Österreichischer Unternehmer; der Inhaber der gleichnamigen von ihm 1895 gegründeten Glasschleiferei war aus Böhmen nach Tirol eingewandert, das er dort die notwendige und zugleich kostengünstige Wasserkraft vorfand, die zur Erzeugung der bei der Schleiferei hohen Energieanforderung notwendig ist. Das Unternehmen wurde von seinem Nachkommen Daniel zum weltweit größten Erzeuger von Glassteinen und Kristallglas ausgebaut.
Wattens (Tirol), Friedhof
“Aenne” Anna Magdalene Burda née Lemminger
Deutsche Unternehmerin; die Tochter eines Bahnbeamten wurde trotz geringer finanzieller Möglichkeiten ihrer Eltern auf eine Klosterschule geschickt. Die ehrgeizige junge Frau, stets nach “Feinem” strebend, machte die Mittlere Reife und eine kaufmännische Ausbildung, 1931 heiratete sie den Verleger Franz Burda. Der eigentliche Erfolg trat nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein: im Jahr 1948 gab Franz Burda das Magazin Das Ufer heraus, seine Frau gründete 1949 den Verlag Burda-Moden, der ab Januar 1950 die gleichnamige Zeitschrift mit einer Auflage von 100.000 Exemplaren publizierte. Der Erfolg beruhte u.a. auf den seit 1952 beigelegten Schnittmustern für "Preiswerte Mode zum Selbermachen. Ende 1961 war die Zeitschrift mit einer Auflage von 1,2 Millionen Exemplaren das weltweit größe Modeblatt: 2005 erschien es in 16 Sprachen, in 89 Ländern. Zuvor, nämlich im Jahre 1987, durfte Burda Moden als einzige westliche Zeitschrift in russischer Sprache bereits in der Sowjetunion vertrieben werden. “Man muß nicht über Leichen gehen, aber schon ziemlich rücksichtlos sein, wenn man erfolgreich sein will...” Das war das Motto, unter dem sie aus dem kleinen Verlag in der Nachkriegszeit den größten europäischen Modeverlag schuf, den sie bis 1994 in Offenburg leitet. Verheiratet war sie seit 9.7.1931 mit Franz Burda.
Autobiografie: Die Macht des Schönen (1999).
Offenburg, Weingartenfriedhof
Deutscher Gastronom; aus dem Süddeutschen stammend, gründete der gelernte Kellner im September 1892 gemeinsam mit seinem Bruder Karl (*1855, †1909), von Beruf Koch, in Berlin nahe dem Spittelamarkt sein erstes Bierlokal, Aschinger's Bierquelle; innerhalb weniger Jahre gab es über das Stadtgebiet verstreut weitere Lokale der beiden Unternehmer, in denen man für wenig Geld essen konnte, was sich bald unter Studenten herumsprach. Zunächst wurden belegte Brötchen zu je 10 Pfenningen das Stück angeboten, dann wurde das Angebot dann um Erbsensuppe mit Bierwürsten und weitere Gerichte erweitert. Schließlich konnte man bei “Aschinger” zu einer Erbsensuppe so viele Brötchen, die aus eigener Bäckerei kamen, kostenlos nehmen, als man mochte; sie wurden in auf den Tischen stehenden Körbchen bei jeder Bestellung angeboten. 1900 wurde das Unternehmen zunächst in die Aktiengesellschaft Aschinger Bierquelle umgewandelt, und Ende Dezember 1906 firmierte das Unternehmen als Aschinger’s Aktien-Gesellschaft und weitete seine gastronomischen Aktivitäten nach und nach auch auf andere Bereiche des Hotel- und Gaststättengewerbes. So kamen Hotels hinzu (Hotel Fürstenhof, Palasthotel und Hotel Bellevue, Hotel Kaiserhof, Hotel Bristol, Hotel Baltic und Centralhotel - Varieté Wintergarten) sowie Restaurants, Konditoreien und Cafés (Weinhaus Rheingold, Haus Vaterland, Konditorei Kranzler und Café Bauer). Mitte 1926 gehörten 50 Hotels und Gaststätten zu dem Unternehmen, das zu Europas größtem Hotel- und Gaststättenkonzern aufstieg. In die Krise geriet es nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und nachdem sich immer mehr Betriebskantinen etabliert hatten, und die Anzahl der Gäste immer mehr zurückging, v.a. aber durch die zunehmende Verschuldung.. Mitte der 1930er Jahre trennte sich die Aschinger’s Aktien-Gesellschaft schließlich von der Hotelbetriebs-AG. Mit dem dem Verkauf der Hotelbetriebs-AG und dem günstigen Erwerb der “arisierten” M. Kempinski & Co, zu dem u.a. das berühmte Haus Vaterland gehörte, gelang es, das Unternehmen zu sanieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der endgültige Niedergang des Unternehmens, teils weil die Objekte im Krieg zerstört waren, teils weil die in der DDR gelegenene Betriebe zu “volksseigenen” umfunktioniert wurden. Nur noch in Westberlin und in der Bundesrepublik bestanden Betriebe weiter, so gab es in den 1960er Jahre u.a. auch in Frankfurt am Main am Hauptbahnhof ein “Aschinger.” Um den Jahreswechsel von 2000 auf 2001 meldete das Unternehmen Konkurs an.
