteiligt, eine allgemeine Erhebung gegen Napoléon auszulösen. Im Zuge der Verteidigung Kolbergs 1807 gegen die Truppen Napoleons wurde er mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet. Während der Freiheitskriege bildete er 1813 das aus nichtpreußischen Freiwilligen bestehende Lützowsche Freikorps (auch: Schwarze Schar, urspr. 1.300 dann 3.500 Mann), dem u.a. Theodor Körner, Friedrich Ludwig Jahn und Joseph von Eichendorff angehörten; in ihnen dienten vereinzelt auch Frauen, u.a. Eleonore Prochaska, als Potsdamer Jeanne d’Arc verehrt, und Friedericke Krüger. Am 17.6.1813 wurde die Einheit bei Leipzig von französischen Truppen aufgerieben, später jedoch wieder neu gebildet und schließlich 1814 endgültig aufgelöst. Die Farben der Uniformen (schwarz gefärbte Zivilröcke mit roten Samtaufschlägen und goldenen Knöpfen) waren der Anstoß für die Kreierung der deutschen Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold.

Körners Gedicht Lützows wilde, verwegene Jagd (1813) wurde von Carl Maria von Weber vertont.

Auf Vorposten - Die Lützower Jäger Heinrich Hartmann (liegend, links),Theodor Körner (sitzend, mitte), Friedrich Friesen (stehend, rechts) (pinxit Georg Friedrich Kersting, 1815).

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Carl Friedrich Freiherr von dem Knesebeck

            

Preußischer Generalfeldmarschall (seit 1822); Sohn eines friderizianischen Offiziers; strebte als Major 1822 die Bildung einer preußischen Nationalmiliz an; rettete 1806 in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt (14.10.1806) König Friedrich Wilhelm III. vor der französischen Gefangenschaft, wurde von diesem zwischen 1807 und 1813 mehrfach mit Gesandtschaften nach Österreich und Rußland, die allerdings mißlangen, betraut. Seit 1813 war er Generaladjutant des Königs und wirkte besänftigend auf den König, als viele preußische Politiker und Offiziere eine aktivere Politik anstrebten. Er begleitete den König nach London, und 1815 nahm er am Wiener Kongreß teil. 1819 begleitete er den Kronprinzen, den späteren König Friedrich Wilhelm IV. auf einer Reise durch die Schweiz und Bayern. 1822 erhielt er die königliche Domäne Röderhof als Gnadengeschenk: 1925 wurde vom Knesebeck zum Chef des leitenden Feldjägercorps und General der Infanterie ernannt und 1831, nach Gneisenaus Tod, zum Oberbefehlshaber der aus vier Armeeeorps bestehenden Observationsarmee in Posen. Am 18.1.1832 wurde er für seine Verdienste mit dem Schwarzen Adlerorden ausgezeichnet und im Oktober 1847 zum Generalfeldmarschall ernannt.

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Berlin, Garnisonsfriedhof von 1722

Bild: Martina Schulz
Bilder: Martina Schulz
Bilder: Martina Schulz
Bild: Martina Schulz
Bild: Martina Schulz

Hinweis: Die Gräber von Werner Mölders und Ernst Udet liegen Kopf an Kopf.

Bild: Martina Schulz

Berlin, Invalidenfriedhof

Bild: Bernhard Rosinski (07/2007)

Hinweis: Das auf dem Grabstein angegebene Geburtsjahr ist falsch!

