Bild: Franklin Crawdad (03/2008)

Carl Edward Sagan

 

US-amerikanischer Astronom, Astrophysiker und Wissenschaftsautor; war Professor und Labordirektor an der Cornell University; hat in zahlreichen Publikationen einem breiteren Publikum die Astronomie und Astrophysik nahegebracht. Insbesondere in seiner in vielen Ländern der Welt ausgestrahlten 13-teilige Fernsehserie Cosmos: A Personal Voyage (dt. Unser Kosmos) versuchte er Verständnis für die Raumerforschung zu wecken. Seiner Initiative ist es zu verdanken, daß an den US-Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2 Botschaften mit Grüßen und Daten von der Erde angebracht wurden. Nach einer Vorlage von Sagan, der dreimal verheiratet war, entstand mit Jodie Foster (*1962) in der Hauptrolle der Spielfilm Contact (1997, dt. Kontakt).

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Ithaca, Lakeview Cemetery

Bilder: Martina Schulz (04/2008)

Johann Andreas von Segner

Deutscher Mathematiker, Physiker und Arzt; Sohn des Preßburger Stadtkämmerers und Steuereinnehmers Johann Michael von Segner studierte ab 1725 Medizin, Philosophie und Mathematik an der Universität Jena. Ab 1730 war er wieder in seiner Heimatstadt, wo er als Arzt wirkte, kehrte jedoch 1732 erneut nach Jena zurück, erwarb an der Universität seinen Magister und hielt als Privatdozent ab 1733 Vorlesungen in Mathematik und Medizin.1735 folgte er einem Ruf auf den eigens für ihn geschaffenen Lehrstuhl für Mathematik und Naturlehre nach Göttingen, an der er als einer der ersten Naturwissenschaftler Experimentalvorlesungen in Chemie hielt. außerdem veranlßte er den Bau der dortigen Universitätssternwarte. Im Jahre 1754 wurde er als Professor der Mathematik und Physik zum Nachfolger des Philosophen und Mathematikers Christian Wolff an die Universität Halle berufen. Auch hier ließ er die Sternwarte Halle errichten. Zu seinen Studenten, die bei ihm in Halle promovierten, gehörten u.a. Christian Garve (1766) und August Niemeyer (1777).

Als einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler seiner Zeit war Segner Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften Berlin, der Royal Society London (1738) und der Russischen Akademie der Wissenschaften Sankt Petersburg.

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Halle (Saale), Stadt-Gottesacker (Bogen 83)

Sir (seit 1816) Friedrich Wilhelm (William) Herschel

 

Deutsch-britischer Astronom und Musiker; Vater des Astronomen John Herschel; älterer Bruder der Astronomin Caroline Herschel; der Sohn eines in hannoverschen Diensten stehenden Militärmusikers wurde von diesem unterrichtet und therschel_wilhelm2_bdrat im Alter von 14 Jahren als Oboist der hannoverschen Fußgarde bei. Nachdem französische Truppen im Jahre 1754 Hannover besetzt hatten, entschloß er sich 1757, nach England auszuwandern.

Wilhelm Herschel vor dem Nachthimmel mit dem Sternbild der Zwillinge, in dem er 1781 den Planeten Uranus entdeckte.

Dort war er zunächst als Musiklehrer und Organist tätig. Nachdem er sich zunächst der Astronomie und der Mathematik als Hobby gewidmet und Teleskope konstruiert und gebaut hatte, begann er im Jahre 1774 gemeinsam mit seiner Schwester, den Himmel systematisch nach unbekannten Objekten zu durchsuchen - er kartographierte u.a. über 800 Doppelsterne - und erstellte eine Übersicht des Sternenhimmels. 1781 entdeckte Herschel, der im gleichen Jahr Mitglied der Royal Society wurde, den Planeten Uranus und 1787 dessen beide äußere Monde, sowie den sechsten und siebenten Saturnmond. Zuvor (1783) hatte er die Eigenbewegung des Sonnensystems festgestellt. Die Beobachtung der kosmischen Nebel führten ihn als ersten zu der Annahme, daß es sich hierbei um Sternenanhäufungen handeln müsse. Ein Jahrlang zählte er über den Zeitraum von einem Jahr die (sichtbaren) Sterne einer jeweiligen Himmelsregion, kartographierte das Ergebnis gemeinsam mit seiner Schwester und gelangte dadurch zu einer ersten Erkenntnis zur Gestalt unserer Milchstraße. Bemerkenswert sind seine Entwicklungen auf dem Gebiet der Teleskope: der größte von ihm hergestellte Spiegelteleskop verfügte über die beachtliche Brennweite von 12 Metern bei einem Spiegeldurchmesser von 1,22 Metern.

