Heidi Hetzer

Bild: Udo Grimberg (06/2014)

 

Deutsche Unternehmerin; Rallye- und Oldtimerfahrerin; Tochter des Unternehmers Siegfried Hetzer, der 1919 in Berlin einen Victoria-Fahrzeughandel gegründet und ab 1933 als Opel-Autohaus geführt hatte; erlernte ab 1954 im elterlichen Betrieb den Beruf der Kfz-Mechanikerin, in den sie nach einemgescheiterten Versuch, sich selbständig zu machen, wieder zurück kehrte. Nach dem Tode ihres Vaters übernahm sie 1964 das Autohaus mit Sitz in Berlin-Charlottenburg, das sie zu einem der größten Autohäuser Berlins ausbaute und bis 2012 leitete. Da keines der Familienmitglieder das Unternehmen weiterführen wollte, verkaufte sie es.

Heidi Hetzers große Leidenschaft waren Rennen und Rallyes mit Motorrädern und Autos; so nahm sie an einer großen Zahl von Wettfahrten, unter anderem mit Oldtimern aus ihrer Sammlung, teil und gewann bei Rallyes über 150 Preise. Erstmals nahm sie 1953 an einer Rallye um die Müggelberge mit einer Labretta teil, einem Motorroller, der von dem italienischen Fahrzeughersteller Innocenti entworfen und gebaut wurde - allerdings wurde sie wegen in Anspruchnahme fremder Hilfe disqualifiziert. Es folgten im Laufe der Jahre Teilnahmen an der Mille Miglia, der Rallye Monte Carlo, der Panama-Alaska-Rallye, der Rallye Düsseldorf-Shanghai.

2014 startete sie mit einem aus den 1930er Jahren stammenden Hudson "Great Eight" Coach eine Weltreise, von der sie 2017 nach Berlin zurückkehrte, wo sie unter großer Teilnahme der Bevölkerung am Brandenburger Tor begrüßt wurde..

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Berlin-Spandau OT Gatow, Kirchhof der Dorfkirche Gatow

Giangiacomo Feltrinelli

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Italienischer Verleger und Politiker (KPI); Sproß einer der reichsten Familien Italiens, die aus Gargnano am Gardasee stammt, zunächst durch Holzhandel wohlhabend geworden war und Wälder in Kärnten und Beteiligungen an mehreren europäischen Eisenbahngesellschaften erworben hatte; später kamen die Banco Feltrinelli, der Textilhersteller Cotonificio Feltrinelli und weitere familieneigene Unternehmen hinzu. Carlo Feltrinelli, der Vater Giangiacomos, war Präsident verschiedener Unternehmen, unter anderem ab 1928 von Credito Italiano und Edison.

1954 gründete Giangiacomo Feltrinelli das UnternehmenFeltrinellii Editore, einen Verlag, der bald sehr erfolgreich war. Er verlegte u.a.Welterfolge wie Boris Pasternaks Doktor Schiwago (verfilmt 1965 mit Omar Sharif) und Il Gattopardo (Der Leopard) von Giuseppe di Lampedusa, der 1963 mit Burt Lancaster in der Hauptrolle sowie Alain Delon (*1935) und Claudia Cardinale (*1938) verfilmt wurde. Ab 1957 weitete er kontinuierlich die Buchhandelskette Librerie Feltrinelli aus, die sich über ganz Italien ausbreitete. Nach seinem Tode führte seine Frau Inge, née Schönthal (*1930, †2018), eine bekannte deutsche Photographin, die er 1958 kennengelernt, 1960 geheiratet und die im Verlag mitgearbeitet hatte - zuletzt als Vizepräsidentin des Verlages und ab 1972 als Präsidentin - das Unternehmen weiter, obwohl er sich gegen Ende der 1960er Jahre hatte scheiden lassen und 1969 Sibilla Melega geheiratet hatte; die Leitung des Verlag wird gegenwärtig (Stand Sept. 2019) von ihrem Sohn Carlo Feltrinelli (*1962) geführt.

Großes Interesse zeigte Feltrinelli, der bereits 1945 der Partito Comunista Italiano (PCI) beigetreten war, an der politischen Entwicklung auf Kuba unter Fidel Castro. Auf einer seiner Reise dorthin traf er in Südamerika u.a. Che Guevara und brachte dessen Bolivianisches Tagebuch mit nach Italien, wo er es nach Ches Tod veröffentlichte. Aus Kuba brachte er auch das von Alberto Korda aufgenommene, heute weltweit bekannte Bild des “Guerrillero Heroico“ mit - ursprünglich ein Gruppenphoto, aus dem er Ches Kopf als Portrait herausvergrößern ließ. .

