Herbert Norman Schwarzkopf jr.
US-amerikanischer General: Sohn des Polizeioffiziers und Generalmajors Herbert Norman Schwarzkopf sen., dessen Eltern aus Deutschland in die Vereinigten Staaten eingewandert waren; wuchs in den Vereinigten Staaten und bei seinem Vater im Iran auf, wo dieser stationiert war. Im Jahre 1947 absolvierte er in Genf eine internationale Schule und lebte 1949 in Frankfurt am Main, wo er als Sophomore1 die Frankfurt American High School (FAHS), die 1946 eingerichtet worden war, besuchte und anschließend in Berlin und in Heidelberg, bevor er 1950 in die USA zurückkehrte und dort an der Militärschule Valley Forge Military Academy seinen Abschluß machte. Danach besuchte er die US Military Academy in West Point, die 1917 bereits sein Vater absolviert hatte, und graduierte 1956 als 42. seines Jahrgangs mit einem Bachelor of Science in Maschinenbau. 1964 erwarb er an der University of Southern California den Master in Maschinenbau. Nach dem Abschluß in West Point wurde Schwarzkopf als Second Lieutenant zur Infanterie versetzt. Seine erste Verwendung war die eines Platoonführers (Zugführers) und Executive Officer der 2. Luftlandekampfgruppe in Fort Benning, Georgia. Dort erhielt er eine erweiterte Ausbildung zum Infanterie- und Luftlandeoffizier. Danach wurde er bei der 101. US-Luftlandedivision in Kentucky und der 6. US-Infanteriedivision in Westdeutschland eingesetzt. Von 1960 bis 1961 war er Adjutant im US-Berlin-Kommando. 1965 ging er zurück in die Vereinigten Staaten, wo er ursprünglich drei Jahre an der United States Military Academy Ingenieurwissenschaften unterrichten sollte, meldete sich dann jedoch bereits nach seinem ersten Jahr freiwillig für den Dienst in Südvietnam, weil er glaubte, dort im Kampf seine Karriere schneller voran treiben zu können. Anfang 1965 wurde ihm unter der Bedingung anschließend nach West Point zurückzukehren, um dann dort die restlichen zwei Jahre seine Lehrtätigkeit dort fortzusetzen. Im Vietnamkrieg diente Schwarzkopf als Berater der Armee der Vietnamesischen Luftlandedivision. Sein erstes Kampfeinsatz erfolgte am 3. August als leitender Berater einer Truppe von 1.000 südvietnamesischen Fallschirmjägern, um eine eingeschlossene Armee der südvietnamesischen Armee im Lager von Đức Cơ zu entsetzen. Für seine Führung in der Schlacht von Đức Cơ wurde Schwarzkopf der Silver Star verliehen. .Am 14. Februar des Folgejahrs führte Schwarzkopf einen ARVN-Fallschirmjägerangriff auf eine Vietkong-Stellung. Trotz seiner Verwundung - er wurde bei dem Einsatz viermal versetzt - lehnte er eine Evakuierung aus der Kampfzone ab, um seinen Kampfauftrag erfolgreich zu Ende zu führen. Dafür erhielt er einen weiteren Silver Star und ein Purple Heart. Nach zehnmonatigem Kampfeinsatz wurde er von der Front abgezogen und als Stabsberater für zivile Angelegenheiten in die ARVN-Luftlandedivision versetzt. Danach kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück und beendete seine Lehrtätigkeit in West Point als außerordentlicher Professor am Department of Mechanics. Im Jahr 1968 besuchte er das Armee- und Generalstabs-College in Fort Leavenworth, Kansas, im Juni 1969. Noch im selben Jahr wurde er zum lieutenant colonel /Oberstleutnant) befördert und kehrte er wieder nach Vietnam zurück und als executive officer dem Stabschef des Military Assistance Command, Vietnam (MACV)-Hauptquartiers mit Sitz in Tan Son Nhut Air Base in Saigon zugereilt. 1969 erhielt er sein erstes Feldkommando und übernahm das 1. Bataillon, 6. Infanterie, 198. Infanteriebrigade in Chu Lai. In dieser Zeit organisierte er ganze Truppenverbände von Grund auf neu. Danach absolvierte das US Army War College, diente im Generalstab der Army und war später als stellvertretender Kommandeur der US-Truppen in Alaska unter Brigadier General Willard Latham eingesetzt. Nach seiner Beförderung zum Brigadier General diente Schwarzkopf zwei Jahre als stellvertretender Offizier für Planung und Strategie beim US Pacific Command. Anschließend war er als assistierender Divisionskommandeur (Nachschub) der 8. US-Infanteriedivision (mechanisiert) und zugleich als US-Standortältester von Mainz eingesetzt. Nach verschiedenen weiteren Kommandos wurde Schwarzkopf 1986 zum Lieutenant General befördert und zum Kommandierenden General des I. US-Korps in Fort Lewis ernannt. Nach einem Jahr in diesem Kommando wurde er zurück nach Washington, D.C. in dass Pentagon berufen, um dort als General Vuonos Assistent zu dienen, der inzwischen Kommandeur des United States Army Training and Doctrine Command war. 1988 wurde Schwarzkopf zum General befördert und war von 1988 bis 1991 Kommandeur des United States Central Command (CENTCOM) und Befehlshaber der Koalitionstruppen im Zweiten Golfkrieg. Als solcher entwarf er neben anderen einen detaillierten Plan für die Verteidigung der Ölfelder im Persischen Golf, für den Fall einer Invasion durch den Irak. Der Irak-Plan diente als Grundlage für eine Übung des CENTCOM im Jahre 1990. Einige Monate später fiel der Irak in Kuwait ein, und die Pläne wurden zur Grundlage der Operationen Desert Shield und Desert Storm. Nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs wurde er zum Ehrensoldaten der französischen Fremdenlegion (Caporal honoraire de la Légion étrangère) ernannt und ist damit der einzige US-Amerikaner, der so geehrt wurde. 1991 trat Norman Schwarzkopf in den Ruhestand und veröffentlichte 1992 seine Autobiographie It Doesn’t Take a Hero (dt.: Man muß kein Held sein).
