Österreichischer Maler und Grafiker; Sohn des Komponisten Hanns Eisler und der Sängerin Charlotte Eisler; nach der Emmigration im Jahre 1936 lebte er mit seiner Mutter in Moskau und Prag, bevor sie England übersiedelte, wo Eisler Kunst an der Stockport School of Art und der Manchester Academy studierte. 1946 kehrte Eisler nach Wien zurück. Eisler war besonders von Oskar Kokoschka, den er 1944 in London kennengelernt und der ihn unterrichtet hatte, beeinflußt; er malte von sozialkritischem und politischem Engagement geprägte Gruppenbilder sowie Landschaften, Akte und Portraits. 1968 bis 1972 war er Präsident der Wiener Secession. 197 und 1981 hielt er Vorträge in den Vereinigten Staaten, ab 1981 leitete er Klassen der Sommerakademie Salzburg. 1987 wurde er Gastprofessor an der Universität der Künste Berlin. Weitere Gastprofessuren folgten 1990 und 1991 an der Hochschule der Künste in Hamburg.
Wien, Zentralfriedhof
Deutscher Maler, Bildhauer und Bühnenbildner; Sohn eines Kaufmanns und Komödiendichters; studierte bei dem Maler Adolf Hölzel an der Kunstakademie in Stuttgart, lehrte 1920 bis 1929 am Bauhaus, bis 1932 an der Breslauer und bis 1933 an der Berliner Akademie, wo er im selben Jahr entlassen wurde. 1937 erhielt er schließlich Ausstellungsverbot.
Stuttgart-Degerloch, Waldfriedhof
Französischer Bildhauer; arbeitete zunächst als Steinmetz, bevor er sich der Kunst zuwandte und ab 1899 Kunst studierte. Er schuf, vom Kubismus angeregt, Werke zunehmend abstrahierender Gestaltung: Bronzeskulpturen (Frauenakte) mit sinnbildhafter Thematik, illustrierte aber auch Bücher und schuf Holzschnitte, Gouachen, Bühnenbildentwürfe, war mit seinen Werken posthum bei drei documenta-Ausstellungen in Kassel vertreten.
Paris, Cimetière du Montparnasse
Deutscher Architekt; Sohn eines Kaufmanns; Bruder des Architekten Bruno Taut; wurde besonders in den 1920er Jahren durch seine sachlichen Bürobauten für die Gewerkschaften bekannt; so baute er in Berlin u.a. das Verbandshaus der Deutschen Buchdrucker (1924–26) und das Warenhaus der Konsumgenossenschaften (1930–33). 1932 wurde einer der größten Schulbaukomplexe der Weimarer Republik, ein Neubau in Berlin-Lichtenberg fertig gestellt. Taut, der vor dem Krieg Mitglied der Gläsernen Kette, der Novembergruppe und der avantgardistischen Architektenvereinigung des Zehnerrings un von 1945 bis 1953 Professor in Berlin war, baute nach dem ende des Zweiten Weltkrieges v.a. Schulen (u.a. in Darmstadt 1953-55) und Verwaltungs- und Wohnbauten (Reuter-Siedlung in Bonn, 1949-52); ein bedeutendes Zeugnis expressionistischer Baukunst ist ein Baldachingrab auf dem Friedhof Stahnsdorf bei Berlin (1923).
Chorin b. Eberswalde, Kloster
Selbstbildnis (~1921)
Deutscher Maler; studierte Malerei in Düsseldorf und Brüssel, lebte seit 1887 in Berlin. Er schuf neben Portraits v.a. Landschaften der Mark Brandenburg, später auch zahlreiche Straßenbilder Berlins, wofür er anläßlich seines 60. Geburtstags vom Berliner Oberbürgermeister als "künstlerischer Verherrlicher der Reichshauptstadt" geehrt wird, sowie Interieurs, deren Farb- und Lichtbehandlung ihn als einen der frühesten Vertreter des deutschen Impressionismus ausweisen. 1921 wurde er Ehrenmitglied der Sezession.
Damen einer Droschke entsteigend (1920)
Berlin-Weißensee, Jüdischer Friedhof
Deutscher Bildhauer; studierte Malerei in Dresden und München, wandte sich später jedoch der Bildhauerei zu. 1914 wurde er Mitglied der Berliner Sezession. Von 1925 bis 1933 leitete er als Professor das Städelsche Kunstinstitut in Frankfurt am Main. Ab 1934 lehrte er an der Hochschule für bildende Künste in Berlin und wurde 1936 Mitglied der Preussischen Akademie der Künste. Er gestaltete v.a. Aktfiguren von lyrischem Ausdruck z.B. das Denkmal für den ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik, Friedrich Ebert, an der Paulskirche in Frankfurt am Main, und schuf Portraits sowie Ehrenmale z.B. das für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Beschäftigten der IG Farbenindustrie AG, ebenfalls in Frankfurt am Main.
