Max Kruse

 

Deutscher Bildhauer; Ehemann von Käthe Kruse (der gemeinsame Sohn Max Kruse war erfolgreicher Kinderbuchautor und inszenierte die Augsburger Puppenkiste, u.a. Urmel aus dem Eis, 1969); schuf Einzelfiguren u.a. den Siegesboten von Marathon vor der National-Gallerie, erfand den Rundhorizont für die Bühne.

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Bilder: Herbert Schiefelbein

Kloster auf Hiddensee

Hans Thoma

 Selbstbildnis, 1899 (Ausschnitt)

Deutscher Maler; lebte seit 1870 in München (Wilhelm Leibl und seinem Kreis nahestehend), von 1859 bis 1866 Schüler von J. Schirmer, danach in Paris, wo er von Gustave Courbet beeinflußt wurde; seit 1876 in Frankfurt am Main, wo er im Haus neben Wilhelm Steinhausen wohnte und mit ihm Villen künstlerisch ausstattet, und von 1899 bis 1916 in Karlsruhe, wo er Leiter der Kunsthalle und Akademieprofessor war. Thoma malte realistische Portraits seiner Familie, bäuerliche Figurenbilder und stimmungsvolle Landschaften, auch mythologische, allegorische und religiöse Bilder. Unter den grafischen Arbeiten sind die Lithographien hervorzuheben.

 

Im Sonnenschein (1867)

 

 

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Karlsruhe, Hauptfriedhof

Bilder: Frank Trummel

Kassel, Hauptfriedhof

Moritz Daniel Oppenheim

Deutscher Maler; lebte seit 1825 in Frankfurt; sein zeichnerisches Talent fiel bereits in der Hanauer Zeichenakademie auf, so daß er bereits im Alter von 14 Jahren Auftragsarbeiten für den Staats- und Finanzmínister des Großherzogtums Frankfurt ausführen durfte. Mit Unterstützung seines Bruders Simon besuchte er das Städelsche Institut in Frankfurt am Main, unternahm Studienreisen nach München, Paris und Rom, wo er vier Jahre blieb und Kontakt zum Kreis der Nazarener um Johann Friedrich Overbeck fand, die ihn sehr beeinflußten; seine Vorbilder waren jedoch die großen Maler der Renaissance. Als er nach Frankfurt zurückgekehrt war, wurde er als Maler anerkannt, erhielt 1839 das Dauerwohnrecht und wurde weitere 12 Jahre später Frankfurter Bürger. Aufgrund der Protektion durch die Rothschilds wurde er zum gesuchten Portraitist sowohl von Juden als auch Nicht-Juden, malte allerdings als erster auch bewußt Genrebilder jüdischen Lebens.

Ludwig Börne

 

 

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Die Rückkehr des Freiwilligen (1833/34)

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Frankfurt am Main, Jüdischer Friedhof (Rat-Beil-Str.)

Ernst May

Porträt aus Copyrightgründen leider nicht verfügbar

 

 

Deutscher Architekt und Städteplaner; der Vertreter des Funktionalismus führte die Montagebauweise in Deutschland ein; studierte 1907/08 am Londoner University College und von 1908 bis 1910 an der Technischen Hochschule in Darmstadt. 1912 setzte May sein Studium an der Münchner Technischen Hochschule fort. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte er in England erworbenes Wissen für die gemeinnützigen Schlesischen Heimstätten um, indem er Gartenstadtideen realisierte. Mit dieser neuen Art der Konzeption im Städte- und Wohnungsbau zog er die Konsequenz aus den in den Altstadtkernen wie z.B. Frankfurt am Main und Nürnberg herrschenden beengten und damit hygienisch unzureichenden Zuständen. 1924 wurde er zum Stadtarchitekten in Frankfurt am Main berufen, war dort von 1925 bis 1930 Stadtbaurat; in diesen Jahren baute er die vorbildlichen Frankfurter Trabantensiedlungen Praunheim, Römerstadt und Hadrianstraße in Frankfurt am MainWesthausen, wobei er    standardisierte Bautechniken in Eintracht mit der Natur zu verwirklichen suchte. Während dieser Zeit gab er die Zeitschrift Das neue Frankfurt heraus, die von 1926 bis 1931 erschien. Ab 1930 bis 1933 arbeitete er in einer Architektengruppe in der UdSSR und schuf Pläne für neue Städte (u.a. Magnitogorsk und Stalingrad) und entwickelte einen Generalstadtplan für Moskau, verließ jedoch 1933 enntäuscht die Sowjetunion, weil er sich in seiner Arbeit mit Schwierigkeiten konfrontiert sah. Da er ins nationalsozialistisches Deutschland nicht zurückkehren konnte, lebte er als Farmer und dann wieder alsMithrasstraße in Frankfurt am Main Architekt ab 1934 in Kenia, bis er 1954 nach Deutschland zurückkehrte und Planungsleiter der Neuen Heimat in Hamburg und Stadtplaner für den Wiederaufbau deutscher Städte (Generalpläne für Mainz, Bremerhaven und Wiesbaden) wurde. Aber er hatte auch erkannt, daß die Pläne, wie er sie im Kopf hatte und für richtig für die Menschen hielt, sich in einer sich kommerzialisierenden westdeutschen Gesellschaft nicht realisieren ließen. Zuletzt lehrte er als Professor an der TH in Darmstadt. May hat durch seinen sozialen und politischen Siedlungsbau seit 1945 internationale Maßstäbe gesetzt.

