Bilder: Bernd Wolter (11/2006)

Wilfried Dietrich

 

Deutscher Ringer; gewann als einer der erfolgreichsten Ringer Deutschlands zwischen 1951 und 1977 insgesamt 30 Deutsche Meisterschaften für seine Sportvereine, dem VfK Schifferstadt und Mainz 88. Der Höhepunkt seiner Karriere war jedoch der Erfolg bei den XVII. Olympischen Sommerspielen 1960 in Rom, wo er u.a. im Freistil die Goldmedaille gewann (zuvor war er 1956 in Melbourne bereits mit der Silbermedaille im griechisch-römischen Stil ausgezeichnet worden). Weitere Olympiasiege folgten 1964 in Tokio (Bronze im Freistil) und 1968 in Mexiko-Stadt (Bronze im Freistil). Bei der XX. Olympiade 1972 in München blieb er allerdings ohne Medaille. Zudem war er 1961 Weltmeister in Yokohama geworden. 1977 beendete der “Kran von Schifferstadt” seine aktive Laufbahn.

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Schifferstadt, Waldfriedhof

Ferenc Puskás eigentl. Ferenc Purczeld

 

 

Ungarischer Fußballspieler; spielte von 1949 bis 1956 bei Honvéd Budapest und bestritt 84 Länderspiele für Ungarn. Als der ungarische Aufstand 1956 ausbrach und die sowjetischen Tuppen diesen mit Militärgewalt niederschlugen, befand sich die Nationalmannschaft im Ausland, und Puskas entschied sich, nicht in seine Heimat zurückzukehren. Von 1958 bis 1966 spielte er - von seinen Fan “Pacho” genannt - für Real Madrid. Für Spanien bestritt er in dieser Zeit vier Länderspiele, u.a. 1954 als Vizeweltmeister und 1956 als Olympiasieger. Da er in seiner Heimat nach der Flucht in Abwesenheit wegen Hochverrats verurteilt worden war, kehrte er erst nach der politischen Wende 1991 dorthin zurück.

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Budapest, Stephans-Basilika

Bilder: Dr. Jószef Varga (12/2006)
Bilder: Pookee1 (2006)

Joseph “Joe” Paul DiMaggio eigentl. Giuseppe Paolo DiMaggio

 

US-amerikanischer Baseballspieler; der Sohn eines aus Italien eingewanderten Fischers war legendäres Idol der Baseball-vernarrten Amerikaner, sein Name ging sogar in ihre Literatur ein (Ernest Heminway, The Old Man and the Sea). Außerhalb der Vereinigten Staaten wurde er durch seine turbulente, nur 274 Tage überdauernde Ehe mit der Schauspielerin Marilyn Monroe bekannt.

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Colma, Holy Cross Cemetery

Bobby Jones eigentl. Robert Tyre Jones jr.

 

US-amerikanischer Golfspieler; der Sohn eines Rechtsanwalts - und von Haus aus selber Anwalt - errang in seiner aktiven Zeit in den Jahren zwischen 1923 und 1930 62 Prozent aller nationalen Meisterschaften, ging aus fünf von acht US-Amateur-Championships als Sieger hervor, ansonsten als Zweiter. Dreimal gewann er die Open Championship, viermal die US Open und einmal das British Amateur Championship. Im Jahr 1930 holte er sich im “Grand Slam” alle vier Major-Titel. Jones, der schon als Kind mit dem Golfspielen begann und stets Amateur blieb, gilt damit bis heute als der erfolgreichster Golfspieler aller Zeiten. 1930 zog er sich vom aktiven Wettkampfgeschehen zurück. Jones tat sich auch als Autor von Golfbüchern und als Golflehrer hervor. 1933 entwarf er zusammen mit Alister MacKenzie den Augusta National Course und rief wenige Jahre später das Masters ins Leben.

Auszeichnungen u.a.: Aufnahme in die World Golf Hall of Fame des Sports (1974).

