Robert Schlienz

 

 

Deutscher Fußballspieler; begann seine sportliche Laufbahn als Sechsjähriger beim örtlichen FV Zuffenhausen, bei dem sein Vater ihn trainierte. 1942 wurde er mit der A-Jugend des FV Zuffenhausen Württembergischer Gebietsmeister, bevor er während des Zweiten Weltkrieges eingezogen wurde, an die Ostfront kam, durch eine russische Gewehrkugel am Kiefer verwundet wurde, von der eine große Narbe im Gesicht zurückblieb und aus der Wehrmacht entlassen und in seine Heimat zurückkehren durfte. Aufgrund der Tatsache, das viele der Fußballspieler eingezogen worden waren und die Vereine zu wenige Spieler hatten, erlaubte der Fußballverband den Einsatz auch von Gastspielern aus anderen Vereinen; insofern kam Schlienz, der nach wie vor als Mittelstürmer beim FV Zuffenhausen unter Vertrag stand, auf Veranlassung des ehemaligen VfB-Torwart Ernst Schnaitmann zum VfB Stuttgart und bestritt In der Saison 1944/45 einige Spiele für den VfB Stuttgart in der Gauliga Württemberg. Beim letzten letzten Spiel vor dem Ende des Krieges, das gegen den KSG Untertürkheim-Wangen am 2.4.1945 bestritten wurde, aber beim Stand 5:2 für den VfB wegen Fliegeralarms abgebrochen werden mußte, war er mit vor der Partie.

Nach dem Ende des Krieges und der im Oktober 1945 beschlossene Einführung der Süddeutschen Oberliga als höchster Spielklasse in der Amerikanischen Besatzungszone, ein weiterer Schritt zur Professionalisierung des Fußballs. schloß sich Robert Schlienz auf die erneute Initiative von Schnaitmann hin, dem in der neu gegründeten Liga spielenden VfB Stuttgart an zumal der FV Zuffenhausen, der ab 1943 in der Gauliga spielte, die halbe Mannschaft verloren hatte und damit keine schlagfertige Mannschaft ausweisen konnte, und begann dort seine Karriere als Mittelstürmer und erzielte in der Saison 1945/1946 in 30 Spielen 46 Tore. Am 14.8.1948 hatte Schlienz einen schweren Autounfall, bei dem er seinen linken Unterarm verlor. Vier Monate später, am 5.12.1948, stand Schlienz beim 2:1-Heimsieg über Bayern München wieder für den VfB auf dem Spielfeld, spielte in der Folge von 1945 bis 1960 beim VfB Stuttgart und war der Kapitän der erfolgreichsten Mannschaft des Vereins, die zweimal Deutscher Meister (1950, 1952) und zweimal Deutscher Pokalsieger (1954, 1958) wurde.1955 und 1956 berief ihn der damalige Nationaltrainer Sepp Herberger für drei Spiele in die Deutsche Nationalmannschaft, in denen Deutschland gegen Nordirland, die Niederlande und England antrat. Robert Schlienz, der 1945/46 und 1947/48 Torschützenkönig der Oberliga Süd war, gilt als einer der besten Fußballspieler, die der VfB Stuttgart je hervorgebracht hat.

Nach dem Ende seiner Karriere als Fußballer betrieb Schlienz, der bis zu seinem Tode Vereinsmitglied von VlB Stuttgart blieb, zunächst ein Sportgeschäft am Wilhelmsplatz in Bad Cannstatt; später verkaufte er Wein und Geschenkartikel und zog gemeinsam mit seiner Frau Netti nach Dettenhausen. 1969 war Schlienz zwar für kurze Zeit im Vereinsvorstand des VlB, zog sich jedoch bald wieder ins Privatleben zurück.

Wenige Tage nach seinem Tod benannte der VfB Stuttgart sein Amateurstadion in Robert-Schlienz-Stadion um.

