KarolineLinaRadke née Batschauer

1928

 

Deutsche Leichtathletin; nachdem ihre Familie 1917 von Karlsruhe nach Baden.Baden umgezogen war, kam sie 1924 zur Leichtathletik und entwickelte sich in den 1920er Jahren zu einer der besten Mittelstreckenläuferinnen in der Weimarer Republik; so gewann sie 1926 bei den deutschen Meisterschaften über 1.000 Meter. Nachdem sie 1927 zur Leichtathletik-Abteilung des Karlsruher FV hitomiKinuegewechselt war, lief sie am 7. August desselben Jahres über 800 Meter bei den deutschen Meisterschaften eine neue Weltbestzeit von 2:23,8 min – die erste von sechs Weltbestzeiten und Weltrekorden in ihrer Laufbahn. Nach der Heirat mit Georg Radke zog sie nach Breslau und gewann auch 1928 diesen Titel.

Lina Radke (rechts) und die Japanerin Hitomi Kinue bei den Olympischen Spielen in Amsterdam (1928). No Ccopyright

Bei den Olympischen Sommerspielen 1928 in Amsterdam siegte sie am 2. August im 800-Meter-Lauf in neuer Weltrekordzeit von 2:16,8 min (erster offiziell registrierter Weltrekord). Diese Goldmedaille war die erste für die deutschen Leichtathleten und die erste für die deutschen Frauen seit Beginn der Olympischen Spiele im Jahre 18961. Hitomi Kinue (*1907, †1931) belegte den 2. Platz.

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1  Zum Programmbestandteil der Olympischen Sommerspiele 1928 konnte der 800-Meter-Lauf erst werden, nachdem die Fédération Sportive Féminine Internationale (FSFI, dt. Internationaler Frauensportverband, im Oktober 1921 von Alice Milliar gegründet worden war.

Danach wurde die Disziplin aus dem Programm gestrichen, da Frauen angeblich physisch überfordert seien; fortan waren alle Läufe über die Distanz von 100 Meter für Frauen wieder verbaut. Der 800-Meter-Lauf wurde erst 1960 wieder eine olympische Disziplin.

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Bilder: Manuel Schmidt (06/2023)

Karlsruhe OT Mühlburg, Friedhof

Helmut Fiffi“ Kronsbein

 

 

Deutscher Fußballspieler und -trainer; als Fußballspieler war Kronsbein bei Arminia Bielefeld, Eintracht Osnabrück, Hindenburg Allenstein und Preußen Danzig als Außenstürmer aktiv. In der Saison 1948/49 kam Kronsbein, der eine Ausbildung bei Bundestrainer Sepp Herberger 1949 in Köln zum Fußball-Lehrer gemacht hatte, in zwei Spielen des 1. FC Köln in der Rheinbezirksliga, Gruppe 2, zum Einsatz. Die Mannschaft errang in jenem Jahr die Meisterschaft und stieg in die Oberliga West auf; in ihr spielten auch Hennes Weisweiler und der spätere Weltmeister von 1954 Hans Schäfer. Im Sommer 1952 wurde Helmut Kronsbein neuer Trainer in der Saison 1951/52 der Oberliga Nord, SV Hannover 96; zuvor war er bei der TSG Ulm 1846 “Spatzen” von 1949 bis 1952 als Trainer mit dem Aufstieg in die Oberliga Süd 1952 erfolgreich gewesen. Aus der Landesliga Württemberg führte er die die “Spatzen“ aus der 2. Liga in die Oberliga Süd. Als Trainer war Kronsbein bis 1980 tätig, unter anderem in der 1963 gegründeten Bundesliga. 1954 gewann er mit Hannover 96 die deutsche Meisterschaft. Als Trainer war Kronsbein bis 1980 tätig, unter anderem in der 1963 gegründeten Bundesliga.

