Bilder: Klaus Meinert (02/2007)

Berlin, Friedhof II der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde

Gregor Heinrich Albert Hofmann

 

Deutscher Buchhändler, Verleger und Theaterleiter; eröffnete in Berlin 1845 ein Verlags- und Sortimentsgeschäft, die A. Hofmann & Comp., später widmete er sich aber ausschließlich der Verlegertätigkeit. Im Mai 1848 gründete er zusammen mit David Kalisch das humoristisch-satirische Wochenblatt Kladderadatsch, Organ für und von Bummler, das rasch bekannt, aber auch immer wieder Ziel teils heftiger Angriffen wurde. Erst fast einhundert Jahre später, 1944, wurde das Erscheinen der Zeitschrift eingestellt. Außerdem gab Hofmann zahlreiche illustrierte Bücher heraus, sowie deutsche und internationale Klassiker. Auf seine Initiative hin wurde 1873 der “Allgemeine Verein für deutsche Literatur” gegründet. In seinen letzten Lebensjahren führte Hofmann das Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters in Berlin. Nach seinem Tod übernahm 1881 sein Sohn Rudolf Emil die Führung des Unternehmens.

 

Deckseite der am 1.Mai 1848 erschienenen Erstausgabe des Kladderadatschs

 

 

 

         

Von links: Ernst Dohm (Autor), Wilhelm Scholz (Zeichner), David Kalisch (Autor), Rudolf Löwenstein (Autor).

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New York, Bronx, Woodlawn Cemetery

Bilder: Susan Kane (04/2008)

Franz Ludwig Gehe

 

Deutscher Drogist und Unternehmer; gründete am 1.5.1835 die Drogerie- und Farbwarenhandlung Gehe & Comp. in Dresden. 1846 bezog diese ihre ersten eigenen Geschäfts- und Handlungsräumlichkeiten in der Dresdner Königstraße. 1859 trat sein Neffe, der Apotheker und Chemiker Dr. Rudolph August Luboldt (*1831, †1894), in das Unternehmen ein, der nach dem Tode des Firmengründers 1882 als alleiniger Unternehmensinhaber weiterführen wird. 1865 ließ Gehe in der Leipziger Straße sein erstes Fabrikationsgebäude errichten, in dem ab 1866 die Drogen- und Appretur-Anstalt Gehe & Co. ihre Arbeit aufnahm. Diese entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer bedeutenden chemisch-pharmazeutischen Fabrik und trug wesentlich dazu bei, daß die zuvor überwiegend von Apothekern selbst und kostenintensiv hergestellten Arzneimittel nunmehr kostengünstiger und schneller bereitsgestellt werden konnten. Bereits zur Jahrhundertwende stellte das Unternehmen über 1.000 verschiedene Präparate her, die auch in zahlreiche Länder exportiert wurden. Noch kurz vor seinem Tode hatte Gehe, der er eine umfangreiche pharmazeutische Lehrsammlung zusammengetragen hatte, die später der Technischen Hochschule übereignet wurde, der Commercial-Akademie zwei Millionen Reichsmark gestiftet. Aus ihr ging 1885 die “Gehe-Stiftung“ hervor. 1904 wurde das Unternehmen, das sich bis dahin in Familienbesitz befunden hatte, in die Gehe & Co. AG umgewandelt, aus dem nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zusammen mit dem Unternehmen Madaus das Arzneimittelwerk Dresden entstand (Gehes pharmazeutische Großhandlung in der Königstraße wurde noch bis 1908 weitergeführt). 1945 wurde die Gehe AG enteignet und in einen volkseigenen Betrieb (VEB) umgewandelt, während ehemalige Belegschaftsmitglieder das Unternehmen in der Bundesrepublik unter Beibehaltung des alten Namens in Stuttgart neu gründeten. Dort betrieb das Unternehmen zunächst einen Medikamentengroßhandel, bevor es ab 1989 auch wieder eigene Produkte herzustellen begann. Seit 2003 trägt dieses Unternehmen den Namen Ceterio AG. Der Traditionsname Gehe wird hingegen von der 1993 als Tochterfirma gegründeten Gehe Pharma Handels AG fortgeführt [Stand: 2008].

