Helmuth Johannes Ludwig Graf von Moltke
Preußischer Generaloberst; Neffe des Generalfeldmarschalls Helmuth Graf Moltke; wurde 1906 als Nachfolger Schlieffens Chef des Generalstabes der Armee; trug durch seine Entschlußlosigkeit zum Scheitern der deutschen Truppen in der Marneschlacht 1914 bei, so daß er als Chef des Generalstabs am 14.9.1914 demissionierte.
Berlin, Invalidenfriedhof
US-amerikanischer General; der Sohn des Generals Arthur MacArthur besuchte die United States Military Academy und wurde technischer Offizier. Im Ersten Weltkrieg avancierte er zum General und leitete von 1919 bis 1922 die Militärakademie West Point, war von 1930 bis 1935 Generalstabschef des Heeres, wurde dann zum Feldmarschall der philippinischen Armee ernannt und war von 1936 bis 1941 Militärberater für die Philippinen. 1942 wurde er zum Oberbefehlshaber der alliierten amerikanischen und australischen Streitkräfte im Südwestpazifik im Krieg gegen Japan ernannt. Als solchem gelang ihm bis Juli 1945 nach und nach die Rückeroberung der von japanischen Truppen besetzten Inseln einschließlich der Philippinen. Am 2.9.1945 nahm er auf dem Schlachtschiff USS Missouri im Beisein der Repräsentanten Großbritanniens, Australiens, Frankreichs, der Sowjetunion, der Niederlande, Nationalchinas u.a. die bedingungslose Kapitulation Japans durch den Bevollmächtigten Kaiser Hirohitos, Außenminister Shigemitsu Mamoru (*1887, †1957), und den Kommandanten der Kantoarmee, General Umezu Yoshijiro, entgegen und organisierte anschließend als Supreme Commander of the Allied Powers (Oberkommandierender der Alliierten Mächte) von seinem Hauptquartier in der amerikanischen Botschaft in Tokio aus die Demilitarisierung Japans und die Rückführung von ca. 6 Millionen Japaner aus den teilweise seit 1931 besetzten Ländern Asiens in das Mutterland. Zugleich führte er ein umfangreiches Programm zur Demokratisierung und Wiederaufbau Japans durch. 1948 bemühte er sich erfolglos um eine Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Republikaner. 1950 wurde er Oberbefehlshaber der UN-Streitkräfte im Koreakrieg. 1951 entließ ihn Präsident Harry S. Truman, da MacArthur die Ausweitung des Krieges auf China propagierte, für den Einsatz der Atombombe plädierte und in einem offenen Brief die Politik seiner zivilen und militärischen Vorgesetzten kritisierte, sogar die Ablösung führenden Köpfe empfahl.
Die Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde durch Shigemitsu Mamoru markiert das Ende des Zweiten Weltkrieges.
Norfolk (Virginia), MacArthur Memorial
Britischer Feldmarschall und Politiker; 1. Earl Kitchener of Khartoum and of Broome; wurde an der königlichen Militärakademie in Woolwich ausgebildet, kam 1871 als Leutnant zu den Royal Engineers (Königliche Pioniere) und wurde 1883 in Anerkennung seiner Leistungen in Palästina, auf Zypern und in Ägypten zum Hauptmann befördert. 1884 unternahm Kitchener zusammen mit dem Viscount Wolseley den erfolglosen Versuch, General Gordon bei Khartum zu befreien. Von 1886 bis 1888 war Kitchener Generalgouverneur im östlichen Sudan, und 1892 wurde er zum Oberbefehlshaber der ägyptischen Armee ernannt. 1896 begann er mit der Eroberung des Sudan, 1898 schlug er bei Omdurman die Armee des Kalifen Abdullah et Taaisha, zwang die Franzosen zum Rückzug aus dem Sudan und brachte Khartum, die Hauptstadt des Sudan, endgültig unter britische Kontrolle. 1896 wurde Kitchener zum Generalmajor befördert, 1898 erhielt er die Pairswürde und nach seinem Dienst im Burenkrieg wurde er in den Stand eines Viscount erhoben. Im Januar 1899 wurde er zum ersten Generalgouverneur des neu gebildeten anglo-ägyptischen Kondominiums berufen, Zuvor hatte er mit seinen Truppen in die Faschodakrise eingegriffen. Von 1902 bis 1909 war Kitchener Oberbefehlshaber der britischen Truppen in Indien, wurde dann zum Feldmarschall befördert und 1911 zum britischen Oberkommissar von Ägypten ernannt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Kitchener Heeresminister und war in dieser Funktion von 1914 bis 1916 für die Rekrutierung des britischen Freiwilligenheeres verantwortlich (s. Plakat). Während einer diplomatischen Reise nach Rußland kam Kitchener am 5.6.1916 um, als sein Schiff, die Hampshire, nordwestlich der Klippen von Marwick Head auf eine von einem deutschen U-Boot gelegte Mine lief und sank. Sein Leichnam wurde nie gefunden.