Herschels 12 Meter Spiegelteleskop

 

herschel_milchstrasse_bild

Die Form unserer Galaxie, wie sie sich aufgrund der Sternzählungen von William Herschel und seiner Schwester Caroline im Jahr 1785 darstellt (unser Sonnesystem in der Nähe des Zentrum).

Inschrift: Er zerbrach die Schlösser der Himmel.

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Hinweis: Es handelt sich um ein alibi sepultus (Kenotaph). Herschels Grab befindet sich in der Kirche Saint Laurence in Slough OT Upton (Grafschaft Berkshire).

London, Westminster Abbey, The Nave

Wilhelm Ostwald

                    

Deutscher Chemiker, Physiker und Philosoph; Sohn eines Böttchermeisters; Vater des Chemikers Wolfgang Ostwald (*1883, †1943); studierte ab 1872 Chemie an der Universität Dorpat (heute Tartu, Estland), wurde nach dem Abschluß 1875 Assistent am physikalischen Institut bei Arthur von Oettingen, später am chemischen Institut bei Carl Schmidt. Nach seiner Habilitation im Jahre 1878 wurde er Privatdozent am Chemischen Institut. Ab 1882 war er Professor für Chemie am Rigaer Polytechnikum (heute: Technische Universität Riga) und ab 1887 bis 1906 Professor an der Universität Leipzig. Dort entdeckte er 1888 das nach ihm benannte Verdünnungsgesetz, das die Beziehung für die Abhängigkeit der elektrolytischen Dissoziation von der Konzentration der Lösung ableitet und 1897 die Ostwald-Reifung. Für Arbeiten über katalytische Prozesse (Autokatalyse, 1890) sowie chemische Gleichgewichtsverhältnisse und Reaktionsgeschwindigkeiten erhielt er 1909 den Nobelpreis für Chemie. Ebenso stellte er die Ostwaldsche Stufenregel zusammen mit der Ostwald-Volmer-Regel auf. Bedeutende Leistungen zeigt er auf dem Gebiet der Farbenlehre und in der Organisation der naturwissenschaftlichen Forschung. Ostwald entwickelte die Lehre des energetischen Monismus (Energetik), der zufolge das Wesen allen Geschehens Energie ist. 1911 wurde er Präsident des Deutschen Monistenbundes, ein Amt, das er bis 1915 innehielt. Zusammen mit Svante Arrhenius, Jacobus Henricus van't Hoff und Walther Nernst war er der Begründer der physikalische Chemie.

Werke u.a.: Vorlesungen über Naturphilosophie (1902), Die Farbenfibel (1916), Die Farbenlehre (5 Bde., 1918-22).

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Bilder: Martin Günther (2001)

Großbothen, Park Oswalds ehemaligem Landsitz

Bilder: Hartmut Riehm (05/2008)

Jacques Lucien Monod

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Französischer Biochemiker; der Sohn eines französischen Malers hugenottischer Abstammung und einer US-amerikanische Mutter studierte an der Universität Paris. Im Jahr 1931 wurde er Mitarbeiter am Pasteur-Institut in Paris und 1954 dort zum Leiter der Abteilung für zelluläre Chemie ernannt. Von 1959 bis 1967 lehrte er an der Universität Paris; 1967 wurde er zum Professor für Molekulare Biologie am Collège de France ernannt. 1965 erhielt er zusammen mit André Lwoff (*1902, †1994) und François Jacob (*1920) den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für die Entdeckung der genetischen Steuerung der Enzym- und Virussynthese.