Von 1966 bis 1974 betreute er Hertha BSC, führte den Klub zurück in die Bundesliga und formte aus der Mannschaft ein Spitzenteam. In der Bundesliga-Aufstiegsrunde 1968 war der Aufstieg gegenRot-Weiss Essen, SV Alsenborn, Göttingen 05 und FC Bayern Hof, in der ersten Runde 1968/69 der Klassenerhalt geschafft und dann zweimal in den Jahren 1970 und 1971 der dritte Platz erreicht. Auch im UEFA-Cup reüssierte Hertha BSC in den Spielen gegen die europäischen Spitzenteams von Juventus Turin, Inter Mailand und dem AC Mailand . Im März 1974 kam es zur Trennung von Hetha BSC: Kronsbein erhielt aufgrund seiner großen Verdienste die sofortige Freigabe durch seinen alten Verein. Später kehrte er dann noch einmal für ein kurzes Engagement zu Hertha BSC zurück.

Als Helmut Kronsbein im Sommer 1979 nach Berlin ziehen wollte, um dort in der Kalckreuthstraße in Schöneberg das "Gästehaus Fiffi Kronsbein" zu betreiben, kam es zum Streit mit seiner Frau Gerda, die dorthin keinesfalls umziehen wollte. Als seine Frau am 1.7.1979 im gemeinsamen Reihenhaus in Arnum bei Hannover in der mit Wasser gefüllten Badewanne tot aufgefunden worden war, geriet Kronsbein unter Verdacht, seine Ehefrau getötet zu haben und wurde 1984 vor dem Landgericht Hannover wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Allerdings kam es im September des selben Jahres nach zwei Verhandlungsmonaten im September des selben Jahres zu einer Wende, als der Berliner Gerichtsmediziner Volkmar Schneider Kronsbeins Version vom Suizid seiner Gattin für glaubhaft erklärte.

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Bilder: Ralf Mayer (04/2023)

Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstraße

Bernhard Berni“ Klodt

 

 

Deutscher Fußballspieler; der jüngste von fünf Brüdern begann seine Karriere 1943 beim FC Schalke 04, wechselte 1948 zum STV Horst-Emscher, bevor er zur Saison 1950/51 wieder zu FC Schalke 04 zurückkehrte, bei dem er bis 1963 blieb und . wo er am 17. 1.1943 im Alter von 16 Jahren in der A-Mannschaft des Vereins im Spiel gegen Westfalia Herne debütierte und beim 6:2-Sieg über Westfalia Herne ein Tor erzielte. Mit dem Verein wurde er im Jahre 1951 und erneut 1958 Westdeutscher Meister, sowie 1958 Deutscher Meister

Mit der deutschen Fußballnationalmannschaft, der er 1950 bis 1959 angehörte, nachdem er bereits im November 1949 dem Aufgebot für den ersten Nachkriegslehrgang der Fußballnationalmannschaft bestimmt worden war, erfolgte die endgültigen Nominierung in den Kreis der 22 WM-Spieler am 3. Juni 1954 zur Fußball-Weltmeisterschaft in der Schweiz. In Bern kam er den zwei erfolgreichen Vorrunden-Begegnungen gegen die Türkei zum Einsatz (1 Tor).

Mit seinem 19. Länderspiel am 20.5.1959 in Hamburg gegen Polen endete seine internationale Laufbahn. Bernhard Klodt bewirtschafte in Gelsenkirchen am Schalker Markt eine Eckkneipe 1990 mußte sich Klodt einer Bypass-Operation unterziehen, die zu Komplikationen führte, einen Schlaganfall mit rechtsseitiger Lähmung zur Folge hatte und ihn an einen Rollstuhl fesselte; später zog er nach Grainau (Ldkrs.Garmisch-Partenkirchen).

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1  Der Stadtteil erhielt seinen Namen aufgrund der dort 1870 gebauten Zechenkolonien der Zeche Graf Bismarck zurück, benannt nach dem preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck.