Berlin, Friedhof Schmargendorf
Deutscher Maler; Sohn des Bibliothekars der Herzogin Anna Amalie von Sachsen-Weimar-Eisenach; Bruder der Schauspielerin Karoline Jagemann; nach dem Gymnasium besuchte er das Weimarer Zeichenistitut, wo er Schüler des Hofmalers Georg Melchior Kraus war, und auf Bitten seiner Schwester Karoline gefördert durch Herzog Carl August, schickte dieser "den jungen Jagemann" 1797 für vier Jahre nach Wien zu Heinrich Füger und anschließend, befürwortet von Goethe, zu weiteren Studien nach Paris und Rom - Italienisch hatte er schon vom Vater gelernt. Nach seiner Rückkehr von dort im Jahre 1800 wurde Jagemann zum Professor am Freien Zeicheninstitut ernannt. Zunächst hatte Jagemann sich in der Historienmalerei versucht, warf sich dann aber auf die Portraitmalerei. Er malte des öfteren Carl August, aber auch die Angehörigen des Herzoglichen Hof, Damen der Gesellschaft und portraitierte u.a. Christoph Martin Wieland (1805), Georg Nicolaus Nissen, den Ehemann von Mozarts Witwe Constanze Mozart (1809), und Johann Wolfgang von Goethe (1818). Goethe, der ihn kräftig förderte, notierte am 22.8 1817 in sein Tagebuch: "Bei Hofrat Jagemann, der mein Porträt für Müller zeichnete.” Johann Christian Ernst Müller, der das Bild später in Kupfer stach, bewarb das Bild im Stuttgarter Morgenblatts in einer Anzeige mit den Worten: ”Ein wohlgetroffenes Bild von Goethe, das treu und wahr den großen Dichter darstellt, wie er gegenwärtig ist, wird seinen Verehrern ein erwünschtes Geschenk sein. Unser trefflicher Künstler Jagemann hat eine Zeichnung getreu nach der Natur in diesen Tagen vollendet, die in Absicht auf geistvolle Auffassung der Physiognomie wie der einzelnen Züge, und als treue lebendige Darstellung der Natur, nichts zu wünschen übrig läßt. Diese Zeichnung ist ein Meisterstück..."
Inschrift: Er starb im noch nicht erreichten vierzigsten Jahre viel zu früh für Kunst, Familie und Freunde. Goethe
Weimar, St. Jacobs-Friedhof
Deutscher Bildhauer; studierte von 1924 bis 1929 an der Staatlichen Kunstakademie Kassel. Kurz nach seiner ersten Ausstellung im Kasseler Kunstverein im Jahre 1929 und Studienreisen nach Belgien und Frankreich, wo er mit Aristide Maillot zusammentraf, erlaubte ihm 1930 ein Stipendium einen Aufenthalt in der zwischen 1910 und 1914 von dem Berliner Unternehmer und Mäzen Eduard Arnhold erbauten Villa Massimo in Rom, die sich in preußischem Staatsbesitz und heute im Besitz der Bundesrepublik Deutschland befindet. Ab 1931 lebte Lehmann in Berlin, wo er u.a. an den Ausstellungen der Berliner Sezession teilnahm, bevor er 1934 wieder nach Kassel zurückkehrte. Von 1941 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, in dem sein Kasseler Atelier bei den großen Luftangriffen der Royal Airforce im Oktober 1943 zerstört wurde, war er Soldat. 1949 wurde Lehmann auf den Lehrstuhl für Modellieren in der Architektur-Abteilung der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover berufen. Nach 20-jähriger Tätiugkeit zog er sich aus der Universität zurück und siedelte sich 1970 in Staufen an, bevor er 1998schließlich wieder nach Hannover zurückkehrte.
Auszeichnungen u.a.: Großer Preis des Landes Nordrhein-Westfalen (1959), Staatspreis des Landes Rheinland-Pfalz (1960).