Berlin, Invalidenfriedhof

Berlin, Invalidenfriedhof

Berlin, Invalidenfriedhof

Berlin, Garnisonsfriedhof von 1722

Friedrich Balduin Ludwig Freiherr von Gagern

Deutscher Offizier einem alten rügenschen Adelsgeschlecht entstammend; Sohn von Hans von Gagern; schlug nach dem Studium die ihm vom Vater vorgezeichnete Offizierslaufbahn ein, indem er nach Wien ging und dort als Kadett in österreichische Dienste trat. 1812 nahm er am Feldzug Österreichs gegen Rußland unter Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg teil. 1813 wurde er zum Offizier befördert und nahm während der Befreiungskriege gegen Frankreich an mehreren Schlachten gegen Napoléon teil, so .1815 als Hauptmann des Generalstabs und Ordonnanzoffizier des Prinzen von Oranien an derSchlacht bei Waterloo und der Schlacht bei Quatre-Bras. Nach dem Ende des Krieges studierte er bis Ende 1816 in Heidelberg. und kehrte anschließend in die Niederlande zurück und arbeitete als Generalstabsoffizier bis 1823 an der großen Landestriangulation. 1824 bis Mai 1825 war er der Bundesmilitärkommission in Frankfurt zugeteilt. 1826 zu Major befördert, fand bis 1830 verschiedene Verwendungen als Generalstabsoffizier innerhalb der belgischen Provinzen. Nach dem Ausbruch der belgischen Revolution 1830, als Prinz Friedrich von Oranien genötigt gewesen war, den Angriff auf Brüssel aufzugeben, wurde er Chef des Generalstabs unter Herzog Bernhard von Weimar. Im Juni 1844 wurde Gagern als Generalmajor mit dem Auftrag betraut, in den holländischen Kolonien auf die Sunda-Inseln das Militär und die Verteidigungssysteme der Kolonien zu inspizieren.Die Ereignisse der Märzrevolution von 1848 veranlaßte Gagern, in die Heimat zurückzukehren. Dort berief ihn die Regierung des Großherzogtums Baden an die Spitze der badischen Truppen, und am 14.4.1848 wurde er im Badischen Aufstand zum Stellvertreter des kommandierenden Generals Maximilian von Baden bestellt. Bereits am 20. April traf er bei einem Zusammentreffen badischer und großherzoglich-hessischer Truppenabteilungen auf die von Friedrich Hecker geführten aufständischen Freischaren. Nachdem eine zuvor auf der Hundstallbrücke in Kandern im Schwarzwald mit Hecker Unterredung keinen Erfolg zeigte, trafen die Kombattanten an der sogenannten Scheideck bei Kandern aufeinander. Auf den Ruf aus den Reihen der Freischaren: “General vor!“ ging Gagern vor und versuchte - nochmals vergeblich -, die aufständischen Truppen durch Unterhandlungen und mündliche Aufforderungen zum Niederlegen der Waffen zu veranlassen. Die Aufforderungen wurden, mit der an die von Gagern angeführten Truppen gerichteten Aufforderung zum Treubruch beantwortet. Nachdem er wieder sein Pferd bestiegen hatte, um einen Angriff zu führen, wurde er durch eine Salve des von den Aufständischen begonnenen Schützenfeuers tödlich getroffen.

10 Jahre zuvor, im Herbst 1838, hatten sich Friedrich und seine jüngeren Brüder Heinrich und Max bei einem Ausflug auf den 451 m hohen “Staufen“ bei Fischbach (heute Ortsteil von Kelkheim), im Blick auf den Taunus und das väterliche Hofgut, geschworen, ”ihre ganze Kraft der Zukunft Deutschlands zu widmen“. Friedrich hatte sein Leben verloren, am 19. Mai 1848 wurde Heinrich zum ersten Präsidenten der ersten deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche gewählt, und Maximilian war Abgeordneter der Nationalversammlung und stellvertretender Vorsitzender des Verfassungsausschusses.

Inschrift Front:
1812 Pinski
1813 Dresden, Culm, Leipzig
1815 Waterloo
1830 Brüssel, Antwerpen
1831 Hasselt, Löwen
1844-47 Jave, Sumantra
1848 Kendra

Inschrift links: ΑΛΛΑ ΣΥ ΘΑΡΣΕΙ ΕΠΕΙ ΘΕΙΟΝ ΓΕΝΟΣ ΕΣΤΙ ΒΡΟΤΟΙΣΙΝ [Du aber habe Mut, denn göttliche Abkunft ist den Sterblichen zu eigen].

Inschrift rechts: Ω ΦΙΛΟΙ ΗΤΟΙ ΚΛΗΡΟΣ ΕΜΟΣ ΧΑΙΡΩ ΔΕ ΚΑΙ ΑΥΤΟΣ [Meine Freunde, dies ist fürwahr mein Los, und ich freue mich selbst (darüber)].Homers Ilias, siebter Gesang, Vers 191.

Friedrich Hecker (links) und Friedrich von Gagern als Parlamentäre auf der Hundstallbrücke in Kandern.

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Friedrich Wilhelm von Rohdich

Preußischer General der Infanterie; besuchte ab 1734 das Joachimthaler Gymnasium in Berlin und trat 1736 in den Militärdienst. 1776 wurde er zum Generalinspekteur der Infanterieinspektion ernannt, 1779 zum Generalmajor und zum Direktor des Militärwaisenhauses sowie zum Kommandaten von Potsdam und 1786 zum Generalleutnant, Wirklicher Geheimer Staats- und Kriegsminister und Erster Präsident des Oberkriegskollegiums ab 1787. 1794 erfolgte seine Ernennung zum General der Infanterie.

