Ernst Sachs

Deutscher Industrieller; Vater des Industrielle Willy Sachs; war nach einer Lehre als Werkzeugmacher in Stuttgart und Schwenningen zunächst als Feinmechaniker in Frankfurt am Main tätig, wo er u.a. die Brüder Opel kennenlernte. In Schweinfurt, wo er sich niederließ, heiratete er die Tochter von Wilhelm Höpflinger, des Mitbegründers der Schweinfurter Wälzlager-Industrie.

1894 meldete Sachs sein erstes Fahrradnaben-Patent an, ein Jahr später gründete er gemeinsam mit dem Kaufmann Karl Fichtel als Finanzier die Schweinfurter Präcisions-Kugellager-Werke Fichtel & Sachs. Ihm gelangen zahlreiche entscheidende Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der Fahrradnaben und der Wälzlager ("Sachs-Lager"). Die 1903 von Sachs zum Patent angemeldete “Torpedo-Freilaufnabe” revolutionierte das Fahrradfahren und sicherte der Firma für Jahrzehnte einen Verkaufsschlager. Nach dem Tod Fichtels im Jahre 1911 lagen alle unternehmerischen Entscheidungen bei ihm. Noch vor dem Ersten Weltkrieg errichtete man Zweigwerke in Tschirnitz bei Eger und Lancaster in Pennsylvania (USA). Die Umstellung auf Rüstungsproduktion bescherte bis 1918 traumhafte Gewinne. Auf einem ersten Höhepunkt angelangt, hatte die Firma damals 8.000 Beschäftigte.

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Willy Sachs

1933

Deutscher Industrieller; einziger Sohn des Industriellen Ernst Sachs; im Dritten Reich SS-Obersturmbannführer, war im Zweiten Weltkrieg einer der Wehrwirtschaftsführer des braunen Regimes.

1925 heiratete Willy Sachs Elinor von Opel, Tochter von Wilhelm von Opel und Enkelin des Opel-Gründers Adam Opel. 1935 wurde die Ehe geschieden; während der ältere Sohn Ernst-Wilhelm beim Vater in Schweinfurt blieb, ging der jüngere, 1932 geborene Gunter, der spätere “Playboy”, mit seiner Mutter in die französische Schweiz, fernab der düsteren politischen Entwicklung im Deutschen Reich.

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Christian Dior

 

 

Französischer Modeschöpfer; Sohn eines Großindustriellen; nach einer Ausbildung in Vorbereitung auf den diplomatischen Dienst an der École des Sciences Politiques in Paris betätigte er sich zunächst als Kunsthändler mit einer 1928 eröffneten kleinen Galerie, in der u.a. auch Bilder Pablo Picassos verkaufte, die allerdings 1931 in Konkurs ging, weil sie auch von seinem Vater nicht gestützt werden konnte, der ebenfalls in wirtschaftliche Turbulenzen geraten war. In den folgenden Jahren entwarf Dior Hutmode und arbeitete als Modezeichner für Robert Piquet, bis er im Unternehmen von Lucia Lelong (*1889, †1958). einer besonders in den 1920er Jahren erfolgreichen Modefirma, die u.a. für Stars wie Greta Garbo, Gloria Swanson oder Colette gearbeitet hatte, eine längerfristige Anstellung erhielt. Ende der 1930er Jahre begann er als Modellschneider zu arbeiten und eröffnete schließlich 1946 in Paris zusammen mit Unterstützung des Textilfabrikanten Marcel Boussac (*1889, †1980) das Modeatelier Saison Dior. 1947 stellte er seine erste Modekollektion vor, die als “New Look”, deren Merkmal der enge, bis zur Wade reichende Rock, die enge Taille und die schmale Schulterpartie war, und der zu einem großen Erfolg wurde. Im Folgejahr kreierte er die Enge Linie, gefolgt 1954/55 von der taillenlosen H-Linie und 1955 der zeltförmigen A-Linie. Seine eleganten und betont femininen Kollektionen hatten einen großen Einfluß auf die internationale Modewelt und stellten Paris wieder in den Mittelpunkt der Damenmode der Nachkriegszeit.