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Bilder: Frank (01/2007)

Atlanta (Georgia) Oakland Cemetery

Bilder: Kerry Lynn Keane (01/2006) www.flickr.com

James “Jesse Cleveland Owens

 bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin

US-amerikanischer Leichtathlet; der Sohn eines Baumwollpflückers studierte Pädagogik an der Ohio State University in Columbus. Bereits als Mitglied der Leichtathletikmannschaft seiner Universität stellte er in Ann Arbor am 25.5.1935 innerhalb von nur 45 Minuten sechs Weltrekorde in verschiedenen Disziplinen auf: u.a. über 100 Yards, 220 Yards Hürden sowie im Weitsprung. Bei den XI. Olympischen Sommerspielen, die 1936 in Berlin stattfanden, war Owers der erfolgreichste Sportler: er gewann vier Goldmedaillen (100-, 200-, 4×100-m-Lauf und Weitsprung). Trotz seines großen Erfolgs und dem daraus resultierenden Bekanntheitsgrads in den Vereinigten Staaten blieb die finanzielle Situation seiner Familie unbefriedigend: so wurden ihm als Schwarzem z.B. keine Werbeverträge angeboten. Er sah sich gezwungen, vorzeitig das wiederaufgenommen Studium abzubrechen und sich eine Zeit lang als “Mietläufer” zu verdingen, d.h. er trat gegen andere Läufer, gegen Pferde, sogar gegen Motorräder an. Erst 1976 wurde er offiziell durch Präsident Gerald R. Ford mit der “Medal of Freedom”, der höchsten zivilen Auszeichnung, geehrt. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Owens sich u.a für Leichtathletikprogramme für Jugendliche eingesetzt. Verheiratet war er seit 1935 mit seiner Highschool-Liebe, Ruth Solomon; aus der Verbindung gingen drei Töchter hervor: Gloria, Beverly und Marlene.

Autobiographie: The Jesse Owens Story (1970).

Inschrift: Athlete and humanitarian. A master of the spirit as well as the mechanics of sports. A winner who knew that winning was not everything. He showed extraordinary love for his family and friends. His achievements have shown us all the promise of America. His faith in America inspired countless others to do their best for themselves and their country. [dt. Athlet und Philanthrop. Sowohl ein Meister des Geist als der Bewegungslehre des Sports. Selbst ein Gewinner, wußte er, daß gewinnen nicht alles ist. Seiner Familien und den Freunde gegenüber zeigte er besondere Zuneigung. Seine Erfolge haben uns die Verheißungen Amerikas vor Augen geführt. Sein Vertrauen in Amerika hat zahllose Andere inspiriert, das Beste für sich und ihr Land zu tun.]

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Chicago, Oak Woods Cemetery

Tom (Thomas) Sayers

Englischer Boxkämpfer; der aus ärmsten Verhältnissen stammende Sohn eines ambulanten Flickschuster arbeitete nach kurzem, 4-jährigem Schulbesuch zunächst in London als Mauerelehrling. Sayers kämpfte, was damals noch erlaubt war, mit bloßen Händen und wurde in zahlreichen Kämpfen nur einmal geschlagen. Seinen ersten Kampf absolvierte er gegen einen irischen Kollegen, der ihn geärgert hatte und den er nach einem knapp zweieinhalbstündigen fight niedersteckte. Seine Karriere als Preisboxer begann im Jahre 1849. Er errang Sieg auf Sieg; als er 1853 erstmals versuchte, den Titel des Schwergewichtsmeister von England zu erringen, erlitt er seine einzige Niederlage. Sayers war der erste englische Boxer, der in einem internationalen Kampf boxte: am 17.4.1860 gegen den Amerikaner John C. Heenan, "the Benicia Boy", in Farnborough. Sayers war schließlich so populär, daß seine Fans, darunter auch solche aus der Aristokratie, für ihn die damals gewaltige Summe von 3.000£ für die Zeit nach seiner aktiven Zeit sammelten. Nachdem er sich aus dem aktiven Sportgeschehen zurückgezogen hatte, erwarb er von dieser Summe in Camden Town ein Haus, das er gemeinsam mit seiner Schwester bewohnte. Den dortigen Einwohnern war er ein gewohnter Anblick, wenn er mit seine Kutsche selber durch die Straßen fuhr oder mit seinem großen Hund “Lion”, den ihn sein “Patron” Lord Derby geschenkt hatte, spazierenging. Fünf Jahre später starb er im Alter von nur 39 Jahren an den Auswirkung der Diabetes und einer Tuberkulose. 90 Jahre später, 1954, wurde er in die Hall of Fame des Boxens aufgenommen.