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Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

2005
Bilder: KN (23.07.2006)
Bilder: Frank Trummel

Kassel, Hauptfriedhof

Ludwig Emil Grimm

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Deutscher Kupferstecher und Maler; jüngerer Bruder von Jacob und Wilhelm Grimm, schuf v.a. Radierungen (besonders Portraits), Bleistiftzeichnungen und Aquarelle, die auch Einblick in Leben und Arbeit seiner Brüder geben. Nach seiner Teilnahme an den Befreiungskrieg kehrte Grimm 1814 nach Kassel zurück, ging aber bereits 1816 nach Italien, wo er sich zwei Monate aufhielt; anschließend arbeitete er bis Anfang des Jahres 1818 in der Bayerischen Residenzstadt München, um dann nach Kassel zurückzukehren, in der er gemeinsam mit Gerhardt Wilhelm von Reutern 1825 die Willingshauser Malerkolonie gründete. Seit 1832 war er dann Professor an der Akademie in Kassel.

Jugendbild Bettine Brentanos

 

 

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Christian Frederik Hansen

1820              

Dänischer Architekt; Sohn eines Schuhmachers und dessen Gemahlin Anna Marie, die Kindermädchen von Prinz Christian VII. gewesen war. Da die Familie über nur geringe Einkünfte verfügte, wurde Christian Frederik in eine Maurerlehre geschickt, obwohl er lieber hätte zeichnen wollen. Aufgrund von Beziehungen seiner Mutter zum Königshof, konnte der 10-Jährige ab 1766 zugleich Kurse an der Akademie der Bildenden Künste in Kopenhagen besuchen. 1772/73 gewann er die kleine silberne Medaille der Akademie, 1774/75 die große silberne und 1779 die große goldene Medaille. 1780 wurde er Mitarbeiter im Atelier Harsdorffs, bei dem er studiert hatte, und arbeitete an dem Entwurf für die Kapelle Friedrichs V. in der Kathedrale von Roskilde. Mit Unterstützung der Königinwitwe Juliane Marie und König Christian VII. konnte er 1782 eine Studienreise über Wien und Venedig nach Rom unternehmen, wo er die antike römische Kunst studierte und sich mit den Werken Andrea Palladios beschäftigte. Nach seine Rückkehr nach Dänemark im September 1784 wurde im Folgejahr Mitglied der Akademie.

Fruekirke in Kopenhagen (1811-29)

Von 1884 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1844 war Hansen, der als Hauptvertreter und einflußreicher Architekt des dänischen Klassizismus gilt, mit Sitz in Altona (heute zu Hamburg), das damals zum Königreich Dänemark gehörte, als Königlicher Architekt für die Herzogtümer Holstein und Schleswig zuständig. Dort entwarf und baute er Bürgerhäuser, so in der Hamburger Palmaille, kleine Kirchen und Landsitze. 1804 kehrte er - obwohl weiterhin in der genannten Position - nach Kopenhagen zurück, Christiansborg zwischen 1806 und 1828 wieder aufbaute, das beim Brand von 1794 zerstört worden war. Außerdem zeichnete er für den Bau des Rathauses und Gerichtsgebäudes in Nytorv verantwortlich, sowie für die Wiedererrichtung der Frue Kirke und den sie umgebenden Platz (1811–29); die Kirche war beim Bombardement durch napoleonischer Truppen während der zweiten Schlacht von Kopenhagen im Jahre 1807 zerstört worden). 1826 erhielt er den Titel eine ’Konferensråd (Konferenzrates); 1840 wurde er Mitglied im Dannebrog-Orden.