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Bilder: Erich Buschneg (09/2023)

Garmisch-Partenkirchen, Friedhof Garmisch

Franz Anton Beckenbauer

 

 

Deutscher Fußballspieler; -trainer und -funktionär; zweiter Sohn des Postbeamten Franz Beckenbauer und dessen Frau Antonie, née Hupfauf. Nach Absolvierung der Schulausbildung machte er zunächst eine Ausbildung als Versicherungskaufmann. 1954 kam er zum SC 1906 München, bevor er von 1958 bis 1977 für den FC Bayern München spielte. In dieser Zeit absolvierte Beckenbauer 103 Länderspiele und war u.a. 1972 Europa- und 1974 Weltmeister; zwischen 1965 und 1977 absolvierte der brillante Libero 103 Länderspiele (14 Tore), davon 50 als Kapitän. Dreimal nahm er an Fußballweltmeisterschaften teil, zweimal an Europameisterschaften. 1966 in England wurde er Vizeweltmeister; Deutschland unterlag in dem legendären Finale gegen England im Wembley-Stadion mit 2:4. Bei der WM in Mexiko 1970 belegte die spielstarke deutsche Mannschaft den dritten Platz. 1972 führte Beckenbauer seine Elf zum Gewinn der Europameisterschaft durch einen 3:0-Sieg im Endspiel gegen die UdSSR. Bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land errang die deutsche Elf mit Beckenbauer als Kapitän 1990 den Weltmeistertitel.

Beckenbauer war Fußballer des Jahres (1966, 1968, 1974, 1976); In Europa wurde er 1971 und 1976 zum Fußballer des Jahres gekürt; er war Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft. 1984-90 Trainer (“Teamchef”) der Nationalmannschaft (1990 Weltmeister); seit 1994 Präsident des FC Bayern München, seit 1998 Vizepräsident des DFB, seit 2001 Präsident des WM-Organisationskomitees 2006 und seit Februar 2002 Aufsichtsratsvorsitzender der neugegründeten FC Bayern München AG.

Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft war der begnadete Libero von 1984 bis 1990 als Trainer (“Teamchef”) der Nationalmannschaft (1990 Weltmeister); 1977 spielte Beckenbauer, der Europas Fußballer des Jahres 197 und 1976) und Fußballer des Jahres (1966, 1968, 1974, 1976), war, das letzte Mal für die DFB-Elf.

1977 wechselte er in die nordamerikanische Soccer League zum Club Cosmos New York, mit dem er dreimal US-Meister wurde (1977, 1979 und 1980). Anschließend kehrte Beckenbauer in die Bundesliga zurück und spielte 1980 bis 1982 beim Hamburger SV, mit dem er 1982 zum fünften Mal deutscher Meister wurde. 1983 beendete Beckenbauer, der bereits 1969 den Spitznamen “Kaiser“ erhalten hatte, nach 424 Bundesligaspielen (46 Tore) seine aktive Laufbahn.

Seit 1994 fungierte er als Präsident des FC Bayern München, seit 1998 als Vizepräsident des DFB, seit 2001 als Präsident des WM-Organisationskomitees 2006 und seit Februar 2002 war er Aufsichtsratsvorsitzender der neu gegründeten FC Bayern München AG.

Beckenbauer war dreimal verheiratet: In erster Ehe von 1966 bis 1990 mit der Ingolstädter Sekretärin Brigitte Wittmann, die Ehe mit der DFB-Sekretärin Sybille Weimer dauerte von 1990 bis 2002. Mit Heidrun Burmester, Sekretärin des FC Bayern, die er Ende der 1990er Jahre kennengelernt hatte, war er ab 2006 verheiratet. Von 1977 bis 1988 war Beckenbauer mit der Fotografin Diana Sandmann zusammen.

Ab 1982 lebte Franz Beckenbauer im österreichischen Oberndorf in Tirol (Bez. Kitzbühel) und ab 2005 in Salzburg,

Korruptionsvorwürfe bei der Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 und der Vorwurf der Steuerhinterziehung (In den 1970er Jahren mußte Beckenbauer 1,8  Millionen DM Steuern nachzahlen), beschädigten seinen guten Ruf.

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Bilder: Reinhard Jäger (01/2024)

München, Friedhof am Perlacher Forst

Etvin Pauli Carl Jørgensen

 

Dänischer Fußballspieler und Club-Manager; war als Mittelstürmer national und international aktiv. Mit 47 Einsätzen für die dänische Nationalmannschaft (1925 bis 1939) war er von 1939 bis 1961 über 22 Jahre lang Rekordnationalspieler und belegt mit 44 Toren bis heute den dritten Platz in der Liste der Rekordtorschützen.

