Bild: Dieter Georg (2004)

Wilhelm Steinhausen

Mit freundl. Genehmigung des H.-v.-Gagern-Gymnasium, Frankfurt am Main.

          Selbstbildnis

Deutscher Maler und Graphiker; der Sohn eines Regimentsarztes wuchs in Berlin auf, wo er von 1863 bis 1866 an der Kunstakademie ein Studium begann, welches er anschließend an der Akademie in Karlsruhe fortsetzte; dort lernte er Hans Thoma kennen, freundete sich mit ihm an und führte später eine umfangreiche Korrespondenz mit ihm. Nach einem Aufenthalt in Italien ließ er sich zunächst - wenig erfolgreich - in München nieder und übersiedelte, als er den Architekten Ravenstein aus Frankfurt am Main kennengelernt hatte, im November 1876 in die Stadt am Main. Die aus der künstlerischen Ausstattung dessen Villenbauten erlangte finanzielle Sicherheit, erlaubte es ihm, eine Familie zu gründen und 1885 ein Haus (heute Dauerausstellung im Steinhausen-Haus, Wolfsgangsstr. Der auf das Jenseits verweisende Engel (mit freundlicher Genehmigung des H.-v.-Gagern-Gymnasium, Frankfurt am Main).152) zu erwerben. Im Nebenhaus wohnte sein Freund Thoma. Wegen seiner künstlerischen Vielseitigkeit ist er keiner Kunstrichtung zuzuordnen. Zunächst schuf er Portraits und religiöse Bilder, später großflächige Wandmalereien (u.a. in der Aula des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums in Frankfurt am Main mit Fresken biblischer Motive, sowe zwanzig Ölbilder und ein Deckenfresko in der Lukaskirche im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen, die Rose Livingston stiftete. Sie war seine Mäzenin und zugleich auch Malschülerin,, die viele seiner Bilder erwarb; zugleich war sie die Patentante seiner Tochter Ida.

Auszeichnungen u.a.: Ehrendoktor der Universität Halle (1909).

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Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Georg Adolph Demmler

Deutscher Baumeister; der Erbauer des Schweriner Schlosses (1845) besuchte von 1813 bis 1819 in Güstrow das Gymnasium und anschließend bis 1823 die Bau- und Kunstakademie in seiner Geburtsstadt. 1832 bewarb er sich um die Stellung eines Feldvermesser bei der königlichen Regierung in Potsdam. Am mecklenburgischen Hof wurde er, mit Unterstützung seines Lehrers Karl Friedrich Schinkel, zunächst ohne feste Anstellung und Gehalt als Baukondukteur und Gehilfe des Oberlandesbaumeisters eingestellt. 1830 wurde er in Schwerin Lehrer für Handwerkslehrlinge an einer Sonntagsschule, im Jahr 1832 zum Baumeister ernannt, 1835 zum Landbaumeister und 1837 zum Hofbaumeister. Schließlich wurde Demmler 1841 Hofbaurat. Trotz vielen Ehrungen wurde er 1851 wegen seines Engagements für die Revolution aus den Diensten des Großherzogs entlassen und schied danach aus dem Schweriner Bürgerausschuß, in den er 1845 gewählt worden war, aus. 1859 gehörte er in Frankfurt am Main zu den Mitbegründer der Nationalversammlung. Als 1868 die Deutsche Volkspartei ins Leben gerufen wird, gehörte er zu den Gründungsmitgliedern und übernahm 1873/74 zwei Kandidaturen im Deutschen Reichstag; 1876/77 kandidierte er die Sozialdemokratische Arbeiterpartei und wird 1877/78 Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion. Als jedoch 1878 das Sozialistengesetz erlassen wurde, zog Demmler sich in das Privatleben zurück.

Werke u.a.: Schauspielhaus in Güstrow (ältester Theaterbau Mecklenburgs, heute Ernst-Barlach-Theater), Sommervilla für Herzogin Alexandrine in Heiligendamm (heute Haus Weimar), Schwerin Bau des Marstalls, Neubau des Arsenals, Gestaltung der Gartenanlage auf der Schloßinsel und des Alter Friedhofs.