Werke u.a.: Waisenhaus in Altona (1792-94), Rathaus in Altona (1815, heute Gerichtsgebäude), Christiansborg, heute Sitz des Folketing (1806-28).

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David d’Angers eigentl. Pierre Jean David

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Französischer Bildhauer; nach erstem Zeichenunterricht durch den Vater, einem Holzschnitzer, ging er 1800 nach Paris, wo er gezwungen war, sich seinen Unterhalt anfangs mit Steinarbeiten zu verdienen, bevor im Atelier des Bildhauers Philippe-Laurent Roland (*1746, †1816) arbeiten konnte. 1810 nahm ihn auch der Maler Jacques Louis David unentgeltlich in sein Lehratelier auf, während ihm seine Vaterstadt ein jährliches Stipendium in Höhe von 500 Francs aussetzte. 1811 wurde d’Angers von der Académie royale de peinture et de sculpture für sein den Tod des Epaminondas darstellendes Relief mit dem Prix de Rome ausgezeichnet, der ihm zugleich einen Studienaufenthalt in der Villa Medici in Rom ermöglichte. 1816 kehrte er nach Paris zurück. Im Jahre 1828 unternahm er eine erste Reise nach Deutschland, besuchte Weimar, auf einer weiteren Reise 1834 dann München, Stuttgart, Berlin und Dresden. Er schuf eine Büste von Johann Wolfgang von Goethe, die er 1831 dem Dichter zum Geschenk machte (sie steht in der Bibliothek in Weimar), sowie Büsten von Friedrich Wilhelm von Schelling, Johann Heinrich Dannecker, Ludwig Tieck und Christian Daniel Rauch. Zwischen 1835 und 1837 war d'Angers mit der Ausschmückung des Giebelfeldes des Panthéon in Paris beschäftigt.

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Bilder: Finn Larsen (09/2011)

Kopenhagen, Holmens Kirke

Bild: Didier Descouens (03/2006) Wikipedia

Paris, Cimetière du Père Lachaise

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Albin Egger-Lienz

 Selbstbildnis (1926)

Österreichischer Maler; uneheliches Kind der Maria Trojer und des Kirchenmalers Georg Egger, dessen Namen er 1877 erhielt. studierte nach dem Besuch der Volksschule von 1884 bis 1893 Malerei an der Akademie der bildenden Künste in München und lebte nach abschluß des Studiums als freier Maler abwechselnd in München und Osttirol. 1894 erhielt er in Wien für sein BildKarfreitag die Kleine Goldene Staatsmedaille. Nach seiner Heirat im Jahre 1900 ließ er sich in Wien nieder und wurde Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler Wiens und Gründungsmitglied des Künstlervereinigung Hagenbund. Bei der Pariser Weltausstellung erhielt er für das Gemälde Feldsegen die Bronzemedaille. 1909 wurde er Mitglied der Wiener Secession. Da seine Berufung als Professor an die Wiener Akademie der Bildenden Künste scheiterte, verließ er Wien und ließ sich in Hall in Tirol nieder, ging 1912 als Lehrer an die Großherzogliche Hochschule für bildende Kunst nach Weimar, wo er nur bis 1913 blieb, und ging dann nachSt. Justina bei Bozen. Ende April 1915 meldete sich Egger-Lienz zu den Tiroler Standschützen, die in die Bergfestung Tombio einrückte. Als künstlerischer Beirat wurde er zum Kriegsfürsorgeamt nach Bozen abkommandiert und war außerdem offizielles Mitglied der Kunstgruppe im k.u.k. Kriegspressequartier. Nach Kriegsende wurde ihm 1919 die Professur an der Wiener Akademie angeboten, die er jedoch ausschlug, ebenso wie ein neuerliches Angebot 1925. Zwischen 1923 und 1925 beschäftigte ihn die Ausgestaltung der von Clemens Holzmeister entworfenen Kriegergedächtniskapelle in Lienz, in deren Zuge auch das Gemälde Christi Auferstehung entstand. Nach Protesten gegen die Ausgestaltung der Kapelle verfügte das Heilige Offizium in Rom ein Gottesdienstverbot für die Kapelle (erst 1950 wurde sie wieder öffentlich zugänglich).

Der Totentanz von anno neun (1908)

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Bild: Klaus Paap (11/2011)

Lienz (Osttirol), Kriegergedächtniskapelle der Stadtpfarrkirche St. Andrä

Bild: Klaus Paap (08/2013)
Bildende Künste XV

Omnibus salutem!