Marian Langiewicz

 

Polnischer Soldat und Patriot; nach einem Jahr im Dienste der preußischen Armee als Artillerieleutnant unterrichtete er 1860 an der polnischen Militärakademie in Paris, schloß sich noch im selben Jahr Giuseppe Garibaldi in dessen Befreiungskampf an und war anschließend Lehrer an der Militärschule in Cuneo, bis diese geschlossen wurde. Langiewicz spielte eine Schlüsselrolle beim polnischen Aufstand im Jahre 1863.

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Istanbul, Haydarpasha Friedhof

Bild: Dr. Hans-Peter Laqueur (06/2006)
Bild: Dr. Hans-Peter Laqueur (03/1987)

Toros Ozanian Antranik (auch Andranik)

 

Armenischer General, Freiheitskämpfer und Nationalheld; schloß sich im Alter von 14 Jahren der armenischen Unabhängigkeitsbewegung im Osmanischen Reich an. Nach seiner Verhaftung und kurzer Gefangenschaft verbrachte er einige Zeit in Istanbul und nahm dort erneut Kontakt zu armenischen Nationalisten auf. Im georgischen Batumi stieß er Anfang der 1890er Jahre zu armenischen Rebellenverbänden und nahm unter Rebellenführer Agbyur Serob an den siegreichen Schlachten von Taron und Sassoon teil.

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Paris, Cimetière du Pére Lachaise

Hinweis: Zunächst wurde Antranik in Fresno (USA) bestattet, dann brachte man die sterblichen Überreste nach Paris auf den Cimetière du Père Lachaise, von wo aus sie schließlich im Jare 2000 nach Eriwan, der Haptstadt von Armenien, überführt wurden.

Yue Fei [chin. 岳飛]

Chinesischer Heerführer; der einer armen Familie entstammende, spätere nationale Held der südlichen Song-Dynastie war einer der erfolgreichsten Generäle des frühen China. Immer wieder waren die militanten Jurchen der Jin-Dynastie in Zentral-China eingefallen. Ende 1126 hatten sie den Song-Kaiser Huizong, seinen Sohn Qinzong und den fast gesamten Hofstaat in der heutigen Stadt Kaifeng gefangengenommen und in die Mandschurei deportiert. 1129/30 überschritten sie den Jangtse, eroberten Nanjing und Hangzhou. 1134/35 eroberte Yue Fei die Sperrfestung Xiang-yang am Han-Fluß zurück und verdrängte die Jurchen und deren chinesischen Vasallen Lin Yu, der 1128/32 von ihnen in Kaifeng als Herrscher eingesetzt worden war. Als Yue Fei sich anschickte, auch Kaifeng zurückzuerobern, schloß der des Krieges überdrüssige Kaiser Gaozong 1142 mit dem Heerführer der Jin, Prinz Zongbi, Frieden. Obwohl Yue Fei das von Krisen geschüttelte südliche Song-Regime gerettet und durch seine Siege den größten Teil des besetzten Gebietes zurückgewonnen hatte, wurden am Hofe gegen ihn falsche Anschuldigungen erhoben und er als Vorbedingung für den Yue Fei bei Übungen (Wandmalerei in der Yue Fei Gedächnisstätte in Hangzhou  Friedensvertrag als “Bauernopfer” ins Gefängnis geworfen. Einer der vielen Darstellungen seines Ende: nachdem Yue Fei sowie seine Mitstreiter Yue Yun und Zhang Xian unter falschen Anschuldigungen zwei Monate festgehalten worden waren, erhielten Qin und seine Frau Wang, als sie am "östliche Fenster" saßen und sich an einem Feuer wärmten, einen Brief, der sie aufforderte, den General freizulassen. Qin war jedoch besorgt, daß nach der Freilassung die Folterungen publik würden. Als jedoch eine Bedienstete frische Orangen in den Raum brachte, überredete Wang ihren Mann, einen Hinrichtungsbefehl in einer der Orangen zu verstecken, um diesen so verdeckt an einen Richter zu senden. So wurden der General und seine Gefährten getötet, bevor der Kaiser oder Qin selber die Ordre zur Hinrichtung widerrufen konnte. Dieses Vorgehen wurde später als “Ostfenster-Komplott” bezeichnet. Erst nachdem Kaiser Xiao Zong (*1127, †1194) den Thron bestiegen hatte, wurden die gegen Yue Fei gerichteten Vorwürfe als grundlos verworfen, und man erbaute ihm zu Ehren an seinem Grab einen Tempel am Fuße des Qixia Ling am Westlichen See in Hangzhou. Auch heute noch wird Yue Fei in China als Befreier und Volksheld verehrt.