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Bild: Klaus Paap (10/2022)

Dettenhausen (Ldkrs. Tübingen), Friedhof

Cäcilia Edith Cilly Aussem verh. Gräfin Cäcilia Edith Murari Dalla Corte Brà

1927 in Saint-Cloud no_copyright

  

Deutsche Tennisspielerin; Tochter des Kölner Kaufmanns Johann Aussem, der es als Generalvertreter der französischen Käsefirma Gervais in Deutschland zu einigem Wohlstand gebracht hat, und dessen Frau Ursula Franziska “Helen”,née Wiesbaum; 1916 wurde ihre Tochter in die Ursulinenschule in Köln eingeschult. Annschließend besuchte sie von 1918 bis 1923 ein Internat in Montreux am Genfersee. Ihre Mutter war es, die das außergewöhnliche Talent ihrer Tochter erkannte und die 14-Jährige 1923 beim Rot-Weiß Köln anmeldete, wo sie in die Obhut von Trainer Willy Hannemann kam. 1924 trat sie in Meran zu ihrem ersten Auslandsturnier an. Im Folgejahr gewann sie mit einem Sieg im Finale über ihre Klubkameradin und Freundin Irmgard Rost (*1909, †1990) die deutschen Meisterschaften der Juniorinnen. 1926 gelang Aussem ein Turniersieg in Montreux, wobei sie die Französin Germaine Golding, dreifache Finalistin bei den French Open, schlagen konnte, und im August gewann sie im Mixed mit Hans Moldenhauer bei den Meisterschaften in Hamburg den Titel. Bei den deutschen Meisterschaften in Hamburg errang sie 1927 in Hamburg zum ersten Mal den Titel, ohne dabei einen Satz abzugeben. Im Finale schlug sie die Frankfurterin Ilse Friedleben (*1893, †1963) mit 6:3 und 6:3. Im September gewann sie mit einem Finalsieg über Lilí Álvarez in Le Tourquet einen weiteren Titel. 1931 gewann sie als erste Deutsche den Titel von Wimbledon und im selben Jahr auch die French Open. Noch im selben Jahr kehrte sie von einer Turnierreise durch Südamerika, wo sie in Buenos Aires die Meisterschaften von Argentinien gewann, mit einer Blinddarmentzündung zurück, die sie zu einer langen Pause zwang. Zwar gelang ihr zwei Jahre später ein Comeback, doch an ihre großen Erfolge konnte sie nicht mehr anknüpfen: Nach der Niederlage gegen Helen Jacobs (USA) 1935 in Wimbledon beendete Cilly Aussem ihre Karriere - mit gerade mal 26 Jahren.

Nachdem Cilly Aussem am 12.3.1936 den italienischen Diplomaten und Offizier Graf Fermo Murari Dalla Corte Brà, geheiratet hatte, folgte sie ihm wenige Monate später nach Ostafrika, wo er als Kampfpilot am Abessinienkrieg teilnahm, den das faschistische Italien gegen das Kaiserreich Abessinien führte. Später ließen sie sich in Mombasa nieder, wo er als Diplomat tätig war. Dort infizierte sie sich mit Malaria, die nicht mehr vollständig ausheilte. Außerdem ließ ihre Sehkraft nach, und sie entwickelte eine Überempfindlichkeit gegenüber Sonnenstrahlung, so daß sie sich immer öfter in abgedunkelten Räumen zurückziehen mußte. Nahezu völlig erblindet lebte sie zurückgezogen am Gardasee, wo sie - gerade 54 Jahre alt - an einem Leberleiden starb.

Zu ihrem Andenken werden die Mannschaftsmeisterschaften der Juniorinnen des Deutschen Tennisbundes seit 1965 Cilly-Aussem-Spiele genannt.

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Portofino (Ligurien), Friedhof

Karl Stotz

 

 

Österreichischer Fußballspieler und Fußballtrainer; kehrte, nachdem er als 17-Jähriger im Zweiten Weltkrieg 1944 in Stalingrad in sowjetische Gefangenschaft geraten war, erst im Winter 1947/1948 nach Wien zurück, wurde dort Stammspieler des Vereins FC Wien, und gab dort sein Debüt im März 1950 in einem Freundschaftsspiel gegen die Schweiz. 41 weitere Einsätze sollten folgen.

