Bild: KN (11.9.2001)

Walentin Alexandrowitsch Serow [russ. Валентин Александрович Серов]

                        Selbstbildnis

Russischer Künstler; Sohn des Komponisten Alexander Serow; Schüler Ilja Repins; Mitglied der Bewegung Wanderer (russisch: Peredwischniki), eine unter Führung des Künstlers Iwan Kramskoj in St. Petersburg als Gesellschaft für Wanderausstellungen gegründete russische Künstlergemeinschaft, die von 1870 bis 1923 bestand und sich in den Jahrzehnten vor der Jahrhundertwende zur einflußreichsten Bewegung der russischen Kunst entwickelte. Mit den Wanderern erreichte die realistische Malerei Rußlands ihren Höhepunkt. Ihr Stil diente dem späteren sozialistischen Realismus als Vorbild. Serow gehörte neben Ilja Oszrouchow und Tretjakows Tochter Aleksandra Botkina zu den ersten Mitgliedern des Ausschusses für das Tretjakow-Museums.

Rimskij-Korsakow (1898, Tretjakow Gallerie, Moskau)

 

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Max Slevogt

fecit Hugo Erfurth (1925) No Ccopyright

 

Deutscher Maler und Grafiker; studierte von 1885 bis 1889 an der Münchner Akademie; orientierte sich in frühen Jahren an Wilhelm Leibl und Wilhelm Trübner. Nach zwei Aufenthalten in Paris (1889 und 1900) wandte er sich unter dem Eindruck des Impressionismus von der Münchener Schule ab und wurde 1901 Mitglied der Secession in Berlin. Er entwarf Kostüme und Bühnenbilder für Max Reinhardt. Von Theater und Tanz angezogen, trat er als Sänger und Pianist hervor. Bei einer Reise nach Ägypten (1914) hielt er seine Eindrücke in Gemälden und Zeichnungen fest (Morgen bei Luxor, 1914). Im Ersten Weltkrieg wurde er als Kriegsmaler an die belgische Front verpflichtet. Noch während des Krieges (1917) wurde Slevogt Professor an die Berliner Akademie. Slevogt malte Portraits, Akte, Figuren, Still-Leben sowie Landschaften. Er hinterließ aber auch ein bedeutendes graphisches Œuvre, insbesondere Illustrationen; alleine im Jahre 1903 erschienen über 150 Zeichnungen zu Ali Baba und die 40 Räuber, 1907 die Zyklen zur Ilias und zum Rübezahl, sowie Illustrationen zu Wolfgang Amadeus Mozarts Zauberflöte, Lithographien zu Johann Wolfgang von Goethes Faust II und zu William Shakespeares Macbeth. Neben Lovis Corinth und Max Liebermann gehört Max Slevogt zu den Hauptvertretern des deutschen Impressionismus.

Werke u.a.: Feierabend (1901), Weinlaube auf Neukastel (1917), Selbstbildnis (1930).

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Leinsweiler, Kr. Landau-Bad Bergzabern, Hofgut Neukastel

Moritz von Schwind

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Deutscher Maler und Zeichner; interessierte sich zunächst für Philosophie und Literatur, bevor er 1821 begann, bei Julius Schnorr von Carolsfeld in Wien zu studieren; 1828 übersiedelte er nach München, wo er u.a. bei Peter von Cornelius, der dort seit 1825 Direktor der Akademie war, Eindrücke sammelte. Durch dessen Vermittlung erhielt er 1832 den Auftrag, das Bibliothekszimmer der Königin Therese auszumalen. War spätromatischer Nachschöpfer religiöser und literarischer Stoffe, wurde zu einem Hauptmeister der deutschen Spätromantik. Er schuf Werke, die sich mit historischen Stoffen beschäftigen, aber auch zeitgenössische Szenerien und romantische Bilder. 1847 wurde er Akademieprofessor in München.

Werke u.a.: Käthchen von Heilbronn (1826), Rübelzahl (um 1859, Schackgalerie München), Sängerkrieg auf der Wartburg (Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt/M.), Münchner Residenz (1833/34), Kunsthalle in Karlsruhe (1839-44), Wartburg (1853-55), Hofoper in Wien (1863-67).

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München, Alter Südl. Friedhof

Asmus Jakob Carstens

 Selbstbildnis (Pastell)

Deutscher Maler; der Sohn eines Müllers erlernte zunächst das Handwerk eines Küfners und wurde an der Kopenhagener Akademie ausgebildet. Von 1783 bis 1887 lebte er in Lübeck und verdiente seinen Lebensunterhalt als Portraitmaler. 1790 war er Akademieprofessor in Berlin und lebte ab 1792 in Rom. Wie der frühe Jacques-Louis David auch, vertrat er einen strengen Klassizismus und stellte allegorische und mythologische Themen dar; kam später zu reinen, von der Antike bestimmten Umrißformen.