George Bush begrüßt Norman Schwarzkopf bei einer Parade für heimkehrende Truppen aus der Operation Desert Storm (Juni 1991)
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1 Student im zweiten Studienjahr an einer High School oder Hochschule.
West Point (NY), West Point Cemetery
Französischer General, Maréchal de France (posthum verliehen); Sohn eines Advokaten; studierte in Rennes ab 1778 die Rechte und wurde dort Justizbeamter. Beim Ausbruch des Ersten Koalitionskriegs wurde er von dem in Rennes gebildeten Freiwilligenbataillon zum Anführer gewählt, nahm am Feldzug von 1792 unter Dumouriez teil, leitete 1793 als Général de brigade den Angriff auf die Preußen bei Pirmasens, eroberte 1794 als Général de division Menen, zwang Ypern zur Kapitulation, besetzte Brügge, Ostende und Nieuport und befehligte 1795 bei der Eroberung Hollands unter General Jean-Charles Pichegru den rechten Flügel. 1796 übernahm er das Kommando über die Rhein- und Moselarmee und überschritt am 24. Juni bei Kehl den Rhein, schlug den Österreicher Theodor Baillet de Latour am 5. Juli bei Rastatt, den Erzherzog Karl am 9. Juli in der Schlacht bei Malsch (heute Ldkrs. Karlsruhe), drang durch den Schwarzwald auf dem rechten Donauufer bis zur Isar vor, schloß mit Bayern am 7. September den Vertrag von Pfaffenhofen, wurde dann aber durch die Niederlage und den Rückzug Jourdans gezwungen, ebenfalls zurückzuweichen. Das Revolutionsdirektorium berief Moreau im September 1797 von seinem Posten ab, da er im Jahr zuvor in einem österreichischen Bagagewagen eine zwischen Condé und Pichegru geführte verräterische Korrespondenz gefunden hatte, dies jedoch aus Freundschaft zu Letzterem verschwiegen hatte. Bereits Ende des Jahres 1798 wurde er zum Inspecteur général bei der italienischen Armee ernannt. Im April 1799 übernahm er an General Schérers Stelle den Oberbefehl über die von dem russischen General Alexander Suworow bedrängte italienische Armee, wurde aber im August abberufen, nachdem er an der Schlacht bei Novi am 15. August noch teilgenommen hatte; die völlige Niederlage der Franzosen konnte er aber nicht mehr verhindern. Nach seiner Rückkehr nach Paris nahm er am Staatsstreich des 18. Brumaire teil, erhielt danach den Oberbefehl über die Rheinarmee und stellte mit Carnot ein neues Heer von 90.000 Mann auf, mit dem er Ende April 1800 zum dritten Mal über den Oberrhein ging und bis über die Donau und durch die Siege in der Schlacht bei Höchstädt, bei Nördlingen und Oberhausen bis zum Inn vorrückte, worauf die Österreicher am 15. Juli mit ihm den Waffenstillstand von Parsdorf schlossen. Da sich sich aber im November die Friedensverhandlungen zerschlugen, erkämpfte Moreau am 3. Dezember den entscheidenden Sieg bei Hohenlinden, der ihm den Weg in das Herz Österreichs öffnete und zunächst den Waffenstillstand von Steyr am 25. Dezember und dann den Friede von Lunéville herbeiführte. Anschließeng zug sich Moraeu auf sein Landgut Grosbois zurück. Am 4.2.1804 wurde er verhaftet, als in der Untersuchung über das angeblich von Pichegru und Cadoudal gegen Napoléon angezettelte Komplott mehrere Mitschuldige gegen ihn ausgesagt hatten. Er wurde im Temple festgesetzt, da er sich im Einverständnis mit Pichegru zum Diktator habe machen wollen, um die Bourbonen wieder an die Regierung zu bringen. Moreau widersprach diesem Vorwurf und auch der Beschuldigung, er habe die Diktatur an sich reißen wollen. Er wurde zwar am 9. Juli von dem Borwürfen freigesprochen, aber Napoléon, der seine Konkurrenz fürchtete, ließ ihn dennoch zu zwei Jahren Gefängnis verurteilten. Napoleon, dessen Alleinherrschaft er offen mißbilligte, verwandelte die Strafe in Verbannung, und Moreau schiffte sich in die Vereinigten Staaten ein, wo er sich in Morrisville (Pennsylvania) ansiedelte.