Ende der 1960er Jahre radikalisierten sich Feltrinelli zunehmend; so plädierte er für die Abschaffung des Kapitalismus und stand in Kontakt zu verschiedenen Extremistengruppen, die sich nach dem “Heißen Herbst” in Italien im Jahr 1969 im Aufbau befanden, u.a. Potere operaio, Lotta Continua und die Brigate Rosse; schließlich gründete er eine eigene Gruppe, dieGruppo d’Azione Partigiana (GAP), die - wenn nötig - auch gewaltsame Mittel zur Erlangung ihrer politischen Ziele einsetzen sollte. Ende 1969 ging Feltrinelli in den Untergrund. .Als er am 14. März 1972 einen Hochspannungsmast bei Mailand sprengen wollte und die Sprengladung vorzeitig explodierte, wurde er - so die Untersuchungen der Polizei - wurde er tödlich verletzt.

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Bild: Melancholia~itwiki (02/2017) Wikipedia.it
Bild: Melancholia~itwiki (02/2017) Wikipedia.it

Mailand, Cimitero Monumentale

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Bernward Leineweber

 

 

Deutscher Schneidermeister; eröffnete 1888 gemeinsam mit seiner Frau Mary, née Koch (*1859, †1961), ein Fachgeschäft für Herrenkonfektion; die Firma Leineweber. Das Geschäft entwickelte sich rasch sehr gut, da “Mode von der Stange” angeboten wurde, während es zuvor gang und gänge war, daß der “Herr” seine Kleidung beim Schneider paßgenau fertigen ließ. Mit der zunehmender Freizeit- und Sportaktivitäten wurde entsprechenden Kleidung angeboten. Nach der Weltwirtschaftskrise übernahm 1932 Herbert Tengelmann, Inhaber der Vereinigten Kleiderwerke in Herford, die Bernward Leineweber GmbH. 1950 brachte Leineweber die Hosenmarke Brax (lat. bracae für lange, weite Hose) auf den Markt, die sich als Hauptmarke nach eigenen Angaben bei Damen- und Herrenhosen Marktführer im deutschen Einzelhandel durchsetzte.

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Bilder: Klaus Meinert (10/2011)

Berlin-Zehlendorf, Städtischer Friedhof, Onkel-Tom-Str.

Wilhelm “WilliBartels

1971Bild: Monika Schlecht copyright_green

 

Deutscher Unternehmer; “König von St. Pauli”; kam mit seinen Eltern im Alter von 14 Jahren nach Hamburg, wo er zunächst das Fleischerhandwerk erlernte, anschließend eine Hotelausbildung absolvierte und durch seinen Vater Hermann mit dem Immobiliengeschäft in Berührung kam, der im Jahr 1929 an der Großen Freiheit 10-14 zunächst das Ballhaus Jungmühle, die Bikini-Bar sowie das schon damals legendäre Hippodrom erworben hatte, in dem die Gäste für 50 Pfennige (25 Cent) in der Manege auf einem Eseloder einem Kamel reiten konnten; dieses Vergnügen beendeten 1969 allerdings neue Tierschutzbestimmungen .Zu den Gästen im Hippodrom gehörten viele der damaligen Berühmtheiten wie Curd Jürgens, Willy Birgel und Hans Albers, dessen späterer Film Große Freiheit Nr. 7 (1943), in dem er das Lied La Paloma in Deutschland populär und das Hippodrom weit über die Stadtgrenzen Hamburgs bekannt machte. Das war auch das Jahr, in dem er seine Frau Gisela, die Tänzerin imTrichter auf St. Pauli war, heiratete. In den folgenden Jahren investierte Bartels, der bereits 1937 das Vergnügungslokal Tanzpalast von seinem Vater übernommen hatte, mehr und mehr in Immobilien, vor allem in Wohnungen und Häuser, Geschäfte und Hotels auf ganz St. Pauli. Zu seinen Hotels gehörten damals unter anderen die Hotels Fürst Bismarck, Kronprinz, Eden, Senator, Interrast, Hotel Hafen Hamburg und das Empire Riverside Hotel.. Im Jahr 1967 eröffnete er an der Reeperbahn das Eros Center, das lange Zeit den Ruf hatte, das “größte Freudenhaus der Welt“ zu sein. Mit seinem Plan, ein Restaurant-Schiff am Elbstrand bei Wittenbergen zu etablieren, scheiterte er jedoch.

