Bilder: Dr. Olaf Przybilski   (www.raketenspezialisten.de)

Wernher Magnus Maximilian Freiherr von Braun

 

US-amerikanischer Physiker und Raketenkonstrukteur deutscher Abstammung; Sohn des Juristen und Politikers Magnus von Braun; war schon als Kind beeistert von den utopischen Romanen Jules Vernes und Kurd Laßwitz’. Angeregt durch Hermann Oberths Buch Die Rakete zu den Planetenräumen begann er, sich für die Eroberung des Weltraums zu interessieren. Er studierte an der Universität Berlin und promovierte dort 1934. 1937 wurde er technischer Direktor an der Heeresversuchsanstalt Peenemünde, wo er die Entwicklung der Fernrakete A-4 (später V2) leitete.braun_wernher_kennedy1963_bd 1945 siedelte von Braun in die USA über und wurde im Rahmen des amerikanischen Raketenprogramms technischer Berater an den White Sands Proving Grounds in New Mexico.

von Braun mit John F. Kennedy (05/1963) no_copyright  sealusa

1950 versetzte man ihn nach Huntsville, wo er für zehn Jahre das Redstone-Missile-Programm leitete. von Braun, der 1955 amerikanischer Staatsbürger wurde, übernahm 1960 die Funktion als leitender Angestellter am Raumfahrtzentrum der NASA in Huntsville (George C. Marshall Space Flight Center) und wurde 1970 Leiter der Planungsabteilung. Hier hatte er wesentlichen Anteil am Start der künstlichen Erdsatelliten und gab die entscheidenden Impulse zur Entwicklung der Jupiter-C- und Saturn-V-Trägerrakete – letztere kam später bei den Apollo-Missionen zum Einsatz.

Werke u.a.: Bemannte Raumfahrt (dt. 1969).

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Alexandria (Virginia) Ivy Hill Cemetery

Bild: Hans-Georg Urbin

Feucht b. Nürnberg, Neuer Friedhof

Hermann Julius Oberth

1961 

Deutscher Mathematiker und Physiker; interessierte sich bereits als Gymnasiast für die Raumfahrt, nachdem er begeistert die futuristischen Romane Jules Vernes gelesen hatte. Zunächst studierte er auf Wunsch seines Vaters, eines Chirurgen, jedoch Medizin in München und belegte parallel Vorlesungen an der dortigen Technischen Hochschule. Nach Ende des Ersten Weltkrieges setzte er sein Medizinstudium an der Universität Budapest fort. 1919 wechselte er jedoch zu einem Studium der Physik an der Technischen Universität Klausenburg (heute Cluj-Napoca, Rumänien), das er in München, Göttingen und Heidelberg fortsetzte. Nach dem 1923 bestandenen Staatsexamen arbeitete er mit Unterbrechungen bis 1938 als Gymnasiallehrer in seiner Heimat. Oberth, der bereits 1917 eine mit Alkohol und Sauerstoff als Treibstoff angetriebene Rakete von 25 Meter Länge und 5 Meter Durchmesser entworfen hatte, veröffentlichte 1923 sein Buch Die Rakete zu den Planetenräumen und beschrieb die wesentlichen Elemente der heutigen Großraketen. Seine Arbeiten bildeten die Grundlage für die erste Generation deutscher Raketentechniker und Raumfahrtpioniere, u.a. Eugen Sänger, Ernst Stuhlinger (*1913), Helmut Gröttrup (*1916, †1981), Walter Thiel (*1910 †1943), sowie Wernher von Braun, der ab 1929 mit Oberth zusammenarbeitete. 1938 erhielt er einen Forschungsauftrag an der Technischen Hochschule in Wien und führte dort bis 1940 Raketenversuche durch. Im selben Jahr wechselte er an die Technische Hochschule Dresden, wurde 1941 deutscher Staatsbürger und kam im gleichen Jahr an die Heeresversuchsanstalt Peenemünde, wo er u.a. in geringem Umfang an der Entwicklung der V2-Rakete beteiligt war. Nach dem Krieg arbeitete er von 1950 bis 1953 für die italienische Marine und entwickelte eine Feststoffrakete. Von 1955 bis 1958 arbeitete er auf Betreiben seines ehemaligen Schülers von Braun im Raketen-Entwicklungszentrum in Huntsville (Alabama). 1958 kehrte er schließlich nach Deutschland zurück. Für Fritz Langs Film Frau im Mond (1929) hatte er zusammen mit Rudolf Nebel als wissenschaftlicher Berater gearbeitet.