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Dresden, St. Pauli Friedhof

Bilder: Steffi Eckold (12/2008)

Franz Dominicus Maria Joseph Brentano

Frankfurter Großkaufmann; zweite Sohn des noch in Italien geborenen Peter Anton Brentano (*1735, †1797) aus dessen erster Ehe mit Paula Brentano-Gnosso; Bruder Bettine von Arnims und Clemens Brentanos. ErBild: J.K. Stieler (1808) wurde nach dem Tod seines Vaters am 9.3.1797 Oberhaupt der Brentano-Familie und damit zugleich des gleichnamigen Frankfurter Handels- und Bankhauses. Ebenso wurde er Vormund seiner Geschwister. 1798 heiratete der 33-Jährige in Wien im Stephansdom die 18-jährige Antonie “Toni” von Birkenstock, einzige Tochter des kaiserlichen Hofrats und wohlhabenden Kunstsammlers Johann Melchior Birkenstock, und nahm sie mit nach Frankfurt1.

Brentano, Mäzen und Stifter, führte ein Haus, in dem zahlreiche Prominente ein- und ausgingen. Im Sommer bewohnte er das Brentanohaus in Winkel am Rhein, in dem Goethe häufig zu Gast war und das sich noch heute im Besitz seiner Nachfahren befindet.

Haus der Brentanos “Zum Goldenen Kopf” in der Großen Sandgasse in Frankfurt am Main.

 

 

 

 

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1 Im August 1809 zog Antonie mit dreien ihrer vier Kinder zurück in ihr Elternhaus nach Wien, um ihren kranken Vater zu pflegen. Nach seinem Tod noch im selben Jahr blieb sie noch drei Jahre in ihrer Heimatstadt und kümmerte sich um die bedeutende Erbschaft. Ihr Mann besuchte sie in dieser Zeit selten.

Vermutlich Ende Mai 1810 hatte sie Beethoven durch ihre Schwägerin Bettine Brentano kennengelernt. Am 11. März 1811 schrieb sie an Bettine, Beethoven sei ihr ”einer der liebsten Menschen“ geworden und besuchte ihn “beinahe täglich“ Während ihres Aufenthalts in Wien lernte Antonie Ludwig van Beethoven näher kennen. Wie sich aus noch vorhandenen polizeilichen Meldeprotokollen ergab, hielt sie sich 1812 zur gleichen Zeit in Karlsbad (Österreich-Ungarn, heute Karlovy Vary) in dem Kurhotel “Zum Auge Gottes” auf. Heute (2018) wird angenommen, daß es sich bei Antonie um Beethovens legendäre “Unsterbliche Geliebte” handeln könnte. Beethoven richtete im Sommer 1812 in Teplitz (Österreich-Ungarn, heute Teplice, Tschechien) seinen berühmten dreiteiligen Brief an die “Unsterbliche Geliebte“, den er am 6./7. Juli 1812 in Teplitz schrieben hatte, aber nicht absandte. Der Brief an die “Unsterbliche Geliebte” wurde nach Beethovens Tod in einem Geheimfach gefunden.Wenige Wochen nach der Niederschrift des Briefes an die Unsterbliche Geliebte trafen sich Beethoven, Antonie und ihr Mann in Karlsbad. Im Kurhotel “Zum Auge Gottes“ könnte es zur Aussprache gekommen sein. Jedenfalls kehrte Antonie kurz darauf mit ihrer Familie nach Frankfurt am Main zurück.

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Jean Paul Getty

 

US-amerikanischer Unternehmer und Kunstmäzen; Sohn von George Franklin Getty und dessen Gemahlin Sarah Risher; studierte an der University of Southern California und anschließend an der University of California, bevor 1914 mit Abschlüssen in Ökonomie und Politikwissenschaften das Magdalen College in Oxford verließ. Zunächst arbeitete er auf denn Ölfirmen seines Vater in Oklahoma, gründete seine erste eigene Ölfirma im texanischen Tulsa; obwohl er bereits 1916 die erste Million verdient hatte, zog er sich aus dem Wirtschaftsleben zurück, bis er 1919 in Oklahoma wieder sehr erfolgreich in das Geschäftsleben einstieg. Im Laufe der Jahre kaufte der Gründer der Getty Oil Co. immer mehr Unternehmen hinzu und kontrollierte schließlich ca. 200 andere Unternehmen. Zur Zeit seines Todes wurde sein Vermögen auf zwischen 2 und 4 Milliarden US-Dollar geschätzt. Seit 1984 gehört das Unternehmen zur Texaco Inc. gehört. Während der letzten 25 Jahre hatte Getty in England gelebt, wo er sich in den letzten Lebensjahre mehr und mehr zurückzog und auch auf seinem Landsitz starb.