Für seine Verdienste in Resistance während des Zweiten Weltkrieges war er in im französischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung, der Réstistance, aktiv und wurde hierfür mit dem Croix de Guerre ausgezeichnet.

Werke u.a.: Zufall und Notwendigkeit (1970).

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Cannes, Cimetière de Grand Jas

Friedrich Dessauer

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Deutscher Radiologe, Physiker und Unternehmer; als zehntes Kind einer Industriellenfamilie - sein Vater war Direktor zweier Papierfabriken - begann Dessauer, der sich bereits als Jugendlicher für die wissenschaftliche Forschung interessiert hatte, besonders für die von Conrad Röntgen entdeckten X-Strahlen und deren medizinische Einsatzmöglichkeiten, ein Studium an der Technischen Hochschule in München. Als sein Vater 1900 starb, gab Dessauer sein Studium auf und gründete eine Firma, in der er Röntgenapparate und diverse andere medizinische Geräte herstellen ließ; bereits während des Studiums hatte er sich ein eigenes Labor eingerichtet. Außerdem gab er die Rhein-Mainische Volkszeitung heraus. Während der Jahre 1914 bis 1916 - Mitten im Ersten Weltkrieg - holte er dann sein Studium der Physik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main nach. 1921 wurde Dessauer Leiter des neugegründeten Instituts für physikalische Grundlagen der Medizin in Frankfurt am Main, das heutige Max-Planck-Institut für Biophysik, das auf seine Initiative hin gegründet worden war. 1933 wurde er in “Schutzhaft” genommen und sein Haus in der Frankfurter Stresemannallee von nationalsozialistischen Studenten gestürmt. Dessauer emigrierte daraufhin in die Türkei, wo an der Universität in Istanbul lehrte und ab 1937 in Freiburg in der Schweiz, bevor er 1953 nach Deutschland zurückkehrte. Schwer krank, hielt er noch Vorträge über Biophysik und verfaßte weitere wissenschaftliche Schriften.

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Aschaffenburg, Altstadtfriedhof

Bilder: Josef Aschenbrenner (08/2008)

Wolfgang Schadewaldt

 

 

Deutscher Literaturwissenschaftler und Altphilologe; Sohn eines Arztes; studierte in Berlin Klassische Philologie, Archäologie und Germanistik und war nach seiner Habilitation im Jahre 1927 Dozent an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin. 1928 wurde er als Professor an die Universität Königsberg berufen und wechselte 1929 an die Universität Freiburg, wo er 1933 unter dem Einfluß Martin Heideggers vorübergehend dessen Rektorat und die nationalsozialistisch orientierte Hochschulpolitik als Dekan unterstützte. Aber bereits im Frühjahr 1934 trat er von dieser Funktion zurück und wechselte an die Universität Leipzig. Von dort kehrte er 1941 nach Berlin zurück, wo er den Lehrstuhl für klassische Philologie innehatte. Als Mitglied der sogenannten Mittwochsgesellschaft stand Schadewaldt, der 1942 in die Preußische Akademie der Wissenschaften in Berlin aufgenommen, in Verbindung mit Männern des Widerstandes. Ab 1950 hielt er an die Universität Tübingen als Ordinarius den Lehrstuhl für Klassische Philologie (Gräzistik) und Fortleben der Antike inne, und trotz seiner Emeritierung im Jahre 1968 lehrte er dort noch bis 1972.

