Friedrich August Stüler

Deutscher Baumeister; Schüler Karl Friedrich Schinkels; nach der Rückkunft von eoiner Reise nach Rußland wurde er Hofbauinspektor und 1832 preußischer Hofbaurat und Direktor der Schloßbaukommission. Stüler gilt als einer der Hauptvertreter des Historismus um 1850 in Berlin. Gegenüber seinen noch klassizistisch streng strukturierten öffentlichen Bauten wirken seine zahlreichen Kirchenbauten in neugotischem Stil eklektizistisch. eine seiner spektakulärsten Arbeien war der Wiederaufbau der Burg Hohenzollern (1850-67). er gehörte zu den Gründern des Architektenvereins zu Berlin.

Werke u.a.: Entwürfe für den Berliner Dom (1842 ff.), Neues Museum in Berlin (1843-46), Universität Königsberg (1844-63), Akademie der Wissenschaften in Budapest (1862-64), Pläne für die Nationalgalerie in Berlin (1866-76 von J.H.Strack ausgeführt), Schweriner Schloß (1851, mit anderen, in heutiger Erscheinung).

Zurück zur Personenliste

René Graetz

Deutscher Bildhauer; der Sohn einer italienischen Mutter und eines russischen Vaters erlernte den Beruf eines Tiefdruckers, ging 1923 nach Südafrika und besuchte in Kapstadt die Bildhauerklasse der Kunstakademie. 1939 kehrte er nach Europa zurück und ließ sich in London nieder, wo er sich mit den Arbeiten Henry Moores, den er in seinem Atelier in London besuchte, auseinandersetzte. Wegen seiner deutschen Staatsangehörigkeit wurde er 1940 interniert und für ein Jahr nach Kanada deportiert; 1944 heiratete er die Grafikerin und Schriftstellerin Elizabeth Shaw, 1946 ließ sich Graetz in Berlin (Ost) nieder, 1952 unternahm er eine Studienreise nach Moskau und 1956 nach Italien (weiterführende Informationen unter www.artgraetz.com).

Werke u.a.: Malayischer Knabe (1939), Frau mit Blumen (1956), Große Sitzende (1958), Stürzender (1960).

Auszeichnungen u.a.: Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste der DDR (1973).

Zurück zur Personenliste

Franz Krüger

Preußischer Maler; Sohn eines anhaltischen Beamten; kam durch den im Nachbardorf beheimateten Ornithologen Johann Friedrich Naumann früh mit der Tiermalerei in Berührung. Von 1812 bis 1813 studierte er an der Berliner Akademie der Künste . Krüger schuf im Stil biedermeierlichen Realismus Pferde- und Kavalleriebilder (“Pferde-Krüger”), Porträts der preußischen Königsfamilie, der Hofgesellschaft, des gehobenen Bürgertums sowie große Paradebilder.

 

Friedrich Wilhelm III. von Preußen

 

 

Zurück zur Personenliste

Bilder: Martina Schulz

Friedrich Anton Hermann Schievelbein

Deutscher Bildhauer; studierte an der Akademie in Berlin, wo er 1836 erstmals seine Werke ausstellte, war als Lehrling von Ludwig Wilhelm Wichmann der bildhauerischen Tradition Johann Gottfried Schadows verpflichtet. Im Alter von 20 Jahren zog er nach St. Petersburg, wo er bis 1841 unter Joseph Karl Gottlieb Herrmann (*1800, †1869), einem früheren Schüler  Bertel Thorvaldsens, arbeitete, wirkte in Sankt Petersburg an der Wiederherstellung der Ausschmückung des Winterpalastes mit, der 1837 teilweise abgebrannt war, und an einigen der Engel auf der Kuppel der Isaak-Kathedrale, ging 1843/44 als Stipendiat der Berliner Akademie nach Rom, ließ sich nach der Rückkehr in Berlin nieder und schuf für die Schloßbrücke monumentale Marmorgruppen. 1853 wurde er Mitglied der Berliner Akademie und 1860 Professor an derselben.

Werke in Berlin u.a.: Marmorgruppe: Pallas Athena unterrichtet den Jüngling im Gebrauch der Waffen (Schloßbrücke), Fries: Untergang Pompejis (Griechischer Hof des Neuen Museums), Gruppe: Pegasus, von Muse getränkt (Altes Museum).