Im Frühjahr 1813 folgte er einer Einladung Alexanders I.. auf russischer Seite gegen Napoléon zu kämpfen, landete am 26. Juli in Göteborg und wurde vm Zaren zu seinem Generaladjutanten ernann, wobei er jedoch das Angebot, den Oberbefehl über die verbündeten Österreicher, Russen und Preußen zu üernehmen, ablehnte. Als er während der Schlacht von Dresden am 27. August auf der Räcknitzhöhe südlich der Stadt mit dem Zaren sprach, traf ihn eine Kanonenkugel, die ihm beide Beine zerschmettete. Nach der vom Leibarzt des Zaren durchgeführten Amputation wurde er nach Böhmen verbracht, wo er im Alter von 50 Jahren starb.
Jean-Victor Moreaus ist einer der 660 Persönlichkeiten der Französischen Revolution und des Zweiten Kaisereichs, deren Namen auf den Innenseiten der kleinen Arkaden des Triumphbogens in Paris eingraviert sind.
Während der Schlacht bei Hohenlinden (heute Ldkrs. Ebersberg) am 3 12.1800
Sankt Petersburg, Basilika St. Katharina (Базилика Святой Екатерины Александрийской)
Südamerikanischer General und Freiheitskämpfer; verlor seine Mutter, als er sieben Jahre alt war. Bereits als Jugendlicher schickte ihn sein Pate Antonio Patricio de Alcalá, Archidiakon der Kathedrale, nach Caracas, um dort ein Militäringenieurstudium an der Schule von José Mires zu beginnen. Nach seiner Ausbildung stieg er schnell in der militärischen hierachie auf und beteiligte sich bereits früh an der südamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung unter Francisco de Miranda. Sucre, der bereits 1813 zum Oberstleutnant befördert, worden war, wurde Adjutant von General Santiago Mariño, befehligte mehrere Schlachten und schlug die spanischen Truppen unter deren Befehlshaber Antoñanzas im August 1813. Simón Bolívar, der Befreier des spanischen Amerika, holte den 26-jährigen Sucre als General in seine Armee im Kampf Groß-Kolumbiens (Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Panamá) gegen die spanische Kolonialmacht. Sucre ging dann nach Quito (im heutigen Ecuador) und kommandierte dort die südamerikanischen Truppen, die 1822 die Spanier bei Pichincha schlugen und Quito dadurch von der spanischen Herrschaft befreiten. Von 1823 bis 1825 kämpfte Sucre zusammen mit Bolívar, der am 6.8.1824 in Peru bei Junín über die Spanier siegte, während de Sucre sie in der letzten entscheidenden Schlacht am 7.12.1824 bei Ayacucho niederrang, in deren Verlauf der spanische Vizekönig von Peru gefangen genommen wurde und Peru die Unabhängigkeit von Spanien erlangte. 1826 wurde Sucre erster verfassungsmäßiger Präsident Boliviens und bildete eine Regierung unter Führung von Simón Bolivár, der eine neue Verfassung entwarf. Der starke Widerstand des bolivianischen Volkes gegen seine Politik zwang Sucre 1828 jedoch zum Rücktritt. Er lebte zurückgezogen in Quito, bis er 1830 zum Präsidenten des Kongresses gewählt wurde, der in Bogotá (im heutigen Kolumbien) mit dem Ziel zusammentrat, die Einheit Groß-Kolumbiens zu sichern; der Kongress scheiterte. Während seiner Rückkehr nach Quito fiel Sucre einem Attentat zum Opfer.