1998 drehte Regisseur Dieter Wedel in Anlehnung an das Leben von Willi Bartels den Fernsehmehrteiler Der König von St. Pauli. der sich nach Bartels Meinung in vielen Dingen von der Realität entfernt habe.

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Bilder: Parsifal von Palland (07/2019)

Hamburg-Nienstedten, Friedhof

Rüdiger Kowalke

 

 

Deutscher Gastronom; einer alten Lübecker Gastronomenfamilie entstammend: seine Eltern führten ein Karpfenrestaurant in Reinfeld (Holstein). Zwischen 1963 und 1966 absolvierte er eine Kochlehre und anschließend eine Hotelfachausbildung, bevor er als stellvertretender Küchenmeister im Hamburger Flughafen-Restaurant tätig war. Von 1973 bis 1980 arbeitete er als geschäftsführender Direktor im Hotel Kaltenkirchener Hof in Kaltenkirchen, wo er zuvor als Chefkoch tätig war. 1976 erfolgte seine Aufnahme in die Chaine des Rotisseurs. Nachdem er von der Kommission der Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH, die das Gebiet am Fischereihafen verwaltet, gefragt wurde, ob er das 1950 von Hermann Sellmer gegründete Fischrestaurant Selmer, das spätere Pächter zum Konkurs geführt hatten, übernehmen wolle, sagte er zu und übernahm es Ende 1980. In den folgenden Jahren zählten viele, auch international bekannte Persönlichkeiten zu seinen Gäste, u.a. Louis Armstrong, und Ella Fitzgerald sowie Romy Schneider und Walter Giller; Letztere waren im Hotel Vier Jahreszeiten abgestiegen, fanden sich jedoch in Drehpausen zum Essen im Fischereihafen Restaurant ein, um dessen berühmte Fischgerichte zu genießen. Aber auch die Hamburger Unternehmer führten ihre Gäste gerne in das an der Große Elbstraße gelegene renommierte Restaurant mit dem beeindruckenden Blick auf den Hafen.

1997 nahm Rüdiger Kowalke seinen Sohn Dirk als gleichberechtigten Gesellschafter in das Unternehmen hinein.

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Bilder: Parsifal von Palland (07/2019)

Hamburg-Nienstedten, Friedhof

Adolf Ignaz Mautner Ritter von Markhof  (seit 1872)

 

Österreichischer Industrieller; übersiedelte 1840 mit seiner Frau Julie, née Kadisch, die er 1837 geheiratet hatte, nach Wien und pachtete noch im selben Jahr die Brauerei Sankt Marx, die er 1857 erwarb und 1861 durch weitere Grundankäufe erweiterte. 1843 stellte der technisch innovative Brauereifachmann erstmals untergäriges Bier, d.h. sog. Abzugbier, ein Bier mit einem Stammwürzgehalt von 9-10%, her und lagerte es mit Hilfe neuer Kühlvorrichtungen, und gemeinsam mit seinem Schwiegersohn Johann Peter Reininghaus produzierte er 1847 erstmals Presshefe, wofür er einen von der Wiener Bäckerinnung ausgesetzten Preis gewann Mautner, der 1872 in den Ritterstand erhoben worden war, begründete die Unternehmerdynastie Mautner Markhof und die Mautner Markhof AG.

Da Juden vor der Dezemberverfassung 1867 noch nicht das volle Bürgerrecht erlangen konnten und damit in wirtschaftlicher Hinsicht vielen Einschränkungen unterworfen waren, ließen er und seine Frau, wie zahlreiche andere Familien mosaischen Glaubens auch, sich taufen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau förderte er das Gesundheitswesen durch den Aufbau des Bürgerspitals St. Marx (zu dem die Brauerei einst gehört hatte), durch Errichtung von Militärspitälern und vor allem durch Stiftung des Mautner Markhof’schen Kinderspitals 1872 in Wien-Landstraße.