Nach drei Jahren wechselte er zu Austria Wien und gewann dort in den nächsten 12 Jahren vier Meistertitel und zwei nationale Pokale. Bis zu seinem Karriereende wurde Karl Stotz mit den “Veilchen“, wie die Austria aufgrund ihrer Vereinsfarben genannt wird, 1953, 1961, 1962 und 1963 insgesamt viermal österreichischer Meister und gewann 1960, 1962 und 1963 den ÖFB-Cup.

Er feierte auch große Erfolge als Verteidiger des Nationalteams:. 1954 war er Teilnehmer an der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft, sowie 1958 der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft. Er bestritt 42 Länderspiele und erzielte dabei ein Tor. Sein letztes Länderspiel war ein Freundschaftsspiel im September 1962 gegen die Tschechoslowakei.

Nach seiner aktiven Zeit arbeitete Karl Stotz bei der Wiener Büromaschinenfirma Tonko, ehe er 1970 zur Wiener Austria zurückkehrte. Ab 1976 war er zum Cheftrainer der Kampfmannschaft erwählt worden und gewann sogleich die Meisterschaft und eine Saison später auch den ÖFB-Cup.

Von 1978 bis 1982 war Karl Stotz Teamchef der österreichischen Fußballnationalmannschaft und schaffte auf beeindruckende Art und Weise die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 1982.

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Bilder: Heinz Knisch (10/2022)

Seefeld in Tirol, Friedhof

Adolf Friedrich Heinrich Jäger

 

 

Deutscher Fußballspieler; Sohn eines Schusters spielte von 1903 bis 1907 für Union 03 Altona und anschließend bis 1927 für den Altonaer FC von 1893. Während seiner Vereinszugehörigkeit gewann er mit seiner Mannschaft mehrere regionale Meisterschaften und zweimal die Norddeutsche Meisterschaft und nahm auch an den Endrundenspielen um die Deutsche Meisterschaft teil, in denen er insgesamt fünfmal eingesetzt wurde und drei Tore erzielte. Am 16.5.1909 drang er bis ins Halbfinale vor, das in Berlin gegen den BTuFC Viktoria 89 allerdings mit 0:7 deutlich verloren wurde. In rund 700 Vereinsspiele aus hat er mehr als 2.000 Tore erzielt haben soll. Während des Ersten Weltkrieges zum Militär eingezogen, gelang es ihm, von der Westfront zu Spielen in der Heimat zu reisen, um dort an wichtige spielen seines Vereins teilzunehmen. Für die Nationalmannschaft absolvierte Adolf Jäger 18 Länderspiele, in denen er elf Tore erzielte; letztmalige trat er im deutschen Trikot im Dezember 1924 an.

Kurz nach dem Ende des Krieges eröffnete er einen Tabakladen und bald darauf mit einem befreundeten Fußballspieler ein gut gehendes Geschäft für Herrenoberbekleidung: "Jäger & Koch" gegründet. Ende der 1920er Jahre reüssierte er im Verlagsgeschäft mit einer Annoncenagentur an seiner Seite der spätere Verlagsgründer John Jahr.

Am 21.11.1944 kam Jäger durch die Explosion einer mit einem Zündverzögerer versehenen Bombe ums Leben, als er - er soll als Polizeibeamter mit Luftschutz-Aufgaben beauftragt gewesen sein - einen Sanitätertrupp auf dem Altonaer Fischmarkt zu einem verschütteten Tiefbunker geführt hatte.

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Bilder: Parsifal von Pallandt (01/2023)

Hamburg-Altona, Hauptfriedhof

Helmut Köglberger

 

 

Österreichischer Fußballspieler und -trainer; Sohn eines afroamerikanischen Besatzungssoldaten und einer Österreicherin wuchs in der Gemeinde Sierning nahe Steyr in Oberösterreich auf.