Inschrift am Tempel: Huan wo he shan (Gebt mir Flüsse und Berge zurück)

 

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Xi Hu / West Lake (Hangzhou), Mausoleum

Hinweis: Die in der Nähe General Yue Feis Grab vier knienden Personen, darunter Qin und seine Wang, sind für dieHinrichtung Yue Feis verantwortlich.

Bilder: Jenny Qiu (09/2006)
Bild: Wesley Tomatsu

Toyotomi Hideyoshi [jap. 豊臣 秀吉]

 

Japanischer Feldherr; der Sohn eines Bauern trat 1558 in den Dienst des Feldherrn und Staatsmann Oda Nobunaga, der 1568 Kyoto erobert, die Daimyo in Zentraljapan besiegt und 1573 den letzten Ashikaga-Shogun abgesetzt hatte, war nach dessen Selbstmord der mächtigste Mann in Japan und wurde 1587 Großreichskanzler. Im gleichen Jahr verbot er das Christentum und wies die Missionare aus. Es kam zu den ersten Christenverfolgung in Japan. Dennoch kamen 1593 wieder einige Franziskaner in das Land, und auch die Jesuiten blieben in Westjapan aktiv. Durch die Bezwingung der letzten noch unbotmäßigen Landesherren hatte er 1590 die Grundlagen zur Einigung des japanischen Reich gelegt. Er begann eine Zentralverwaltung zu schaffen und die Gesellschaft zu reformieren. So führte er den zuvor begonnenen Ausbau der Verkehrswege und eine Landvermessung durch, die die Grundlage für die Besteuerung und die Belehnung bildete. Sein 1592/93 gegen Korea geführte Eroberungskrieg, der sogenannte Imjin-Krieg, der auch der Eroberung Chinas diente, und in dem in wenigen Wochen den Süden Koreas und Seoul erobert werden konnte, scheiterte an der überlegenen chinesischen Armee unter hohen Verlusten. Auch ein zweiter Invasionsversuch in den Jahren 1597/98 schlug fehl. Nach seinem Tode wurde Tokugawa Ieyasu, der schon für viele Jahrzehnte in den Reihen von Nobunaga und Hideyoshi gekämpft hatte, zum mächtigsten Mann Japans.

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Bilder: Jonathan Ellgen (03/2007) flickr.com/photos/jpellgen/442048535/

Kyoto, Hokoku-byo

Oda Nobunaga [jap. 織田 信長]

Japanischer Feldherr; der Sohn eines Kriegsherrn war einer der stärksten Kriegsherren in Japan während der Sengoku-Zeit (sengoku jidai 1467-1568). 1568 eroberte er Kyoto, besiegte die Daimyo (japanische Territorialfürsten) in Zentraljapan, setzte 1573 den letzten Ashikaga-Shogun ab und brach dadurch die politische Macht der Buddhisten. Mit Hilfe importierter Feuerwaffen gelang es ihm, den größten Teil Japans zu einen. Getötet wurde er in Kyoto während eines Aufstands (honnouji no hen) seines Untergebenen Akechi Mitsuhide. Seine Maßnahmen zur Straffung der Verwaltung wurden von Toyotomi Hideyoshi fortgeführt.

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Mount Koya (Präfektur Wakayama)

Sébastien le Prestre de Vauban

Französischer Marschall (seit 1703); aus bescheidenen Verhältnissen stammend, trat er bereits im 17. Lebensjahr heimlich als Kadett in das Regiment Condé ein, das 1648 den Aufstand der Fronde, eines Bündnisses gegen den zunehmenden Absolutismus, niederschlug. 1678 wurde er Generalinspekteur des Festungswesens unter Ludwig XIV.. Er legte planmäßig im Norden und Osten Frankreichs Sperrfestungen an (u.a. Metz, Straßburg, Neubreisach, Belfort). Seine Gedanken über Festungsbau und -krieg, dargelegt inDe l'attaque des places (1703), blieben bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts maßgebend. Als Nationalökonom trat er als Repräsentant eines pragmatischen Liberalismus gegen staatliche Eingriffe in die Wirtschaft und für Steuerreformen ein und wandte als einer der Ersten sozialstatistische Methoden zur Untersuchung von Bevölkerungsbewegungen (er bereitete eine Volkszählung vor) und Einkommensentwicklung an. Sein besonderes Interesse galt der Verbesserung der Lebensbedingungen für die einfachen Leute, deren Leiden er auf seinen zahlreichen Inspektionsreise durch Frankreich kennengelernt hatte und bedauerte1.