Neben seiner erfolgreichen unternehmerischen Tätigkeit machte er sich einen Namen als Kunstmäzen. 1953 gründete er im kalifornischen Malibu das J. Paul Getty Museum, in dem antike Kunstgegenständen, Handschriften sowie Malerei des 15. bis 19. Jahrhunderts, Kunsthandwerk und Fotografien gesammelt werden. Das Getty Research Center, ein Forschungsinstitut für Kunst- und Geistesgeschichte, gibt die kunstwissenschaftliche Bibliographie RILA heraus. Beide Institutionen, Museum und Institut, wurden 1997 in einen Neubau nach Los Angeles verlegt.

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Ludwig Ahron Gans

mit seiner Ehefrau Rosette

Deutscher Unternehmer; Mitbegründer der Firma Leopold Cassella & Comp.; Sohn des Philipp Ahron Gans und der Fanny Hanau; entstammte der über 150 Jahre in Celle ansässigen jüdischen Handelsfamilie Gans. 1814 wurde den jüngeren, aktiven jüdischen Händlern die Handelsgenehmigung vom Bürgermeister und Rat Celles abgesprochen. Gans nutze seine familiären Beziehungen und wählte Frankfurt am Main als neuen beruflichen Standort. Er wurde in der Judengasse in Frankfurt am Main bei der verwandten Familie Goldschmidt aufgenommen und trat 1814 als Lehrling in die Spezereiwarenhandlung Cassel & Reiss ein. Der Mitinhaber jener Firma, David Löb Cassel (*1766, †1847), hatte den Bürgereid abgelegt und nannte sich ab 1812 Leopold Cassella. Ab 1820 führte Ludwig Ahron Gans als Prokurist die Geschäfte der Firma Leopold Cassella & Comp. Der Compostellhof in Frankfurt am Main war nun Lagerstätte des inzwischen mit Färbemitteln handelnden Unternehmens. 1828 heiratete Ludwig Ahron Gans Rosette Goldschmidt (*1805, †1868), Nichte und Adoptivtochter von Leopold Cassella (verheiratet mit Nannette Reiss), und wurde im selben Jahr Teilhaber der Firma (1848 wurde Gans Alleininhaber von Leopold Cassella & Comp.). Das Paar hatte sechs Kinder: Henriette (Heidelbach, die Mutter von Wilhelm Bonns erster Gemahlin Emma), Marianne (Löwengard), Friedrich (Fritz) Ludwig, Pauline (Weinberg), Adolf und Leo Gans. Der ältester Sohn Friedrich Ludwig Gans trat 1847, dem Todesjahr von Leopold Cassella, als Lehrling in die Firma ein. Leo Gans, der jüngste Sohn, errichtete 1870 in Fechenheim (heute zu Frankfurt) die “Frankfurter Anilinfarbenfabrik von Gans und Leonhardt”.

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Bild: KN (03102014)
Bild: KN (03102014)

Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Bild: Dieter Georg (08/2009)

Malibu, Garten des Getty Center

Frankfurt am Main, Jüdischer Friedhof (Rat-Beil-Str.)

Hinweis: Der rechte Grabstein ist derjenige seiner Ehefrau Rosette.

Bild: Dieter Georg (08/2010)
Bilder: Dieter Georg (02/2011)

Nach vollständiger Restaurierung

Joseph Pulitzer

US-amerikanischer Journalist und Verleger ungarischer Herkunft; ältester Sohn eines wohlhabenden jüdischen Kornhändlers und einer katholischen deutschen Mutter; wanderte 1864 im Alter von 17 Jahren in die Vereinigten Staaten aus um sich während des Bürgerkrieges der Armee der Nordstaaten anzuschließen - er hatte sich bereits vor Antritt der Reise in Hamburg für die US-Unionsarmee registrieren lassen. Pulitzer, der zu dieser Zeit des Englischen nicht mächtig., diente dann bis zum ende des Krieges im 1. New Yorker Kavallerieregiment, das hauptsächlich aus Deutschen bestand. Nachdem der Krieg, der mit dem Sieg der Nordstaaten im Juni 1865 endete, nahm er verschiedene Handlangerarbeiten an, u.a. als Kofferträger und Kellner. 1867 erwarb er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Zunächst arbeitete er für deutschsprachige Zeitungen in St. Louis, u.a. für die Westliche Post. Nach Abschluß eines Jurastudiums war er als Berichterstatter für die New York Sun tätig, bevor er 1878 den St. Louis Evening Dispatch und die Evening Post erwarb und beide zur Post-Dispatch verschmolz. 1883 erwarb er The World in New York; vier Jahre später gründete er das Abendblatt Evening World.