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London, Highgate North Land Cemetery

Bild: Michael (04/2007)

Barbara-Maria “Barbi Henneberger

 

Deutsche Skirennläuferin; war in den 1960er Jahren eine erfolgreiche Skirennläuferin. In den Jahren 1962 und 1963 wurde sie im Abfahrtslauf und dem Riesenslalom, 1964 im Slalom deutsche Meisterin. Ihren größten Erfolg feierte sie 1960 bei den VIII. Olympischen Winterspielen im amerikanischen Squaw Valley als Bronzemedaillengewinnerin im Slalom. In der Kombination, die nur für die Weltmeisterschaften zählte, erreichte sie ebenso die Bronzemedaille. Sie verunglückte tödlich während der Dreharbeiten zu dem Film Ski-Faszination ihres Verlobten Willy Bogner, als sie in ein wegen Lawinengefahr gesperrtes Gebiet eingefahren war und durch eine Schneebrettlawine - verursacht durch den Luftdruck, den eine am gegenüberliegenden Hang durch eine Gruppe von 14 Weltklasse-Skiläufern unter Führung von Bogner ausgelöste Lawine erzeugte - verschüttet wurde (mehrere andere Mitglieder der Gruppe wurden ebenfalls verschüttet, konnten jedoch lebend geborgen werden).

Bogner wurde wegen fahrlässiger Tötung seiner Verlobten sowie des ebenfalls getöteten US-amerikanischen Rennläufers Bud Werner im August 1964 durch das Gericht des Kantons Graubünden zu einer zweimonatigen bedingten Gefängnisstrafe verurteilt.

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München, Waldfriedhof (Alter Teil)

Bil: John Armagh (08/2007)
Bild: Hans-Peter Laqueur (06/1987)

Emil Beck

 

Deutscher Fechttrainer; von Haus aus Friseur; begann Mitte der 1950er Jahre mit dem Fechtsport, nachdem er von Fechtszenen in sog. Degenfilmen begeistert war. In den 1970er Jahren gelang es ihm, in der an der Tauber gelegenen Stadt Tauberbischofsheim ein Zentrum für die Ausbildung von Fechtern zu etablieren. Dort trainierte Beck, der ein Autodidakt war, u.a. den Florettfechter Matthias Behr, der für kurze Zeit sein Nachfolger war, den mehrfachen Olympiasieger im Degenfechten Alexander Pusch, die 14-malige Medaillengewinnerin bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften Anja Fichte, die Florettfechterin Sabine Bau, die u.a. fünf Medaillen bei Olympischen Spielen errang oder Zita Funkenhauser, Bronzegewinnerin 1988 in Seoul. Bis zum Jahre 1999 gelang es Beck, der von 1970 bis 1986 für die Bereiche Degen und Herren-Florett zuständig und ab 1986 für sämtliche Fechtwaffen Cheftrainer war, als Bundestrainer 20 olympische und 91 Weltmeisterschafts-Medaillen zu erringen, bevor er nach Querelen im Tauberbischofsheimer Olympiastützpunkt zurücktreten mußte.

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Bilder: Hajo Rackel (04/2012)