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Eugène Delacroix

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Französischer Maler und Graphiker; Sohn Talleyrands aus dessen Verhältnis mit Delacroix’ Mutter Victoire; wurde heimlich von seinem Vater gefördert. Als seine Mutter 1814 starb, zog er zu seiner Schwester, arbeitete 1815 im Atelier von Guérin und studierte ab 1816 an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris. Delacroix gilt als der bedeutendste Repräsentant der romantischen Malerei in Frankreich. Mit seinem in nur wenigen Wochen fertiggestellten Gemälde Die Dante-Barke, zu dem er durch Théodore Géricaults Gemälde Das Floß der Medusa angeregt worden war, wurde er schlagartig berühmt. Als sein wohl bis heute berühmtestes Bild gilt jedoch La Liberté guidant le peuple. Auf seiner Reise nach Marokko entstand ein umfangreiches Skizzenbuch, das ihm später immer wieder Anregung zu weiteren Werken war.

La Grèce sur les Ruines de Missolonghi (1827, dt. Griechenland auf den Ruinen von Missolonghi sterbend)

 

 

Werke u.a.: Das sterbende Griechenland auf den Ruinen von Missolughi (Musée de Beaux-Arts, Bordeaux).

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La liberté guidant le peuple - Die Freiheit führt das Volk, 1830

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Paris, Cimetière du Père Lachaise

Carl Gustav Carus

 (Ausschnitt)

Deutscher Arzt, Naturforscher, Philosoph und Maler; universell gebildeter Theoretiker der Romantik, der nach dem Besuch der Thomasschule zu Leipzig an der dortigen Universität parallel zu den Fächern Physik, Botanik, Chemie und zu seinem Medizinstudium an der Akademie in Leipzig studierte, 1811 promovierte und von 1814 bis 1827 Professor für Gynäkologie in Dresden und seit 1827 königlicher Leibarzt war. Er war mit Ludwig Tieck, Caspar David Friedrich und Alexander v. Humboldt befreundet und stand mit Goethe in Briefwechsel, durch den vornehmlich, aber auch durch Friedrich Wilhelm J. v. Schelling seine romantischen Naturphilosophie beeinflußt ist. Danach ist der Kosmos ein von Leben durchwaltetes Ganzes, eine lebensvolle Totalität. Wegweisend war seine Erkenntnis des unbewußten Seelenlebens, das v.a. in der Gefühlswelt und im Traum zugänglich ist und mit dem Bewußtsein in Verbindung steht. Carus hat sich als einer der Ersten mit vergleichender Psychologie beschäftigt. Als autodidaktischer Maler schuf Carus unter dem Einfluß Friedrichs romantische Landschaften, nachdem er ursprünglich in realistischer Weise malte.

 

Blick auf Dresden von der Augustusbrücke (um 1830)

Seine Tochter Charlotte war die zweite Frau von Ernst Rietschel.

 

Werke u.a.: Briefe über Landschaftsmalerei (1831), Psyche (1846), Symbolik der menschlichen Gestalt (1853), Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten, 4 Bde. (1856-66, Bd. 5 herausgegeben 1931).

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Bild: Susann Geßsner

Dresden,Trinitatis Friedhof

Bild: www.flickr.com/photos/superadaptoid (09/2006)

Rom, Cimitero Acattolico per gli Stranieri - Friedhof an der Cestiuspyramide (Testaccio)

Bilder: Eva Emanuel-Slevogt (05/2007)

Moskau, Friedhof am Neujungfrauenkloster

Bild: Mariné Pérez (09/2007)
Bilder: Hartmut Riehm (09/2007)
Bild: Ingrid Ho (05/2008)
Bild: Steffi Eckold (09/2008)

Josef Hegenbarth

 

Deutscher Graphiker, Maler und Illustrator; Sohn des Inhaber der Glasraffinerie Hegenbarth & Söhne; studierte von 1908 bis 1915 an der Kunstakademie in Dresden. Nach der Musterung im Jahre 1917, bei der er als untauglich für den Militärdienst eingestuft wurde, ging er nach Prag, wo er Mitglied der von jungen Künstlern aus dem Umkreis von August Brömse, der an der Akademie der Bildenden Künste als Professor wirkte, gegründeten Künstlergruppe Die Pilger wurde, aus der nach Brömses Tod 1925 die Prager Secession hervorging. 1919 kehrte er nach Dresden zurück. Dort wurde er Mitglied der Dresdner Künstlervereinigung, an deren Ausstellungen er bis 1939 teilnahm. Seit 1924 war er freier Mitarbeiter der Zeitschrift Jugend und seit 1925 des Simplicissimus. Im Jahr 1926 wurde er Mitglied der Wiener Secession und drei Jahre später Mitglied der Prager Secession. Wegen zunehmender Diffamierung durch die nationalsozialistische Presse schuf er nach der “Machtübernahme” der Nationalsozialisten vorwiegend Sujets aus dem Bereich der Tierwelt. Während des Zweiten Weltkrieges hielt er sich in Böhmisch-Kamnitz auf, kehrte aber nach dem Ende des Krieges nach Dresden zurück, wo er von 1946 bis 1949 an der Akademie der Bildenden Künste unterrichtete und für die Zeitschriften Ulenspiegel und Der Simpl. arbeitete. Bei Erreichen der Altersgrenze im Jahre 1949 beendete er diese Lehrtätigkeit und arbeitete als freier Künstler.