Wolfgang Schadewaldt betrieb vielseitige Studien zur Kultur der Antike und der Neuzeit; er war seit 1966 wissenschaftlicher Leiter des Goethe-Wörterbuchs und Mitherausgeber zahlreicher Zeitschriften, so der philologischen Fachzeitschrift Hermes von 1933 bis 1944 und der Zeitschrift Die Antike, die einem breiteren Publikum die Erkenntnisse über die Antike nahebringen sollte. Starke Anregungen gingen von seiner Homerforschung aus, u.a. der Nachweis der Einheit der Ilias; Sehr erfolgreich war insbesondere seine in zeitgemäße Sprache - nicht wie bisher üblich in Hexametern, sondern in Prosa gebrachte - Übersetzung von Homers Odyssee (1958) und Ilias (1975). - eine beliebte Übersetzungshilfe bei Schülern an humanistischen Gymnasien. U.a. übersetzte er auch Werke von Sophokles und Pindar. Als Mitglied des Instituts für Griechisch-Römische Altertumskunde leitete er die Unternehmen Polybios-Lexikon, die Inscriptiones Graecae sowie das Corpus Medicorum Graecorum; außerdem war er Mitglied der Kommission für spätantike Religionsgeschichte.

Inschrift: Τὰ μὲν διδακτὰ μανθάνω, τὰ δ’ εὑρετὰ ζητῶ, τὰ δ’ εὐκτὰ παρὰ θεῶν ἠτησάμην. [Das aber, was gelehrt werden kann, habe ich gelernt, was gefunden werden kann, gesucht, aber Gott bat ich ,mein Gebet zu erhören.] Sophokles

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Tübingen, Bergfriedhof

Bilder: Klaus Paap (05/2014)

Ernst Kretschmer

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Deutscher Psychiater; studierte von 1906 bis 1912 Theologie, Medizin und Philosophie in Tübingen, München und Hamburg und war danach als Assistent bei Robert Gaupp an der Universitätsnervenklinik in Tübingen tätig, bei dem er sich 1918 habilitierte und anschließned als Oberarzt arbeitete. Ab 1926 leitete er die Universitätsnervenklinik in Marburg. 1926 gehörte er zum Gründungskomitee des ersten Allgemeinen Ärztlichen Kongresses für Psychotherapie sowie der Allgemeinen Ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie (AÄGP). Seit 1930 erster Vorsitzender der AÄGP, trat er 1933 von diesem Amt aus politischen Gründen zurück, wurde aber noch im selben Jahr förderndes Mitglied der SS. Außerdem gehörte er zu denjenigen, die am 11.11.1933 das Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat unterzeichneten. Er war Richter am Erbgesundheitsgericht Marburg und am Erbgesundheitsgericht Kassel und befürwortete 1934 in einem Beitrag zu Ernst Rüdins Sammelband Erblehre und Rassenhygiene die Sterilisation ”Schwachsinniger“. Er gehörte dem Beirat der Gesellschaft deutscher Neurologen und Psychiater an, besichtigte 1940 die NS-Tötungsanstalt Bernburg und nahm 1941 an einer Sitzung des Beirats der Aktion T4 teil. Im selben Jahr schrieb er in einem Vorwort zu seinem 1929 bei Springer erschienenen Werk Geniale Menschen: ”Was im Wesentlichen entartet ist, das werden wir ruhig aus der Vererbung ausschalten können“. Seit November 1942 gehörte er dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Konstitutionsforschung an. Daneben war er im Rang eines Oberfeldarztes Militärpsychiater des Wehrkreises IX in Marburg. 1946 folgte er einem Ruf als Ordinarius an die Eberhard Karls Universität Tübingen und Direktor der dortigen Universitätsnervenklinik. Diese Ämter hielt er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1959 inne. 1929 wurde er für den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin nominiert.

Ernst Kretschmer erforschte die menschliche Konstitution und stellte eine - umstrittene - Typenlehre auf, indem er die Menschen in drei Typen einteilte, denen er spezifische Neigungen zu Erkrankungen und Charakterzügen zuordnete: Athletikern: grober Knochenbau mit kräftiger Muskulatur, breiten Schultern, breitem Brustkorb; Leptosomen: schmal aufgeschossen, mager, mit flachem Brustkorb und langen, schlanken Gliedern; Pyknikern: mittelgroß, gedrungen, gewölbter Brustkorb, Neigung zum Fettansatz, kurzer Hals, breites Gesicht

Werke u.a.: Körperbau und Charakter. Untersuchungen zum Konstitutionsproblem und zur Lehre von den Temperamenten (1921), Hysterie, Reflex und Instinkt (1923).