Tauberbischofsheim, Friedhof

Ludwig Purtscheller

Österreichischer Bergsteiger und Lehrer; Sohn eines Steuereinnehmers; ging nach Abschluß der Realschule 1865 nach Villach, um dort in dem Bleiberger Bergwerksunternehmung zu arbeiten. Nach bestandener Prüfung zum Turnlehrer, erhielt er in Klagenfurt eine entsprechende Festanstellung. Während dieser Zeit begann er, in seiner Freizeit die nahegelegenen Karawanken, die Steiner Alpen, die Julischen und Karnischen Alpen und Teile der Tauern zu erforschen. Nachdem er ab 1874 in Salzburg an der Lehrerbildungsanstalt und dem dortigen Gymnasium als Lehrer tätig war., machte er ausgedehnte Erkundungswanderungen durch die Weststeiermark, das Salzburgerland, Nordtirol sowie die Bayerischen Alpen; später wandte er sich den Westalpen zu. Insgesamt bestieg er in den Alpen über 1.700 Gipfel und gehörte damit zu den besten Kennern der Alpen; dabei gelangen ihm zahlreiche Erstbesteigungen und Erstbegehungen ohne Bergführer. Im Juli 1885 gelang ihm mit den Brüdern Otto und Emil Zsigmondy die erste Gesamtüberschreitung der in den Dauphiné-Alpen gelegenen La Meije, Zuvor hatte er mit ihnen - bereits führerlos - die Kleine Zinne, den Ortler, die Monte-Rosa-Ostwand und die Bietschhorn-Südwand erstiegen sowie das Matterhorn überschritten. Am 6.10.1889 bestieg er mit Hans Meyer und Yohani Kinyala Lauwo erstmals den Gipfel des Kilimandscharo, und 1891 war er gemeinsam mit Gottfried Merzbacher und den Glocknerführern Kerer und Unterweser im Kaukasus alpinistisch tätig. 1899 stürzte er nach einer Besteigung der Aiguille du Dru mit seinen beiden Seilgefährten in einen 4–5 Meter tiefen Bergschrund und brach sich dabei den rechten Oberarm. Während er sich von dieser Verletzung allmählich erholte, erkrankte er an eine beidseitigen Lungenentzündung, an deren Folgen er verstarb.

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(09/2005)

Salzburg, Kommunalfriedhof

Bild: Peter Müller (10/2014)

Horst Eckel

 

Deutscher Fußballspieler; Sohn eines Fahrdienstleiters bei der Bundesbahn und in seiner Freizeit ein engagierte Schiedsrichter. Horst Eckel hatte nach der achtjährigen Schulzeit 1948 Arbeit im Sägewerk in Bruchmühlbach gefunden und spielte anfangs bis 1949 in der A-Jugend sowie in der Reservemannschaft beim heimischen SC Vogelbach, wo er auch entdeckt wurde. Zur Saison 1949/50 schloß er sich demVfR Kaiserslautern in der Oberliga Südwest an.

Eckel gehörte seit November 1952, als er mit gerade 20 Jahren gegen die Schweiz in Augsburg debütierte, zum WM-Kader, dem er bis 1958 abgehören wird. In dieser Zeit absolvierte er unter Bundestrainer Sepp Herberger in der deutschen Nationalmannschaft 32 Länderspiele und gehörte dem DFB-Team an, das 1954 Fußballweltmeister wurde. Mit dem 1. FC Kaiserslautern gewann er in den Jahren 1951 und 1953 die deutsche Fußballmeisterschaft. Der anfänglich als Stürmer eingesetzte Eckel entwickelte sich dank seines “enormen Aktionsradius und seiner klugen Spielweise“ rasch zu einer Idealbesetzung des rechten Außenläufers im damals bevorzugten WM-System.

Nach dem Ende seiner sportlichen Laufbahn studierte der gelernte Werkzeugmacher auf dem zweiten Bildungsweg Kunst und Sport für das Realschullehramt und war ab dem Schuljahr 1973 bis zu seiner Pensionierung als Lehrer an der Realschule in Kusel ( Rheinland-Pfalz) tätig.

Ab 1997 war Horst Eckel als Repräsentant der Sepp-Herberger-Stiftung tätig, und er unterstützte als Botschafter die Initiative “Respekt! Kein Platz für Rassismus.”.

Nach dem Tod von Hans Schäfer war Eckel der letzte noch lebende Spieler des ”Wunders von Bern“. In dem Film Das Wunder von Bern (2003) beriet er dessen Regisseur Sönke Wortmanns (*1959) bei den Dreharbeiten.

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Bruchmühlbach-Miesau (Ldkrs. Kaiserslautern) OT Vogelbach, Gemeindefriedhof

Bilder: Wolfgang Wilde (11/2023)
Sportler VII

Omnibus salutem!