Er begann seine Karriere als Fußballprofi 1964 in Linz beim LASK und spielte danach für den SV Sierning und den SK Amateure Steyr. 1968 wechselte er zum Verein Austria Wien, mit dem er in der Saison 1968/69 - nicht zuletzt dank seiner 31 Tore - seinen zweiten Meistertitel feiern konnte; der dritte folgte in der darauffolgenden Saison. Insgesamt absolvierte er 227 offizielle Spiele für die Austria und schoß dabei 122 Tore. Während der Saison 1974/75 wechselte er wieder zurück zum LASK und wurde noch ein zweites Mal mit insgesamt 22 Toren Torschützenkönig.

Am 5.9.1965 gab er sein Debüt in der Nationalmannschaft mit einem Spiel gegen Ungarn. Er kam insgesamt zu 28 Einsätzen, schoß dabei 6 Tore und trug auch die Kapitänsschleife. Als sein größtes Spiel bezeichnete Köglberger, in der österreichischen Kicker-Szene  als "schwarze Perle bezeichnet, das Spiel gegen Brasilien am 1.5.1974 in São Paulo, in dem Österreich gegen den regierenden Weltmeister vor einer Kulisse von über 120.000 Zuschauern ein mehr als ehrenvolles 0:0 erreichte.

Köglberger, der nach dem Ende seiner Fußballkarriere in Altenberg bei Linz seinen Ruhestand verbrachte und Leiter einer Handelsgesellschaft für Ausschank- und Kühlgeräte war, wurde am 20.11.2008 zum LASK-Spieler des Jahrhunderts gewählt.

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Bilder: Heinz Knisch (04/2023)

Linz, Friedhof St. Magdalena

Maximilian Josef Reinelt

 

 

Deutscher Ruderer; war 2006 erstmalig Mitglied der Nationalmannschaft, bei den Junioren-Weltmeisterschaften, wo er im Achter den zweiten Platz belegte. Anschließend gewann er bei den Deutschen U23-Meisterschaften ab 2007 drei Jahre in Folge den Achter sowie 2007 und 2008 den Vierer mit Steuermann. Aufgrund dieser Erfolge wurde er jährlich für die U23-Weltmeisterschaften nominiert, hier belegte er mit dem deutschen U23-Achter 2008 den vierten Platz, 2007 und 2009 wurde er jeweils Vizeweltmeister. Von 2010 bis 2016 war Reinelt Mitglied des Deutschland-Achters. Sein größter Erfolg war der Gewinn der olympischen Goldmedaille im Achter 2012 in London.

Maximilian Reinelt, der seine aktive Karriere im Rudersport nach der olympischen Saison 2016 beendete, starb beim Skilanglauf im Schweizer Kurort St. Moritz.

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bilder: günter Bihn (04/2023)

Ulm, Hauptfriedhof

Erhard “SeppWunderlich

 

 

Deutscher Handballspieler; begann seine Karriere beim FC Augsburg, bevor er 1976 zum VfL Gummersbach wechselte. Von da an bis 1986 war Wunderlich, dessen Spielposition der Rückraum links war, Mitglied der deutschen Nationalmannschaft und erzielte insgesamt in 140 Spielen 504 Tore. Im Alter von 21 Jahren gehörte er 1978 als jüngster Spieler dem Team an, das im Endspiel gegen die damalige Sowjetunion Weltmeister wurde. 1983 ging er zum FC Barcelona

Bei den Spielen der XXIII. Olympiade 1984 in Los Angeles gewann die Nationalmannschaft mit Wunderlich die Silbermedaille.

 

 

 

 

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 Bilder: Markus Ohlemüller (06/2023)

Gersthofen (Ldkrs. Augsburg), Friedhof

Bruno Pezzey

 

Österreichischer Fußballspieler und -trainer; begann im Alter von 18 Jahren mit dem Fußballspielen beim FC Lauterach, dem Verein seines Vorarlberger Heimatortes(heute trägt der Sportplatz des Vereins seinen Namen). Vom FC Vorarlberg wurde er in die Nationalliga, heute Bundesliga, geholt und kam bereits in seiner Debütsaison auf 28 Meisterschaftseinsätze.