Begonnen hatte Jørgensen seine Karriere 1916 bei dem Fußballverein B 1908, den er 1917 verließ, um 1918 nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zu BK Frem zu wechseln, wo er eine einzige Saison spielte. Zwischen 1920 und 1923: setzte er seine Karriere bei Boldklubben fort, bevor er 1924 zu BK Frem zurückkehrte, um dort bis zu seinem Rücktritt im Jahr 1942 283 Spiele zu bestreiten. In dieser Zeit erzielte er 245 Tore für den Verein und half beim Gewinn von vier dänischen Meisterschaften. Er spielte auch ca. 75 Spiele für die repräsentative Mannschaft Stævnet. In den Jahren 1943/1944 gewann er als Trainer mit BK Frem eine weitere Meisterschaft.

Eine Zeit lang arbeitete Jørgensen als Sportjournalist bei Land og Folk, eine ab 1919 von der Kommunistischen Partei Dänemarks (DKP) herausgegebene Zeitung, die zur Zeit der Besetzung Dänemarks durch die Deutsche Wehrmacht als illegale Zeitschrift, während der Besatzung und nach der Befreiung 1945 als Tageszeitung erschien.

Pauli Jørgensen, der 1932 in der Filmkomödie Hans livs match des schwedischen Film- und Theaterregisseurs und Schauspieler Per-Axel Branner (*1899, †1975) eine kleine Rolle übernahm, spielte bis weit in die 1980er Jahre hinein Fußball, was ihm als ältester aktiver Spieler einen Platz im Guinness-Buch der Rekorde einbrachte.

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Bilder: Finn Halling Larsen (09/2015)

Frederiksberg, Søndermark Kirkegård

Andreas “Andi” Brehme

 

 

Deutscher Fußballspieler und -trainer; Sohn des Fußballtrainers und -spielers Bernd Brehme, der ihn förderte und unter diesem als Trainer mit 17 Jahren auf der Liberoposition in HSV Barmbek-Uhlenhorsts Oberliga-Mannschaft spielte. 1980 ging er gemeinsam mit seinem Mannschaftskollegen Sigmund Malek zum Zweitligisten 1. FC Saarbrücken. 1981 wechselte Brehme zum 1. FC Kaiserslautern in die Fußball-Bundesliga. Im Sommer 1986 wechselte Brehme zum FC Bayern München. 1988 folgte der Wechsel zu Inter Mailand., wo er 1989 italienischer Meister als Mannschaftskamerad seiner Landsleute Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann unter Trainer Giovanni Trapattoni wurde. Zur Saison 1993/94 wechselte er nach Kaiserslautern zurück. Nach dem Ende der Saison 1995/96 wollte Brehme seine Laufbahn als Leistungssportler beenden, entschied sich aber um, als ihn am letzten Spieltag der Saison mit Kaiserslautern der Bundesliga-Abstieg ereilte. Als Kapitän und Stammspieler führte er die Mannschaft zum direkten Wiederaufstieg. Zum sensationellen Gewinn der Meisterschaft in der folgenden Saison 1997/98 steuerte er noch fünf Einsätze (jeweils über 90 Minuten) bei. Nach dieser Spielzeit beendete er seine Karriere als aktiver Fußballer.