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Bilder: Steffen Giesler (09/2007)

Jakob von Heine (seit 1854)

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Deutscher Mediziner; ältestes von insgesamt 14 Kindern eines Gastwirts und Mesners wollte ursprünglich Pfarrer werden ging 1823 zu seinem Onkel Johann Georg Heine nach Würzburg, der dort eine orthopädische Institut betrieb, und begann ein Studium der Theologie, wechselte dann aber zur Medizin, das er nach 1827 mit einer Dissertation abschloß. Nach eineinhalb Jahre als Assistenzarzt an der inneren und der chirurgischen Klinik kehrte er in sein Heimatland zurück und ließ sich nach einer Prüfung im Herbst 1828 in Cannstatt als Facharzt der Orthopädie nieder. Er war so erfolgreich, daß er bereits 1830 zum Ehrenbürger der Stadt Cannstatt ernannt wurde. In einem eigens erworbenen und ausgebauten Haus errichtete Heine die erste orthopädische Anstalt auf württembergischem Boden, in der er bald Patienten aus ganz Europa behandelte. Sein Spezialgebiet waren Rückgratverkrümmungen, Klumpfüße und Lähmungen der Arme und Beine. Neben der orthopädischen Behandlung mit Apparaten setzte er auch auf Gymnastik und Bäder im Cannstatter Mineralwasser (heute Bad Cannstatt). Seine bedeutendste Leistung aber war die Entdeckung der spinalen Kinderlähmung. Bereits als Assistenzarzt in Würzburg galt sein Interesse der Erkrankungen der Gelenke und Knochen, und in Cannstatt setzte er diese Untersuchungen fort. 1840 veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel Beobachtungen über Lähmungszustände der unteren Extremitäten und deren Behandlung. In der zweiten Auflage des Werkes von 1860 prägte er den Begriff “Spinale Kinderlähmung”.

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Stuttgart-Bad Cannstadt, Uff-Kirchhof

Bilder: Klaus Beneke (07/2007)

Carl Philipp Adolf Konrad Kussmaul

 

Deutscher Mediziner; der Sohn eines Physikatsarztes führte 1869 die Magenaushebung mit einer Pumpe zur Behandlung von Magenkrankheiten ein. Er führte diese Aktion an einem Schwertschlucker durch und benutzte dazu ein 47 Zentimeter langes und 1,3 Zentimeter dickes Rohr mit einer Petroleumflamme als Beleuchtung. Außerdem beschrieb er die nach ihm benannte vertiefte Atmung bei diabetischem Koma.

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Heidelberg, Bergfriedhof

Bilder: Klaus Beneke (07/2007)

Georg Hermann Quincke

 

Deutscher Physiker; der älteste Sohn des Geheimen Medicinal-Rathes Hermann Quincke, Bruder Dr. Heinrich Irenaeus Quinckes (1842-1922), ein seinerzeit berühmter Internist, studierte in Berlin, Königsberg und Heidelberg und wurde 1859 Privatdozent, bis ihn die Berliner Universität 1865 zum außerordentlichen Professor der Physik berief. 1872 wechselte Quincke an die Universität Würzburg und 1875 schließlich nach Heidelberg, wo er 1907 emeritiert wurde. Er untersuchte die Molekularkräfte in Flüssigkeiten, erfand das Interferenzrohr (Quincke-Rohr) zur interferometrischen Bestimmung von Schallwellenlängen.

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Bilder: Hanns-Eckard Sternberg (10/2007)

Levin Ludwig Schücking

 

Deutscher Anglist; Enkel von Levin Schücking; Bruder des Politikers und Völkerrechtlers Walther Adrian Schücking (*1875, †1935); war Professor in Jena, Breslau, Leipzig, Erlangen und Verfasser grundlegender literatursoziologischer Arbeiten sowie ein bedeutender Shakespeare-Forscher.