Quito, Catedral metropolitana
Claude-Victor Perrin, gen. Victor, Herzog von Belluno
Französischer General, maréchal d'Empire; Sohn eines königlichen Notars, trat 1781 in das Artillerie-Regiment von Grenoble ein, in dem er zunächst als Musiker diente. Im Jahr 1791 verließ er die Armee, heiratete und wurde Lebensmittelhändler in Valence. Aber schon im selben Jahr schloß er sich der Nationalgarde von Valence an und trat wenig später als Freiwilliger dem 3. Bataillon der Freiwilligen von Drôme und im Folgejahr dem 5. Bataillon der Freiwilligen von Bouches-du-Rhône bei, wo er zum Oberstleutnant befördert wurde. In der Folge war er in Italien, wo er erstmals an Kampfhandlungen beteiligt war, danach in Toulon, wo bei der Belagerung der Stadt Napoléon Bonaparte, damals im Range eines Hasuptmannes, kennenlernte. Nach der Erstürmung Toulons und der Vertreibung der Engländer wurde er von den Volksvertretern zum General de Brigade ernnant. Nach erfolgreichm Einsatz in Spanien kehrte er zur französischen Armée d’Italie zurück, wo Napoléon 1796 das Kommando übernommen hatte, und übernahm dort eine Brigade in der Division von Charles Pierre François Augereau, bevor er im Juni der Division von André Masséna betrat. Im August befreite er Peschiera, im September kämpfte Victor in Roveredo und Cerea und wurde in Saint-Georges verwundet. Ende Dezember übernahm er das Kommando über die Reserve der französischen Armée d’Italie, kämpfte dann im Januar in Rivoli und zeichnete sich dann in Mantua und La Favorite aus. Nach diesen Erfolgen beförderte Napoléon ihn zum General de Division. 1797 siegte Victor über die päpstlichen Truppen und zwang den Papst zum Frieden von Tolentino. Nach dem 18. Brumaire (9. November 1799) schloß sich Perrin dem Ersten Konsul an und folgte ihm 1800 abermals nach Italien, wo er namentlich bei Montebello und Marengo mit Auszeichnung focht. Für seine Leistungen bei Marengo erhielt er einen Ehrensäbel. Im Juli 1800 trat Victor in die Armee der Batavischen Republik ein. 1805 ging er als Gesandter Napoléons als Botschafter nach Kopenhagen und wurde mit dem Großadler der Ehrenlegion ausgezeichnet.
1806 nahm er an der Schlacht bei Jena und Auerstedt als Chef des Generalstabes des V. Armeekorps unter Marschall Jean Lannes teil. In der Schlacht wurde er verwundet. Im Januar 1807 fiel er auf einer Reise von Warschau nach Stettin in Arnswalde in die Hände preußischer Ranzionierter und wurde über Kolberg nach Danzig gebracht. Bald darauf gegen Blücher ausgetauscht, erwarb er sich am 14.6.1807 als Befehlshaber des I. Korps für seine Leistungen in der Schlacht bei Friedland den Marschallsstab. Nach dem Frieden von Tilsit ernannte ihn Napoléon I. zum Gouverneur von Berlin, verlieh ihm 1808 den Titel eines Herzogs von Belluno und entsandte ihn nach Spanien, wo er Ende 1808 den Befehl über das 1. Armeekorps übernahm und den Sieg von Espinosa de los Monteros, der den Vormarsch auf Madrid ermöglichte, sowie die Siege von Uclés und Medellín (April 1809) erfocht. m 5.3.1811 gewann er in Schlacht bei Barrosa und erhielt im Dezember die Nachricht, nach Frankreich zurückzukehren, um sich auf den Rußlandfeldzug vorzubereiten. Im April 1812 übernahm Victor das IX. Korps von La Grande Armée und führte sie- nicht als Teil des Hauptstoßes - im Juli nach Rußland. Im Oktober kämpfte er in Smolensk und nach Napoléons Rückzug aus Moskau, sicherte Victor mit seiner Nachhut den Rückzug vor den Truppen des Zaren Alexander I. über die Beresina am 17.11.1812 und spielte eine wichtige Rolle beim Überleben der französischen Armee. 1813 befehligte Victor das 2. Korps und hatte wesentlichen Anteil am französischen Sieg bei Dresden; außerdem war er an der Völkerschlacht bei Leipzig und an der Schlacht bei Hanau beteiligt.
Wegen verspäteten Eintreffens bei der Verteidigung von Montereau-Fault-Yonne gegen die Koalitionstruppen entzog Napoléon I. ihm das Kommando, das dieser an Étienne-Maurice Gérard übergab, wurde jedoch noch am selben Tag an die Spitze zweier neu gebildeter Divisionen Abteilungen der Jeune Garde gestellt und erlitt in der Schlacht bei Craonne am 7.3.1814 eine Schußverletzung. In seiner Ehre verletzt, nahm er Kontakt mit den Bourbonen auf und wurde von Ludwig XVIII. im Dezember 1814 mit dem Kommando der 2. Militärdivision betraut. Nach Napoléons Rückkehr von Elba folgte er dem König nach Gent. Nach der zweiten Restauration wurde er Pair und Generalstabschef der königlichen Garde sowie Präsident der Kommission, die über das Verhalten der französischen Offiziere während der Hundert Tage Napoléons zu richten hatte; in diesem Amt stimmte er 1815 wegen Hochverrats für die Hinrichtung von Marschall Michel Ney. 1821 erhielt er den Oberbefehl über vier Militärdivisionen und am 15. Dezember das Kriegsministerium, das er bei Beginn des spanischen Feldzugs von 1823 abgab, und begleitete den Herzog von Angoulême als Generalstabschef nach Spanien. Durch die Verträge, die er mit dem Hauptunternehmer aller Militärlieferungen, Ouvrard, schloß, wurde er später in den daraus entstehenden Prozeß einbezogen und verlor am 19.10.1823 seine Stellung. Bis zur Julirevolution von 1830 Generalmajor der Königlichen Garde, lebte Victor anschließend zurückgezogen.