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Kelkheim (Taunus) OT Hornau, Friedhof

Bilder: Timm Kaiser (02/2012)

Alexander Ludwig Georg Friedrich Emil

Prinz von Hessen und bei Rhein; General in russischen und hessischer Diensten; Sohn des Großherzogs Ludwig II. von Hessen und bei Rhein; Vater von Prinz Ludwig Alexander von Battenberg, des späteren Louis Mountbatten, 1. Marquess of Milford Haven; trat bereits im Alter von zehn Jahren in den hessischen Militärdienst, bevor er 1840 seiner Schwester Marie nach Sankt Petersburg folgte, wo sie als Maria Alexandrowna den späteren Zaren Alexander II. heiratete. Dort trat er in russische Dienste und wurde 1843 Generalmajor und Kommandant des Garde-Husarenregiments. 1845 kämpfte er als General der Kavallerie unter battenberg_julia_bdFürst Woronzow im Kaukasus. Da der Zar die Heirat mit Gräfin Julia Hauke, einer Hofdame seiner Schwester, verweigerte, verließ Alexander sein Regiment ohne Erlaubnis, floh mit Julia nach Breslau und heiratete sie dort am 28.10.1851. Dafür wurde er degradiert und mußte den russischen Dienst quittieren. Da die Verbindung nicht standesgemäß war - sie war die Tochter eine neugeadelten Grafen - , war die Ehe morganatisch.1851 verlieh Großherzog Ludwig III., der Bruder ihres Mannes den damals vakanten Titel einer Gräfin von Battenberg mit dem Prädikat “Erlaucht“. 1858 erhob er sie zur erblichen Fürstin von Battenberg mit dem Prädikat ”Durchlaucht“. Battenberg wurde damit der Name eines jüngeren, nicht thronberechtigten Zweiges des Hauses Hessen. Alexander war somit der Begründer des Hauses Battenberg, einer Nebenlinie des hessischen Herrscherhauses, aus dem u.a. Louis Mountbatten, 1. Earl Mountbatten of Burma und Prinz Philip, Herzog von Edinburgh hervorgingen..

1852 trat Alexander von Hessen-Darmstadt in österreichische Kriegsdienste und erhielt am 13.8.1853 den Charakter als Generalmajor zuerkannt. Er nahm 1859 im Rahmen des V. Korps unter Feldmarschall-Leutnant Philipp Graf Stadion und Thannhausen am Zweiten Italienischen Unabhängigkeitskrieg (auch Sardinischen Krieg) teil. Mit seiner Brigade zeichnete er sich beim Gefecht von Montebello aus und wurde am 27. Mai zum -Feldmarschall-Leutnant ernannt. Während der Schlacht von Solferino zeichneten sich seine Truppen im Zentrum der Schlachtfront bei Cavriana aus. Im Krieg von 1866 befehligte Prinz Alexander das 8. deutsche Bundesarmeekorps gegen die preußische Mainarmee, dessen Operationen im Mainfeldzug er durch sein ”Feldzugsjournal“ (1867) rechtfertigte. Seit 1868 österreichischer, wurde er 1873 auch zum hessischen General der Kavallerie ernannt. In Zusammenarbeit mit dem reaktionären hessischen Ministerpräsidenten von Reinhard Carl Friedrich Dalwigk bemühte sich Alexander bei der Lösung der deutschen Frage um eine proösterreichische Orientierung. Als Prinz des Hauses Hessen war er qua Verfassung von 1848 bis zur Märzrevolution 1849 (wobei er nie förmlich eintrat) und nach dem Sieg der Reaktion von 1856 (formal eingetreten 1862) bis 1888 automatisch Mitglied der 1. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen. Von 1886 bis 1888 war er dort Präsident.

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Bild: Jossa56 (12/2015) Wikipedia.de
Bild: Jossa56 (12/2015) Wikipedia.de
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Seeheim-Jugenheim., Heiligenbeg, Kreuzgarten

Joseph Jacques Césaire Joffre

 