Inschrift: This tower was raised by the people of Orkney in memory of Field Marshall Earl Kitchener of Khartoum on that corner of his country which he had served so faithfully nearest to the place where he died on duty. - He and his staff perished alone with the officers and nearly all the men of the H.M.S. Hampshire on 5th June 1916.
Marwick, Orkney-Hauptinseln (Main Island), Marwick Head
Marie Joseph Motier, Marquis de La Fayette
Französischer General und Politiker; diente von 1771 bis 1776 in der französischen Armee. Als sich nach der Unabhängigkeitserklärung der nordamerikanischen Kolonien Frankreich und die USA 1778 verbündeten und Großbritannien Frankreich den Krieg erklärte, reiste Lafayette, 1777 durch den Kongreß als Generalmajor der Kontinentalarmee verpflichtet und eng mit George Washington zusammenarbeitend, in seine Heimat, um finanzielle und militärische Unterstützung zu erbitten. Nach seiner Rückkehr war er 1780 führend am Virginia-Feldzug beteiligt, der 1781 mit der Kapitulation der Briten bei Yorktown endete. Später spielte La Fayette, der seit 1789 Mitglied der Nationalversammlung war, eine wichtige Rolle in der Anfangsphase der Französischen Revolution: so legte er einen von der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung inspirierten Entwurf der Menschenrechte vor. Er war Befehlshaber der Nationalgarde und kommandierte 1792 eine Armee im Krieg zwischen Frankreich und Österreich, wurde dann aber von den Jakobinern öffentlich beschuldigt, sich ihren radikalen Zielen in den Weg zu stellen und die Truppen gegen sie wenden zu wollen; die Nationalversammlung erklärte ihn zum Verräter, und Lafayette floh nach Flandern. Dort nahmen ihn die Österreicher gefangen. Von 1792 bis 1797 war Lafayette in Preußen und Österreich interniert; 1799 kehrte er nach Frankreich zurück, hielt sich aber vom öffentlichen Leben fern, da er die Politik Napoléon Bonapartes ablehnte. Nach dem Untergang Napoléons engagierte sich Lafayette wieder in der Politik; 1815 sowie von 1818 bis 1824 und von 1825 bis zu seinem Tod war er Mitglied der Deputiertenkammer; während der Juli-Revolution von 1830 befehligte er erneut die Nationalgarde.
Paris, Cimetière de Picpus
Israelischer General und Politiker; der Sohn des Schriftstellers und Politikers Schmuel Dajan trat bereits im Alter von 14 Jahren der Hagana (hebr. Verteidigung) bei. Von 1939 bis 1941 war er wegen illegaler Tätigkeit gegen die Briten, denen Palästina unterstellt war, in Akko inhaftiert. Im Zweiten Weltkrieg war er an verschiedenen Aktionen beteiligt. Nach der Gründung des Staates Israel kämpfte er im Israelischen Unabhängigkeitskrieg. Von 1954 bis 1958 war er Generalstabschef und Oberkommandierender der israelischen Streitkräfte. In dieser Funktion befehligte er den Sinai-Feldzug. Nach seinem Ausscheiden aus der Armee war er Mitglied der von Ben Gurion geführten sozialdemokratischen Mapai und von 1959 bis 1964 Landwirtschaftsminister im Kabinett von Levi Eschkol. Bekannt auch außerhalb des Staates Israel wurde Dajan während des Sechstagekrieges, den israelische Truppen am 5. Juni 1967 mit einem konzentrierten Präventivschlag gegen seine arabischen Nachbarn Ägypten, Jordanien und Syrien begannen und durch gezielte Luftangriffe die arabischen Luftstreitkräfte am Boden vernichtete und nach Beendigung der Kampfhandlungen am 10. Juni die Sinai-Halbinsel, das Westjordanland, Ost-Jerusalem sowie die Golanhöhen besetzten. Nach der Wahl Golda Meïrs zur Ministerpräsidentin 1969 wurde Dajan abermals Verteidigungsminister in ihrem Kabinett, gab das Amt jedoch 1974 wegen des beinahe verlorenen Jom-Kippur-Krieges im Jahre 1973 als Verantwortlicher für die militärischen Planungen und Aufklärung auf. Dajan verließ die Mapai-Partei und wurde Mitglied des konservativen Likuds. Von 1977 bis 1979 war er Außenminister unter Menachem Begin und spielte in diesem Amt eine wichtige Rolle bei der Ausarbeitung des Friedensabkommens mit Ägypten von 1979 (Camp David I). Von diesem Amt trat er aus Protest u.a. gegen die Siedlungspolitik der Regierung zurück. Im Jahre 1981 gründete Dajan die Partei Telem, die eine unilaterale Trennung vom Westjordanland und dem Gazastreifen befürwortete. Dajan hatte zwei Kinder: seine Tochter Jael Dajan ist Schriftstellerin, sein Sohn Assi Dajan Filmregisseur.