Paris, Cimetière de Père Lachaise
Hinweis: Nach einem Brand im Jahr 1947 wurden die Inneneinrichtung und die Orgel der Kirche zerstört. Die Restaurierung des Großteils der Kirche wurde 2003 abgeschlossen, so daß das Innere der Kirche wieder betreten werden kann, wobei die Restaurierungsarbeiten andauern. Die Krypta ist der Öffentlichkeit jedich nicht zugänglich. nur am Eingang weist eine Gedenktafel (auf Russisch und Französisch) darauf hin, daß sich Moreaus sterbliche Überreste dort befinden.
US-amerikanischer Brigadegeneral;
Colleville-sur-Mer (Dép. Calvados, Normandie
Hinweis: Roosevelt Jr. wurde zunächst in Sainte-Mère-Église beigesetzt, aber später auf den US-amerikanischen Friedhof in Colleville überführt.
Offizier der Kaiserlichen Marine, Generaloberrarzt; Sohn des Dr. phil. Karl Friedrich Ludwig Nerger, der urspr. Theologie studierte, dann aber als Gymnasiallehrer wirkte und sich später als niederdeutscher Sprachforscher einen Namen aufgrund seiner ersten deutschen Dialektgrammatik des mecklenburgischen Plattdeutschen erwarb, die als Doktorarbeit erschien, von der Universität Rostock als Freidruck erschienen war, und dessen Gemahlin Clara Luise Dorothea, née. Hagemeister (*1850), Miteigentümerin des Rittergutes Neuhof bei Parchim in Mecklenburg; Bruder des späteren Fregattenkapitäns Karl August Nerger und im Ersten Weltkrieg Kommandanten des Hilfskreuzer SMS Wolf. Nach dem Abitur am Gymnasium in Rostock leistete er ab 1.4.1896 eine einjährige Dienstzeit beim Großherzoglich-Mecklenburgische Füsilierregiment Nr. 90 ab, bevor er in das Königlich Preussische medizinisch-chirurgische Friedrich Wilhelminstitut, das 1895 in Kaiser-Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen (KWA) umbenannt worden war, aufgenommen wurde. Zugleich war er ab 20. April auch als Studierender der Medizin an der Universität Rostock immatrikuliert worden. Im Sommer 1898 bestand er das Physikum mit "sehr gut" und trat im ersten klinischen Semester als Famulus auf der Gerhardtschen inneren Klinik der Charité bei Brandenburg ein. 1900 begann er die erste vielfach selbständige ärztliche Tätigkeit als sogenannter "Unterarzt" der Königlichen Universitäts-Frauenklinik in der Artilleriestrasse bei Ohlshausen. Am 15.2.1901 wurde er zum Marine-Unterarzt ernannt und anschließend auf ein Jahr zum Königlichen Charité-Krankenhaus in Berlin kommandiert, wo er u.a. unter Robert Koch arbeitete. Nach mehreren weiteren Stationen und der . Beendigung der Praktischen Ausbildung am 15.2.1902 und der Staatsprüfung an der Universität Kiel erhielt Bruno Nerger am 17. Mai seine Approbation als Arzt.
Sein Dienst in der kaiserlichen Marine begann nach seiner Beförderung zum Assistenzarzt durch ein Kommando am 10. Juni zur Torpedobootsabnahmekommission unter dem damaligen Kapitänleutnant von. Restorff, dem letzten Kabinettschef Kaiser Wilhelms II., Anschließend erfolgte am 1. August ein Kommando auf zwei Monate auf S.M.S. Blücher, einem alten Torpedoschulschiff, dann eine Übersiedlung nach Flensburg.
Die Frühjahresstellenbesetzungen 1904 brachten ihm ein Auslandskommando als Hilfsarzt beim kaiserlichen Ostasien-Marinegeschwader ein, das während der Zeit der Russisch-Japanischen Krieges unter Geschwaderchef Vizeadmiral Curt von Prittwitz stand. Die Anreise zu seinem Einsatzort erfolgte mit dem gecharterten LloyddampferMain, mit dem für die deutsche Kolonie Kiautschou bestimmten Frühjahrstransport durch das Mittelmeer, den Suezkanal und den Indischen Ozean nach Tsingtau (青岛市, Qingdao).
Panzerkreuzer S.M.S. Fürst Bismarck
Nach 1½monatiger Anreise stieg er am 19.6.1904 als Hilfsarzt auf S.M.S. Fürst Bismarck über, das als Flaggschiff2 des Kreuzergeschwaders in Ostasien unter dem Kommando von Kapitän z. See Prowe stand. Diesem Kommando erfolgte am 24.8.1904 vorübergehend ein solches auf der S.M.S. Luchs, einem Kanonenboot der Iltisklasse, als stellvertretender Schiffsarzt bevor er aufFürst Bismarck zurückkehrte.