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Wien, Zentralfriedhof, Alte Arkaden

Bilder: Otto Prohaska (07/2019)

Johann Peter Edler von Reininghaus (seit 1883)

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Deutscher Industrieller und Bierbrauer; Sohn eines Landwirts; älterer Bruder von Julius (*1823, †1862), der als Brauereifachmann und Gärtechniker in Deutschland und später in Wien tätig war und bei dem jüdischen Wiener Brauereibesitzer Adolf Ignaz Mautner in Stellung war und 1856 dessen dritte Tochter Emilie Susanna (*1838, †1887).heiratete.

Johann Peter Reinighaus besuchte die Gewerbeschule in Hagen und arbeitete danach bei einem Grobschmied. Mittels eines Stipendiums war es ihm möglich, von 1838 bis 1841 an der Technischen Hochschule in Berlin Chemie zu studieren. Nach Beendigung des Studiums war er als Teilhaber von Unternehmen in Breslau und Berlin tätig und kam 1848 nach Wien, wo er am 27. Juni 1850 Therese, die älteste der Mautner-Töchter (*1832, †1926). Die beiden erwarben 1853 die Königshofer Brauerei in Baierdorf bei Graz. Gemeinsam mit Julius baute er das Unternehmen zu einem Großbetrieb aus, der bis in den Orient exportierte.

1887 beteligte er sich an der Gründung der Grazer Tramwaygesellschaft und der Grazer Schloßbergbahn sowie 1898 bis 1902 an der Errichtung des Lebringer Elektrizitätswerkes, des ersten Flußkraftwerks der Steiermark. Auf ihn gehen einige Neuerungen und Patente der Brauindustrie zurück. Für einen von ihm entwickelten Flüssigkeitsmess- und Kontrollapparat wurde er 1867 mit einer Medaille auf der Pariser Weltausstellung ausgezeichnet. Er errichtete auch die erste steirische Spiritus- und Presshefefabrik.

Um 1900 war die Reininghausbrauerei der fünftgrößte Braubetrieb Österreichs. Bis zur Jahrhundertwende hat sich auch der Landbesitz im Raum Graz verfünfundzwanzigfacht und die Reininghausgründe reichten bis zum heutigen Weblinger Gürtel.

Reininghaus, in dessen Haus u.a. der talentierte aber arme “Waldbauernbube” Peter Rosegger und der spätere Meteorologe Rudolf Falb verkehrten, die er förderte, gilt als einer der bedeutendsten steirischen Industriellen der Gründerzeit.

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Bilder: Otto Prohaska (07/2019)

Graz, Evangelischer Friedhof St. Peter

Peter Wilhelm Ernst Tamm

 

 

Deutscher Journalist, Manager und Verleger; einer alten alte Hamburger Seefahrerfamilie entstammend;

langjähriger Vorstandsvorsitzender des Axel-Springer-Verlages. In Jahrzehnten trug er die weltweit größte private Sammlung zur Schifffahrts- und Marinegeschichte zusammen, die im Internationalen Maritimen Museum Hamburg zu sehen ist.

 

 

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Bilder: Parsifal van Pallandt (07/2019)

Hamburg-Nienstedten, Friedhof

Wilfrid Berthold Jacob Israel

 

 

Deutscher Unternehmer; einer wohlhabenden jüdischen Familie entstammend; trat nach dem Besuch des Mommsen-Gymnasiums in Berlin-Charlottenburg und des Hochalpine Lyceums in Zuoz/Institut Engiadina (heute Lyceum Alpinum Zuoz) im Alter von 22 Jahren in das Unternehmen seines Vaters Berthold Israel ein, eines der größten und ältesten Kaufhäuser Berlins, das Kaufhaus Nathan Israel in der Spandauer Straße 28. Dort gründete er eine betriebseigene Schule für kaufmännische Lehrlinge und setzte außerdem durch, daß .in den väterlichen Warenhäusern Sozialarbeiter für die Betreuung der Angestellten eingestellt wurden. 1928 übernahm er zusammen mit seinem Bruder Herbert die kaufmännische Leitung der Firma.