Kibbutz Nahalal (Israel)
Kursächsischer Generalfeldmarschall; Graf zu Obergreiz (1681-87); ältester Sohn des Grafen Heinrich I. Reuß zu Obergreiz und dessen erster Gemahlin Burggräfin Sibylle Magdalene von Kirchberg; trat 1669 in kurfürstlich brandenburgische Kriegsdienste uind wurde zum Rittmeister im Regiment des Generalmajor von Ellers ernannt und war Kammerdiener des Kurfürsten Friedrich Wilhelm. Als Ludwig XIV. 1672 den Krieg Frankreichs gegen die Republik Holland begann, in den auch der Bischof von Münster gezogen wurde, bat er den Kurfürsten um seine Beurlaubung und schloß sich dem Regiment seines Vetters an, das in Münsterischen Diensten stand und erhielt als Rittmeister die Führung einer militärischen Einheit. Bei der Belagerung der Festung Gröningen wurde ihm durch eine Kanonenkugel das Pferd unter dem Leibe getötet. Als über den Bischof von Münste, der sich Frankreich anschloß, die Reichsacht erklärt wurde, verließ er dessen Dienst und kehrte nach Greiz zurück, wo er heiratete. Nach diversen Kommandos nahm er schließlich als Heerführer an zahlreichen Schlachten teil und errang besondere Verdienste während des Großen Türkenkrieges. Am 12.9.1683 nahm er an der Schlacht am Kahlenberg vor Wien teil. In der 1697 von Prinz Eugen von Savoyen geführten Schlacht bei Zenta (heute Senta, Serbien) im zweiten Krieg gegen die Türken, in der dieser seinen Ruf als Feldherr.begründete, leitete Heinrich das erste Treffen und wurde er zunächst durch einen Schuß in den Arm verwundet, gefolgt von weiteren leichteren Verwundungen .Als er den fliehenden Türken nachsetzte, wurde er von Janitscharen so schwer verwundet, daß man ihn in die Festung Szegedin brachte, wo er trotz verschiedener Operationen seinen Verletzungen erlag. Die Sektion des Toten ergab, daß der Oberschenkelknochen vom Knie bis zur Hüfte total zerschmettert war.
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Schlacht bei Zenta
Greiz, Stadtkirche St. Marien
Hinweis: Die heutige Stadtkirche war vormals die Hofkirche der Fürsten Reuß (ältere Linie).
Deutscher Marineoffizier; aus verarmtem Adel stammend; trat zum 7.4.1900 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Seit 1910 im Range eines Kapitänleutnants, war er zur Zeit des Ausbruches des Ersten Weltkrieges als Erster Offizier an Bord des Kleinen Kreuzers SMS Emden, der zum im ostasiatischen und südpazifischen Raum operierenden Ostasien-Geschwader gehörte und in der deutschen Kolonie Tsingtau an der chinesischen Küste stationiert war. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde die Emden unter ihrem Kommandanten Karl von Müller zum selbständigen Handelskrieg in den Indischen Ozean entsandt. Dort versenkte sie innerhalb von nur zwei Monaten 23 feindliche Handelsschiffe sowie zwei Kriegsschiffe oder brachte sie auf. Im Rahmen ihrer Aktionen setzte die Emden ein Landungstrupp auf Direction Island, einem Teil der nordwestlich von Australien liegenden Kokosinseln ab, der eine dort liegende Relaisstation zerstören sollte. sollte. Der Führer dieser Operation war Kapitänleutnant von Mücke, begleitet von drei Offizieren, sechs Unteroffizieren sowie 38 Mannschaften, außerdem ein ehemaliger französischer Fremdenlegionär. Die Besatzung der Funk- und Kabelstation ergab sich kampflos, doch gelang es ihr, einen Notruf abzusetzen, der von dem australischen Kreuzer HMAS Sydney aufgefangen wurde. Der Kreuzer verließ einen Konvoi, dem er als Begleitschutz zugeteilt war und machte sich auf die Suche nach dem deutschen Kriegsschiff. Am 9.11.1914 kam es nahe der Kokosinseln zu einem Gefecht zwischen den beiden Schiffen.