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Otto Wolff

 

 

Deutscher Industrieller; Sohn eines katholischen Organisten und Kantors an der Bonner Stiftskirche; nach einer kaufmännischen Lehre und Arbeit als Angestellter gründete er 1904 gemeinsam mit Ottmar Strauß die Eisengroßhandlung Otto Wolff OHG. Während der Inflation wurde er der größte Aktionär der Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb und Großaktionär der Rheinischen Stahlwerke. Diese Anteile brachte er 1926 in die Vereinigten Stahlwerke ein, in deren Aufsichtsrat er Mitglied wurde. 1931/32 befand sein Unternehmen sich in finanziellen Schwierigkeiten, was nicht bekannt wurde, da dessen Rechtsform nicht zu einer Veröffentlichung der Bilanzen verpflichtete. Im Jahre 1940 besaß er 19 Aufsichtsratsmandate, davon 12 in der Montanindustrie. Seine Rolle im Dritten Reich ist undurchsichtig: Als Vertrauter des Reichskanzlers Heinrich Brüning sowie dessen Nachfolger Kurt von Schleicher lehnte er zunächst die NSDAP, vor allen Dingen Hitler ab, finanzielle Unterstützung ging an Hitlers Rivalen in der Partei, Gregor Strasser. Aber er näherte sich - wie andere Wirtschaftsführer auch - nach dem Rücktritt der Regierung Schleicher und Hitlers Machtübernahme jedoch der Partei an, nahm die Diskriminierung jüdischer Industrieller billigend in Kauf, ohne allerdings in die Beschlagnahme des Eigentums seines Partners Strauß involviert zu sein.

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Otto Wolff Freiherr Taets von Amerongen

 

Deutscher Industrieller; uneheliche Sohn des Industriellen Otto Wolff und der Else von Amerongen née Pieper, Ehefrau von Hans Taets von Amerongen; 1935 adoptierte Otto Wolff seinen leiblichen Sohn. Nach fünf Jahren in der Hitlerjugend wurde von Amerongen 1938 zur Wehrmacht einberufen. 1940 folgte er seinem verstorbenen Adoptivvater als persönlich haftender Teilhaber des Otto-Wolff-Konzerns und war als solcher u.a. verantwortlich für die Übernahme jüdischen Eigentums in Form von Aktien, Gold etc. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, in dem sein Unternehmen eine wesentliche Rolle in der Beschaffung des kriegswichtigen Metalls Wolfram, das sich zur Herstellung panzerbrechender Munition eignet, spielte, wurde er bis 1947 durch die Alliierten interniert. Nach seiner Freilassung kehrte er an die Spitze des Unternehmens zurück und war in der 1949 gegründeten Bundesrepublik einer der einflußreichsten Wirtschaftsführer. Ab 1955 war er Mitglied des Ostausschusses der Deutschen Wirtschaft, dessen Vorsitzender er ab 1957 war, und setzte sich in ihm insbesondere für die Intensivierung des Osthandels ein, was ihm die Bezeichnung eines “heimlichen Osthandelsministers“ einbrachte. Bis 1986 war er Vorstandsvorsitzender der Otto Wolff AG. Außerdem war er in zahlreichen Aufsichtsräten, u.a. gehörte als erster Deutscher dem Führungsgremium des US-amerikanischen Exxon-Konzerns an, in das er 1971 berufen wurde. Von 1969 bis 1988 war er Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages und von 1967 bis 1990 Präsident der Industrie- und Handelskammer Köln. 1992 gründete er die Otto Wolff von Amerongen-Stiftung zur Förderung von Bildung, Erziehung und Völkerverständigung und war deren Vorstandsvorsitzender.