Vauban als Baumeister in Belfort (Gemälde aus dem 18. Jhdt.)

Er schlug dem König eine Reform der Steuern vor; danach sollte es eine einheitliche “königliche Steuer” in Höhe von 10% geben, die auch für den Adel zu gelten habe. Seine Idee hielt er in einer Schrift, die später verboten wurde, fest. Vor allen Dingen aber verurteilte er die Aufhebung des von Heinrich IV. 1598 erlassenen Edikts von Nantes, demzufolge den Hugenotten freie Religionsausübung und politische Sonderrechte zugestanden waren. Mit Recht befürchtete er eine Auswanderungswelle der Protestanten, die die Wirtschaftskraft des französischen Staates, zusätzlich zu den enormen Kriegskosten, schwächen würde.

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1 Während der in den Jahren 1692 bis 1694 in Europa herrschenden sog. Kleinen Eiszeit starben alleine in Frankreich 3 Millionen Menschen, d.i. 10% der damaligen Bevölkerung, an Hunger. Der Schriftsteller Charles Perrault nahm diese schreckliche Hungersnot zum Anlaß für sein 1697 erschienenes Märchen Le Petit Poucet (dt. Der kleine Däumling).

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Paris, Invalidendom

Bild: Dr. Hans-Peter Laqueur (03/1987)

Célestin Adolphe Pégoud

 

Französischer Flieger; entstammte einer Bauernfamilie; als erstem gelang es ihm, eine vollständige Schleife (sog. Looping) zu fliegen.

Im Ersten Weltkrieg diente er als Jagdpilot. Er war der erste Pilot, der wegen seiner Luftsiege als “Fliegerass” bezeichnet wurde.

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Paris, Cimetière de Montparnasse

Bild: Alexander Krischnig (01/2008)
Bilder: Annie Grillet (03/2012)

Bazoches (Dép. Nièvre), Saint-Hilaire, Sebastianskapelle

Hinweis: Vauban wurde ursprünglich auf seinem Besitztum in Bazoches, das er 1675 erworben hatte, in der an die dortige Kirche angefügten Sebastianskapelle beigesetzt. Im Zuge der Französischen Revolution wurde die Gruft geplündert, um aus den Bleisärgen der Familie Kugeln zu gießen. Als man 1804 bei Arbeiten in der Kirche Saint-Hilaire von Bazoches die Herzurne fand, ließ sie Napoléon nach Paris überführen und am 28.5.1808 im Invalidendom feierlich beisetzen.

William Childs Westmoreland

no copyright

 

US-amerikanischer General; einer Familie der oberen Mittelklasse entstammend, die in der örtlichen Bank- und Textilindustrie tätig war; wurde im Alter von 15 Jahren Eagle Scout in der Truppe 1 seines Gemeinderats der Boy Scouts of America (BSA) und erhielt als junger Erwachsener den Distinguished Eagle Scout Award und Silver Buffalo von der BSA. Nachdem er 1932 ein Jahr in The Citadel, einer öffentlichen höheren Militärhochschule in Charleston (South Carolina) verbracht hatte, wurde er auf Vorschlag von Senator James F. Byrnes, einem Freund der Familie, an die United States Military Academy (West Point) berufen. Dort graduierte er als First Captain – der höchste Kadettenrang – und erhielt das Pershing-Schwert, das dem Kadetten mit dem höchsten Kadettenrang für “militärisches Können" ("presented to the cadet with highest level of military proficiency") verliehen wird. Außerdem diente Westmoreland auch als Superintendent der protestantischen Sonntagsschullehrer.