Geschütz der Emden am Rande des Hyde Parks in Sydney.
Aufgrund eines Treffers in die Ruderanlage wurde die Emden weitgehend manövrierunfähig (sie konnte nur noch mittels der beiden Schiffsschrauben geringe Kurskorrekturen vornehmen). Da sich der Kapitän nicht ergab, setzte die Sydney den Beschuß des Wracks weiter fort, wobei sieben Seeleute getötet und weitere dreizehn verwundet wurden; außerdem ertranken bei dem Versuch, an Land zu schwimmen, vier Matrosen. Am Folgetag wurden die Überlebenden von den australischen Schiffen vom Wrack und von North Keeling geborgen.
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Das Schicksal der von Direct Island entwichenen Seeleute der SMS Emden wurde in dem von der ARD in Auftrag gegeben Film Die Männer der Emden (2013) dargestellt.
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Landungstrupp der SMS Emden bei der Landung auf Direction Island
Ahrensburg, Ev.-luth. Friedhof
Ahmad Schah Massoud [pers. أحمد شاه مسعود]
Afghanischer General und Nationalheld;
war der Anführer des afghanischen Widerstands gegen die Taliban. Ende 2001 wurde er zum “Nationalhelden der afghanischen Nation“ ernannt.
Panjshir Province, Afghanistan
Französischer Marineoffizier: der Sohn eines Offiziers trat er im Alter von fünfzehn Jahren in die Marineschule von Brest ein. 1820 war er als Offiziersanwärter auf dem Schoner Estafette, der in Milo, einer Kykladeninsel, einen Zwischenstopp einlegte. Dort beobachtete er den einheimischen Bauern Yorgos Kentrotas, der den Boden eines seiner Felder auf der Suche nach Bausteinen aufwühlt und bemerkte, daß er dabei die 2,02 m hohe und 900 kg schwere Statue: der Aphrodite, später bekannt als Venus von Milo, freilegte. Voutier fertigte einige Zeichnungen von dem Fund an und sorgte dafür, daß eine entspr. Meldung an die französischen Behörden erging.
1821 schied Voutier aus der Marine aus und segelte im August von Marseille aus, um an Bord des vom schottischen Philhellenen Thomas Gordon gecharterten Schiffes am griechischen Unabhängigkeitskrieg teilzunehmen. Im September 1821 in Tripolitzza angekommen, erlebte er im Gefolge von Dimitrios Ypsilantis, dem Bruder von Alexander Ypsilantis, das Ende der Belagerung der Stadt. Er nahm an der Belagerung von Nafplion (Argolis) und einem Überraschungcoup Ende 1821 teil, einschließlich eines Versuchs, die Seefestung Bourtzi in einem Überraschungcoup zu nehmen, was jedoch fehlschlug. Im März 1822 beauftragte ihn der Kriegsminister der provisorischen Regierung Griechenlands, Ioannis Kolettis, mit der Aufgabe, den Stadtbezirk Athens unter Schonung der Denkmäler zu verkleinern. Im Mai 1822 erfolgte seine Beförderung zum Oberst der griechischen Armee und im Juli nahm er an der Schlacht von Péta, dann an der ersten Belagerung von Missolonghi teil. Er wurde zum Chef der griechischen Artillerie ernannt. Zurück in Frankreich veröffentlichte er im Folgejahr einen Bericht über seinen Aufenthalt und seine Aktion, die ein großer Erfolg war. Olivier Voutier kehrte 1824 zum zweiten Mal nach Griechenland zurück, wobei ihm erneut wichtige Aufgaben anvertraut wurden. 1826 veröffentlichte er ein Buch über dieses Erlebnis, Lettres de Grèce, in dem er insbesondere auf die Kritik an seinen Memoiren von 1823 einging, nachdem ihn der Philhellene, Maxime Raybaud, vorgeworfen hatte, er habe seine Rolle übertrieben und bestimmte Tatsachen erfunden zu haben. Als er 1826 ein drittes Mal nach Griechenland zurückkehrte, organisierte er mit Geldern eines Bankiers griechischer Herkunft eine regelmäßige Kompanie von 80 Mann und nahm im November an einer gescheiterten Expedition nach Atalánti unter der Leitung von Kolettis teil. Im selben Jahr lieferten sich Raybaud und er ein Duell, wobei beide verletzt wurde. 1847 zog Voutier sich nach Hyères zurück, wo er von 1849 bis 1860 ein Anwesen auf dem Castel Sainte-Claire erwarb und dort einen Garten errichten ließ,
Siehe auch unter: Jules Dumont d’Urville
Hyères (Dép. Var), Castel Sainte Clair
Omnibus salutem!