Pulitzer, der viele der heute gängigen Rubriken einführte, wie z.B. den Gesellschafts-, Sport- oder Modeteil einführte, gilt als Begründer der modernen amerikanischen Tageszeitung und stiftete die “School of Journalism” an der Columbia-Universität in New York City, die erstmals 1917 die Pulitzerpreise für publizistische Beiträge auf journalistischem, literarischem und musikalischem Gebiet verleiht. Seitdem werden die Preise jährlich verliehen, und zwar auf dem Gebiet des Journalismus (8 Preise), der Literatur (5 Preise) und Musik (1 Preis). Obwohl Pulitzer mit 40 Jahren erblindete, blieb er weiterhin in seinen vielfältigen Tätigkeitsfelder bis zu seinem Tode aktiv.

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Friedrich Engelhorn

 

Deutscher Unternehmer; nach seiner Lehrzeit als Juwelier und Uhrmacher ging er auf die seinerzeit übliche Wanderschaft und wurde nach seiner Heimkehr 1846 Mitglied der Innung des Gold- und Silberschmiede und Inhaber eines Juweliergeschäftes. Zwei Jahre später gründete er eine Gasfabrik und 1861 gemeinsam mit dem Chemiker Carl Clemm, den er als Teilhaber hatte gewinnen können, sowie Otto Dyckerhoff, der später wieder ausstieg, in Mannheim eine Fabrik für Anilin- und Teerfarben Dyckerhoff, C. & Co.. Am 6.4.1865 folgte dann Gründung der Badische Anilin- und Soda-Fabrik AG (BASF), deren Werksgelände im auf der anderen Rheinseite gelegenen Ludwigshafen am Rhein angesiedelt wurde.

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Mannheim, Hauptfriedhof

Bilder: Claus Rodemer (02/2011)

Gustav Poensgen

 

Deutscher Industrieller; Königlich-Preußischer Geheimer Kommerzienrat. Er stammt von der weitverbreiteten Eifeler Unternehmerfamilie Poensgen ab, die seit Mitte des 15. Jahrhunderts im Raum Schleiden als Reidemeister Eisenhütten betrieben. Einige Linien sind nach Düsseldorf gezogen und waren dort maßgeblich am Aufbau der rheinischen Eisen-, Stahl- und Röhrenindustrie beteiligt.

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Bilder: Günter Bihn (08/2011)

Düsseldorf, Nordfriedhof

Christian Karl Heinrich Bockelmann

 

 

Deutscher Bankier und Diplomat; Sohn eines Schiffskapitäns; Vater von Werner Bockelmann; Großvater des Sängers Udo Jürgens; wanderte 1902 nach Rußland aus, wo er sich in Moskau niederließ und Voluntär und noch vor dem ausbruch des Ersten Weltkrieges Teilhaber der seinerzeit bedeutenden Junker-Bank wurde und die Tochter eines Miteigentümres heiratete. Nach der erfolgten Kriegserklärung des Deutschen Reichs an Rußland im Jahr 1914 wurde Bockelmann als deutscher Staatsangehöriger zunächst nach Sibirien deportiert. Als man ihm eine Reise nach Moskau gewährte, nutzte er die Gelegenheit zur Flucht nach Schweden. Während des Krieges nahm Bockelmann Kontakt zum Auswärtigen Amt (AA) auf und versorgte es mit Insider-Informationen aus seiner Moskauer Zeit und auch zu aktuellen Ereignissen, z.B. über Bergarbeiterstreiks im Süden des Reiches. Da das AA eine Möglichkeit suchte, Einfluß auf die Meinungsbildung im Russischen Kaiserreich zu nehmen, schlug Bockelmann nach Gesprächen mit dem Sekretärs des ehemaligen russischen Ministerpräsidenten Sergej Witte und Journalisten Josef von Kolyschko, dessen Verbündeten Fürst Bebutow, einem ehemaligen Duma-Mitglied, und dem deutschen Großindustriellen Hugo Stinnes Junior, dem AA vor, “einen Verlag in Rußland zu kaufen ..., der die Zentralstelle der deutsch-freundlichen Propaganda werden würde“. Diese, als russische Aktiengesellschaft organisierte Zentralstelle sollte ”die Majorität der in Aussicht genommenen Zeitungen kaufen, ein Telegrammbureau einrichten und einen Beamtenstab schaffen, der sich mit der deutschfreundlichen Propaganda vermittels der Zeitungen [und] durch Broschuren in Wort und Bild befassen würde“, und so “Stimmung für die deutsche Sache machen sollte”1. (vermutlich wurde ein Teil der aufgebrachten Finanzierungsmittel in die von Maxim Gorki ab Mai 1817 in Sankt Petersburg erscheinende Zeitung Новая Жизнь [Nowaja Schisn, Neues Leben] investiert). 1918 verließ Bockelmann Schweden und erwarb das Gut Barendorf in Niedersachsen. Nach der Scheidung von seiner Frau im Jahre 1924 lebte er in Berlin, wo er eine Privatbank betrieb, die er 1929 veräußerte. 1931 erwarb er Schloß und Gut Ottmanach bei Klagenfurt, lebte aber während des Dritten Reiches mit seiner zweiten Frau in Meran.