S.M.S. Luchs, 1900 in Dienst gestellt
Von seinem Dienst nach 1½ Jahren in Ostasien kehrte Nerger über den Stiller Ozean, einer Zugreise durch Kanada und die Vereinigte Staaten und wieder mit dem Schiff über den Atlantik nach Deutschland zurück. Im Frühjahr 1906 wurde er als Hilfsarzt zur Marine-Akademie und -Schule, die Kaiser Wilhelm II., im Rahmen der Kieler Woche oft besuchte, um dort mit den Damen Tennis zu spielen, kommandiert Am 26.5.1913 wurde er als Nachfolger von seinem ehemaligen Schiffsarzt auf S.M.S. Fürst Bismarck, dem Marine-Generaloberarzte Dr. Wang, Oberarzt der Ohren-, Nasen-, Halsabteilung des Marinelazaretts Kiel-Wik. . Im Laufe des Sommers wurde er ausserdem noch Oberarzt der Hautabteilung des Lazaretts Kiel. Am 30. Oktober 1907 wurde er, inzwischen zum Stabsarzt befördert, Schiffsarzt auf dem Kleiner Kreuzer S.M.S. Medusa ernannt und stieg, als die Medusa außer Dienst gestellt wurde, auf S.M.S. Nymphe über. Am 28.3.1908 übernahm er als Assistent eine Stelle im Sanitätsamt, das dem Reichsmarineamt direkt unterstellt und vorgesetzte Verwaltungsbehörde der Lazarette, der Sanitätsdepots und der Sanitätseinrichtungen der Schiffe und Marineteile des ganzen Bereiches der Ostseestation war. In diese Arbeitszeit fiel die Fertigstellung des Marinelazaretts Kiel-Wik und der Neubau der Lazarette Mürwick und Sonderburg, sowie der Bau der grossen Marineschule in Flensburg-Mürwick. Am 16.9.1910 verließ er auf eigenes Drängen seinen Posten im Sanitätsamte und wurde Oberarzt bei der I. Marinedivision und übernahm Anfang Januar 1911 ein neu errichtetes Kommando an der Universitätsklinik für Ohren u.s.w. in Breslau. Im Wesentlichen aber waren die Schiffe der Kaiserlichen Marine - mit Ausnahme der Skagerrak-Seeschlacht und einem Seegefecht in der Nordsee am 17.11.1917 - durch die Blockade der deutschen Küsten durch die Briten gezwungen, in den Häfen zu bleiben, was zu großer Unzufriedenheit bei der Marine führte. Im Oktober 1917 nahm er an der Eroberung der baltischen Inseln Ösel, Moon, Dagö teil, an der zahlreiche Großkampfschiffe, Minensuch-, Torpedo- und U-Boote beteiligt waren. Die drei Inseln konnten am 19. Oktober erobert werden. Allerdings konnten die Russen mit zwei Linienschiffen, zwei Panzerkreuzern und einem größeren Kreuzer sowie zahlreichen Zerstörern. die am Ausgang des Moon-Sundes in Stellung gebracht worden war, einen weiteren Vormarsch der deutschen Einheiten zu verhindern. 7.11.1918 brach die Revolution bei der Marine aus, die Nerger als Anhänger der Monarchie im Deutschen Reich mißbilligte. Am 6.1. verließ er Kiel, und am 8.1.1919. wurde er aus der Marine verabschiedet und zog nach München, wo er nach seiner Hochzeit mit seiner Frau, der Dänin Katharina “Käthe”, née Syppli, der Tochter eines Tabakfabrikanten in Süddänemark, die bereits seit 1915 in München wohnte. eine Wohnung in der Montgelasstrasse 8 bezog, wo auch ihre gemeinsamen Söhne Karl-Joachim (seit 1945 vermißt), und Klaus (gefallen 1942 am südlich von Sankt Petersburg gelegenen Ilmensee) zur Welt kamen. Am 25.1.1919 eröffnete er am Karlsplatz 4, dem Stachus, seine fachärztliche Praxis und erwarb bald einen ausgezeichneten Ruf. 1929 erwarb er in im Münchner Ortsteil Pasing-Obermensing ein Grundstück und errichtete dort auf dem weitläufigen Gelände eine Villa. 1938 zog Bruno Nergersich in den Ruhestand zurück.
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1 Die Charité war eine Gründung des preussischen Königs Friedrich Wilhelms I. aus dem Jahre 1726 und als "Bürgerhospital" zur Aufnahme der ärmeren Volksschichten Berlins bestimmt.
2 Kriegsschiff, auf dem sich der Befehlshaber des Verbandes befindet
München-Obermezing, Friedhof
Jean Étienne Championnet ne Vachier
Französischer General der französischen Revolutionsarmee;
erhielt während des Ersten Koalitionskriegs 1793 in den Feldzügen am Rhein unter General Pichegru und General Hoche seine ersten Führungsaufgaben. 1794 wurde er Général de brigade bei der Sambre- und Maas-Armee unter dem Oberkommando von Jean-Baptiste Jourdan.
Étienne Championnet wurde auch auf dem Arc de Triomphe in Paris in der chronologischen Auflistung der Oberkommandierenden der Sambre-et-Meuse Armée erwähnt.