      

               

Eines der Reliefs am Roten Rathaus in Berlin (links F.A.H. Schievelbeim).

Zurück zur Personenliste

Bild: Martina Schulz

René François Ghislain Magritte

Porträt aus Copyrightgründen leider nicht verfügbar

 

 

magritte_us

Belgischer Maler; Sohn eines Schneiders und Textilhändlers; als er 13 Jahre alt war, nahm seine Mutter sich nach mehreren vergeblichen Suizidversuchen das Leben, indem sie ins Wasser ging. Magritte studierte von 1916 bis 1918 an der Académie Royale des Beaux-Arts in Brüssel, wo 1927 auch seine erste Einzelausstellung stattfand. Im selben Jahr zog er nach Le-Perreux-sur- Marne, eine Stadt nahe bei Paris, kehrte aber 1930 nach Brüssel zurück. Magritte war bis 1966 als Redakteur mehrerer Zeitschriften und Zeitungen tätig. Von De Chirico beeinflußt, war Magritte einer der bedeutendsten Vertreter des Surrealismus, der banale, alltägliche Dinge verfremdend, naturalistisch im Detail in einen neuen Zusammenhang setzte. Seit den sechziger Jahren übten Magrittes Malerei und Denken einen wichtigen Einfluß auf Strömungen wie die der Pop Art und der Konzeptkunst aus. . 1956 gewann er den Guggenheim-Preis für Belgien. Im Jahr 1959 war Magritte einer der Teilnehmer an der documenta II in Kassel.

Seit 1922 war er mit der zwei Jahre jüngeren Georgette Berger verheiratet, die er bereits 1913 kennengelernt hatte und die sein Modell war.

Zurück zur Personenliste

Brüssel-Schaarbeck

Bilder: Günter Strack

Lucas Cranach d. Ältere eigentl. Lucas Maler

 Selbstbildnis (Ausschnitt, 1555)

Deutscher Maler und Zeichner; das älteste von insgesamt neun Kindern, das sich später nach seinem Herkunftsort “Cranach“ nannte, war der Sohn von Hans Maler, der vermutlich Maler war und ihm eine erste Ausbildung angedeihen ließ, bevor er als Geselle auf Wanderschaft ging. Erste bekannte Werke entstanden ca. 1500 in Österreich, wo er in Wien mit seinen Graphiken, Porträts und Landschaftsbildern Aufsehen erregte. 1505 wurde er von dem kursächsischen Herzog Friedrich dem Weisen in seine Residenz nach Wittenberg berufen, wo sich seine Kunst sehr bald zur linienbetonten Form seiner Spätzeit zu wandeln begann. Durch die Aufnahme des weiblichen Aktes, v.a. unter mythologischem Vorwand, wurde sein Themenkreis erweitert. Cranach wurde durch seine Freundschaft mit Martin Luther und Philipp Melanchthon zum Schöpfer einer protestantischen Kunst (er schuf u.a. Holzschnitte zur Bibel und für Reformationsschriften) und trug v.a. mit Lutherbildern wesentlich zu Luthers Bekanntheitsgrad bei. Die Ausführung der Aufträge für Bildnisse, religiöse und mythologische Bilder überließ Cranach allerdings immer mehr seiner Werkstatt, in der auch seine Söhne Hans Cranach (*um 1510, †1537) und v.a. Lucas Cranach d. J. , Kinder aus seiner Ehe mit Barbara Brengebier, einer Tochter des Gothaer Bürgermeisters, arbeiteten. Aber er malte nicht nur, sondern betätigte sich vierlfältig, so entwarf er Kostüme, bemalte Möbel und Stoffe, gestaltete Wappen und Medaillen und stattete Schlösser aus. Außerdem betrieb er neben seinem Haus und der Werkstatt in Wittenberg eine Apotheke mit Weinausschank, ein Farbenhandel sowie eine Druckerei; zeitweise war er auch Bürgermeister von Wittenberg. Heute sind seine Werke über die ganze Welt verteilt und hängen in allen bedeutenden Museen.

 

Adam und Eva (1513)

 

 

 

Werke u.a.: Ruhe auf der Flucht (1504; Berlin, Gemäldegalerie), Katharinenaltar (1506; Dresden, Staatliche Kunstsammlungen), Torgauer Altar (1509; Frankfurt am Main, Städelsches Kunstinstitut); Venus und Amor (1509; Sankt Petersburg, Eremitage).