Seinen Einstand in der A-Nationalmannschaft hatte Brehme im Februar 1984 unter Jupp Derwall in Warna gegen Bulgarien. Brehme spielte von 1984 bis 1994 in 86 Länderspielen und erzielte dabei acht Treffer; fünf davon schoß er bei Welt- und Europameisterschaften, darunter drei bei WM-Halbfinal- und Finalspielen. Brehme nahm an den Weltmeisterschaften 1986, 1990 und 1994 teil. Der Höhepunkt seiner Laufbahn war der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1990, bei der er im Finale gegen Argentinien mit seinem Elfmetertor fünf Minuten vor Ende des Spiels den entscheidenden Treffer erzielte. Damit ist er der einzige Spieler, der ein WM-Finale durch einen Strafstoß in der regulären Spielzeit entschieden hat. 1992 war Brehme Kapitän der deutschen Mannschaft. Ihm wurde dieses Amt übertragen, nachdem sich Rudi Völler im ersten Turnierspiel der Deutschen den Arm gebrochen hatte. Nach der EM spielte er vorerst nicht mehr für die Nationalmannschaft, ohne aber zurückzutreten. Im November 1993 holte ihn Bundestrainer Berti Vogts in die DFB-Auswahl zurück und setzte ihn nach 17-monatiger Länderspielpause im Freundschaftsspiel gegen Brasilien ein. Bei der WM 1994 kam er nochmals in allen Spielen bis zum Ausscheiden zum Einsatz; nach dem Turnier trat er aus der Nationalmannschaft zurück. Andreas Brehmes größter Erfolg war der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1990, als er im Finale in Rom gegen Argentinien den Elfmeter zum 1:0-Siegtreffer verwandelte.

Im Juni 1999 erwarb Andreas Brehme an der Sportschule Hennef in einem Sonderlehrgang für besonders verdiente Nationalspieler die A-Trainerlizenz Vom 6.10.2000 bis zum 25.8.2002 war Brehme Teammanager beim Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern.

In seiner ersten Saison des UEFA-Cup-Halbfinale, und in der zweiten Saison egalisierte die Mannschaft den Start-Rekord des FC Bayern München (aus der Saison 1995/96) von sieben Siegen in Folge. Gleichzeitig verpaßte er jedoch zweimal in Folge die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb, und nach drei sieglosen Spielen und schwachen Leistungen zum Saisonbeginn 2002/03 wurde er schließlich entlassen] In der Saison 2004/05 trainierte er den Zweitligisten SpVgg Unterhaching; . dort trat er am 11.4.2005 zurück.

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München, Ostfriedhof

Andreas Anderl“ Molterer

 

 

Österreichischer Skirennläufer; der gelernte Zimmermann wurde 1948 in den Kitzbüheler Ski Club und 1950 in das Nationalteam des Österreichischen Skiverbandes aufgenommen und konnte in den 1950er-Jahren über 50 Siege bei FIS-Rennen feiern, gewann mehrere Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften und wurde neunmal Österreichischer Meister. Molterer prägte den Skisport in den 1950er Jahren gemeinsam mit Toni Sailer, der als der "Schwarze Blitz von Kitz" bekannt wurde. Er triumphierte bei den legendären Hahnenkamm-Rennen in seiner Heimatstadt Kitzbühel neunmal.

Nach den für ihn enttäuschenden VIII. Olympischen Winterspielen 1960 in Squaw Valley in den Vereinigten Staaten beendete der ”Weiße Blitz von Kitz” seine Karriere und lebte mit seiner Lebenspartnerin Kay Cheek (*1968) über 60 Jahre in den USA.. Dort wirkte beim Aufbau der International Professional Ski Racing Association mit und reüssierte als Skilehrer. Nach dem Tode Kays im Oktober 2022 kehrte er in seine Heimat zurück, wo er seinen Lebensabend in seiner Heimatstadt verbrachte.

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Bild; Heinz Knisch (04/2024)

Kitzbühel (Tirol), Stadtfriedhof

Bernd Hölzenbein

 

 

Deutscher Fußballspieler und Fußballfunktionär; spielte zunächst in der Bezirksliga bei seinem Heimatverein TuS Dehrn, bevor er 1967 zur Eintracht Frankfurt kam und gemeinsam mit Jürgen Grabowski und Bernd Nickel (*1949) eine Ära bei der Eintracht prägte. Mit Eintracht Frankfurt, für die er in 420 Bundesligaspielen 160 Tore erzielte, womit er Rekordtorschütze des Vereins ist, gewann er im Jahr 1980 den UEFA-Pokal und dreimal den DFB-Pokal (1974, 1975 und 1981). Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde Bernd Hölzenbein 1974 Weltmeister und erreichte mit ihr das Finale der Europameisterschaft von 1976.