Schlacht von Fleurus am 26.6.1794: Auf dem Schimmel Jourda, rechts daneben Marceau, Kléber und Jean-Éntienne Championnet; links auf dem braunen Pferd Saint-Just
Antibes (Dép. Alpes-Maritimes), Fort carré
Hinweis: Sein Herz wurde seinem Wunsch gemäß in Valence in der chapelle de Saint-Ruf beigesetzt, als temple de la Raison (Temple der Vernunft) verwendet wurde und heute eine protestantische Kirche ist. Die von Napoleon Bonaparte gestiftete Urne, in der sich seikn Herz befindet, befindet sich in einem Denkmal am Ende der Apsis.
Französischer General der französischen Revolutionsarmee; wurde nach dem frühen Tode senes Vaters, eines Winzers und Weinhändlers und der erneuten Heirat seiner Mutter von Verwandten väterlicherseits großgezogen, die der14-Jährige nach einem Streit mit seinem Onkel verließ und heuerte ih Toulon als Schiffsjunge auf einem Handelsschiff an. Nachdem er den Dienst bei der Marine quittiert hatte, begann er 1775 seine militärische Laufbahn - zuerst als einfacher Soldat und ab 1783 als Caporal im Italienischen Regiment der königlichen französischen Armee. Als der französische Kriegsminister allen Unteroffizieren nichtadeliger Herkunft eine Beförderung zum Offizier verwehrte, beendete er 1789 den Militärdiens und eröffnete nach der Heirat mit Anne Marie Rosalie Lamare, der Tochter eines Chirurgen aus Antibes. konnte er mit deren Mitgift ein kleines Lebensmittelgeschäft Nachdem während der Französischen Revolution die Bildung von Nationalgarden auch in den Städten erfolgte, wurde er aufgrund seiner militärischen Erfahrung zum Ausbilder von Antibes ernannt. Da er sich als sehr effektiv erwies, wurde er am 14.9.1791 zum Ausbilder beim 2. Freiwilligenbataillon des département du Var und am 1.2.1792 zum lieutenant-colonel en second 2.(Oberstleutnant) und am 1. August lieutenant-colonel en premier (1. Oberstleutnant) befördert. Am 22 August des Folgejahres wurde er für seine Verdienste im Kampf gegen die Truppen des Königs von Sardinien zum Général de brigade und noch im selben Jahr zum Général de division befördert. Besonders ausgezeichnet hatte sich Masséna bei der Eroberung der von den royalistischen Truppen und einem englischen Expeditionscorps besetzten Stadt Toulon Mitte Dezember 1793, als er mit seinem Regiment als erster das Fort Lartig eingenommen und dadurch die Eroberung der Stadt ermöglicht hatte. Dieser strategische Erfolg ermöglicht es den Franzosen, bis an die Riviera neue Gebiete in Norditalien zu erobern und so die künftige Kampagne Napoléon Bonapartes vorzubereiten. m Jahr 1795 war Masséna wiederals General in der französischen Armée d’Italie an mehreren Schlachten mit den österreich-ungarischen und sardinischen Truppen beteiligt. Als Befehlshaber der rechten Flanke der französischen Armée d’Italie hatte er einen erheblichen Anteil am französischen Sieg in der Schlacht bei Loano am 23./24. November 1795, der den Weg in die Lombardei freigemacht hatte. Allerdings war es infolge der heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem in Paris regierenden Direktorium und dem Oberbefehlshaber der Armée d’Italie, dem General Barthélemy Louis Joseph Schérer, der einen weiteren Vormarsch für unklug hielt, zum Stillstand an der Südflanke gekommen. Um diese Situation zu ändern, schickte das Direktorium General Napoléon Bonaparte nach Süden, der am 26.3.1796 General Schérer als Oberkommandierende der Italien-Armee abgelöst hatte. Am 10.5.1796 befehligte er die Vorhut der französischen Armee in der Schlacht bei Lodi in der Lombardei. In der ersten Schlacht bei Rivoli am 29.7.1796 war er zwar für der Niederlage der Armee verantwortlich, konnte jedoch in der zweiten Schlacht bei Rivoli (14 und 15. Januar 1797); mir seiner Division die ungeschützte Flanke der österreichischen Armee in die Flucht schlagen. Für seinen Mut und Geschick erhielt er den Herzogstitet von Napoléon, der ihn als ”L’enfant chéri de la victoire“ (Lieblingskind des Sieges) zu bezeichnen pflegte. Nachdem in Rom am 152 2.1798 die Römische Republik ausgerufen worden war, ernannte das Direktorium André Masséna zum Kommandeur der neuen Römischen Armee.