Berlin, Friedhof III der ev. Luisenkirchen-Gemeinde
Italienischer Unternehmer; jüngster Sohn von Gaspare Campari (*1828), der 1860 die Gruppo Campari in Mailand gründete und den Apperativ erstmals 1862 in der Nähe des Mailänder Doms im Cafe Camparino ausgeschenken ließ, in dem Davide insgesamt 33 Jahre lang arbeitete. Im Jahre 1932 kreierte Davide das Getränke Campari Soda und brachte es in einer eigens entwickelten Flasche auf den Markt. Der Internationale Durchbruch gelang, als er moderne Marketingstrategien im Unternehmen einführte.
Inschrift: Davide Campari - sibi et suis (Davide Campari - sich und den Seinen).
Mailand, Cimitero Monumentale
Buchhänder /-verleger; entstammte einer Buchhändlerdynastie; studierte an der Universität Heidelberg und gründete 1827 in Koblenz einen Verlag für Reisehandbücher. Das Unternehmen stieg rasch zum führenden Verlag für Reiseführer auf, dessen Bücher in deutscher, englischer und französischer Sprache erschienen. 1872 zog das Unternehmen in die Buchmessestadt Leipzig, wo das Verlagshaus während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde. 1956 wurde der Verlag nach Freiburg im Breisgau verlegt; seit 1987 gehört die Baedeker GmbH zur Verlagsgruppe Mairs Geographischer Verlag.
Koblenz, Hauptfriedhof
Deutscher Unternehmer und Automobilkonstrukteur; einer alten Winzer- und Schmiedefamilie entstammend; erlernte im elterlichen Betrieb zunächst das Schmiedehandwerk und war dann Mitarbeiter von Carl Benz. 1899 gründete er in Köln-Ehrenfeld die Firma A. Horch & Cie., die er 1904 nach Zwickau verlegte und dort 1910 die Audi-Werke AG, die 1932 in der Auto Union GmbH aufgingen (Audi AG), gründete. Horch führte 1901 den Kardanantrieb und die Reibungskupplung im Automobilbau ein, baute 1903 den ersten deutschen Vierzylinder- und 1907 den Sechszylindermotor. 1923 verlagerte er die Steuerung bei Kraftwagen von der rechten Fahrzeugseite auf die in den meisten Ländern heute geltende linke Seite. Von 1920 bis 1933 wirkte er als ”Öffentlich angestellter und beeidigter Kraftfahrzeug-Sachverständiger für Kraftfahrzeuge aller Art im Bereich der Industrie- und Handelskammer zu Berlin“ und als ”Beeidigter Sachverständiger für das Kammer- und Landgericht Berlin“. Er Mitglied der Rennleitung für das erste Avus-Rennen (1921), Aufsichtsratsmitglied der „AUKA“ zur Koordininierung der Automobilausstellung 1923, seit Januar 1924 Leiter des Normenausschusses der Deutschen Industrie, seit dem 3.11.1924 erster Präsident der Deutschen Verkehrswacht e.V.[
Das Firmenname Audi leitet sich von dem lateinischen Verbalform Imperativ “audi” (=horch[e]) zu der Infinitivform “audire” (=hören) ab.
Winningen b. Koblenz
Deutscher Unternehmer, Politiker und Jurist; war nach Abschluß seines Jurastudiums im badischen Staatsdienst tätig, den er jedoch verlassen mußte, als er sich während der badischen Revolution 1848/49 der sogenannten Seekreisregierung in Konstanz angeschlossen hatte. Er arbeitete dann als Rechtsanwalt in Mannheim und Offenburg. Der Politik blieb er jedoch erhalten: So war er Mitbegründer der Nationalliberalen Partei in Baden und von 1861 bis 1863 und erneut ab 1865 Abgeordneter im badischen Landtag, wo er von 1865 bis 1870 zum zweiten und 1871/72 zum ersten Vizepräsidenten gewählt wurde. Darüber hinaus gehörte er von 1871 bis 1874 dem Reichstag an. Eckhold war aber auch unternehmerisch aktiv; so war er an Gründung und Aufbau von mehreren Unternehmen im Rhein-Main-Neckar-Raum beteiligt: der Rheinische Creditbank, der Rheinische Hypothekenbank, der Pfälzische Hypothekenbank, der Mannheimer Versicherungs-Gesellschaft, der Continentale Versicherungsgesellschaft und der Deutsche Vereinsbank. Bei der Badische Anilin- und Sodafabrik (BASF) war er geraume Zeit stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und von 1903 bis 1907 Aufsichtsratsvorsitzender.