Nach Stationen in den USA, wo er für die Fort Lauderdale Strikers, die Memphis Americans und die Baltimore Blasts spielte, kehrte Hölzenbein Ende der 1980er Jahre nach Deutschland zurück, spielte noch ein halbes Jahr für den FSV Salmrohr, mit dem er in die Zweite Liga aufstieg und von 1988 bis 1994 Vizepräsident von Eintracht Frankfurt war.

Auszeichnungen u.a.: Hessischer Verdienstorden, überreicht vom hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier am 3.12.2014, zugleich an Jürgen Grabowski

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Gert Trinklein

 

 

Deutscher Fußballspieler; verließ mit Erlangung der Mittleren Reife die Liebig-Schule in Frankfurt am Main und spiele von 1969 bis 1978 für die Eintracht Frankfurt, wo er unter Trainer Erich Ribbeck (*1937) am 31.5.1969 beim 4:1-Auswärtserfolg gegen den Hamburger SV in der Bundesliga. debutierte. In diesen Jahren bestritt Trinklein insgesamt 230 Bundesligaspiele, wobei er für die Eintracht zehn Tore schoß.

Für den DFB lief er im September 1974 einmal in der B-Nationalmannschaft auf.

 Mit ihm als Libero verlor die Eintracht in der Saison 1976/1977 in über 21 Spieltage keine einzige Bundesligapartie.

Das letzte Bundesligaspiel mit der Eintracht absolvierte er am 29.10. 1977 unter Trainer Gyula Lóránt bei einer 1:2-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf. Gemeinsam mit Torhüter Heinz-Josef Koitka, Peter Reichel, Karl-Heinz Körbel und Willi Neuberger bildete er dabei letztmals die Eintracht-Defensive. In der Saison 1978/79 kamen noch sechs Zweitligaspiele für Kickers Offenbach hinzu. Von 1979 bis 1980 war Trinklein Fußball-Profi bei Dallas Tornado in Dallas, Texas.

Seit 1985 war er als selbständiger Kaufmann tätig und vermarktete Sportveranstaltungen; u.a. war er Veranstalter des Hessen Cups.

Seit 2003 engagierte Gert Trinklein sich in der Kommunalpolitik, und seit 2007 war er Mitglied der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung und des Ausschusses für Umwelt und Sport.

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Bilder: Dieter Georg (05/2024)

Frankfurt am Main-Sachsenhausen, Südfriedhof

Bilder: Dieter Georg  (052024)

Frankfurt am Main-Sachsenhausen, Südfriedhof

Hinweis: Die Gräber von Hölzenbein und Trinklein liegen nebeneinander.

Bilder: Reinhold Jäger (06/2024)

Andreas Anderl“ Ostler

 

 

Deutscher Bobfahrer; nachdem der gelernter Metzger und Gastwirt, trotz seiner Nominierung zur seiner ersten WM-Teilnahme 1950 in Cortina d’Ampezzo an den Wettkämpfen nicht hat teilnehmen können, da sein Bob nicht rechtzeitig eingetroffen war, wurde er 1951 bei den Bob-Weltmeisterschaften in L’Alpe d’Huez (Frankreich) Doppelweltmeister.

Bei den Olympischen Winterspielen 1952 in Oslo wurde er mit seinem Bremser Lorenz Nieberl erster Olympiasieger für Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.

Als sein Viererbob im Training aufgrund veralteter Vorkriegstechnik hinter der mit besserem Material ausgestatteten Konkurrenz zurückblieb, überredete er seinen Erzrivalen Friedrich Kuhn von Bob Deutschland II, beide Mannschaften aufzulösen und die schwersten Männer in einem Bob zusammenzufassen. Diese Entscheidung zeitigte den erwarteten Erfolg mit Ostler, Nieberl, Kuhn und Franz Kemser (alle viom SC Riessersee), indem der Viererbob die Goldmedaille errang. Dafür wurde er am 22.2.1952 mit dem Silbernen Lorbeerblatt1 ausgezeichnet.

Bei der Bobweltmeisterschaft 1953 auf seiner Hausbahn in Garmisch-Partenkirchen wurde er Vizeweltmeister im Zweier- und im Viererbob, bei der WM 1954 erschien der an Alkoholproblemen leidende Ostler bei der WM nicht zu den Ausscheidungsläufen.

Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1956 in Cortina d’Ampezzo war Ostler der, der die deutsche Fahne in das Stadion tragen durfte.

Die Kinokomödie Schwere Jungs von Marcus H. Rosenmüller aus dem Jahr 2006 greift die Geschichte um die olympische Bobmannschaft von 1952 auf.

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1  Das Silberne Lorbeerblatt ist die höchste verliehene sportliche Auszeichnung in der Bundesrepublik Deutschland. Die Stiftung erfolgte am 23. Juni 1950 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss.

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Bilder: Erich Buschneg (06/2024)

Grainau (Oberbayern), Gemeindefriedhof

Christoph Paul Daum

Bild: Udo Grimberg (09/2013)

 

Deutscher Fußballtrainer; wuchs zunächst bei seinen Großeltern in Oelsnitz im Erzgebirge auf, bevor er nach dem tödlichen Arbeitsunfall seines Vaters unter Tage im Alter von sechs Jahren zu seiner Mutter nach Duisburg kam.

Daum studierte an der Sporthochschule Köln, wo er das Studium mit einer Diplomarbeit mit dem Titel Die Wichtigkeit und Bedeutung von pädagogischen und psychologischen Maßnahmen eines Fußballtrainers abschloß. Nach einem Studium der Geographie und Sport auf Lehramt unterrichtete er mit wöchentlich zwölf Unterrichtsstunden an der Gustav-Stresemann-Realschule in Duisburg-Beeck.

Als Jugendlicher spielte Daum für die Stadtteilvereine DJK Viktoria Beeck, VfvB Ruhrort-Laar und Hamborn 07 Ab 1971 spielte er im Herrenbereich zunächst ebenfalls für Hamborn 07, wechselte 1972 zu Eintracht Duisburg, spielte während seiner Studienzeit im Lehrerturnverein Duisburg sowie ab 1975 beim 1. FC Köln, bei dessen Amateuren er in der Oberliga zum Einsatz kam und 1981 deutscher Amateurmeister wurde. Zum Ende seiner aktiven Laufbahn erwarb er 1979/80 beim DFB die Lizenz als Fußball-Lehrer.

Von Mitte der 1980er-Jahre bis 2014 trainierte Daum verschiedene Vereinsmannschaften verschiedene Fußballmanschaften im europäischem Ausland und der deutschen Fußball-Bundesliga,

So übernahm er 1986 als Cheftrainer die Bundesligamannschaft des 1. FC Köln; der sich unter seiner Leitung in der Saison 1988/89 verbesserte und Vizemeister wurde. Im November 1990 wurde Daum dann Trainer beim VfB Stuttgart, den er 1992 zur Deutschen Meisterschaft führte.

Am 23.3.2011 wurde Daum Trainer der Bundesligamannschaft von Eintracht Frankfurt, trat aber bereits am 16.5.2011 von seinem Posten zurück, nachdem die Mannschaft in sieben verbliebenen Spielen hintereinander sieglos geblieben war.

Von 2016 bis 2017 trainierte er die rumänischen Nationalmannschaft. Landesmeisterschaften gewann er mit den türkischen Vereinen Beşiktaş und Fenerbahçe sowie des FK Austria Wien.

Große Medienaufmerksamkeit fand Im Herbst 2000 ein Kokain-Drogenskandal. Als designierter Nachfolger von Erich Ribbeck (*1937) als Bundestrainer hatte Daum öffentlich vehement behauptete, keinen Kontakt mit Drogen zu haben. Im Oktober 2000 unterzog er sich einem Drogentest und kommentiert dies mit den Worten:"Ich tue das, weil ich ein absolut reines Gewissen habe.” Als der Test positiv auf Kokain anschlug, ist nicht nur die Empörung in der Offentlichkeit groß, das Ergebnis und Daums Verhalten verhinderte seine bereits vorgesehene Ernennung zum Bundestrainer.

Der Vater von vier Kindern starb an den Folgen einer Krebserkrankung.

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Köln, Friedhof Melaten

Bilder_ Ruth Staudt (10/2024)
Sportler XXIV

Omnibus salutem!