Hegenbarth illustrierte diverse Werke der Weltliteratur, u.a. Goethes Faust und dessen Reineke Fuchs (1950 und 1964) sowie Shakespeares Dramen.

Auszeichnungen u.a.: Nationalpreis der DDR (1954).

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Bilder: Steffi Eckold (08/2009)

Dresden-Loschwitz, Neuer Friedhof

Bernhard Heisig

 

Deutscher Maler; Sohn eines Malers; begann in Breslau 1941 eine Ausbildung als Gebrauchsgraphiker an der Kunstgewerbeschule. Nach dem Krieg setzte er sein Studium von 1949 bis 1951 an der Akademie für graphische Künste in Leipzig fort. Seit 1961 lehrte er an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig. Anfangs waren seine Arbeiten stilitisch von Adolph von Menzel und Gustave Courbet, später von Lovis Corinth, Oskar Kokoschka und Max Beckmann beeinflußt. Er gestaltet v.a. historische und zeitgeschichtliche Themen wie Krieg, Faschismus und die Geschichte der Arbeiterbewegung in realistische Darstellungen. Den Faschismus behandelte er u. a. in seinem Lithographiezyklus Faschistischer Alptraum von 1968/69. Heisig schuf auch Simultanbilder, in denen viele Figuren und Gegenstände ineinander verschränkt werden, sowie Portraits und Stilleben. Er hinterließ ein umfangreiches graphisches Œuvre.

Auszeichnungen u.a.: Nationalpreis der DDR (1978).

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Bild: Hans-Christian Seidel (08/2012)

Havelaue OT Strodehne, Gemeindefriedhof

Bernhard Hoetger

Bild: Perschau, ca. 1924no_copyright

Deutscher Bildhauer; Sohn eines Schmieds; war nach einer Steinmetzlehre, die er zwischen 1888 und 1892 in Detmold absolvierte, von 1895 bis 1897 der Technische Leiter einer Werkstatt für kirchliche Kunst von Franz Goldkuhle in Wiedenbrück. Nach seinem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf als Schüler von Karl Janssen hielt er sich von 1900 bis 1907 in Paris auf, wo ihn Aristide Maillol und Auguste Rodin beeinflußten. Dort machte er im Atelier von Rodin 1906 die Bekanntschaft von Paula Modersohn-Becker, von der er von der Künstlerkolonie Worpswede hörte. 1911 wurde er in die Darmstädter Künstlerkolonie berufen, wo er zwischen 1911 und 1914 Figuren und Reliefs für den Platanenhain auf der Mathildenhöhe schuf. 1914 kam er nach Worpswede und erwarb dort 1915 ein Haus mit Grundstück, den Brunnenhof, das er zu einem repräsentativen Wohn- und Atelierhaus ausbaute und den Park mit Werken aus seinem Zyklus Licht und Schatten ausstattete und zudem paarweise die Abgüsse der Titel Wut, Rache, Panther und Silberlöwe aufstellte. 1922 schuf er das Gefallenendenkmal für den Ersten Weltkrieg, das 18 Meter hohe Backsteindenkmal Niedersachsenstein. In Bremen war Hoetger wesentlich an der die Neugestaltung der dortigen Böttcherstraße beteiligt und schuf in der schmalen Verbindungsgasse zwischen Markt und Weser 1930/31 das Haus Atlantis, heute Teil eines Hotels. Beauftragt von Ludwig Roselius (*1874, †1943) Mäzen, Kaffeehändler und Gründer Niedersachsendenkmalder Firma Kaffee HAG, .entwarf Hoetger das Paula-Becker-Modersohn-Haus, das am 2.6.1927 eröffnet wurde und die Werke der Künstlerin und heute die umfangreichste Hoetger-Sammlung beherbergt. Nach der “Machtergreifung” sympathierte er mit den Nationalsozialisten, die jedoch seine völkisch-nordische Ideenwelt ablehnten. Nach dem Nürnberger Reichsparteitag im Jahre 1936 wurde Hoetger aus der Partei ausgeschlossen und seine Kunst als “entartet” klassifiziert. 1943 floh er aus Berlin, wo er sich 1934 niedergelassen hatte, in die Schweiz.

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Bilder: Peter R. Seeber (09/2012)

Dortmund, Ostfriedhof

Bildende Künste VIII

Omnibus salutem!