Nach seinem Abschluß in West Point im Jahr 1936 wurde Westmoreland Artillerieoffizier und diente in mehreren Aufgaben bei der 18. Feldartillerie in Fort Sill. 1939 wurde er zum Oberleutnant befördert, danach war er Batteriekommandant und Stabsoffizier des Bataillons bei der 8. Feldartillerie in der Schofield Barracks, Hawaii. Während des Zweiten Weltkrieges hatte er Kampfeinsätze mit der 9. Infanteriedivision in Tunesien, Sizilien, Frankreich und Deutschland und befehligte das 34. Bataillon in Tunesien und Sizilien. Während des Krieges erreichte er vorübergehend den Rang eines Obersten und wurde am 13.10.1944 zum Stabschef der 9. Infanteriedivision ernannt. Nach dem Krieg absolvierte Westmoreland 1946 die Ausbildung zum Fallschirmjäger an der Sprungschule der Armee. Anschließend befehligte er das 504. Fallschirm-Infanterie-Regiment der 82. Luftlandedivision. Von 1947 bis 1950 diente er als Stabschef der 82. Luftlandedivision. Von August bis Oktober 1950 war er Ausbilder am Command and General Staff College und von Oktober 1950 bis Juli 1952 am neu organisierten Army War College.

Während des Koreakrieges befehligte Westmoreland das 187. Airborne Regimental Combat Team in Japan und Korea. Im November 1952 wurde er im Alter von 38 Jahren zum Brigadegeneral befördert, was ihn zu einem der jüngsten Generäle der US-Armee in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg machte .Nach einer Phase am National War College wurde Westmoreland 1964 zum General befördert und von Verteidigungsminister Robert McNamara abkommandiert zum Military Assistance Command (Vietnam militärischen Beratungskommando Vietnam). und damit Oberbefehlshaber der US-Truppen im Vietnamkrieg zwischen 1964 und 1968. Am 8.3.1965 landeten auf Drängen von Westmoreland die ersten Kampftruppen in Đà Nẵng, deren Aufgabe es zunächst war, die Basen der Luftwaffe zu schützen und in einem gewissen Radius um ihren Stützpunkt zu operieren. Westmoreland warnte den Präsidenten im Juni 1965, daß ohne eine Verdoppelung der Truppenstärke und mehr Kriegsmaterial die USA den Krieg verlieren würden; am Ende des Jahres waren bereits 184.000 US-Soldaten in Südostasien stationiert. Zwar gelang es ihm mit seiner Doktrin von überlegener Feuerkraft und Luftmobilität bis 1967 nicht, den Vormarsch des Vietcong in ländlichen Gebieten zu stoppen, es konnte jedoch ein langsamerer Vormarsch erzielt werden. Die Tet-Offensive 1968 machte allerdings deutlich, daß Westmorelands Strategien die kommunistische Guerilla in ihrer Aktionsfähigkeit keineswegs zerschlagen hatte.

Präsident Johnson während eines Treffens mit Westmorland am 23.12.1967 in Vietnam.

Während seiner Zeit als Kommandierender General in Vietnam stieg die Zahl der US-Soldaten, die zunächst als “Militärberater“ bezeichnet worden waren, von 15.000 im Jahre 1964 auf 500.000 im Jahre 1968. Als er weitere 206.000 Mann und eine Mobilisierung der Reserveeinheiten forderte sowie eine Ausweitung des Krieges auf Nachbarländer, um die Nachschublinien des Feindes zu unterbrechen, und schließlich sogar den Einsatz von Nuklearwaffen gegen Hanoi forderte, wurde der General im Juni 1968 von US-Präsident Lyndon B. Johnson abberufen und durch General Creighton Abrams ersetzt. Danach war Westmoreland bis zu seiner Pensionierung 1972 als Chief of Staff of the Army.

In seinem Memorandum War in Vain? (A Soldier Reports) schob Westmoreland die Schuld am Versagen der sogenannten Abnutzungsstrategie (“war of attrition“) auf Präsident Johnson, der seine Ziele in Vietnam zu unsicher und nachgiebig verfolgt habe.

1974 scheiterte Westmoreland mit seiner Kandidatur als Gouverneur von South Carolina bei den parteiinternen Vorwahlen der Republikaner, wo er nur Zweiter wurde.