Inschrift: Pictor celerrimus (der schnellste Maler [Schnellmaler)].

Zurück zur Personenliste                     

Weimar, St.Jacobs-Friedhof

Bild: Josef Aschenbrenner (07/2005)
Bild: Martina Schulz (2002)
Bilder: Josef Aschenbrenner (07/2005)

Bemerkung: Obwohl religiös-mythologisch verbrämt, sind seine freizügen Darstellungen des menschlichen Körpers für die damalige Zeit erstaunlich - wenn man bedenkt, dass im Jahre 2008 das Aufhängen von Plakaten mit Cranachs “Venus” in der Londoner Tube zum Zwecke der Werbung anläßlich der Cranach-Ausstellung untersagt worden war, weil sich Reisende beleidigt fühlen könnten.

Bild: Josef Aschenbrenner (08/2008)
Bild: Martina Schulz (2003)
Bild: Josef Aschenbrenner (08/2008)

Berlin, Friedhof Dorotheenstädt.u. Friedrichwerdersche Gemeinde

Berlin, Friedhof Dorotheenstädt.u. Friedrichwerdersche Gemeinde

Berlin, Friedhof Dorotheenstädt.u. Friedrichwerdersche Gemeinde

Berlin, Friedhof Dorotheenstädt.u. Friedrichwerdersche Gemeinde

Berlin,Friedhof IV der Gemeinde Jerusalems- und Neue Kirche

Friedrich Wilhelm Dankberg

 

Deutscher Bildhauer und Stukkateur; Studium ab 1839 in Berlin, Akademie der Künste bei Friedrich Wilhelm Holbein, Gehilfe bei Christian Daniel Rauch, gründete 1843 ein Berlin eine nachfolgend renommierte Werkstatt für Ornamentik und Baudekoration; war beteiligt an der Ausstattung von Schlössern (u.a. Babelsberg, Potsdam-Sanssouci, Schwerin); ab 1861 Ausführung des Terrakottareliefs am Roten Rathaus Berlin; Dankbergs Allegorien auf Eisenbahn und Telegraphie am Triumphtor in Potsdam (1850/51) gehören zu den frühesten in Deutschland; schuf sein eigenes Grabmal.

Zurück zur Personenliste

Bilder: Peter Gassen (11/2011)

Lucas Cranach d. Jüngere

 

Deutscher Maler; Sohn von Lucas Cranach dem Älteren, der ihn in der Kunst der Malerei unterrichtete. Er arbeitete wie sein ein Jahr älterer Bruder Hans ab 1528 in die Werkstatt des Vaters als Malerlehrling. 1541 heiratete er Barbara Brück, die Tochter des kurfürstlichen Kanzlers. Nach deren Tod im Jahre 1550 ehelichte er 24. Mai des Folgejahres die Nichte Philipp Melanchthons, Magdalena Schurf. Im selben Jahr übernahm er die Werkstatt seines Vater, der sich aus dem Geschäft zurückzog (Bruder Hans war auf einer Italienreise 1537 gestorben). 1549 wurde eAnna von Sachsen, Tochter Christians III. von Dänemark 1550r Ratsmitglied, 1555 zum Kämmerer und 1565 Bürgermeister seiner Heimatstadt. Mit den in den 1550er und 1560er Jahren durch politische Umstände verursachten Wirren, dem Schmalkadischen Krieg, in dem Kurfürsten Johann Friedrich I. von Sachsen, Anführer der Protestanten im Krieg, im Jahre 1547 gefangengenommen und dann seine Kurwürde und einen Großteil seiner Länder verlor, aber auch dem Tode Martin Luthers begann Cranachs künstlerischer Verfall, aber auch poltitischer Abstieg:

Anna von Dänemark und Norwegen

1568 endete seine politische Karriere, er verlor sein Amt. Aber er war auch bei seinem Tode noch ein sehr wohlhabender Mann; im Vergleich zum Begräbnis seines Vater war die öffentliche Anteilnahme an den Trauerfeierlichkeiten aber eher gering.