Hannover, Herrenhäuser Friedhof
Martiros Sarjan [russ. Мартирос Сергеевич Сарьян] [armenisch Մարտիրոս Սարյան]
Russisch-armenischer Maler; siebtes von neun Kindern; studierte von 1897 bis 1904 an der Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur, u.a. bei Walentin Serow und Konstantin Korowin. Während dieser Zeit, zwischen 1901 und 1904, besuchte er - aufgrund der Erzählungen seiner Eltern neugierig geworden - erstmals Armenien, deren Heimat und schuf, nach einer Rundreise beeindruckt von dem Land, einige Bilder die die Aufmerksamkeit Moskauer Blätter erregten, u.a. Abend im Garten (1903) oder In einem armenischen Dorfe (1903). Im Jahr 1900 beteiligte er sich an Ausstellungen der Kunstvereine Голубая роза (Blaue Rose), Союз русских художников (Union der russischen Künstler), Мир искусства (Welt der Kunst) und Четыре искусства (Vier Künste), wobei sein Malstil stark von den Werken Paul Gauguins und Henri Matisses beeinflußt war. Zwischen 1910 und 1913 unternahm er eine Reihe von Reisen in die Türkei, nach Ägypten und in den Iran. als es während des Ersten Weltkrieges zu großen Flüchtlingsbewegungen nach dem Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich. in der Region kam, reiste er 1915 nach dorthin, um Flüchtlingen aus Türkisch-Armenien zu helfen. Später beteiligte er sich an der Gründung der Union der armenischen Künstler. Im selben Jahr veröffentlichte er gemeinsam mit Waleri Brjussow die Anthologie der armenischen Dichtung. 1916 ließ er sich in Tiflis nieder, wo er Lusik, der Tochter des armenischen Schriftstellers G . Aghayan heiratete. Nach der Oktoberrevolution 1917 zog er mit seiner Familie nach Rußland, kehrte jedoch auf Einladung des Volkskommissars für Armenien dorthin zurück. In den Jahren 1926 bis 1928 lebte und arbeitete Sarjan in Paris und stellte in der Galerie Gerard seine Bilder aus. Auf dem Rückweg in die Heimat verbrannten viele seiner Werke an Bord eines Schiffes, als im Laderaum ein Brand ausbrach. In den 1930er Jahren war das Hauptthema seiner Kunst die Natur von Armenien. Aber er schuf auch zahlreiche Portraits und Stilleben, gestaltete Bücher, entwarf Kostüme für die Oper und betätigte sich als Bühnenbildner.
Jerewan, Komitas Pantheon
Selbstbildnis (Ausschnitt)
Polnischer Maler; neuntes von elf Kindern eines Musiklehrers; da die Mutter früh starb, oblag seinem älteren Bruder Franciszek die Erziehung des Jungen, der als Knabe in Krakau Zeuge der Revolution von 1846 und der Belagerung Krakaus durch die Österreicher im Jahre 1848 wurde - Ereignisse. die seine Kunst prägten Obwohl er die Schule wegen schlechter Leistungen frühzeitig verlassen mußte, wurde er, als sein Talent erkannt wurde, 1852 an der Akademie der Schönen Künste in Krakau angenommen. Nach seinem Abschluß dort im Jahre 1858 ging er im Folgejahr nach München, wo er seine Studien bei Hermann Anschütz an der Königlichen Kunstakademie fortsetzte. Nach einem kurzen, für ihn unbefriedigtem Aufenthalt in Wien bei Christian Ruben kehrte er schließlich nach Krakau zurück. 1860 veröffentlichte er sein Werk Ubiory w Polsce (Bekleidung in Polen), das sein Interesse an der polnischen Kultur zum Ausdruck brachte und zugleich sein Bemühen dokumentierte, das Volk für patriotische Gefühl zu begeistern. Prägend für ihn und seine Historienmalerei war die Dritte Teilung Polens, durch welche Polen aufgehört hatte, als Staat zu existieren. 1862 beendete er sein im “symbolisch-historischen“ Stil geschaffenes Gemälde Stańczyk, das zwar zunächst wenig Aufmerksamkeit fand, aber später als sein bekanntestes Meisterwerke bekannt wurde und seinen Ruhm begründete. 1865 wurde sein Gemälde Kazanie Skargi (Skargas Predigt) auf dem alljährlich in Paris stattfindenden Pariser Salon mit einer Goldmedaille und 1867 das Bild Rejtan – Upadek Polski (Rejtan – der Fall Polens) mit einer Goldmedaille auf der Weltausstellung in Paris ausgezeichnet, das Kaiser Franz Joseph I. für 50.000 Francs erwarb. In den Jahren zwischen 1872 und 1878 entstand das Monumentalgemälde Bitwa pod Grunwaldem (Die Schlacht bei Grundwald) Matejkos, der seit 1873 Direktor der Akademie der Schönen Künste war, das von der Öffentlichkeit begeistert aufgenommen wurde. Es folgten zahlreiche weitere Historienbilder, die seinen Ruf als der bekanntestes Historienmaler begründeten, so z.B. zwischen 1880 und 1882 Hołd Pruski (Die Preußische Huldigung) oder Konstytucja 3 Maja 1791 r. (Verfassung vom 3. Mai 1791). Das Bild Śluby Jana Kazimierza (Das Gelübde des Johann II. Kasimir Wasa) blieb wegen seines Ablebens unvollendet.
Werke u.a.: Stefan Batory pod Pskowem (Stephan Báthory bei Pskow, 1872), Astronom Kopernik, (Der Astronom Kopernikus im Gespräch mit Gott, 1873), Bitwa pod Racławicami (Die Schlacht bei Racławice, 1888), Carowie Szujscy przed Zygmuntem III (Die Zaren Schujski vor König Sigismund III,. 1892).
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Stańczyk (1862)
Krakau (Polen), Rakowicki-Friedhof
Omnibus salutem!