Werke u.a.: Die Charakterprobleme bei Shakespeare (1919), Die Soziologie der literarischen Geschmacksbildung (1923).

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Farchant (Ldkrs. Garmisch-Partenkirchen)

Heidelberg, Bergfriedhof

Jakob Johann Baron von Uexküll

 

 

Deutscher Biologe und Journalist; entstammte einer deutschbaltischen Familie; drittes von vier Kindern; studierte Zoologie an der Universität von Dorpat (heute Tartu, Estland). 1926 wurde er Professor in Hamburg. Dort gründete er das Institut für Umweltforschung. Uexküll gilt als Begründer einer neueren Umwelttheorie, in der die subjektive, artspezifische Umwelt als Teil einer sinnvollen biologischen Einheit dargestellt wird, und die sowohl die Psychologie als auch die Verhaltensforschung beeinflußt hat, und war damit einer der wichtigsten Zoologen des 20. Jahrhunderts.

Werke u.a.: Umwelt und Innenwelt der Tiere (1909), Theoretische Biologie (1920), Streifzüge durch die Umwelten von Tieren und Menschen (1934, mit G. Kriszat).

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Bilder: Schiwago (10/2011) Wikipedia.org
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Capri, Cimitero Acattolico

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Leonordo Bruni gen. Leonardo Aretino

 

Italienischer Humanst; seit 1405 apostolischer Sekretär und diente als solcher unter den Päpsten Innozenz VII., Gregor XII., sowie unter den Gegenpäpsten Alexander V. und Johannes XXIII. Er war ein hervorragender Humanist im Kreis um Cosimo de' Medici, bekannt als Förderer der Wiederentdeckung antiker Schriften und Übersetzer griechischer Autoren wie Platon, Demosthenes, Plutarch, Aristoteles; aber auch Verfechter der Volkssprache, verfaßte Biographien Dantes, Petrarcas, Boccaccios in italienischer Sprache. 

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Bilder: Bernardo Rossellino (06/2012) Wikipedia.org

Florenz, Basilica of Santa Croce

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Ludwig Lindenschmit d.Ä.

 

 

Deutscher Prähistoriker, Lithograph und Historienmaler ; Sohn des nassauischen Medailleurs und nassauischen Münzgraveurs Johann Lindenschmit; Bruder des Malers Wilhelm Lindenschmit, mit dem gemeinsam er nach dem Besuch des Gymnasiums in Mainz 1824 nach Wien und im Folgejahr nach München ging, wo beide bis 1831 Malerei an der Akademie der Künste - vorwiegend bei Peter von Cornelius - studierten. Anschließend kehrte Lindenschmit nach Mainz zurück und unterrichtete dort ab 1831 als Zeichenlehrer am Gymnasium und an der Gewerbeschule. Als Maler wandte er sich insbesondere Darstellungen naturgeschichtlicher Gegenstände zu, wobei seine Vorliebe Themen aus der Sagenwelt und der deutschen Geschichte galt. Mit seinem Bruder Wilhelm malte er ab 1835 die historischen Fresken im Schloß Hohenschwangau bei Füssen im Landkreis Ostallgäu. 1836, 1842 und 1846 beschickte er den Rheinischen Kunstverein Mainz, unter anderem mit seinen Gemälden Gutenberg, Stürmende deutsche Landsknechte und Ritter mit seinen Knechten. Sein geschichtliches Interesse führte ihn als Pionier zur Urgeschichtsforschung und der heimischen Geschichte. So war er 1841 Mitbegründer des Mainzer Altertumsvereins und 1852 Initiator der Gründung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) in Mainz, dessen Leitung er 1872, nachdem er seine Tätigkeit als Zeichenlehrer aufgegeben hatte, übernahm und bis zu seinem Tode innehatte. Außerdem schuf er die Grundlagen für die archäologische Erforschung der Merowingerzeit in Mitteleuropa. 1861 engagierte ihn Napoléon III. als Berater für die Gründung des Musée des Antiquités Nationales in Saint-Germain-en-Laye

Auszeichnungen u.a.: Ehrendoktorwürde der Universität Basel (1862).

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Bilder: Peter Steller (06/2010)

Mainz, Hauptfriedhof

Wissenschaft & Forschung L

Omnibus salutem!