Als Nationalspieler betritt er in der Position des Verteidigers alle Spiele für Österreich bei der Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien und 1982 in Spanien; 1979 war er Spieler der Weltauswahl. Der viermalige österreichische Meister war auch in Deutschland mit Eintracht Frankfurt und Werder Bremen erfolgreich. Höhepunkt war der UEFA-Cup-Sieg 1980 mit Eintracht Frankfurt.

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Bilder: Heinz Knisch (06/2023)

Innsbruck OT Arzl, Friedhof

Waltraud TraudlHecher-Görgl

 

 

Osterreichische Skirennläuferin; jüngstes von drei Kindern von Sepp und Hanni Hecher; bereits als Fünfjährige gewann sie das Abschlußrennen eines Kinderskitages und stieg später über die Tiroler Nachwuchskader in die Mannschaft des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) auf. Im Winter 1959 kam sie unter dem damals neuen ÖSV-Damentrainer Hermann Gamon bei ersten größeren Wettkämpfen zum Einsatz.

In den 1960er Jahren zählte Hecher, die in den Disziplinen Abfahrt, Riesenslalom, Slalom und Kombination antrat, unter die weltbesten Skirennläuferinnen und feierte mehr als 50 Siege in internationalen Rennen, erfolgreich war sie auch beim Hahnenkammrennen in Kitzbühel in den Jahren 1960 und 1961.

Bei den VIII. Olympischen Spielen 1960 in in Squaw Valley und den IX. Olympischen Spielen 1964 in Innsbruck gewann sie jeweils die Bronzemedaille in der Abfahrt; zudem wurde sie zehnmal österreichische Meisterin.

Mit nur 24 Jahren trat Hecher schließlich im Jahr 1967 überraschend zurück, schloß ihre Ausbildung an einer Damenmodeschule in Schwaz ab, die sie schon während ihrer aktiven Laufbahn als Gasthörerin begonnen hatte, und legte die Meisterprüfung als Schneiderin ab.

Verheiratet war Traudl Hecher mit dem Theologen und Gesprächstherapeuten Anton Görgl. Von ihren drei Kindern wurden Stephan Görgl (*1978) und Elisabeth Görgl (*1981) ebenfalls Skirennläufer.

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Bilder: Heinz Knisch (07/2023)

Schwaz (Tirol), Friedhof St. Martin

Bilder: Klaus Schneeloch (05/2023)
Bilder: Erich Buschneg (08/2023)

Garmisch-Partenkirchen, Friedhof Garmisch

Albert Brülls

 

 

Deutscher Fußballspieler; begann seine Fußballkarriere beim ortsansässigen SC Viktoria Anrath, schloß sich 1952 der Jugendabteilung von Borussia Mönchengladbach an und erzielte in der Oberliga West in 160 Spielen 38 Tore. 1960 führte er die Borussia als Mannschaftskapitän ins DFB-Pokalfinale, schoß das entscheidende Tor zum 3:2-Sieg über den Karlsruher SC. 1956 kickte er für Deutschland bei den Olympischen Spielen in Melbourne und von 1959 bis 1966 waren die Dienste des schnellen und schussstarken Stürmers in der DFB-Auswahl gefragt. Von 1959 bis 1966 absolvierte er in der A-Nationalmannschaft 25 Länderspiele und erzielte dabei neun Tore. 1966 wurde er in England mit der Nationalelf Vizeweltmeister und nahm außerdem unter Sepp Herberger an der Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile teil. vier Jahre später wurde er unter Helmut Schön in England Vize-Weltmeister.

 

 

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Bilder: Ralf Mayer (04/2023)

Mönchengladbach, Hauptfriedhof

Rosa Katharina ”RosiMittermaier-Neureuther

 

 

Deutsche Skirennläuferin; Tochter des Kaufmanns Heinrich Mittermaier, einem staatlich geprüften Skilehrer, der ab 1966 eine eigene Skischule führte, und seiner Frau, der Köchin Rosa Mittermaier, die beide auf der Winklmoos-Alm zunächst ein Gasthaus und später ein Studentenheim führten. Ihr Vater förderte die Skikarrieren seiner Töchter Heidi, Rosi und Evi Mittermaier. Auch Heidi (*1941) und Evi (*1953) zählten als Skirennläuferinnen zur nationalen Spitze und nahmen mehrmals an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften teil. Während Heidi Mittermaier ihre Karriere 1966 beendete, bevor Rosi auf internationaler Ebene antrat, starteten die beiden jüngeren Schwestern von 1974 bis 1976 gemeinsam im Weltcup.