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Bild: Rouvy12 (09/2007)

Schweinfurt, Hauptfriedhof

Bild: Rouvy12 (09/2007)
Bilder: Udo Trimper (06/2009)

Callian (Dép. Var)

Bilder: Meinhard Siegel (07/2009)
Bilder: Meinhard Siegel (07/2009)

Köln, Friedhof Melaten

Bilder: Bernd Wolter (07/2009)

Saint-Jean-de-Luz, Friedhof

Schweinfurt, Hauptfriedhof

Köln, Friedhof Melaten

Rudolf Dassler

 

 

Deutscher Unternehmer; Sohn eines Weber und einer Wäscherin; älterer Bruder von Adi Dassler, dem Gründer der Firma Adidas. Nachdem dieser in der elterlichen Waschküche mit der Herstellung von leichten Sportschuhen aus Leinen begonnen hatte, schloß sich Rudolf ihm an, und sie gründeten gemeinsam 1923 die Sportschuhfabrik Gebrüder Dassler. Das Unternehmen entwickelte sich sehr schnell: Bereits 1930 fertigte es über 10.000 Paar Rennschuhe und mehr als 18.000 Fußballschuhe. Als in Berlin 1936 die XX. Sommerolympiade stattfand, trugen alle deutschen Athleten die Schuhe der Brüder Dassler, und Jesse Owens gewann mit seinen spikebewehrten Sportschuhen aus der Werkstatt Dassler vier Goldmedaille. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in der Schuhfabrik die Panzerabwehrwaffe Panzerschreck hergestellt, wofür auch französische Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. Dassler selbst wurde im März 1943 eingezogen und kam im April zum Innendienst bei der Reichsfinanzverwaltung in Łódź. Als die Rote Armee weiter nach Westen vorrückte, floh er Anfang 1945 zurück nach Herzogenaurach, wurde jedoch kurz vor Kriegsende von der Gestapo wegen Fahnenflucht verhaftet, da er der Einberufung zum Reichssicherheitsdienst (RAD) nicht gefolgt sei. Während des Transportes in das KZ Dachau wurde er von Soldaten der vorrückenden US-Army befreit, dann aber für ein Jahr in ein amerikanisches Gefangenenlager in Hammelburg. mit dem Vorwurf eingeliefert, er habe für die Spionageabwehr, den Sicherheitsdienst und die Zensur der Nazis gearbeitet. Rudolf Dassler vermutete später, sein Bruder, der in der Zwischenzeit die Firma geleitet hatte, habe ihn denunziert, um ihn an der Rückkehr in das Unternehmen zu hindern. Jedenfalls kam es nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zwischen den beiden Brüdern zum Zerwürfnis, und die Firma wurde aufgeteilt. Während Adolf Dassler auf dem Firmengelände blieb und das Unternehmen in Adidas umbenannte, übernahm Rudolf das Firmengelände nördlich des Flüßchen Aurach und gründete dort das Unternehmen Puma.

Rudolf Dassler leistete einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Fußballschuhe: Er entwickelte die ersten serienreifen Schraubstollenschuhe. Als Berater für die Weiterentwicklung der Schuhe ließ er sich von Fußballexpertenberaten, u.a. von Nationaltrainer Sepp Herberger. Nach Beginn der Entwicklung im Jahr 1949, erfolgte die Erstauslieferung der Schraubstollenschuhe rechtzeitig zum Start der deutschen Fußballsaison 1952/53. Viele Spieler der deutschen Fußballclubs, darunter Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, VfB Stuttgart und 1. FC Kaiserslautern beschafften sich den Schuh mit dem Namen ”Super Atom”. Der Name wurde zur folgenden Fußballsaison 1953/54 in “Brasil” umbenannt, nachdem die weiterentwickelte Version des Schraubstollenschuhe auf den Markt gekommen war.