Französischer General; Sohn eines Winzers; besuchte die École polytechnique und schlug eine Militärlaufbahn ein; noch während seiner Ausbildung zum Pionieroffizier kam er als 18-Jähriger als Leutnant der 8., 4. und schließlich 21. Artillerie-Regimenter im Deutsch-Französischen Krieg zum Einsatz. Der Pariser Commune, die sich bereits während des Krieges spontan gebildet hatte, stand er feindlich eingestellt gegenüber. Im Juli m1871 setzte er seine Aujsbildung an der École polytechnique fort, Nach seinem Abschluß wurde er im November desselben Jahres zum 2. Regimen abkommandiert. 1872 erfolgte seine Beförderung zum Leutnant und wurde zur École d'application de l'artillerie et du génie nach Fontainebleau. 1886 war er in Indochina, wo er am oberen Tonkin gegen aufständische Vietnamesen kämpfte, in Zentralafrika, wo er ab 1894 eine Eisenbahnlinie zwischen dem Senegal und dem Sudan bauen ließ und dabei Timbuktu eroberte, und 1897 auf Madagaskar. Im Rang eines Brigadegenerals übernahm Joffre 1902 die Leitung der Pionierabteilung im Kriegsministerium. 1905 wurde er wegen seiner Verdienste in Afrika zum Divisionsgeneral befördert, anschließend zum Kommandeur eines Armeekorps, 1910 zum Mitglied des Obersten Verteidigungsrates und 1911 zu dessen Vizepräsident und zum Chef des Generalstabes. Joffre trieb den Ausbau strategisch wichtiger Eisenbahnlinien und Fernstraßen voran, um im Verteidigungsfall eine hohe Mobilität der Armee zu erreichen. Zudem entwarf er einen neuen Mobilisierungsplan, den “Plan XVII“. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er Oberbefehlshaber an der Nordfront und Nordostfront und schlug im September 1914 in der ersten Marne-Schlacht die Deutschen, die daraufhin ihren Vorstoß nach Paris abbrechen und sich bis zur Aisne zurückziehen mußten, worauf Joffre als Nationalheld gefeiert wurde. Im Dezember 1915 wurde Joffre zum Oberkommandierenden aller französischen Streitkräfte ernannt und 1916 zum Marschall. Am 26.12.1916 nahm Joffre nach Auseinandersetzungen mit der Regierung, deren Einfluß auf militärische Maßnahmen er auszuschalten versuchte, seinen Abschied; sein Nachfolger als Oberbefehlshaber wurde General Robert Georges Nivelle. 1918 wurde Joffre in die Académie française aufgenommen und 1919 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Nach dem Ende des Krieges zog er sich ins Privatleben zurück.

Marschall Joffre bei der Inspektion rumänischer Soldaten (1916)

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Bild: Henry Salomé (10/2009), Wikipedia.fr

Louveciennes (Dép. Yvelines), auf seinem Anwesen La Chataigneraie

Robert Edward Lee

1838             

US-amerikanischer General; besuchte die Militärakademie der USA, wurde 1829 Leutnant, 1836 Oberleutnant und 1838 Hauptmann. Er zeichnete sich im Mexikanischen Krieg aus, wurde anschließend Leiter der Militärakademie der USA und Oberstleutnant der Kavallerie. Kurz vor Ausbruch des Bürgerkrieges, bot ihm Präsident Abraham Lincoln das Kommando über die Armee der Nordstaaten an, was Lee jedoch ablehnte. Am 20.  April 1961, drei Tage nach dem Austritt Virginias aus dem Staatenbund, reichte Lee seinen Abschied von der Armee der USA ein, wurde am 23. April Oberbefehlshaber der Militär- und Marinestreitkräfte von Virginia und fungierte ein Jahr lang vor allem als militärischer Berater von Jefferson Davis, dem Präsidenten der Konföderierten Staaten von Amerika. Im Sezzessionskrieg (1861-65) führte er das Hauptheer der Südstaaten in Virginia; 1865 wurde er Oberbefehlshaber der Konföderierten. Nach anfänglichen militärischen Erfolgen unterlag er 1863 bei Gettysburg und mußte am 9.4.1865 vor der Übermacht General Ulysses S.Grants kapitulieren.

Nach dem Ende des Kriegess bat Lee um eine offizielle Amnestie, die ihm jedoch verweigert wurde. Im Herbst 1865 nahm er das Rektorenamt des Washington College (heute Washington and Lee University) an.

1975 erhielt Lee posthum die amerikanischen Bürgerrechte zurück. Sein Vorkriegs-Landsitz Arlington wurde Ehrenfriedhof der Nation.

Robert E.Lee auf seinem Pferd “Traveller”.

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Lexington (Virginia), Campus der Washington & Lee University, Lee Chapel

Hinweis: Die Grabstätten von General Lee und seiner Familie befinden sich unterhalb der Kapelle .Sein Pferd “Traveller” wurde vor der Kapelle begraben; 1971 wurde die Stelle mit einer entspr. Namensplatte gekennzeichnet.

Militär III

Omnibus salutem!