Autobiographie: Autobiographie eines großen Baumeisters (posthum, 1914).

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Schwerin, Alter Friedhof

Johann Christian Wenzinger

Deutscher Bildhauer, Maler und Baumeister; nach Studienjahren in Rom (1731) und Paris (1735-37) und einem Aufenthalt in Wien ließ er sich 1745 in Freiburg nieder und erhielt dort das Bürgerrecht (im Wohnhaus Zum schönen Eck, ab 1761). Er gilt als der vielseitigste und bedeutendste der Rokokobildhauer am Oberrhein. Sein Hauptwerk ist die Ausstattung der Stiftskirche in Sankt Gallen (1757-60).

 Selbstbildnis an seinem Wohnhaus

 

 

 

Inschrift: Er durchlebte ein Jahrhundert, durch ihn leben Jahrhunderte.

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Bilder: Hanns-Eckard Sternberg (2004)

Freiburg im Breisgau, Alter Friedhof

Georg Riescher

 

Deutscher Architekt, Werk- und Münsterbaumeister; erhielt 1786 das Freiburger Bürgerrecht sowie 1792 das Steinhauerrecht auf dem Alten Friedhof, für den er Grabsteine schuf.

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Bilder: Hanns-Eckard Sternberg (2004)
Bilder: KN (08/2006)

Peter von Cornelius (seit 1825)

      

Deutscher Maler; Sohn des Dozenten an der Düsseldorfer Akademie und Direktor der Düsseldorfer Galerie; Johann Christian Aloys Cornelius; Onkel des Komponisten Peter Cornelius’; studierte von 1798 Drei Marias am Grabbis etwa 1805 an der Düsseldorfer Akademie. bildete sich v.a. unter dem Eindruck altdeutscher Kunst und ging 1811 nach Rom, wo er sich den Nazarenern anschloß; ab 1819 malte er die Glyptothek in Düsseldorf aus, wurde 1821 Direktor der dortigen Akademie und 1825 Akademiedirektor in München; 1840 schließlich berief Friedrich Wilhelm IV. ihn nach Berlin. Eines seiner Ziele war die monumentale Freskenmalerei in Deutschland wiederzubeleben. Karl Ferdinand Kellner mit seinem Sohn Georg Leonhard (um 1810).

 

Werke: Zeichnungen zu Goethes Faust (seit 1811) und zum Nibelungenlied; Fresken für die Casa Bartholdy in Rom (1816/17), Entwürfe zu Wandmalereien des geplanten Campo Santo im Zusammenhang mit dem Neubau des Berliner Doms (u.a. Apokalyptische Reiter, 1845/46).

 

 

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Berlin, Alter Domfriedhof St. Hedwig

Berta Hummel alias Schwester Maria Innocentia

 

Deutsche Zeichnerin und Malerin, Franziskanerin; Erfinderin der bekannten Hummel-Bilder und -Figuren. Von ihren Eltern, die ihr Talent früh entdeckt hatten, gefördert, war sie Meisterstudentin an der Kunsthochschule in München, trat jedoch nach Abschluß ihres Studium im April 1931 in das Franziskanerkloster Sießen ein und nahm den Namen Maria Innocentia an. Sie begann mit dem Zeichnen von religiösen Bildchen für Kinder, die auch bald von einem Verlag publiziert wurden. Im Jahre 1935 wurde die erste Kollektion der Figuren auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt und fand schnell internationale Anerkennung. Besonders in den Vereinigten Staaten finden die Figuren und Bilder zahlreiche Liebhaber. Inzwischen gibt es weit über 450 verschiedene Hummel-Figuren aus glasierter Feinkeramik. Ihre Werke werden im Berta-Hummel-Museum in ihrer Heimatstadt gezeigt.