Durch die jahrelange gemeinsame Zusammenarbeit mit dem Vater sind viele der Gemälde aus jener Zeit kaum dem einen oder dem anderen zuzuordnen. Häufig nahm sich der jüngere Lucas den selben Themen wie sein Vater in sehr ähnlicher Darstellung an. Selbständig ausgeführt sind die Herkulestafeln für das Dresdner Schloß, die 1551 entstanden, sowie Cranachs Hauptwerk, der großformatige Weimarer Altar von 1555. Bedeutend sind v.a. seine Portraits, die er überwiegend von adeligen Personen fertigte; sie bilden neben den großen Gemälden den Schwerpunkt seiner Malerei .

Zwischen der Familie Cranach und Goethe besteht eine entfernte Verwandtschaft: Cranachs Schwester Barbara war mit dem sächsischen Kanzler Christian Brück verheiratet; aus dieser Linie stammte u.a. Goethes Mutter Katharina.

Werke u.a.: Der schlafende Herkules und die Pygmäen (1551; Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister); Herkules vertreibt die Pygmäen (1554; ebenda); Kreuzigung mit Allegorie der Erlösung (1555; Weimar, Herderkirche).

Caritas (1550)

Zurück zur Personenliste                   

Wittenberg, Stadtkirche

Bilder: OTFW, Berlin (07/2011) Wikipedia.de
cc_somerightsreserved
Bild: Torsten Schleese (08/2005)

Epitaph für Lucas Cranach d. J. und seine beiden Frauen in der Stadtkirche Wittenberg

Bild: Thomas Haas (07/2012)

Georg Melchior Kraus

Deutscher Maler; eines von fünf Geschwistern, das Erwachsenenalter erreichte (vier Kinden starben bereits innerhalb ihres ersten Lebensjahres); Vater und Mutter betrieben in der Sandgasse zu Frankfurt am Main den Gasthof Zur weißen Schlange . Zwischen 1759 und 1762 war er Schüler Johann Heinrich Tischbeins d. Ä.. Von einer 1762 angetretenen Reise nach Paris kehrte Kraus 1766 nach Frankfurt zurück und erteilte u.a. Sophie von La Roche, Friedrich Heinrich Jacobi und Johann Wolfgang Goethe, mit dem er befreundet war, Zeichenunterricht. Seine Absicht, in seiner Vaterstadt eine Malerakademie etablieren, scheiterte allerdings am Widerspruch des Rats der Stadt; allerdings gelang es ihm 1768, als auswärtiges Mitglied in die freye Kaiserl. Königl. Kupferstecher-Akademie in Wien berufen zu werden. Nach einem ab 1770 eineinhalb Jahre währenden Aufenthalt in der Schweiz, kam er 1773 mittels Fürsprache durch Christoph Martin Wieland und Friedrich Justin Bertuch an den Weimarer Hof. Letzterer trug gemeinsam mit Kraus, der eine Denkschrift mit dem Titel Entwurf einer mit wenigen Mitteln hier zu errichtenden freien Zeichenschule verfaßt hatte, dem Herzog Carl August ihre Idee vor, eine Malschule einzurichten; 1776 wurde der Plan in die Wirklichkeit umgesetzt und in den Räumen des Roten Schlosses die sogenannte Fürstliche freie Zeichenschule Weimar gegründet, zu deren ersten Direktor Kraus berufen wurde; diese Position hielt er bis zu seinem Tode inne.

Corona Schröter (1786)

Georg Melchior Kraus begleitete Johann Wolfgang von Goethe auf dessen dritter, vom 8. August bis zum 14. September 1784 währenden Harzreise und fertigte zahllose Zeichnungen u.a. von geologischen Formationen an.

Kraus schuf schlichte Bildnisse und Landschaften. Berühmt ist sein 1777 entstandenes Bildnis des jungen Goethe, einen Schattenriß betrachtend.

1777

Zurück zur Personenliste                   btn_up

Bilder: Thomas Haas (07/2012)

Weimar, St.Jacobs-Friedhof

Hinweis: Hinsichtlich des Geburtsjahres besteht Unklarheit. Bertuchs Angaben lassen den Schluß zu, Kraus sei 1733 geboren, andere nehmen als Datum das Jahr 1737 an; auf dem Grabstein ist 1733 angegeben.

Bildende Künste XII

Omnibus salutem!