Paris, Cimetière du Père Lachaise
Österreichischer Offizier der Wehrmacht; Politiker (ÖVP); diente im Ersten Weltkrieg bei der Fliegertruppe und wurde 1917 in den Isonzoschlachten verwundet. 1939 wurde er als Offizier zur Luftwaffe bei der Wehrmacht einberufen, nahm er am Westfeldzug, von 1941 bis 1943 in Instandsetzungseinrichtungen der Luftwaffe am Deutsch-Sowjetischen Krieg, am Afrikafeldzug und am Kampf um Sizilien teil. Im Mai 1943 zur Fallschirm-Panzer-Division 1 Hermann Göring versetzt, erkannte er als Kommandeur der Instandsetzungsabteilung bei der Lageentwicklung an der Gustav-Linie, der deutschen Verteidigungslinie in Mittelitalien, die zunehmende Bedrohung der Abtei Montecassino. Seine Bedenken trug er am 14.10.1943 dem Erzabt Gregorio Diamare seine Befürchtungen vor und bot Hilfe bei einer vorsorglichen Bergungsaktion an. Zunächst mißtrauisch, willigte Diamare ein, und drei Tage später begann der Abtransport der Güter nach Vatikanstadt. Mit dem Entschluß aus eigener Verantwortung riskierte Schlegel ein kriegsgerichtliches Verfahren. Am 23. Oktober meldeten Sender der Alliierten in alle Welt, daß die Division Hermann Göring das Kloster Montecassino plündere. Nun mußte Schlegel die Aktion seinem Divisionskommandeur Paul Conrath melden und um Zustimmung bitten, die von den vorgesetzten Dienststellen erteilt wurde, so daß die teilweise eigens dafür angefertigten Kisten in 120 Lkw-Ladungen in die Engelsburg verbracht wurde. Darunter waren 70.000 Bände der Bibliothek, 1.200 unersetzliche Handschriften mit Werken von Marcus Tullius Cicero, Horaz, Vergil, Ovid und Seneca, 80.000 Urkunden, Kultgegenstände aus Edelmetall sowie die Reliquien des Benedikt von Nursia. Geborgen wurden auch wertvolle Gemälde, die aus dem Museo di Capodimonte in die ”Sicherheit“ Montecassinos gebracht worden waren, darunter Bilder von Leonardo da Vinci, Domenico Tintoretto, Domenico Ghirlandaio, Pieter Bruegel dem Älteren, Tizian und Raffael. Die Aktion wurde im November 1943 abgeschlossen. In einem feierlichen Akt wurden die in Spoleto zwischengelagerten letzten Stücke im Dezember in Rom übergeben.
Wien, Döblinger Friedhof
Carl Christian Erdmann von Le Coq
Sächsischer Generalleutnant und Kommandierender General der Armee; Sohn des Johann Ludwig, eines Angehörigen eines französischen Adelsgeschlechts; jüngerer Bruder des preußischen Generals und Kartographens Carl Ludwig von Le Coq; trat im Alter von 10 Jahren in die sächsische Infanterie ein und diente bis 1806 im von seinem Vater geführten Regiment ”LeCoq”. Im Range eines Oberstleutnant übernahm er 1806 die Grenadierbataillone der Regimenter “Low“ und “Sänger“ und nahm im Rahmen des4. Koalitionskrieges am 14. Oktober desselben Jahres als Bataillonskommandeur an der Schlacht von Jena teil, in der er am Fuß leicht verwunde wurde. Im Folgejahr erfolgte seine Ernennung zum Oberst und königlichen General-Adjutant sowie zum Kommandanten von Wittemberg und 1809 diejenige .zum Generalmajor und Brigadier. In der Schlacht von Wagram erlitt er an der Spitze seiner Brigade erneut eine Verletzung - er wurde am Arm getroffen. Am 22.2.1810 wurde er Generalleutnant und Divisionskommandeur in Dresden. Nachdem er ab Sommer 1810 auf Anweisung von Friedrich August I. die sächsische Armee in die neuen Kampfweisen der französischen Infanterie eingewiesen hatte, erhielt er 1812 das Kommando über das im Zuge von Napoléons Rußlandfeldzuges eingesetzte Sächsischen Korps. 1813 wurde er mit dem Kommando der neugebildeten sächsischen Truppen betraut und kämpfte nach dem Rückzug der geschlagenen Grande Armée aus Rußland in der Schlacht von Großbeeren und diejenige bei Jüterbog weiterhin auf französischer Seite. 1814 hatte das Kommando über die in den Niederlanden stationierten sächsische Besatzungsmacht. Erdmann setzte sich vergeblich für die Rückkehr des in Gefangenschaft gehaltenen Königs Friedrich August I. von Sachsen ein. Er mußte die Armee verlassen und nach Sachsen zurückkehren. Am 16. Juni 1815 organisierte er als Vertreter des Königs die Trennung der königlichsächsischen und der großherzoglichen Warschauer Truppen. Nach Kriegsende und der Wiedereinsetzumg des Königs wurde Karl Christian Erdmann von Le Coq Generalkommandeur der sächsischen Armee. Für seinen Mut und seine Treue in den Feldzügen von 1795, 1806, 1809, 1812, 1813, 1814 und 1815 wurde er am 23. Juli 1815 mit dem Großkreuz des Militärordens des Heiligen Heinrich ausgezeichnet.
Erdmann von Le Coq starb in Brig im Schweizer Kanton Wallis während einer Reise nach Süditalien.
Glis (Kt. Wallis), Friedhof
Omnibus salutem!