Rosi besuchte in Reit im Winkl die Grund- und Hauptschule und absolvierte anschließend eine Ausbildung als Hotelfachfrau bei ihren Eltern, wobei sie aber nie in dem Beruf tätig war. Während der Schulzeit wurde sie von ihrem Vater trainiert und gewann lokale Schüler- und Jugendrennen. In den folgenden Wintern nahm sie an deutschen Jugendmeisterschaften teil und trainierte im Herbst 1965 erstmals mit der Nationalmannschaft. Ab der Saison 1966/67 war sie auch international aktiv und trat bei Wettbewerben des erstmals ausgetragenen Alpinen Skiweltcups an. Im selben Jahr gewann sie ihre erste Deutsche Meisterschaft in der Kombination, der bis 1973 dreizehn weitere nationale Titel in der Kombination sowie in den technischen Disziplinen Slalom und Riesenslalom folgten.

Auch im Weltcup etablierte sich Mittermaier als beste Sportlerin in dem von Klaus Mayr, dem Skitrainer im Deutschen Skiverband (DSV), trainierten deutschen Team: In der höchsten Wettkampfserie des alpinen Skisports kam sie im Slalom von Aspen im März 1968 erstmals unter die ersten drei und gewann mit dem Slalom von Schruns im Januar 1969 (Goldschlüsselrennen) ihr erstes Weltcup-Rennen. In der Gesamtwertung erreichte sie von 1968 bis 1975 konstant Platzierungen unter den vorderen fünfzehn, ab 1972 gehörte sie stets zu den besten sieben Skisportlerinnen.

Nachdem Rosi Mittermaier nicht zu den Medaillenfavoritenin der Diziplin Downhill-Rennen zählte, obwohl sie eine Downhill-Veteranin war und zehn Jahre lang im Weltcup gefahren war, hatte sie noch nie ein großes Downhill-Rennen gewonnen. Das änderte sich 1976 bei den Olympischen Winterspiele in Innsbruck bei den Abfahrtsrennen, als sie die Abfahrt mit einer halben Sekunde Vorsprung gewann und sich damit ihre erste Goldmedaille sicherte; drei Tage später gewann sie dann auch den Slalom mit einer Drittelsekunde Vorsprung und war plötzlich Doppelolympiasiegerin. Im selben Winter entschied sie die Gesamtwertung des Weltcups für sich und beendete anschließend ihre aktive Laufbahn. Die bundesdeutschen Sportjournalisten wählten Mittermaier zur Sportlerin des Jahres 1976, die Internationale Vereinigung der Ski-Journalisten (AIJS) zeichnete sie im selben Jahr mit dem Skieur d’Or aus.

Auch nach ihrem Karriereende blieb Mittermaier populär und als Werbeträgerin, Sportbotschafterin sowie Sachbuchautorin gemeinsam mit ihrem Ehemann Christian Neureuther in den Medien präsent. Sie trug den Beinamen Gold-Rosi und wurde 2006 als erster Wintersportler in die von ihr mitgegründete Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.

Rosi Mittermaier starb nach schwerer Erkrankung.

Verheiratet war Rosi Mittermaier seit 1980 mit dem Skirennläufer Christian Neureuther, mit dem sie bereits seit den Anfängen ihrer Laufbahn eine Freundschaft verband und der sie bereits während ihrer aktiven Zeit beriet. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: die Modedesignerin Ameli Neureuther (*1981) und Felix Neureuther (*1984), der als Skirennläufer ebenfalls mehrere WM-Medaillen gewann.

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Sportler XXIII

Omnibus salutem!