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Bad Saulgau, Kloster Sießen

Bild: Hanns-Eckard Sternberg (2004)
Bild: Josef Aschenbrenner (07/2005)
Bild: Hanns-Eckart Sternberg (2004)

Freiburg im Breisgau, Alter Friedhof

Bild: Günter Bihn (06/2011)

Jean-Marc Reiser eigentl. Jean-Marc Roussillon

 

Französischer Karikaturist; arbeitete ab 1958 im Verlagswesen zunächst für verschiedenen kleinere Zeitschriften als Zeichner. 1960 gründete er gemeinsam mit seinen Kollegen Fred Othon Aristidès und Cavanna das Comic-Magazin Hara-Kiri, das sich zu einem Aushängeschild der Untergrundkultur der 1970er Jahre entwickelte. Allerdings wurde das Magazin 1970 vom Innenminister verboten, nachdem anläßlich des Todes von Staatspräsident Charles de Gaulle in dessen Wohnort Colombey eine Ausgabe mit der Überschrift “Tragischer Ball in Colombey: 1 Toter“ erschienen war. Danach veröffentlichte Reiser seine Zeichnungen und Bildergeschichten im Nachfolgemagazin Charlie Hebdo sowie in den Zeitschriften Charlie Mensuel, Métal hurlant und L’Écho des Savanes. Reiser zeichnete eine große Anzahl von respektlosen, obszönen Bildern und Geschichten (frz. bandes dessinées) aus dem Alltagslebens der Durchschnittsfranzosen, die bis heute einerseits auf Ablehnung und andererseits Begeisterung stößt. Ab 1966 schuf er Zeichnungen für das kommerziellere Magazin Pilote. Viele seiner Geschichten sind auch in Buchform erschienen, und wurden auch in Zeitungen wie Le Monde oder Le Nouvel Observateur übernommen. 1978 gewann Reiser den Großen Preis auf dem Festival International de la Bande Dessinée d’Angoulême.

Verheiratet war er mit Michèle Reiser, einer Fersehprodutentin und Mitglied des Conseil supérieur de l’audiovisuel (CSA), der Regulierungsbehörde für die elektronischen Medien in Frankreich. Außerdem war sie die Autorin der Bücher Dans le creux de la main und Jusqu'au bout du festin.

Im Frühjahr 2011 widmete das Museums für Komische Kunst im Leinwandhaus in Frankfurt am Main ihm eine Ausstellung.

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Paris, Cimetière du Montparnasse

Bild: Klaus Meinert (05/2017)

Vor der Restaurierung

Bilder: Klaus Meinert (05/2017)

Richard Josef Luksch

 

Deutscher Bildhauer, Keramiker und Kunsthandwerker; studierte nach Absolvierung des Einjährig-Freiwilligendienstes zwischen 1893 und 1898 in München, zuerst in einer Privatschule, dann an der Akademie der bildenden Künste in München. Gemeinsam mit der russischen Malerin Elena Makowsky kehrte er 1900 in seine Geburtsstadt zurück, wo die beiden sich der von Gustav Klimt 1897 gemeinsam mit anderen gegründeten Wiener Secession, anschloß und u.a. Mitarbeiter von Otto Wagner der Lukschs Weggang als großen Verlust empfand, als dieser 1905 mit Klimt die Sezession verließ. Im April 1907 wurde er zum Professor an der Kunstgewerbeschule in Hamburg berufen und blieb dort bis zu seinem Tode. Sein wohl wichtigste Werk dieser Jahre sind die Reliefs für den Neubau der Kunstgewerbeschule, die zwischen 1912 und 1914 entstanden. Außerdem war Richard Luksch Mitglied im Deutschen Künstlerbund.

Huksch schuf zahlreiche Medaillen, vor allem jedoch viele Skulpturen. Er arbeitete mit Materialien wie Erz, Bronze, Stein, Holz, Ton und Porzellan.

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Bilder: Parsifal von Pallandt (09/2018)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Cäsar F. Pinnau

 

 

Deutscher Architekt; Sohn eines Tischlers, in dessen Betrieb er seine Tischlerlehre absolvierte; anschließend studierte er zunächst in Abendkursen in Berlin Architektur und Innenarchitektur, bevor er wenig später an der Staatsschule für angewandte Kunst in München wechselte und u.a. bei Emil Preetorius studierte.