Mannheim, Hauptfriedhof
Deutscher Fabrikant; machte ab 1813 in der Ofenfabrik Tobias Feilner, dem Schöpfer der beliebten weißen Berliner Kachelöfen, einer Töpferlehre. Als Feilner die besonderen Fähigkeiten seines Lehrlings erkannte, ermöglichte er ihm eine Fortbildung an Akademie der Künste, wo er ein eifriger Schüler Johann Gottfried Schadow wurde. Nach einigen Tätigkeiten in verschiedenen Keramikfabriken in Deutschland, u.a. auch bei Villeroy & Boch in Wallerfangen (Saar) und Geschäftsreisen durch Fabriken in England und Frankreich kehrte er 1832 nach Berlin zurück und wurde Teilhaber in seiner ehemaligen Lehrfirma. Zehn Jahre später verließ er jedoch Feilner und gründete in Charlottenburg (heute zu Berlin) auf dem Thiergartenfeld Nr. 17 eine eigene Werkstatt, die Marchsche Tonwarenfabrik. Die Manufaktur stellte zunächst einfache Industriekeramik, darunter Formen für die Zuckerindustrie her, spezialisierte sich aber seit Beginn der 1840er Jahre auf Terrakotta- und Majolikaproduktion. Dank der Förderung des Kunstgewerbes durch den Kronprinzen, den späteren preußischen König Friedrich Wilhelm IV., und einer zunehmenden Bautätigkeit in der preußischen Metropole wuchs das Unternehmen rasch zum führenden Terrakottaproduzenten heran - trat sogar in Konkurrenz zu der Fabrik seines einstigen Lehrherren Feilner, der 1839 gestorben war. Zahlreiche Terrakotten aus Marchs Werkstatt schmückten Berliner Kirchen und repräsentative öffentliche und private Bauten Berlin, aber auch über Berlin hinaus. Um 1844 gab Friedrich August Stüler die Terrakotten für die St. Matthäikirche in Auftrag und verwendete Topfziegeln aus Marchs Tonwarenfabrik beim Bau des Neuen Museums. Das änderte sich auch nicht nach seinem Tod, als zunächst seine Witwe und später seine Söhne das Unternehmen ab 1865 unter dem Namen Ernst March & Söhne weiterführten. 1902 wurde das Familienunternehmen mit drei weiteren Tonwarenfabriken zur Vereinigte Tonwarenwerke AG, Charlottenburg zusammengeführt. 1904 fusionierte das Unternehmen seinerseits mit der seit 1873 bestehenden Deutsche Tonröhren- und Chamottefabrik AG in Münsterberg (Schlesien) zur Deutsche Ton- und Steinzeugwerke AG, und das Charlottenburger Werk wurde geschlossen.
Marchsche Tonwarenfabrik in Charlottenburg
Berlin, Kirchhof I der ev. Luisengemeinde
US-amerikanischer Unternehmer; viertes Kind von Cornelius van Derbilt und dessen Ehefrau Phebe, née Hand); arbeitete bereits als Kind bei seinem Vater, der - als Kleinbauer - sich zusätzlich Geld mit Boottransportgeschäften und auf einer Fähre im New Yorker Hafen verdiente. Vanderbilt, der bereits im Alter von 11 Jahren die Schule verlassen hatte, begann seine eigentlich berufliche Karriere, als er im Alter von 16 Jahren.den Etschluß faßte, seinen eigenen Fährdienst zu betreiben. Mit 100 Dollar als Startgeld, das er sich von seiner Mutter geliehenen haben soll, erwarb er ein Segelboot, das er auf den Namen Swiftsure taufte. Mit ihm beförderte er Fracht und Passagieren zwischen Staten Island und Manhattan.
Vandebilt erwarb mehrere Eisenbahnlinien im Osten der USA; seine Unternehmen und Spekulationen machten ihn zum reichsten Mann seiner Zeit.
New Dorp (Staten Island), Moravian Cemetery
Deutscher Kunstsammler und Antiquitätenhändler;
München, Neuer israelitischer Friedhof
Omnibus salutem!