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Bilder: Klaus Paap (05/2014)

Tübingen, Bergfriedhof

Katharina Bertha Charlotte Heinroth née Berger

 

 

Deutsche Zoologin; studierte nach dem Abitur an der Cäcilienschule in Breslau auf Wunsch des Vaters zunächst Pädagogik, bevor sie sich naturwissenschaftlichen Fächern zuwandte und Zoologie, Botanik, Geographie und Geologie an der Universität Breslau studierte. 1923 promovierte sie summa cum laude über das Hörvermögen von Reptilien. Nach verschiedenen Anstellungen in München, Hohenheim und Hallean der Saale zog sie 1933 nach Berlin Dort arbeitete sie mit dem Ornithologe und Kurator des Aquariums im Berliner Zoo Oskar Heimroth, den sie im Dezember desselben Jahres geheiratet hatte, wissenschaftlich zusammen. Nach dessen Tod wurde sie mit dem Wiederaufbau des Zoos, der im Zweiten Krieg starken Schaden genommen hatte und von dessen Tierbestands nur noch 91 Tiere lebten, betraut. Bereits am 1. Juli konnte sie den Zoologischen Garten wieder für das Publikum zugänglich machen. Nach und nach konnten auch die anderen Gebäude wieder hergestellt werden, so 1951 das Antilopenhaus und Aquarium; ein Elefantenhaus und das Flußpferdhaus kamen neu hinzu. Der Tierbestand konnte - auch dank großer Spendenfreude seitens der Bevölkerung - auch dank der Spendenfreudigkeit von seiten der Bevölkerung.- vervielfältig werden. Sie blieb Direktorin des Berliner Zoos bis zu ihrer Pensionierung am 31.12.1956.

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Oskar Heinroth

 

 

Deutscher Zoologe; studierte zunächst Medizin an den Universitäten von Leipzig, Halle sowie Kiel, wo er 1895 promoviert wurde. Nach Ableisten des obligatorischen Militärdienstes kam er im Herbst 1896 nach Berlin, wo er Volontärassistent im Zoologischen Garten sowie im Zoologischen Museum wurde. 1901 nahm er an der privaten, von Bruno Mencke finanzierten und begleiteten Forschungs- und Sammelreise nach Deutsch-Neuguinea und zum Bismarck-Archipel. der sog. Mencke-Expedition, teil. die ein dramatisches Ende mit dem Tode des Geldgebers nahm. Nach seiner Rückkehr im Oktober 1901 nach Deutschland erhielt er 1904 eine bezahlte Assistentenstelle im Berliner Zoo, wo er sich hauptsächlich mit den diversen europäischen Entenarten beschäftigte, für die er sich bereits früher interessiert, auch früher schon mit der Hand aufgezogen hatte. 1906 bemerkte er bei Kreuzungsversuchen an Enten, daß bestimmte Verhaltensmuster, wie beispielsweise das Kopf-ins-Wasser-tauchen während der Balz, vererbbar und demnach angeboren sind. Heinroth verglich auch die Rufe und die Bewegungsweisen diverser Schwan- und Gänsearten bei der Balz und bei der Aufzucht ihrer Küken. Durch seine grundlegenden Arbeiten trug er einen bedeutenden Beitrag zur vergleichenden Verhaltensforschung in der Ornithologie bei Oskar Heinroth, der von 1911 bis 1913 maßgeblich am Aufbau des Berliner Zoo-Aquariums beteiligt war, dem er mehr als 30 Jahre lang als Leiter vorstand, führte den Begriff Ethologie in seiner heute üblichen Bedeutung in die moderne Verhaltensbiologie ein. Heinroth war von 1911 bis 1913 maßgeblich am Aufbau des Berliner Zoo-Aquariums beteiligt, dem er mehr als 30 Jahre lang als Leiter vorstand.

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Bilder: Hajo Rackel (01/2017)

Berlin-Tiergarten, Zoologischen Garten

Wissenschaft & Forschung LIV

Omnibus salutem!