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1 Zitiert nach Dissertation GERD KOENEN: “ROM ODER MOSKAU“ Deutschland, der Westen und die Revolutionierung Russlands 1914-1924 (2003)

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Bild: ManfredK (10/2011) Wikipedia.de

Meran, Ev. Friedhof

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Bild: KN (03102014)

Grabstätte Franz Brentanos und dessen Familie. Mögen Sie in Frieden ruhen.

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Ernst Arthur Elert Heinrich Seemann

1888

Deutscher Verleger und Verlagsbuchhändler; sechstes Kind eines Landgerichtsrates; verließ 1844 nach dem Tod seines Vaters vorzeitig das Gymnasium und begann 1845 eine Ausbildung zum Buchhändler in der Verlagsbuchhandlung Velhagen & Klasing in Bielefeld, um seine Familie finanziell zu unterstützen. Nach Abschluß der Lehre war er in der Buch- und Messestadt Leipzig von 1850 bis 1852 als Buchhandlungsgehilfe in die Firma von Friedrich Volckmar, dem Begründer des modernen Zwischenbuchhandels, tätig1. Nach Ableistung seines Militärdiensts in Köln arbeitete Seemann in den Jahren 1853 bis 1855 in der Antiquariatsabteilung der Berliner Verlagsbuchhandlung A. Asher & Co. 1858 gründete in Essen die. A. Seemann, Verlags- und Sortimentsbuchhandlung, verbunden mit Kunst-, Musikalien u. Antiquariatsbuchhandel. 1861 kehrte er in die Buchstadt Leipzig zurück in der er sich als erster Verlag ausschließlich auf Kunstliteratur und auf Gemäldereproduktionen konzentrierte. 1868 übernahm der Verlag die Rechte an den Werken des Schweizer Kultur- und Kunsthistoriker Jacob Burckhardt. Ab 1866 erschien im Verlag monatlich die erste deutsche Kunstzeitschrift unter dem Titel Zeitschrift für bildende Kunst, die über 66 Jahre lang ein Fachorgan der Kunstwelt war. Ab 1867 gab der Verlag dasJahrbuch für Kunstwissenschaft heraus. Die im Verlag vorhandenen Druckstöcke für Holzschnittillustrationen nutzte Seemann 1877 zur Herausgabe von Bildtafeln.

Die Firsichtikait: Aus Holzschnitte alter Meister ”Die sieben Tugenden“

Inschrift: Denn er war unser! Lasst das stolze Wort, den lauten Schmerz gewaltig übertönen.

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1 Eigentlicher Wegbereiter des Barsortiments heutiger Prägung war jedoch Volckmars Neffe und späterer Schwiegersohn Carl Voerster, der ab 1843 in Volckmars Firma tätig war und 1854 als Teilhaber aufgenommen wurde. Dieser hatte 1847 die Vorratshaltung der gängigen Titel angebahnt und war auch für das 1861 aufgekaufte Barsortiment von Louis Zander verantwortlich. 1858 oder 1859 gab Friedrich Volckmar die Geschäftsleitung seiner Firma ab, die sein Sohn Otto Friedrich und Carl Voerster übernahmen. 1918 fusionierte F. Volckmar mit dem Großhändler Karl Franz Koehler in Leipzig zur Koehler & Volckmar AG (KV). Heute firmiert das Unternehmen unter dem Namen Koch, Neff und Volckmar mit Standorten in Erfurt, Köln und Stuttgart. neben dem in Hamburg und Bad Hersfeld ansäßigen Unternehmen Libri eines der Buchgroßhandlungen (Barsortimenten) in Deutschland dar.

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Bilder: Klaus Meinert (06/2020)

Leipzig, Nordfriedhof

Unternehmer / Manager XLIX

Omnibus salutem!