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Bild: Richard (rchrdcnnnghm) (07/2009)
Bild: Richard (rchrdcnnnghm) (07/2009)

West Point (Orange County, New York), West Point Cemetery

Wilhelm Ritter von Leeb  (seit 1915)

 

 

Deutscher Offizier; Sohn des bayerischen Majors Adolf Leeb und dessen Ehefrau Katharina, née Leeb; trat nach Absolvierung eines Humanistischen Gymnasiums am 16.7.1895 als Freiwilliger in das 4. Feldartillerie-Regiment “König“ der Bayerischen Armee in Augsburg ein, bevor der konservative Katholik nach dem Besuch der Kriegsschule in München zum Sekondeleutnant befördert wurde. Nach weiterer Ausbildung an der Artillerie- und Ingenieur-Schule, kam er Ende August 1900 zum in China stationierten Ostasiatischen Expeditionskorps, wo er an der Niederschlagung des Boxeraufstands teilnahm. Nach der Rückkehr nach Bayern im August 1901 kam er wieder zum 4. Feldartillerie-Regiment ”König“. Von 1903 bis 1906 qualifizierte sich Leeb aufgrund der Besuch der Kriegsakademie für den Generalstab und ferner für die Höhere Adjutantur, den Referatsdienst und das Lehrfach (Taktik, Kriegsgeschichte). Anschließend folgten seine Kommandierung zunächst zur Zentralstelle des Generalstabs in München und 1909 zum Großen Generalstab nach Berlin. Vom 23.3.1912 bis 24.1.1914 diente er - zwischenzeitlich zum Hauptmann beförderte - als Chef der 3.  Batterie im 10.  Feldartillerie-Regiment. Nach einer kurzen Dienstzeit in der Zentralstelle des Generalstabs wurde er zum Generalstab des I.  Armee-Korps versetzt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs war er an den Kämpfen an der Westfront in Lothringen und Frankreich beteiligt. 1915 wurde er als Erster Generalstabsoffizier zur 11.  Infanterie-Division kommandiert und nahm an verschiedenen Fronteinsetzen teil. Nach der Schlacht bei Gorlice-Tarnow im damaligen österreichisch-ungarischen Kronland Galizien (heute Polen), bei der Einnahme der Festung Przemyśl (Osterreich-Ungarn, heute Polen) sowie beim Übergang über die Donau im Feldzug gegen Serbien wurde er am 2.5.1915 mit dem höchsten militärischen Verdienstorden des Königreichs Bayern, dem Militär-Max-Joseph-Orden ausgezeichnet; damit verbunden war die Erhebung in den persönlichen Adel. Von Mai 1917 bis zum Ende des Krieges war Leeb an der Westfront im Stab der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht eingesetzt. Während der Weimarer Republik war er Chef der Armeeabteilung im Ministerium für militärische Angelegenheiten und an der Niederschlagung der Münchner Räterepublik beteiligt. Nach der Auflösung der Behörde wurde Leeb als Referent in die Heeresabteilung in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt und bekleidete in der Folge in der Reichswehr verschiedene Posten; so war er seit 1929 als Generalmajor Artillerieführer VII. und wurde Anfang 1930 zum Generalleutnant befördert; Befehlshaber des Wehrkreises  VII und Kommandeur der 7. (Bayerische) Division. Den neuen Machthabern gegenüber verhielt sich Leeb zurückhaltend, stieg dennoch in der Wehrmacht auf, und noch im Jahr der “Machtergreifung” durch die Nationalsozialisten wurde er am 1.10.1933 Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos  II in Kassel. Am 1.1.1934 erfolgte seine Ernennung zum General der Artillerie.

Nach der Blomberg-Fritsch-Krise wurde Leeb auf Anweisung Hitlers vom neuen Oberbefehlshaber des Heeres, Walther von Brauchitsch unter gleichzeitiger Ernennung zum Generaloberst in den Ruhestand versetzt, jedoch bereits im Juli 1938 im Zuge der Sudetenkrise reaktiviert und als Oberbefehlshaber der 12.  Armee an der Besetzung des Sudetenlandes beteiligt; jedoch unmittelbar im Anschluß daran erneut in den Ruhestand verabschiedet. Im Sommer 1939 wurde der 63-jährige Leeb ein zweites Mal reaktiviert und erhielt als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe  C das Kommando über die deutschen Truppen an der französischen Grenze. Als Reaktion auf die Kriegserklärungen Frankreichs und Englands an das Deutsche Reich notierte er in seinem Tagebuch ”Hitler ist ein verblendeter Narr, ein Verbrecher!“

Zuletzt war Wilhelm von Leeb Generalfeldmarschall und im Zweiten Weltkrieg Oberbefehlshaber verschiedener Heeresgruppen.

Schriften u.a.: Die Abwehr (in dem er den herrschenden Vorstellungen vom “Blitzkrieg“ widersprach)

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Bilder: Parsifal von Pallandt (12/2022)

München-Solln, Waldfriedhof

Militär XVII

Omnibus salutem!