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Jean René Lacoste

 

Französischer Tennisspieler und Modeschöpfer; entstammte einer wohlhabenden Familie. Begann seine äußerst erfolgreichen Tenniskarriere bereits im Alter von 15 Jahren. 1924 gewann er bei den Olympischen Spielen in Paris gemeinsam mit Jean Borotra die Bronzemedaille im Doppel. Zwischen 1926 und 1927 galt er als der führende Tennisspieler der Welt, gewann im Einzel 1925, 1927 und 1929 die French Open, 1926 und 1927 die US Open sowie 1925 und 1928 das Finale in Wimbledon. Mit seinen französischen Spielerkollegen Henri Cochet, Jean Borotra und Jacques Brugnon, bekannt als “Die vier Musketiere“, gewann Lacoste, der nach einer verlorenen Wette ein grünes Krokodil auf sein Hemd hatte sticken lassen und seitdem als “Le crocodile” bekannt war, 1927 und 1928 den Davis Cup für Frankreich. Nachdem sein Spiel aufgrund einer Lungenerkrankung stetig schlechter wurde, beendete Lacoste 1929 seine aktive Laufbahn, nachdem er noch einmal den Davis Cup gewinnen konnte. Nach Abschluß seiner Tenniskarriere gründete er die Modefirma Lacoste, die auch heute noch existiert und aufgrund ihres Krokodil-Logos einen besonders hohen Wiedererkennungswert hat. Zusammen mit seinem Team wurde er 1976 in die Hall of Fame des Tennis aufgenommen.

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Bilder: Klaus Paap (07/2017)

Herzogenaurach (Ldkrs. Erlangen-Höchstadt), Alter Friedhof

François Clary

 

Französischer Reeder und Seidenhändler; einer aus der Region Hautes-Alpes entstammenden Familie, die um 1680 nach Marseille kam; Vater von Julie Clary, die 1794 Joseph Bonaparte heiratete, und als Désirée Clary, spätere Königin von Schweden und Norwegen sein wird; Besitzer eines der größten Vermögen von Marseille zur Zeit der Revolution von 1789. Er war von 1764 bis 1765 zweiter Stadtrat der Stadt und von 1771 bis 1776 sowie von 1780 bis 1782 einer der einflußreichsten Persönlichkeit der dortigen Handelskammer. Als Vorsteher seiner Gemeinde, der Kirche Saint-Ferréol, erlebte er die Zeit des Aufstands der Pariser Sansculotten gegen den Konvent von 1793, in der sein Schwiegersohn und sein Enkel ins Gefängnis geworfen wurden. Er starb kurz vor dem Ende der Zeit des “Terreur “ (der Schreckensherrschaft) ohne den gesellschaftlichen Aufstieg seiner beiden Töchter noch zu erleben.

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Bilder: Parsifal von Pallandt (03/2017)

Paris, Cimetière du Père Lachaise

Albert Boehringer

 

Deutscher Unternehmer; Enkel von Christian Friedrich Boehringer, der ab 1817 in Stuttgart ein pharmazeutisches Familienunternehmen aufgebaut und es später nach Mannheim verlegt hatte; Vater von Christoph Heinrich Boehringer. Nachdem er  seine berufliche Laufbahn 1885 zunächst in der kleinen Ingelheimer Weinsteinfabrik begonnen hatte und damit den Grundstein für das Unternehmen Boehringer Ingelheim legte, welches sich noch heute in Familienbesitz befindet. Ab 1893 betrieb er anwendungsbezogene Forschung, bevor er die biotechnologische Produktion von Milchsäure erstmals mit Hilfe von Bakterien und 1905 die Herstellung pharmazeutischer Chemikalien aufnahm.

Nach seinem Tode übernahmen seine Söhne Albert (*1890, †1960) und Ernst Boehringer sowie sein Schwiegersohn Julius Liebrecht die Leitung der Firma C. H. Boehringer Sohn.

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Ingelheim am Rhein OT Nieder-Ingelheim, Friedhof

Bilder: KN (14.09.2017)

Heinrich Carl Graf von Schimmelmann (seit 1779)

~1762

 