Nachdem die Nationalsozialisten 1933 Macht ergriffen hatten, nutze er das Kaufhaus als Basis für seine Planung, Freilassung von Gefangenen aus Konzentrationslagern in die Wege zu leiten. Er gründete mehrere Organisationen, die sich ausschließlich um die Belange der jüdischen Emigranten kümmerten, u.a. den Zentralausschuß für Hilfe und Aufbau und die Kinder- und Jugend-Alijah. 1937 wurde er in die Direktion des Hilfsvereins der deutschen Juden berufen. Er finanzierte auch die Auswanderung seiner jüdischen Angestellten (ungefähr ein Drittel der Angestellten), indem es ihnen zwei Jahre Gehalt zahlte, als sie Deutschland verließen.

Kaufhaus Nathan Israel (1900)

1939 war er aufgrund des zunehmenden politischen Drucks gezwungen, das Unternehmen an die 1938 gegründete Emil Köster AG abtreten1. Israel emigrierte nach London und fungierte dort als Verbindung zwischen Regierungsstellen und jüdischen Flüchtlingsorganisationen. Er war am Balliol College in Oxford und mit Adam von Trott zu Solz befreundet. Für das Royal Institute of International Affairs war er als Berater tätig.

1943 organisierte er die Ausreise jüdischer Flüchtlinge aus Spanien und Portugal nach Palästina. Die noch von Israel organisierte Fahrt des Schiffes Nyassa, mit 750 gestrandeten Flüchtlingen an Bord, endete am 1. Februar 1944 im Hafen von Haifa. Neutrale und kriegsführende Mächte hatten in diesem Fall zusammengearbeitet.

Wilfrid Israel starb auf dem Rückflug von Lissabon nach Bristol, als das Passagierflugzeug durch einen gezielten Angriff der Deutschen Luftwaffe über der Biskaya abgeschossen wurde und brennend ins Meer stürzte. Alle Passagiere und Besatzungsmitglieder, unter ihnen auch der Schauspieler und Regisseur Leslie Howard, wurden dabei getötet. Die Umstände des Absturzes konnten bis heute nicht restlos aufgeklärt werden.

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1   Die Emil Köster AG war von dem bereits 1931 aus Deutschland ausgewanderten, jüdischen Unternehmer Jakob Michael gegründet worden, ohne daß die NS-Behörden wußten, daß es sich um eine “Schein-Arisierung” handelte.

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Bild: Mussklprozz (09/2014), Wikipedia.org
Bild: Mussklprozz (09/2014), Wikipedia.org

Golf von Biskaya, Gedenktafel

Hinweis: Gedenktafel am Cruceiro de Teixido, Galicien, für die Flugzeugbesatzung und Passagiere, die im Zweiten Weltkrieg durch ein Flugzeug der Deutschen Luftwaffe abgeschossen wurden.

Johann Zauner

 

 

Österreichischer Weinschenker und Zuckerbäcker; wurde von Dr. Franz Wirer von Rettenbach, Leibarzt Franz’ I.. und Entdecker der Heilkraft des Solebads Bad Ischl, nach Ischl geholt, um dort als k.u.k. Hoflieferant eine Conditorei zu führen, die den Ansprüchen auch der Kundschaft aus dem kaiserlischen Hause genüge. Die erste Konditorei Zauner entstand 1821 zunächst im alten Wirerkeller, heute Zaunerkeller, in der Maxquellgasse, und im Jahr 1832 erfolgte die Eröffnung des Stammhauses in der Pfarrgasse. Im Jahr 1840 eröffnete er im am Ufer der Traun errichteten Casino mit Ballsall eine Traiteurie, auch das Haus Pfarrgasse Nr. 32 gehörte bereits ihm. Mit dem Zauner ging es weiter aufwärts und die Konditorei erfreute sich bei den Einheimischen, den Kurgäste und dem Erholungsuchenden Adeligen großer Beliebtheit.

Nach dem Todes des Vaters führte dessen Sohn Karl (*1846, †1889) die Konditorei Zauner weiter und eröffnete im Jahre 1869 - 4 Jahre nach dem großen Brand von Bad Ischl - das neue Gebäude in der Pfarrgasse.

Johann Zauner war zweimal verheiratet: Seit dem 7.8.1837 mit Anna, née Zeits. die jedoch im Alter von nur 30 Jahren starb. Ein Jahr später heiratete er Elisabeth, née Binder, die ihm drei Söhne gebar.

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Bilder: Heinz Blieberger (08/2019)

Bad Ischl (Oberösterreich), Gemeindefriedhof

Bilder: Reinhard  Finkskes  (11/2020)
Unternehmer / Manager LXIX

Omnibus salutem!