Pinnau wurde nach seinem Studium Mitarbeiter des Architekten Fritz August Breuhaus de Groot in Düsseldorf und Berlin, für den er von 1930 bis 1937 u.a. repräsentative Villen entwarf. Zu seinen Arbeiten gehörte auch der Passagiertrakt des Luftschiffes LZ 129 Hindenburg sowie Entwürfe für Luxus-Liner, wie z.B. 1928 bis 1929 den Schnelldampfer Bremen. Ab April 1937 arbeitete Cäsar Pinnau zunächst in Hamburg als selbstständiger Architekt, bevor er mit seiner Frau, der Kunststudentin und späterne Mitarbeiterin Sibylle, née Müller, die er 1938 geheiratet hatte, nach Berlin, wo Albert Speer den damals 31-jährigen Architekten entdeckte und ihm bis 1945 Staatsaufträge vermittelte.. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ließ er erneut als selbstständiger Architekt in Hamburg mit einem Büro in Frankfurt am Main nieder,be zog aber im Mai 1947 eine Wohnung mit Atelier in der Alten Rabenstraße 12, nahe der Außenalster gelegen. Einer der ersten Aufträge war der Umbau der Hansa Bank (1948–50, später: Commerzbank in der Altstadt von Hamburg).

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Bilder: Parsifal von Pallandt (10/2018)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Bernhard Heiliger

 

 

Deutscher Bildhauer; jüngstes von vier Kinder eines Kaufmanns; nach Abbruch einer Mittelschule absolvierte er von 1930 bis 1933 eine Steinbildhauer-Lehre und erhielt anschließend bis 1936 eine Ausbildung an der Stettiner Werkschule für Gestaltende Arbeiten bei dem Bauhaus-Schüler Kurt Schwerdtfeger. Danach studierte Heiliger von 1938 bis 1941 an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste Berlin, wo er in der Klasse von Arno Breker war. Im Frühjahr 1939 hielt er sich für zwei Wochen in Paris auf. Seine dortigen Eindrücke beschrieb er stets als prägend; er traf Aristide Maillol und Charles Despiau und studierte unter anderem Arbeiten von Auguste Rodin, Constantin Brâncuși oder Hans Arp. 1941 kurz nach Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges wurde er zur Wehrmacht eingezogen und kam als Funker an die Ostfront. Durch Fürsprache Arno Brekers erlangte er 1943 eine Unabkömmlichstellung und konnte seine Arbeit in Wriezen in den Bildhauerwerkstätten Arno Brekers fortführen. Durch den als Volkssturm bezeichneten Erlaß vom 25.9.1944 verlor Heiliger gleichwohl seine Protektion und wurde erneut einberufen, entzog sich allerdings durch Desertion und Flucht bis er das Kriegsende - an Diphtherie erkrankt - in einem Bremer Lazarett erlebte. Im  November 1945 kehrte er nach Berlin zurück, wo er sich als freier Bildhauer niederließ und von 1949 bis 1984 an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin (West) lehrte.

Atelierhaus. Bilder: Rengha Rodewill (2007)/2004

Erste internationale Anerkennung erhielt Heiliger, dessen Werk figürliche, von der menschlichen Figur ausgehende, zum Teil abstrakte Plastiken und bedeutende Portraitbüsten, in neuerer Zeit auch Collagen, umfaßt, für seinen Entwurf des Mahnmals des Unbekannten Politischen Gefangenen (1953), der mit dem Preis der Bundesregierung und dem Anerkennungspreis des Institute of Contemporary Arts, London, ausgezeichnet wurde. Es folgten prominente Ausstellungsbeteiligungen, so an der documenta I und der documenta II in Kassel (1955 und 1959) und der Biennale in Venedig (1956). Zu den Auftragswerken gehörte der 1957/58 entstandene Figurenbaum für den Deutschen Pavillon der Expo 58.

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Berlin, Städt. Friedhof Dahlem

Bildende Künste XX

Omnibus salutem!