Deutsch-dänischer Kaufmann und Sklavenhändler und -halter; Sohn eines Kaufmanns und späteren Ratsherrn; begann seine Karriere nach einigen geschäftlichen Fehlschlägen als Kaufmann in Dresden und Pächter der kursächsischen Generalaccise. Während des von Friedrich II. geführten Siebenjährigen Krieges war Schimmelmann der Getreidelieferant des preußischen Heeres. Die seitens Friedrich konfiszierten Lagerbestände der Königlich-Sächsischen Porzellan-Manufaktur Meissen kaufte Schimmelmann diesem für 120.000 Taler ab und ließ die “Beute” nach der Schlacht von Kolin 1757 über Magdeburg nach Hamburg bringen. Bei einer Versteigerung im Juli 1758 erzielte er einen bedeutenden Gewinn, was ihn in den Stand setzte, in Hamburg ein Handelshaus zu eröffnen. 1761 versuchte er, in Konkurrenz zu den staatlich protegierten preußischen Münz-Monopolisten und Hoffaktoren Veitel Heine Ephraim und Daniel Itzig an der Prägung minderwertigen Kriegsgeldes, d.h. mit geringerem Silbergehalt, in der Münze zu Rethwisch zu verdienen.

Vom dänischen Staat, der in den 1760er Jahren in einer Wirtschafts- und Handelskrise steckte, erwarb er 1763 günstig vier große Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen in der seit 1959 bestehenden dänischen Kronkolonie Dänisch-Westindien (heute US-amerikanischen Jungferninseln). Dazu gehörten die Plantagen La Grande Princesse bei Christiansted und La Grange in Frederiksted auf Saint Croix sowie eine Zuckerraffinerie in Kopenhagen-Christianshavn. Damit kam er in den Besitz von etwa 400 bis 500 Sklaven, deren Zahl er in den folgenden zwanzig Jahren auf rund 1.000 erhöhen ließ. Mittels eigener Schiffe exportierte Schimmelmann Kattun, Waffen und Alkohol aus seinen in Ahrensburg und Wandsbek (Herzogtum Holstein) gelegenen Manufakturen über Hamburg an die Westküste Afrikas und importierte Sklaven aus afrikanischen Ländern nach Nordamerika, in die dortigen Kolonien europäischer Länder. So wurde er zum größten Sklavenhändler Dänemarks. Aufgrund dieser und diversen weiterer Aktivitäten wurde Schimmelmann eine der reichsten Personen in Europa, wobei ein Großteil des Schimmelmannschen Vermögens beim Staatsbankrott Dänemarks im Jahre 1813 verlorenging. Mittels eigener Schiffe

1761 trat Schimmelmann, der 1759 das Schloß Ahrensburg und später das Gut Wandsbek erworben hatte und das Wandsbeker Schloß erbauen ließ, als Kommerzintendant und Gesandter bei den Hansestädten in dänische Dienste. Im Dezember 1762 kam es zur Gründung eines königlichen Beratergremiums für Steuer- und Finanzierungsfragen, dem Schimmelmann bis zu seinem Tode angehörte. In seiner Beratereigenschaft übernahm er im Frühjahr 1774 den Vorsitz einer Kanalkommission, die den Bau des Eiderkanals betreiben sollte. Unter der Regierung von Johann Friedrich Struensee gehörte Schimmelmann zu dessen wichtigsten Unterstützern. In der Finanzkommission plante er gemeinsam mit Struensees Bruder Carl August Maßnahmen zur Konsolidierung der Staatsfinanzen; so wurde eine Zahlenlotterie in Kopenhagen, Altona und Wandsbek eingeführt, deren Einnahmen den von Struensee geplanten sozialen Verbesserungen dienen sollten. Am 9. April 1779 erhob ihn König Christian VII. in den dänischen Grafenstand.

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Bilder: Parsifal vonPallandt )09/2017)

Hamburg-Wandsbek, Scimmelmann-Mausoleum

Hinweis: Schimmelmann wurde zunächst in der St. Petrikirche der deutschen Gemeinde in Kopenhagen beigesetzt. Seine sterblichen Überreste wurden zwar bereits 1785 nach Wandsbek überführt, konnten jedoch er 1792 in dem dann feriggestellten Mausoleum ihre letzte Ruhe finden.

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Zweite Wandsbeker Kirche mit Schimmelmann-Mausoleum 1800-1898 (pinxit: J.C.C.Meyn)

Unternehmer / Manager LII

Omnibus salutem!